Zu Besuch bei André Milewski

Heute ist der Skoutz-Kauz mit Ela unterwegs zu einem ganz besonderen Interview!  Denn unser heutiger Autor, André Milewski, hat es geschafft, gleich zweimal mit seinen Büchern auf der riesigen Flut der Mitbewerber auf einen Midlistplatz zu kommen und hat damit schon mal einen kleinen Etappensieg errungen.

Er steht nämlich mit „Der Choral der Hölle“ auf Astrid Töpfners  Midlist History  und zugleich auch bei Jenny Völker auf der Midlist Fantasy mit „Geheimakte Atlantis„. Und da wollen wir natürlich den Menschen hinter den Büchern kennenlernen

 

Zu Besuch bei André Milewski –

Hallo lieber André, vielen Dank erst einmal, dass du uns, den hier rumflatternden Skoutz-Kauz und mich, bei dir reingelassen hast. Wir sind super gespannt, was wir alles über dich und deine Buchwelten erfahren werden. Lass uns doch einfach gleich anfangen.

Autorenprofil - André Milewski - Skoutz Interview

Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …? (Und warum?)

Schildkröte. Schutzpanzer und Rückzugsort immer dabei.

Oh, das Tier hatten wir bisher noch nicht ! Ich bin gerade etwas irritiert, brauchst du wirklich einen Schutzpanzer? Wobei ja auch noch erwähnt sei, dass Schildkröten wirklich, wirklich alt werden können. 

Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Da bin ich einfach gestrickt: Schokolade. Spaziergang mit dem Hund. Kuchen.

Gut zu wissen, wie man dich dann aus deiner Schildkrötenburg wieder rauslocken kann! Von Linus Ortelli haben wir allerfeinste Schweizer Ware.  

Das war ja jetzt sehr im lösbaren Rahmen. Lass uns mal größer denken …

Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Ähem, gerade keine Wünsche auf der Liste, aber ansonsten klappt harte Arbeit ganz gut für die Umsetzung.

Und Geduld. Daran fehlt es bei mir zu oft.  Lass uns zum eigentlichen Grund unseres Besuchs kommen: Bücher!

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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

Hm, kein Buch, sondern Comics: Alles von Carl Barks. Einer der größten Künstler des letzten Jahrhunderts.

Oh ja! „The Good Artist“ eben.  Auch wenn er heute gern ein bisschen in Vergessenheit gerät, Walt Disney wusste, wieviel er ihm zu verdanken hat. Carl Barks* hat als einziger Disney-Zeichner das Recht erhalten, seine Figuren wie Dagobert Duck, auf eigene Rechnung zeichnen zu dürfen. Und du hast recht, wenn wir ehrlich sind, dürften die meisten mit den lustigen Taschenbüchern sehr prägende erste Leseabenteuer gehabt haben. 

Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?

Mal kurz nachschauen, was da so liegt.

Na unbedingt.

Fehlanzeige, kein Klassiker auf dem SuB.

Dann nicht. Wie sieht dein SuB denn aus? 

Ich mache mir aber auch keine Vorsätze, irgendwas Bestimmtes zu lesen. Einfach immer das, worauf ich gerade Lust habe. 😉 Wobei ich habe gerade noch „Der große Gatsby“ auf meinen SuB gepackt, der ist dieses Jahr noch an der Reihe.

Das ist ein wichtiger Punkt zum Thema entspanntes Lesen. Gerade in der Bloggerszene machen sich da ja viele – und zwar zum Teil auch ganz losgelöst von Verlags- und Autorenwünschen – furchtbar viel Druck. Als wäre das Lesenmüssen in der Schule noch nicht genug gewesen. 

Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?

Mehr Leser verdient hätte auf jeden Fall „Hollywood Kills*“ vom großartigen Stefan Barth*, weil es einfach Spaß macht und eine tolle Hommage an die Actionfilme der 90er Jahre ist.

Krimis im Filmset? Das klingt schon mal seehr schön! Und gern auch mit Retro-Charme.

Ach, die 90er liegen inzwischen lang genug zurück, um so ein bisschen abzusetzen. Da kann man allmählich das Geniale der Zeit erkennen. Schön, wenn das dann aufgearbeitet wird. Das ist das Großartige an Hommagen. Stefan Barth hatten wir auch schon in einigen unserer Listen. Ich hoffe, wir lernen ihn auch mal persönlich kennen. 

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Lass uns doch gleich mal zu deinen Büchern und dem Entstehen dieser kommen.

Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als Nächstes verwirklichst?

Aus dem Bauch heraus.

Karin Koenicke führt mit ihrem Bauch richtiggehend Gespräche. Wir haben sie auch schon gefragt, ob das nicht schwierig ist, wenn man doch als Autor vom nächsten Projekt die Miete zahlen muss.

Ja. Manchmal auch nach wirtschaftlichen Zwängen. Aber immer mit Spaß dabei.

Das ist wichtig. Ich bilde mir ein, dass man das beim Lesen auch merkt, wie der Autor zu seiner Geschichte steht. Was ich gleich noch wörtlich nehmen würde … 

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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Ich sitze. 😉 Immer mitten im Geschehen.

Da ist sie wieder die Schildkröte! Die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ein lustiges Bild, wenn der Vulkan ausbricht und du auf deinem gemütlichen Stühlchen inmitten der Lava sitzt, vor der alles schreiend davonrennt. 

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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Meist alles im ersten Drittel.

Aller Anfang ist schwer? Muss man sich also beim Schreiben auch ein bisschen in der Geschichte eingewöhnen? Den optimalen Platz für seinen Stuhl am Set finden und so? 

Ja. Aber wenn ich mich erstmal „eingeschrieben“ habe, fließt alles wie von selbst.

Wohin? Oder mit anderen Worten …

Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Recherche.

Das ist für Bücher auf der Midlist History natürlich Ehrensache. Aber auch bei der Fantasy? Nun, die hat bei dir auch einen klaren historischen Bezug. Ich möchte mich auch als Leser gern darauf verlassen können, dass man das, was man beim Lesen lernt, auch als Wissen verbuchen kann.  

Und dass immer eine gewisse „Glaubwürdigkeit“ durch die Seiten weht.

Oh ja! Über Logikbrüchen können wir uns in den Leserunden immer maßlos aufregen! Oder in Filmen! Wenn es für ein bestimmtes Verhalten etwa keine andere Erklärung gibt, als dass der Regisseur es so wollte.

Bleiben wir noch kurz bei dir als Künstler …

Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Ganz selten – wirklich nur ganz, ganz selten – tue ich mir Zucker in den Kaffee … ich weiß auch nicht wieso genau. Crazy.

*lach* ja, das nachzuforschen würde sich wirklich lohnen! Ich jedenfalls nehme weder Zucker noch Milch in den Kaffee, denn nur schwarzer Kaffee macht schön, sagt man *grins*.

Lass uns über dein Schreibprojekt sprechen: 

Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Action, Spannung, Spaß. (Nordish-by-nature Wortkarg)

*lach* oh ja, dass ist wirklich sehr wortkarg. Trifft aber irgendwie auf alle Milewskis zu, findest du nicht? 

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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Weitere Sprachen. Sind immer wichtig.

Oh ja, ich würde auch so manche Sprache noch lernen wollen, wenn es mir nur nicht so schwerfiele.

Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

War bestimmt kein schöner, daher: nächste Frage.

Oh weh, das hört sich nicht so schön an, dann wollen wir es auch gar nicht wissen. Das würde die Atmosphäre zerstören.

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Was sollen deine letzten Worte sein?

Alles ist gut.

Das unterstreichen wir!!!

Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Macht’s gut, und danke für den Fisch.

Wir haben zu danken! Und wir hoffen auf viele weitere Interviews mit dir. 42 vielleicht?

 

Mehr von André Milewski gibt es hier:

 

Skoutz-Lesetipp

Die Tränen der Göttin - André Milewski - BuchcoverDie Tränen der Göttin – kniffliger Krimi aus den Golden Twenties von André Milewski

Goldene, düstere Zeiten …

Im Jahr 1927 ist New York die Stadt der Träume und eine Verheißung für eine große Zukunft. Eine ebensolche erhofft sich auch der Archäologieprofessor Frederick Crichton, der aus Boston in die Stadt kommt, um eine Beschäftigung im Museum aufzunehmen. Allerdings zerplatzt dieser Traum schnell. Stattdessen findet Crichton sich im Haus eines exzentrischen Millionärs wieder, um diesem die Authentizität eines ägyptischen Artefakts zu bestätigen. Doch die einfache Aufgabe wird zu einem Albtraum für den Archäologen. Ein Mord geschieht und er gerät ins Visier der Polizei, die ihn für den Täter hält. Crichton bleibt nicht viel Zeit, um den wahren Mörder zu finden und seine Unschuld zu beweisen …

Skoutz meint: Die Geheimakte-Reihe kann auch anders. Und das richtig gut. Ein schöner Krimi mit gut platzierten Thriller-Elementen, die ihn trotz des klassischen Agatha-Christie-Settings an den richtigen Stellen modern wirken lässt. Der Fall und seine Lösung haben mich nach ein paar Tagen wirklich interessiert und dazu geführt, dass ich, was ich nur anlesen wollte, durchgelesen habe. Am Stück. Dann hat der Autor alles richtig gemacht. Q.E.D. (kn) 

 

Stimmungsvolle Illustrationen des Buchkünstlers Robert Nippoldt machen diese Hardcoverausgabe zu einem ganz besonderem Schmuckstück. Nach den „Falkenburg Chroniken“ das zweite Spin-off der erfolgreichen „Geheimakte“-Reihe!

 

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Hinweis:

Skoutz-Buchfieberkurve - Geheimakte AtlantisNachdem er seine Geheimakte-Buchreihe um Max Falkenberg im Januar 2021 mit Geheimakte Atlantis fortgesetzt hat, begibt sich André Milewski auch ins Rennen um den Fantasy-Skoutz. Denn der Autor hat ein feines Gespür für Abenteuer und wie man sie erzählt. Das ist eine perfekte Mischung aus old style im besten Sinne und reichlich neuen Ideen, die auch leicht übersättigte Vielleser fesselt.

Wir haben das Buch gelesen und für den Award hier vorgestellt.

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Der Choral der Hölle - Andre Milewski - Skoutz-BuchfieberkurveEinen haben wir noch! Weil André Milewski in Der Choral der Hölle den Ausbruch des Krakatau auf Java Ende des 19. Jahrhunderts genauestens recherchiert und überaus packend anhand der Schicksale einiger fiktiver Figuren beschreibt, steht er auch mit diesem Roman auf einer Midlist gelandet, nämlich der für den History Skoutz.

Auch diesen heißen Kandidaten haben wir schon ausführlich besprochen (hier).

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Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) sie bei uns natürlich auch bewerten, damit unsere Buchsuche weiter wächst.

Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. So seht ihr auf einen Blick, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein.
Natürlich gibt es dort auch noch andere Bücher, Rezensionen und vieles mehr.

 

 

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