Zu Besuch bei Eyrisha Summers

Heute bin ich mit dem Skoutz-Kauz unterwegs am Niederrhein, wo ich eine sehr liebe Kollegin besuchen darf. Eyrisha Summers versteht es, ihre Leser in fantastische Welten mit faszinierenden mystischen Gestalten zu locken, in denen sie Geschichten erzählt, die so voller Emotion und Leidenschaft sind, dass man am liebsten für immer dort bleiben will.

Wenn ich also nicht in die Redaktion zurückkomme, wisst ihr, wo ihr mich suchen müsst.

 

 

Zu Besuch bei Eyrisha Summers, die den Himmel ausspionieren möchte

Autorenfoto Eyrisha SummersLiebe Eyrisha, vielen Dank, dass du den Skoutz Kauz und mich bei dir empfängst, wir versuchen auch, möglichst wenig durcheinander zu bringen, und fangen gleich mal mit unseren Fragen an!

 

Wie würdest du dich in einem Wort beschreiben?

Chaotisch.

Echt? So wirkst du gar nicht auf uns. Andererseits heißt es ja, das Genie beherrscht das Chaos. Vielleicht fällt es uns deshalb nicht auf. 🙂

 

Beruf oder Berufung – was macht dir an deinem Job als Autor am meisten Spaß?

Auf jeden Fall Berufung, denn ich schreibe nebenberuflich.

Ein Nebenberuf ist ja auch ein Beruf. Daran allein liegt es also nicht. Worin siehst du denn deine Berufung?

Das Erschaffen von Welten, Protagonisten Leben einhauchen und sie Abenteuer bestehen lassen, die in meinem eigenen Leben keinen Platz haben, das ist es, was das Autorendasein so spannend und unvergleichlich macht.

Ja. Wir würden alle ganz schön doof angeschaut werden, wenn wir uns in unserem Leben so benehmen würden, wie unsere Figuren. Wobei ich als Rabenautor oft auch nicht mit meinen Figuren tauschen wollen würde. Also nicht dauerhaft. Wie sehr identifizierst du dich denn mit deinen Figuren?  

Meistens findet man einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit in den Figuren wieder – auch das macht sehr viel Spaß und kann zu herrlichen Verwicklungen führen.

Mein nächstes Eyrisha-Buch werde ich mal unter tiefenpsychologischen Aspekten lesen und mich fragen, wie viel (und was!) da jeweils Eyrisha ist. Leser und ihr Feedback sind schließlich auch ein wichtiger Aspekt unseres Berufs.

Oh ja! Wenn dann noch Rückmeldungen von begeisterten Lesern kommen, dann ist das der schönste Lohn, den man bekommen kann.

Ich merke schon – bei dir ist nicht nur im Buch Leidenschaft im Spiel. Wann hat diese literarische Affäre denn begonnen oder mit anderen Worten …

 

Wann hast du dein erstes Buch veröffentlicht und wie lange hast du daran geschrieben?

An meinem ersten Buch habe ich sage und schreibe 5 Jahre geschrieben. Aus Büchermangel im Urlaub habe ich zu Block und Stift gegriffen und selbst begonnen, eine Geschichte zu schreiben.

Fünf Jahre Urlaub? Respekt! 

Nein, nein! Nach dem Urlaub landete der Block im Schreibtisch und hat dort lange Zeit gelegen, bis er mir durch Zufall mal wieder in die Finger fiel.

Und was passierte dann? 

Dann wurde das Buch im Februar 2016 veröffentlicht.

 

Wie läuft ein typischer Tag als Autor bei dir ab?

Ich bin ein Improvisationstalent.

Das erklärst du uns jetzt aber bitte noch etwas genauer? 

Bei mir gibt es keinen klar strukturierten Schreibtag. Ich schreibe dann, wenn mein Hauptjob mir Zeit zum Schreiben lässt. Am liebsten ganz früh am Morgen, wenn alle anderen noch schlafen – ich denke, da werde ich wohl die Ausnahme sein.

Keineswegs! Es gibt eine mich als Nachteule schockierende Bewegung von Frühaufstehern, Early Birds und Lerchen, die tatsächlich dann zu schreiben beginnen, wenn ich ins Bett gehe. 🙂 Frag da mal Marion Schinhofen, Pascal Wokan oder Nici Hope. Alle völlig verschieden, bis auf diese abgefahrene Idee, frühmorgens zu schreiben. 

Aber als Improvisationstalent musst du ja in diesen Tagen besonders gefordert sein …

 

Wie sehr beeinflusst Corona deinen Schreiballtag?

Ich muss gestehen, dass mich die Corona-Krise sehr getroffen hat.

Oh, das tut mir leid. Willst du uns sagen, inwiefern?

Leider habe ich feststellen müssen, dass ich nicht ganz so gefestigt war, wie ich es gerne gewesen wäre und plötzlich ganz andere Dinge in den Vordergrund rückten. Während der letzten Wochen war ich tatsächlich nicht in der Lage zu schreiben, doch jetzt soll langsam wieder eine Geschichte entstehen.

Da bist du aber nicht allein. Wir alle hatten auf die eine oder andere Weise zu verarbeiten, dass unsere heile Welt nicht so stabil ist wie wir dachten. Ob sich das jetzt in der Home-Schooling-Aufgabe äußerte, wie es Sarah Saxx beschrieben hat oder für stark auf Live-Auftritte angewiesene Autoren wie Tim Boltz zu Existenznöten führte, oder auch durch den Hauptjob alles durcheinandergewirbelt wurde wie bei Sonja Bethke-Jehle … Da könnten wir Bücher füllen. 

Aber wenn du jetzt wieder schreibst – wie schreibst du denn?

 

Kreativ oder doch eher regeltreu?

Ich bin beim Schreiben kreativ – behaupte ich jetzt einfach mal.

Also sind Regeln für Anfänger? 

Nein! Das heißt nicht, dass man alle Regeln aushebelt. Manche Dinge sehe ich allerdings ein bisschen lockerer.

Locker ist immer gut!

Lass uns mal über dich als Leserin reden.

 

Welches war dein erstes selbstgelesenes Buch? Und hast du es heute noch?

Mein erstes selbstgelesenes Buch war die „Kleine Hexe“ – leider habe ich es nicht mehr.

Das ist schade. Ottfried Preussler hat aber neben Astrid Lindgren tatsächlich erstaunlich viele Kollegen mit dem Lese-Virus infiziert. Aber mal ganz ohne kleine Hexe und Abraxas … 

 

Stell dir vor, du könntest eine beliebige Figur aus einem Buch zum Essen treffen. Was würde passieren?

Es gibt Bücher, die man immer wieder lesen kann.

Oh ja! Welche sind die deinen?

Für mich gehören dazu von Nalini Singh „Die Gilde der Jäger“. Gerade der erste Band hat mich damals überzeugen können – aus diesem Grund entscheide ich mich für den Erzengel Raphael.

Ich schreibe ja gerade auch an einer Reihe, die sich mit den Nöten moderner Erzengel befasst, mein Fokus liegt da allerdings eher auf Uriel. Worüber würdest du dich mit Raph unterhalten wollen? 

Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, aber wer die Bücher kennt, wird meine Frage vielleicht verstehen: Mich würden die Strukturen innerhalb der Engelshierarchie brennend interessieren.

Also bist du auf himmlische Insider-Informationen aus? Das finde ich gut, da würde ich gerne mitkommen. Aber wenn wir schon bei schwierigen Fragen sind …

 

Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort?

Gerade in der letzten Zeit habe ich mich oft gefragt, wohin der Buchmarkt in den kommenden Jahren tendieren wird – ob es die E-Books sind, oder doch eher die Taschenbücher, die den Leser anziehen.

Und, was meinst du? 

Natürlich habe ich darauf noch keine Antwort, denn die kann nur die Zeit bringen.

Nun, ich sage ja auch immer, dass wir in der literarisch spannendsten Zeit seit Gutenberg leben, aber ich vermute, wenn ich mir gerade den Umgang der Leute mit neuen Medien so anschaue, dass das Interesse an Geschichten ungebrochen bleibt, weil es diese Liebe zu Geschichten ist, die uns zu Menschen macht. Diese Faszination ist seit den Höhlenmalereien ungebrochen und daran wird auch das Internet nichts ändern. Vielleicht wird die Art, wie wir lesen eine andere, das Medium. Da setze ich neben dem Schmuck-Hardcover als Deko-Objekt fürs Wohnzimmer eher auf elektronische Formate. 

À propos …

 

Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?

Ich bin kein Handy-Mensch – wahrscheinlich kaum zu glauben.

Doch, doch! Kollege Detlef Kramer hat noch nicht mal eins. Wie äußert sich das bei dir? 

Meine Bekannten und Freunde beschweren sich regelmäßig bei mir, dass ich auf Nachrichten nicht antworte.

Das muss ich mir aber auch anhören. Ich bin da sehr egoistisch und nutze das Handy, um andere zu erreichen und weniger, um erreichbar zu sein. Aber meine Frage war, wie oft ziehst du das Handy aus der Tasche? 

Also: Ich schaue maximal einmal am Tag auf mein Handy.

Das ist in der Tat unterdurchschnittlich.

 

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Die Kinderschokolade und die Milch – ohne bin ich nur ein halber Mensch.

Das ist wieder eher durchschnittlich. Schokolade und Milch sind absolute Stars im Autorenkühlschrank! 

 

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Für meinen Mann, meine Kinder und meine Mutter.

Das ist etwas, was man gerade in Corona-Zeiten wieder gelernt hat, glaube ich. 

 

Bei welchem historischen Ereignis wärst du gern dabei gewesen und warum?

Puuuh – auch wieder so eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist.

Das ist durchaus so beabsichtigt. Sonst locken wir euch Autoren ja nicht aus der Reserve. 

Eigentlich fällt mir da so gar nichts zu ein. Ich würde viel lieber in die Zukunft reisen und mir anschauen, was in 500 Jahren möglich ist und ob der Mensch es geschafft hat, die vielen Probleme in den Griff zu kriegen.

Da bist du mutiger als ich. Ich bin nicht sicher, ob ich dieser Information gewachsen bin.

Falls es unbedingt die Vergangenheit sein muss, dann würde ich gerne ganz weit zurückgehen und mir die Helden der Antike ansehen – den Untergang von Troja.

Wieso jetzt ausgerechnet dahin? 

Was mich und wahrscheinlich auch andere interessiert: Hat es dieses Holzpferd tatsächlich gegeben, in dem sich die Griechen der Sage nach verborgen hatten.

Schliemann hat es jedenfalls nicht gefunden. Aber ich glaube da schon daran. 🙂 

 

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?

Das wird jetzt sicherlich einige Leser verwundern: Ich könnte aus dem Stehgreif einen Vortrag über Fotografie und Insekten halten.

Hui? Das hatten wir noch nicht!

Ich bin leidenschaftlicher Naturfotograf und fotografiere fast ausschließlich im Makrobereich: Also Insekten und Pflanzen.

Oh, wie schön! Magst du uns ein paar Bilder zeigen? 

Bitte sehr, der Zauber liegt in den Details.

Die sind aber wirklich wunderschön!

Was würdest du rückwirkend ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Eigentlich nichts. Ich bedauere keinen Moment meines Lebens und stehe auf dem Standpunkt: Niemals zurückschauen, niemals die Möglichkeiten betrauern, die man versäumt hat, sondern die Türen öffnen, die noch vor einem liegen.

Das ist ein so schönes Bild, dass ich eigentlich nur noch eine Frage habe. Was wünscht du dir hinter diesen Türen, oder …

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Frieden, Glück und Gesundheit – für alle Menschen auf diesem Planeten.

Das wünschen wir uns auch und würde auch alle anderen Kreaturen, vom Blauwal bis zum Insekt mit einschließen!

 

Liebe Eyrisha, es war wunderbar, mit dir zu plaudern. Ich hoffe, dass wir das bald mal wiederholen können, und wünsche dir noch ganz viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs! 

Dankeschön!

Hier könnt ihr Eyrisha Summers erreichen: 

 

 

Skoutz-Lesetipp: 

Drachendunkel: Die Legende von Illestia – Romantische High Fantasy von Eyrisha Summers

FantasyWenn Finsternis das Herz entzweit...
Drachen kennt Ella nur aus Legenden längst vergangener Zeiten, in denen die Wiesen Illestias noch blühten und das Land fruchtbar war. Bis sie im Wald auf einen Fremden trifft, mit glühenden Augen und von Dunkelheit umhüllt. Razul gehört zum Clan der Weißdrachen und ist gekommen, um ein Opfer zu fordern – Ella. Nur wenn sie ihn auf sein Schloss begleitet, verspricht er, ihr Dorf von Hunger und Kälte zu erlösen. Ella ist fest entschlossen, ihre Familie und Freunde zu retten, und lässt sich auf den Handel ein. Doch sie ahnt nicht, wie unberechenbar die Bestie in Razuls Herzen wütet …

Der Mann will dich lieben, doch der Drache will dein Blut!

Skoutz meint: Ein gelungener Weltenentwurf als Setting für eine Liebe, die wie die komplizierte Variante von der Schönen und das Biest, klingt, aber durch die komplex und stimmig beschriebenen und aufeinander ausgerichteten Figuren deutlich mehr an Tiefe und Botschaft enthält. Spannende Actionszene und gefühlvolle Seelenmomente wechseln einander ab und machen von der ersten bis zur letzten Seite Spaß.

Wenn ihr neugierig geworden seid, könnt ihr das Buch über unseren Affiliate-Link auf Amazon* probelesen und bei Gefallen natürlich auch kaufen.

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Hinweis:

Die Geschichte von Dornröschen kennt beinahe jedes Kind, doch ihre lustvolle Seite blieb lange unentdeckt – bis sich Eyrisha Summers im Dezember 2019 ihrer annahm.  In der Dark Fairytale “Dornige Rose” erzählt uns die Autorin auf 321 Seiten von heißen Eskapaden, die das Märchen in neuem Licht erscheinen lassen.

Der erotische Fantasyroman hat unserer Erotik-Expertin Christine Troy so gut gefallen, dass sie “Dornige Rose” aus knapp 250 Titeln der Erotik-Longlist  direkt auf die Midlist gewählt hat. Damit ist Eyrisha Summers eine der Anwärterinnen auf den Skoutz-Award 2020 in der Kategorie Erotik.

 

Wir haben uns das Buch schon angeschaut und hier vorgestellt (weiterlesen).

 

 

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