Banner Sam Feuerbach

Zu Besuch bei Sam Feuerbach

Heute besuche ich einen Autor, den ich eher auf der Fantasy-Liste vermutet hätte und den ich persönlich als selbst schreibender Fantasy-Fan auch sehr bewundere. Umso gespannter bin ich, wie es Sam Feuerbach gelungen ist, unsere Chef-Spaßtante Halo Summer so zu amüsieren, dass sie ihn mit seinem aktuellen Buch für ihre Midlist ausgewählt hat. Der Skoutz-Kauz und ich sind jedenfalls sehr gespannt …

Doch seht selbst.

Zu Besuch bei Sam Feuerbach, der mit Freude Regeln bricht

Lieber Sam, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um dich uns und unseren Fragen zu stellen. Der Skoutz-Kauz ist auch schon ganz aufgeregt. Also fangen wir am besten gleich an …

 

Wie würdest du dich in einem Wort beschreiben?

Einfacheinnetterkerl

JaundLeertastensindfürAnfänger!



Beruf oder Berufung?

Vor knapp drei Jahren habe ich nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit meinen IT-Job gekündigt und bin damit dem Pfad vom Beruf zur Berufung gefolgt.

Wie mutig! Das habe ich mich noch nicht getraut. Und was ist bei dir dann der Berufungsanteil? Was macht am meisten Spaß?

Am meisten Spaß machen mir meine Figuren, egal ob gut oder böse, dick oder dünn. Die haben alle eine Meise – keine Ahnung, woher das kommt …

Ich auch. Keine Ahnung. Ehrlich. Ich schwör.

 

Wann hast du dein erstes Buch veröffentlicht?

Im Mai 2014 erschien »Die Auftragsmörderin«.

Das kenne ich gar nicht von dir. Und wie lange hast du daran geschrieben?

Daran geschrieben habe ich etwa 6 Monate, immer nach der Arbeit und am Wochenende.

Das dürfte sich ja jetzt mit dem Berufswechsel geändert haben.


Wie läuft ein typischer Tag als Autor bei dir ab?

Jeden Vormittag schreibe ich. Oftmals kommt etwas dazwischen, doch das stört mich nicht, da ich nach nur zwei Sätzen wieder tief in der Geschichte versinke.

Das ist beneidenswert. Ich muss mir für mein Schreiben immer minutenweise Zeit abknipsen, brauche aber deutlich länger, bis ich wieder im Schreibmodus bin.

Aber wenn wir so von alltäglicher Schreibarbeit sprechen …

Wie sehr beeinflusst Corona deinen Schreiballtag?

Wie die meisten Autoren schreibe ich zuhause und recherchiere im Internet. Daher hat sich kaum etwas geändert.

Kaum? Also ein bisschen Änderung gab es schon?

Was jedoch fehlt, sind die Lesungen und Messeauftritte – also der direkte Kontakt mit den Lesern.

Nun, da wird dann Facebook plötzlich zum Segen statt zum Schreibzeitkiller. Aber ja, der persönliche Kontakt ist nicht komplett zu ersetzen. Bleiben wir noch kurz beim Schreiben …


Kreativ oder doch eher regeltreu? Wie schreibst du? 

Unkonventionell!

Das überrascht mich jetzt nicht. Aber erzähl noch mehr!

Ich habe etliche Schreibratgeber studiert und mir die wichtigsten Regeln zu Gemüte geführt, um dann etliche davon zu brechen. Ich denke, meine Schreibweise ist alles andere als regeltreu.

Aber du gehörst dann doch zu den Autoren, die sich zumindest in der Theorie mit Regeln befassen. Ich persönlich denke, dass die speziell im Kreativen dazu da sind, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. Einfaches Beispiel: Der goldene Schnitt bei der Bildkomposition. Es gibt viele Bilder, die ihn negieren. Tolle Gemälde. Aber wenn man genau hinsieht, haben die Künstler ihn durchaus vor Augen gehabt, als sie ihn bewusst ignorierten. Und warum soll das beim Schreiben nicht funktionieren. Du beweist es ja. (Lach).

Soviel zum Schreiben. Und wie hältst du es mit dem Lesen?


Welches war dein erstes selbstgelesenes Buch?

Der Hase Cäsar (in Schreibschrift). Ich glaube, ich war damals sieben Monate alt. Oder waren es Jahre? Und … irgendwo müsste es noch sein.

Oh wie schön! Da die Frage nach selbstgelesen war… hoffe ich, dass es Jahre waren. Sonst würdest du mir jetzt unheimlich.


Stell dir vor, du könntest eine beliebige Figur aus einem Buch zum Essen treffen. Was würde passieren?

Holden Caufield aus »Der Fänger im Roggen«.

Interessante Wahl. Da würde ich mitkommen. Und was wäre dein Thema?

Das interessanteste Thema (weil damals wie heute top aktuell) wäre: Wie viele Lügen kann eine Gesellschaft vertragen?

Deprimierend viele, wenn die Richtigen lügen, würde ich sagen.

Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort und hast du sie finden können?

Auf diese Frage. Nein. ?

Hihihi. Da bist du nicht allein. Mit der Frage haben wir schon ein paar Kollegen gequält. Lass uns von Alltäglichem sprechen.


Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?

Oft, jedoch nur, wenn WhatsApp um Aufmerksamkeit brummt.

Du bist also nur ein armes Opfer deiner Neugierde. Ich verstehe.

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Butter

Sonst nichts? Das ist … spartanisch.

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Meine Familie, meine Leser, meinen Humor.

Gute Auswahl, wobei 3 meines Erachtens 2 bedingt und bei 1 zumindest nicht schadet. Womit auch noch gleich bewiesen wäre, dass du sehr bescheiden bist.

Aber lass uns weiter machen, denn ich bin sehr auf deine Antwort auf meine nächste Frage gespannt.


Bei welchem historischen Ereignis wärst du gern dabei gewesen und warum?

Beim Bau der Pyramiden.

Hui. Das hatte ich bis jetzt noch nicht. Was zieht dich dort hin?

Ich habe bis heute nicht verstanden, wie die Ägypter die Dinger damals hinbekommen haben.

Das war das Lieblingsthema meines Papas. Ich kann dir ganz viele mehr oder minder abstruse Theorien vorstellen. Also wenn du mal Zeit und Lust hast, können wir gemeinsam spekulieren.



Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?

Die Herausforderungen für Selbstverleger.

Das ist in der Tat spannend. Dürfen wir dich für einen Workshop für Skoutz-Autoren einladen? Elvira Zeißler hätte dazu auch einiges zu sagen.

Wenn wir nochmal in die Vergangenheit schauen…

Was würdest du rückwirkend ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Meinen ersten Verlagsvertrag.

Kündigen? Anders abschließen? Aber vermutlich greifen wir damit der Präsentation vor. Aber eine Frage habe ich trotzdem noch!

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Gesundheit – und das klingt seit der Corana-Krise auch nicht mehr abgeschmackt.

Ich war schon krank genug, um das zu keiner Zeit abgeschmackt zu finden. Alle Wünsche werden klein, vor dem, gesund zu sein. Ehrlich.

Von daher ist das ein wunderbarer Abschluss. Lieber Sam, es war mir ein ehrliches Vergnügen, mit dir zu plaudern. Und ich hoffe, dass wir das bald mal wiederholen können. Entweder bei der Übergabe des Humor-Skoutzes oder bei dem Workshop oder jederzeit sonst. Schau ruhig bei Skoutz vorbei und sag uns, wenn es was Neues von dir gibt. Wir sagen es dann weiter.


Dankeschön!

 

 

Hier könnt Ihr Sam Feuerbach erreichen:

Ihr könnt Sam aber auch per Mail anschreiben: samfeuerbach@t-online.de.

 

Auf der Homepage (samfeuerbach.de), bei Facebook, Twitter und Instagram. Bei bene Bücher sowie auch stets per Email (samfeuerbach@t-online.de).

Skoutz-Lesetipp:

Der Totengräbersohn – mittelalterliche High Fantasy von Sam Feuerbach

Fantasy

Sein Geheimnis behält er für sich – es würde ohnehin niemand glauben.

Im mittelalterlichen Dorf Haufen lebt der 18-jährige Farin. Der Junge ist ein Außenseiter, denn als Sohn des Totengräbers wird er von den anderen Dorfbewohnern geächtet und geprügelt. Dennoch hat er keine andere Wahl, als den Beruf des Vaters zu übernehmen, der zunehmend dem Alkohol verfällt. Die Dinge ändern sich für Farin schlagartig, als die Dorfhexe stirbt und er die Giftmischerin für die Beerdigung vorbereitet. Denn die Hexe trägt ein geheimnisvolles Amulett um den Hals, und Farin kann nicht widerstehen, das Schmuckstück anzulegen …

Wir haben die Buchreihe bereits besprochen (weiterlesen).

Außerdem haben wir Sam Feuerbach schon einmal zusammen mit seinem Kollegen Thariot interviewt (weiterlesen).

Hinweis:

Der Dieb und der Söldner” ist der erste Teil der neuen Mittelalter-Fantasy-Saga von Sam Feuerbach, den er im Dezember 2019 im Selbstverlag veröffentlicht hat. Auf 299 Seiten erleben wir die mitreißende Geschichte zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch das Schicksal des alten Söldners und des diebischen Gauklers scheinen irgendwie miteinander verwoben …

Mit dem Auftakt der Gaukler-Chroniken hat Sam Feuerbach bei unserer Jurorin Halo Summer voll ins Schwarze getroffen, sodass sie “Der Dieb und der Soldat” aus knapp 250 Titeln der Humor-Longlist  direkt auf die Midlist gewählt hat. Damit ist der Autor einer der neun Anwärter auf den Skoutz-Award 2020 in der Kategorie Humor.

 

 

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert