Skoutz-Classics: Die besten Liebesgeschichten aller Zeiten (Romance-Klassiker)
Zeitlos ist, was uns berührt.
Liebesromane werden gerne als Frauenliteratur abgetan, was jedoch gleich in doppelter Hinsicht frech ist. Denn einmal wird damit die lesende Frau als monothematisch abgewertet und zum anderen der Liebesroman, und zwar seines Themas wegen: Der Liebe. Dem wohl mächtigsten Motor, der uns Menschen antreiben kann, der uns groß und klein macht, zu Meisterleistungen und kapitalen Eseleien verleitet. Die größten Dichter aller Länder haben mit Geschichten von der Liebe ihren Weltruhm besiegelt, ob das Goethe mit Werther oder Shakespeare mit Romeo und Julia war. Zudem ist auch der erste Roman überhaupt ein Liebesroman und so ist unserer Meinung nach Romance ein Genre, das allergrößte Ehrfurcht verdient hat. Und das nicht nur, weil es bis heute unangefochten die Charts dominiert, die sich mit Geschichten befassen. Völlig einerlei, ob es dabei um hehre Literatur oder Groschenhefte, um Film, Funk oder Fernsehen geht.
Bei Skoutz-Classics möchten wir euch daher eine Liste absoluter Romance-Klassiker (oder präziser ausgedrückt: Klassiker der romantischen Literatur) quer durch alle Zeiten vorstellen.
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Die größten Romance-Klassiker aller Zeiten
Natürlich kann man da anderer Meinung sein und das ist auch gar nicht schlimm. Uns ging es primär darum, solche Bücher aufzuzeigen, die tatsächlich das Genre und unser Bild davon geprägt haben. Das kann durch die Wirkung dieser Bücher auf nachfolgende Autorengenerationen sein (z.B. Marquez, Shakespeare), durch die Prägung ganzer Lesergenerationen (Goethe, Austen), neuen Ideen (Stendal, Danielewsky) oder auch anderen Dingen. Die Sortierung ist chronologisch und darum wertungsfrei.
Gerne diskutieren wir darüber auch mit euch oder ergänzen, was wir vergessen haben.
Hinweis: Skoutz setzt „Romance“ und „Liebesgeschichte“ übrigens nach der ursprünglichen Wortbedeutung gleich, verwendet sie synonym und erwartet daher ausdrücklich kein Happy-End.
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Romance-Klassiker, die man kennen sollte
- Bibel – anonym
~1200 v.Chr. Auch das Buch der Bücher bietet einige der berühmtesten Liebespaare der Literaturgeschichte. Es beginnt logischerweise mit Adam und Eva, dem ersten Paar der Menschengeschichte (Buch Genesis; 1. Mose). Weiter geht es dann mit Samson und Deliah, der sich als gefürchteter Krieger des Volkes Israel in Deliah, eine Priesterin der feindlichen Philister verliebt (Richter, Kap. 13-16). Oder auch im Neuen Testament mit Salomé, deren Liebe zu Johannes dem Täufer in Hass umschlägt, als er sie abweist.
. - Daphnis und Chloe – Longos
~250 v.Chr. Eine uralte Geschichte von zwei Findelkindern, die gemeinsam bei Hirten auf der griechischen Insel Lesbos aufwachsen, jedoch voneinander getrennt werden, einander aber immer wieder begegnen und sich schließlich lieben lernen. Ein bisschen wie eine antike Teenager-Version von „Harry und Sally“ , zeitlos schön zu lesen, und zwar gerade wegen der Naivität, mit der die beiden ihre Gefühle erleben und nach und nach verstehen lernen.
. - Madschnún Lailá – Unbekannt
~ 650. Die Geschichte von der unglücklichen Liebe zwischen dem jungen Beduinenfürsten Qais und der schönen Laila, der er so vollständig verfällt, dass er ohne sie nicht leben kann (Der Titel heißt übersetzt „der von Laila Besesssene“). Die vielfach überarbeitete Geschichte ist richtungsweisend für die Literatur des Nahen Ostens und beeinflusste zudem auch zahlreiche europäische Autoren.
. - Die Geschichte vom Prinzen Genji – Marasuki Shikimu
1001 – 1006; der älteste Roman der Welt stammt von einer japanischen Hofdame. Marasuki Shikimus Geschichte vom schönen aber treulosen Frauenhelden ist auch nach tausend Jahren noch mitreißend, gefühlvoll und spannend.
. - Historia calamitatum: Die Leidensgeschichte und der Briefwechsel mit Heloise – Petrus Abaelardus.
1132. Die Geschichte des vielleicht berühmtesten Liebespaar der Literaturgeschichte, das zudem anders als Romeo und Julia tatsächlich gelebt und geliebt hat. Der angesehene und bewunderte Gelehrte Abaelardus wird gebeten, die blutjunge Heloise zu unterrichten und entbrennt sofort für sie. Als sie seine Liebe erwidert, werden Lehrer und Schülerin in der Folge zum Liebespaar. Ein Skandal im mittelalterlichen Paris, der sich dann auch nicht lange geheimhalten lässt. Voll Zorn lässt Heloises Onkel Abaelard jedoch brutal kastrieren und verbannt Heloise ins Kloster. Auch Abaelard legt ein Mönchsgelübde ab und trotz der beachtlichen klerikalen Karrieren, die beide einschlugen, wurden sie jedoch durch ihre in unfassbar schönen Briefen festgehaltene Liebe unsterblich. „Eine Liebe, wie die von zwei Bäumen, die, an den Wurzeln fest umschlungen, beide in den Himmel wachsen und sich nie mehr berühren.“
. - Under der linden – Walther von der Vogelweide
ca. 1200. Die teils sehr erotischen „Mädchenlieder“, deren bekanntestes dieses ist, stellen eine Revolte im damals üblichen Minnesang dar. Es geht nicht länger nur um die „Hohe Minne“, bei der ein Ritter aus schicklicher Entfernung eine höhergestellte Dame anschmachtet, oder um die „Niedere Minne“, bei der sich der Ritter mit einfachen Mädchen vergnügt. Das von Walther eingeführte neue Ideal der „ebenen Minne“, erzählt nun zudem und ganz neu von einer erfüllten Liebe von gleich zu gleich, wie wir sie auch heute noch idealisieren.
. - Tristan – Gottfried von Straßbourg
1210. Der Versroman ist zwar nur fragmentarisch erhalten, aber er steht stellvertretend für die von ihm erzählte deutlich ältere Legende. Nämlich der Geschichte vom jungen Ritter am Hofe Artus Tristan, und der Königstochter Isolde, die sich aufgrund eines magischen Versehens ineinander verlieben und somit für eine Kette tragischer Ereignisse sorgen.
. - Canzoniere: Liebesgedichte an Laura – Francesco Petrarca
1348. Der wohl bedeutendste Gedichtzyklus der italienischen Renaissance behandelt in weiten Teilen die hoffnungslose Liebe des abgewiesenen Petrarca, der unerschütterlich daran glaubt, im Geheimen dennoch geliebt zu werden.
. - Ein Sommernachtstraum – William Shakespeare
1595/96. Ein Hochzeitspaar im Vorbereitungsstress, ein Ehekrach zwischen dem Elfenkönigspaar und dazu noch ein paar Handwerker, die im Wald ein Theaterstück üben wollen – das ist der Stoff aus der Shakespeare ein zeitlos komisches Stück geschrieben hat, das bis heute regelmäßig aufgeführt wird und neben aller Fantastik und Komik auch ein Loblied an die Ehe, die Liebe und Hinwendung ist.
. - Romeo und Julia – William Shakespeare
1597. Genaugenommen ist die größte Liebesgeschichte aller Zeiten eigentlich ziemlich krank. Zwei frühpubertäre Teenager verlieben sich ineinander und steigern sich dann so in diese Leidenschaft hinein, dass sie, als ihre miteinander heillos zerstrittenen Eltern nach nur fünf Tagen trotzigen Schmachtens nicht einlenken, in der Folge Selbstmord begehen.
. - Die Prinzessin von Clèves – Marie-Madeleine de La Fayette
1678. Die als Gräfin am königlichen Hof in Adelssachen bestens bewanderte Autorin erzählt eine im Jahre 1560 am Hofe Heinrichs II angesiedelte Geschichte von der Prinzessin, die dem Werben des sie abgöttisch liebenden Prinzen nachgibt, obwohl sie diese Liebe nicht erwidert. Aus Loyalität versagt sie sich, der Liebe zu einem anderen Mann, den sie leidenschaftlich liebt, nachzugeben, gesteht aber dem Prinzen, dass sie ihr Herz an einen anderen verloren hat. Und löst damit eine Katastrophe aus.
. - Oronooko – Aphra Behn
1688. Die Geschichte vom afrikanischen Prinzen Oronoooko und seiner Liebe zur schönen Imoinda, die weder Krieg noch Sklaverei zerstören kann, ist so ungewöhnlich wie das Leben der Autorin (Wikipedia zu Aphra Benn). Sie nämlich macht im 17. Jahrhundert bereits als Berufsschriftstellerin und Feministin von sich reden, bekannte sich zudem offen zur Homosexualität und wäre überhaupt auch noch für heutige Zeiten sehr modern. Oronooko ist ein Werk, das die europäische Ablehnung der Sklaverei maßgeblich beeinflusst hat, und besitzt daher neben einer wunderschönen Liebesgeschichte auch politisches Potential. Doch auch literaturhistorisch ist das Werk bedeutsam, stellt es doch eines der ersten Exemplare eines modernen Romans dar.
. - Die Schöne und das Biest – Gabrielle-Suzanne de Villeneuve / Jeanne-Marie Leprince de Beaumont
1740. Die Autorin brachte die berühmte Geschichte von der Schönen, die das Herz des Biests erweicht, indem sie verschiedene französische Volksmärchen verband. Ein paar Jahre später (1756) brachte Jeanne-Marie Leprince de Beaumont dann das Märchen in seine heutige (etwas kürzere) Form. Seither ungezählte Male adaptiert, ist dies sicherlich eine der schönsten und bekanntesten Liebesgeschichten aller Zeiten.
. - Julie oder Die neue Heloise – Jean-Jacques Rousseau
1761. Die als Briefroman verfasste Geschichte der nicht standesgemäßen Liebe zwischen der adeligen Julie und ihrem bürgerlichen Lehrer, die ein Leben lang anhält, und sogar über den Tod hinausreicht, war einer der größten literarischen Erfolge seiner Zeit. Das liegt sicher an der bei dem Autor zu erwartenden beißenden Gesellschaftskritik, aber eben auch an einer anrührenden und mitreißend erzählten Geschichte zweier Liebender.
. - Die Leiden des jungen Werther – Johann Wolfgang von Goethe
1774. Goethes Briefroman über die hoffnungslose Liebe des Rechtsstudenten Werther zu der bereits anderweitig verlobten Lotte, die schließlich in Werthers Selbstmord endet, war bereits zu seiner Zeit ein Weltbestseller und löste eine hysterische Selbstmordwelle aus. Werther selbst spaltet bis heute die Geister, ob er ein großer Liebender oder ein egoistischer Ehebrecher ist, muss jeder für sich entscheiden. Bis heute spricht man daher bei durch (Massen)Medien vermittelten Nachahmungs-Suidzen vom „Werther-Effekt“.
. - Kabale und Liebe – Friedrich von Schiller
1784. Die leidenschaftliche Liebe zwischen der bürgerlichen Luise und dem adeligen Ferdinand sieht sich niederträchtigen Intrigen („Kabalen“) gegenüber, die schließlich ihre Liebe vor schier unüberwindbare Hindernisse stellen.
. - Hesperus oder 45 Hundsposttage – Jean Paul
1795. Der Erzähler erhält auf einer exotischen Insel an 45 Tagen Post von einem Hund, die dann die Aufforderung enthält, aus dem gesendeten Material eine Biografie zu schreiben. So erzählt Jean Paul die Liebesgeschichte von Viktor und Klotilde in der Zeit vom 30. April 1792 bis zum 31. Oktober 1793. „Viktor konnte Niemand lieben, den Klotilde nicht liebte.“
. - Lucinde – Bekenntnisse eines Ungeschickten – Friedrich Schlegel
1799. Schlegel, der Begründer der modernen Literaturtheorie, lässt Lucinde und Julius über ihre Liebe reflektieren und kommt zu der – in der damaligen Zeit revolutionären – Erkenntnis, dass radikale Liebe und Ehe eine Einheit bilden sollten, weil die große, wilde Leidenschaft in den bürgerlich-braven Bund fürs Leben integriert werden kann und muss.
. - Kinder- und Hausmärchen – Brüder Grimm
1812. Die Märchensammlung der Brüder Grimm enthält einige der schönsten Liebesgeschichten überhaupt. Tausendfach erzählt und vielfach adaptiert dürfen hier zum Beispiel so bekannte wie Aschenputtel, Rapunzel und Drosselbart nicht fehlen, aber auch weniger bekannte wie Jorinde und Joringel oder auch die Geschichte vom Fischer und seiner Frau.
. - Stolz und Vorurteil – Jane Austen
1813. Elizabeths Mutter versucht, ihre Töchter gut zu verheiraten, um sie dadurch finanziell abzusichern. Doch Elizabeth ist schwierig. Besonders in Bezug auf Mr. Darcy, der schon gar nicht standesgemäß wäre. Und doch – der Weg der beiden zu ihrem Happy End wurde völlig zu Recht Weltliteratur.
. - Emma – Jane Austen
1815. Die Geschichte, wie Emma, die gelangweilte Tochter eines wohlhabenden Landadeligen, als verhinderte Heiratsvermittlerin schließlich doch der LIebe begegnet, gilt als Austens Hauptwerk und darf in unserer Liste natürlich nicht fehlen.
. - Rot und Schwarz – Stendal
1830. Das bis heute polarisierende Werk beschreibt den Werdegang des eiskalten Karrieristen Julien vom Land in die Kreise der gehobenen postnapoleonischen Gesellschaft, der dabei von seinen Beziehungen zu der deutlich älteren Madame de Rênal und der jüngeren, ihn leidenschaftlich begehrenden Mathilde geprägt wird.
. - Indiana – George Sand
1832. In Indiana erzählt die unter ihrem Pseudonym weltberühmt gewordene Autorin von einer 19jährigen Kreolen, die gegen die deprimierende Pflichtehe mit einem sehr viel älteren Offizier aufbegehrt, als sie sich leidenschaftlich in den Nachbarn verliebt, doch der erweist sich als der Falsche.
. - Jane Eyre – Charlotte Brontë
1847. Die Geschichte eines ungeliebten Waisenkinds, das sich aus den Zwängen eines dunklen Internats befreit, indem sie eine Stelle als Gouvernante antritt. Dort verliebt sie sich in ihren Arbeitgeber, doch mit wenig Aussicht auf Erlösung. Die weltberühmte Geschichte einer starken Frau und einer großen Liebe.
. - Sturmhöhe – Emily Brontë
1847. Wenn Liebe auch krank sein darf, ist diese Geschichte, die der Hass regiert, ein großer Liebesroman. Findelkind Heathcliffe kann seine Liebe zu Cathy nicht bezähmen und so entspinnt sich sodann Schritt für Schritt ein Drama aus Liebe, Eifersucht, Hass und Tod, dem der Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft eine stimmungsvolle Kulisse bietet.
. - Die Kameliendame – Alexandre Dumas
1848. Die unstandesgemäße Liebe zwischen dem aus gutem Hause stammenden Armand und der Kurtisane Marguerite, spielt mit dem Gedanken, dass Liebe alle Schranken überwinden kann. Aber eben auch, dass Liebe fordern kann, auf den geliebten Menschen selbstlos zu verzichten
. - Madame Bovary – Gustave Flaubert
1857. Madame Bovary ist eine der faszinierendsten Frauen der Weltliteratur. Tief in Provinz lebt sie einsam und gelangweilt von der Ehe mit ihren oft abwesenden Mann, dem Landarzt Charles und träumt von großer Leidenschaft, großer Liebe und großem Leben. Als sie sich zum Ehebruch verleiten lässt, droht sie an ihrem Verlangen und ihrer Umwelt zu scheitern. Flaubert wurde seinerzeit wegen „Unmoral“ der Prozess gemacht, doch heute ist es seiner realitätsnahen, emotional analytischen Erzählweise wegen einer der Romane, die unser modernes Textverständnis begründet haben.
. - Oblomow – Iwan Gontscharow
1859. Der russische Adelige Oblomow kann es sich leisten, Faulheit zur Lebensaufgabe hochzustilisieren. Das ändert sich jedoch, als er die bezaubernde Olga kennen lernt, die ihn mühelos aus seiner Lethargie reißt. Allerdings war es zu keiner Zeit leicht, gegen lieb gewonnene Gewohnheiten anzukämpfen, und so steht sich Oblomow beim Kampf um Olgas Gunst vor allem selbst im Weg. Ein großartiges Buch, für alle, die schon mal mit dem inneren Schweinehund gerungen haben.
. - Die Elenden – Victor Hugo
1862. Die Geschichte des ehemaligen Sträflings Valjean wird geprägt von seiner Liebe zu Fantine und ihrer Tochter Cosette, für die er ein besserer Mensch werden will. Hugos Werk birgt viel mehr als diese Liebesgeschichte, doch sie trägt durch all die Sozialkritik einer der spannendsten Epochen Europas und offenbart sich in all ihren vielen Gesichtern. Weltliteratur, ganz ohne Frage.
. - Am Altar – Elisabeth Bürstenbinder
1873. Mit diesem Roman über das Schicksal einer stolzen Frau in einer patriarchalisch geprägten Welt begann Elisabeth Bürstenbinders Aufstieg zur Königin der „Frauenliteratur“, der sie weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machte. Wer gefühlvolle, dramatische Liebesromane mit und ohne Happy-End mag, sollte sich ein paar ihrer gut zwanzig Romane zu Gemüte führen. Sie haben in einem Ausmaß das Genre geprägt, dass sie auch heute noch jederzeit als moderner historischer Liebesroman durchgehen könnten.
. - Anna Karenina – Lew Tolstoi
1877. Als sich Anna Karenina und der Graf Wronskij zum ersten Mal begegnen, entfacht das einen leidenschaftlichen Sturm an Gefühlen. Doch die Liebe hat keine Zukunft, denn bei einer Trennung von ihrem Mann Alexej würde Anna auch ihren Sohn verlieren.
. - Amtmanns Magd – Eugenie Marlitt
1881. Der junge Gutsbesitzer Markus kommt in den Thüringer Wald, um dort den Nachlass seiner Tante zu ordnen. Am meisten Probleme macht dabei die Magd des Amtmanns, die als bockig, schüchtern und unfähig verrufen ist. Doch Markus ist fasziniert von ihr und versucht, den Grund für ihre abweisende Art zu ergründen …
. - Erloschenes Licht (eine unerfüllte Liebe) – Rudyard Kipling
1890. Nach einer Kriegsverletzung droht der Maler Dick Heldar zu erblinden. Voller Leidenschaft widmet er sich daher seinem letzten Gemälde „Melancholia“ für das ihm die hübsche Prostituierte Bessie Modell stehen soll. Die obsessiven Sitzungen führen den Maler und sein Modell jedoch schnell bis weit über die Grenzen des Erträglichen hinaus …
. - Tess – Thomas Hardy
1891. Die arme Tess erfährt, dass sie eigentlich einem alten normannischen Adelshaus entstammt, und beschließt daher, ihre Verwandten zu suchen. Was nach einer Märchengeschichte klingt, wird schnell dramatisch, denn Tess gewinnt die Aufmerksamkeit von gleich zwei Männern. Ein vielfach verfilmter Stoff, der zu den Klassikern der amerikanischen Literatur zählt.
. - Pelléas und Mélisande – Maurice Maeterlinck
1893. Ein Theaterstück über die verbotene, todgeweihte Liebe der beiden Titelgestalten gilt als Hauptwerk des Theaters des Symbolismus. Ein Prinz begegnet auf einer Reise schönen und geheimnisvollen Mélisande. Er nimmt sie zur Frau und bringt sie auf das düstere Wasserschloss seines Großvaters, in dem Mélisande zu ersticken glaubt, auch wenn ihr Mann das nicht versteht. Allein ihr Schwager, Pelléas, kann sie aufheitern. Aus ihrer tiefen Freundschaft entwickelt sich eine Seelenverwandtschaft und eine unüberwindbare Liebe. Als ihr Mann davon erfährt, dreht er durch.
. - Leonce und Lena – Georg Büchner
1895. Das Theaterstück über den Prinzen Leonce, der Prinzessin Lena heiraten soll, sich weigert und Hals über Kopf in die charmante Unbekannte verliebt, die keine andere als Lena ist, zählt zu den 6 wichtigsten klassischen Komödien deutscher Sprache. Doch neben einer leichtfüßigen Liebesgeschichte enthält es auch großartig verpackte Gesellschafts- und Sozialkritik.
. - Das Feuer – Gabriele D’Annunzio
1900. Dieses italienische Skandalbuch schildert der heute für seine spätere Nähe zum Faschismus umstrittene Autor in autobiografischer Weise die Beziehung zwischen dem jungen Dichter Stelio und der berühmten Filmdiva Foscarina, die sich ständig um Macht und Begierde dreht. Der überbordende Symbolismus des Romans lässt allerdings auch einer beeindruckend radikalen Schilderung der widerstreitenden Gefühle und intimster Momente Raum und ist daher durchaus lesenswert.
. - Das Tagebuch von Adam und Eva – Mark Twain.
1905. Die allererste Geschichte von Mann und Frau, zumindest für unseren Kulturkreis, ist die von Adam und Eva. Und die erzählt Mark Twain in bekannt ironischer Manier, so dass man sich zwar in all den Schwächen und Fehlern wiedererkennt, aber dabei niemals verletzt wird. Erstaunlich, wie einfach die Geschichte wird, wenn man unterstellt, dass die beiden sich nicht leiden können. Doch wie sie sich nach der Apfel-Affäre zusammenraufen ist großartig und wunderschön auch der Schluss, der nicht spoilert, sondern Lust auf den Weg dorthin macht. Und Adam erkannte: „Wo sie war, dort war Eden“.
. - Maurice – E.M. Forster
1913. Ein zu Unrecht unbekanntes Buch eines großartigen Autors. Erst 1971 posthum veröffentlicht, erzählt das Buch die Geschichte einer homosexuellen Liebe, gegen die sich der Protagonist erst wehrt und ihr nur zögerlich, getrieben wie von einer Urgewalt hingibt. Dass diese Liebe 1913 zu einem realistischen, ehrlichen Happy End führt, ist auch absolut großartig, mutig und bahnbrechend. Gerade die reduzierte Art und Weise in Forsters Erzählweise regt das Kopfkino an und macht damit die Figuren in ihrer Gefühlswelt nur umso greifbarer.
. - Griseldis – Hedwig Courths-Mahler
1916. Die Geschichte der hübschen Griseldis, die sich in ihren adeligen Dienstherren verliebt, obwohl er im Verdacht steht, seine Frau ermordet zu haben, und ihm so neuen Lebensmut gibt, steht stellvertretend für knapp 200 Liebesromane von HCM. Mit bislang über 80 Millionen verkaufter Exemplare ist sie eine der erfolgreichsten Autoren aller Zeiten, auch wenn sie häufig belächelt wird. Ihre Werke ähneln einander stark, Standesunterschiede werden durch die Liebe überwunden, die sich gegen Intrigen und Gefahren durchsetzt und zu einem Happy End führen. Aber genau davon wollen wir alle träumen.
. - Lady Chaterleys Liebhaber – D.H. Lawrence
1928. Auch in seinem wohl berühmtesten Buch untersucht Lawrence wie man in einer durchrationalisierten Welt noch Liebe leben kann, oder ob am Ende nur Erotik bleibt: Ein an den Rollstuhl gefesselter Kriegsveteran, genehmigt seiner Frau einen Liebhaber. Doch ihr Verhältnis mit dem Waldhüter Mellors bleibt nicht nur sexueller Natur.
. - Pünktchen und Anton – Erich Kästner
1931. Liebesromane gibt es auch unter den Kinderbüchern. Diese Geschichte hier erzählt von einer ersten großen, und erfreulich gleichberechtigten Liebe zwischen einem aufrichtigen Jungen und einem starken Mädchen.
. - Die Katze – Colette
1933. Alains Katze Saha ist ein vollkommenes Geschöpf. Eine Ansicht, die seine frisch angetraute Ehefrau Camille jedoch nicht teilen will. Die psychologisch ausgefeilte Dreiecksgeschichte erzählt von der Rivalität zwischen Mann und Frau, von der Unvollkommenheit des Menschen, seiner Eitelkeit und Eifersucht. Die Analyse von Beziehungsängsten ist dabei zugleich eine literarische Liebeserklärung an eine Katze.
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Eine wunderbare Rezension dieses Buchs gibt es auf dem skoutzigen Blog von Antje von HundimBuch.
. - Vom Winde verweht – Margaret Mitchell
1936. Scarlett O’Hara lebt wie eine Prinzessin auf der Baumwollplantage ihrer Eltern. Doch ihre große Liebe Ashley bekommt sie nicht und Rhett Butler, einen nach heutiger Auffassung Bad Boy, will sie nicht. Als der amerikanische Bürgerkrieg ausbricht, muss Scarlett sich sodann durch schwere Zeiten kämpfen, und sich schließlich für einen Mann entscheiden …
. - Eine blaßblaue Frauenschrift – Franz Werfel
1941. Leonidas ist ein höchst erfolgreicher, weil aalglatter, Beamter im Wien der 30er Jahre. Sein Leben und seine Karriere geraten ins Wanken, als eine verflossene Jugendliebe mit der Bitte an ihn herantritt, sich für ihren Sohn einzusetzen. Nachgerechnet vermutet er, dass es sich um den gemeinsamen handelt und er denkt darüber nach, sein Leben zu ändern. Doch das ist leichter gedacht, als in den aufziehend düsteren Zeiten getan.
. - Du wusstest es doch – Josepha Mendels
1948. Vor den Nazis flieht der Dichter Frans 1943 nach London. Er lässt seine Frau und zwei kleine Kinder zurück – und nimmt sich vor, jegliche Erinnerung in einen geheimen Winkel seines Herzens zu schließen. In London verliebt er sich in die Jüdin Henrietje. Beiden ist bewusst, dass es eine Beziehung auf Zeit ist, die ihnen nur der Krieg ermöglicht, der sie aus ihrem vorgegebenen Leben gerissen hat. Dieser Roman ist einzigartig, weil frei von Bitterkeit und Pathos, komisch und doch ernst. Er schildert die Zeit und die Liebe zum Leben. Und er setzt der unabhängigen Frau ein Denkmal, dass diesen Roman auch heute noch frisch und sehr modern sein lässt.
. - Brand’s Haide – Arno Schmidt
1951. Schmidt für Einsteiger. In diesem Kurzroman freundet sich der Kriegsheimkehrer Schmidt sich mit zwei Flüchtlingsfrauen an und verliebt sich in eine. Im Deutschland 1946 stehen diese zarten Bande aber vor erheblichen materiellen Schwierigkeiten.
. - Das Ende einer Affäre – Graham Greene
1951. Der Schriftsteller Bendrix begegnet Sarah, der Frau eines Freundes, mit der er einst eine Affäre hatte, nach Kriegsende wieder und verliebt sich dabei erneut in sie. Doch Sarah ist inzwischen strenggläubig und hält ihn auf Distanz. Doch Bendrix kann nicht glauben, dass seine Gefühle nicht erwidert werden. Und damit wirft Greene in wirklich genial erzählter Form grundlegende Fragen nach der Liebe und dem Glauben auf.
. - Désirée – Annemarie Selinko
1951. Das fiktive Tagebuch der Désirée Clary beschreibt den Weg der praktisch veranlagten Seidenhändler-Tochter aus Marseille hinein in die Weltgeschichte als erste Verlobte Napoleons, und heiratete den französischen Marschall Bernadotte und folgte schließlich ihrem Mann, als der den schwedischen Thron bestieg, nach Stockholm. Auch die Verfilmung mit Marlon Brando als Napoleon war ein Welterfolg.
. - Jenseits von Eden – John Steinbeck
1952. Eine Familiensaga bis zum ersten Weltkrieg um zwei Brüder, die um die Gunst des Vaters buhlen, bis sie sich in dieselbe Frau verlieben – und dabei auch die Geschichte von Cathy, die ihre Zwillinge allein lässt, um im Bordell Geld zu verdienen. Und schließlich auch von ihren Söhnen, deren schwierige Beziehung zueinander die uralte Geschichte zwischen Kain und Abel aufgreift.
. - Carol oder Salz und sein Preis – Patricia Highsmith
1952. Zwei Frauen, die sich in den 50er Jahren in den prüden USA ineinander verlieben und dafür ihre beiden Partner in die Wüste schicken, ist gerade für seine Zeit, ein bahnbrechender Roman. Wunderbar geschrieben,, stimmungsvoll und prickelnd, voller Gefühl und doch ein Plädoyer für Toleranz. Sensibel ohne Kitsch, 400 Seiten zum Seufzen.
. - Dr. Schiwago – Boris Pasternak
1956. Das Schicksal von Dr. Schiwago, der sich vom sensiblen Kind zum Sozialisten und schließlich zum Dissidenten entwickelt, ist untrennbar mit seiner Beziehung zur Larissa (Lara) verbunden, die – so widersprüchlich sie in ihrem Wesen oft ist – in vielerlei Hinsicht viel stärker als Dr. Schiwago gezeichnet wird.
. - Angelique – Anne Golon
1956 – Romanreihe, die von den Abenteuern der lebensfrohen Angelique zur Zeit des franz. Sonnenkönigs erzählt, und ihrer wechselvollen Beziehung zu ihrem Ehemann Joffrey, den sie auf Wunsch der Eltern heiratet und dann erst nach und nach lieben lernt. Lesenswert auch wegen der sauberen Recherche zu hist. Zusammenhängen und schließlich weltberühmt geworden durch die TV-Adaptionen.
. - Dshamilja – Tschingis Aitmatow
1958. Bei den Recherche stolpert man immer wieder über diesen angeblich schönsten Liebesroman der Gegenwart. Er erzählt die Geschichte der verheirateten Dshamilja, die ihr kleines Dorf im Nordosten Kirgisiens verlässt, um gegen alle gesellschaftliche Konvention mit ihrer großen Liebe, dem Soldaten Danijar zusammen zu sein. Das Besondere daran ist, dass dabei die berührende Geschichte aus der Perspektive des 15-jährigen Said erzählt wird, der gar nicht wirklich versteht, was zwischen Dshamilja und Danijar vorgeht, aber gerade darum intuitiv die Macht der Liebe so mitreißend beschreibt.
. - Zeiten des Aufruhrs – Richard Yates
1961. Lange vor den Desperate Housewives versuchten schon April und Frank sich als die Neuen in die spießige US-Vorstadt-Idylle einzufügen, ohne dabei selbst zu Spießern zu werden. Dabei merken sie gar nicht, wie sie sich voneinander entfremden, bis es fast zu spät ist. Ein bisschen bitter, sehr zynisch, überraschend komplex staunt der Leser, wie vermeintlicher Normzwang uns doch alle belastet und wie gefährlich diese Orientierung nach außen für unsere Gefühle ist.
. - Die Nacht von Lissabon – Erich Maria Remarque
1962. Der Erzähler ist auf der Flucht und sucht deshalb verzweifelt nach einem Visum für sich und seine Frau. Ein Fremder bietet ihm schließlich Hilfe an. Einzige Bedingung: Er darf ihm in dieser Nacht seine Geschichte erzählen, denn seine Frau liegt im Hotel in einem Sarg … Eine große Liebe in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, ein Buch über Verlust, Treue und die Kraft zweier Menschen, sich trotz des ihnen widerfahrenden Unrechts einander zu begleiten. Wen dieses Buch nicht berührt, der hat kein Herz. Ein Buch des Emigranten Remarques über die Emigration, Flucht, Naziterror und dazu über die einfach alles überstrahlende Liebe zweier Menschen zu einander.
. - Ada oder Das Verlangen – Vladimir Nabokov
1969. Ein Privatlehrer auf einem abgelegenen Landsitz im Sommer – das klingt wie Jane Austen in Russland. Ist es aber nicht. Dieses Buch ist böse, zynisch, absurd. Zwei verwöhnte Millionärszöglinge, die sich für zwei romantische Helden halten und ihre Liebe so rücksichtslos leben, wie sich das seit Romeo und Julia gehört. Dieser Roman zerlegt genüsslich das Klischee und zeigt, dass die ganz großen Liebenspaare für die Welt um sie herum eigentlich eine Zumutung sind.
. - Love Story – Erich Segal
1970. Jennifer ist die Tochter eines Bäckers, Oliver stammt dagegen aus einer reichen Unternehmerfamilie. Als sich die beiden verlieben und heiraten wollen, kommt heftiger Widerstand von Olivers Vater. Oliver nimmt es hin, enterbt zu werden, doch damit beginnen die Probleme erst.
. - Die Dornenvögel – Colleen McCullough
1977. Meggie lebt behütet auf einer australischen Farm und schwärmt für den charmanten Ralph de Bricassart. Doch der will Pfarrer werden und so heiratet Meggie einen anderen. Und doch können sie beide einander nicht vergessen. Eine verbotene Liebe und genug Sehnsucht für mehrere Generationen von Lesern.
. - Die Liebe in den Zeiten der Cholera – Gabriel Garcia Marquez
1985. Der kolumbnianische Autor beschreibt eine ganz große Liebesgeschichte, die heute schon zeitlos ist. Der junge Florentino verliebt sich unsterblich in die schöne Fermina. In poetischen Briefen versucht er, sie für sich zu gewinnen, doch verliert sie an Doktor Urbino. Aber Florentino gibt weder seine Liebe noch die Geliebte auf.
. - Die Muschelsucher – Rosamunde Pilcher
1987. In den 60er Jahren begann Rosamunde Pilcher zu schreiben, während ihre Kinder in der Schule waren. Es dauerte Jahrzehnte, bis ihr mit diesem Buch der Durchbruch gelang, der sie zu einer Karriere führte, die fast die von Hedwig Courts-Mahler in den Hintergrund stellt. Die Muschelsucher erzählt die Geschichte von Penelope, die nach einem Herzinfarkt nach Cornwall zurückkehrt, wo sie einst ihre Jugendliebe zurückgelassen hatte. Die Herzen schlagen so hoch wie die Gischt an Cornwalls Felsen spritzt, hier darf geseufzt werden und millionenfach wird es getan.
. - Naokos Lächeln – Murakami Haruki
1987. Mitten in den Studentenunruhen der 60er Jahre genießt Toru, die Freiheit, die er daraus zieht, dass Einsamkeit und Tod zum Leben gehören. Als jedoch sein Freund Selbstmord begeht, kommt Toru ins Grübeln und will etwas ändern. Dazu muss er sich zwischen der lebensfrohen Midori und der in sich gekehrten Naoko entscheiden.
. - Was vom Tage übrig blieb – Kazurio Ishiguro
1989. Ein Leben für die Pflicht. Stevens tut alles, um der perfekte Butler zu sein. Da ist kein Platz für die Gefühle, die er für die Haushälterin Miss Kenton hegt. Doch als er sein Leben Revue passieren lässt, erkennt er, worauf er da eigentlich verzichtet hat. Sentimental, melancholisch, schön – mit hohem Seufz- und Taschentuchzfaktor.
. - Feuer und Stein (Outlander) – Diana Gabaldon
1991. Die Zeitreise-Romance um die Engländerin Claire, die aus dem 2. Weltkrieg ins Jahr 1743 zurückkatapultiert wird, wo sie den eigensinnigen Schotten Jamie Fraser kennen und lieben lernt, ist auf inzwischen 8 Bände angewachsen und dient als Stoff einer ebenfalls sehr erfolgreichen TV-Serie.
. - High Fidelity – Nick Hornby
1995. Rob wird von seiner Freundin verlassen und nimmt dies dann gleich zum Anlass, über die verflossenen Lieben seines Lebens zu sinnieren, sortiert in einer Chartliste. Nick Hornby lässt den Trennungsschmerz mit Popmusik verschmelzen, ein Genuss für alle, die schon mal versucht haben, im Plattenladen um die Ecke ihre Sorgen abzugeben. Nicht nur eine großartige Liebesgeschichte, sondern auch eine Hommage an die Kraft der Musik.
. - Wie ein einziger Tag – Nicholas Sparks
1996. Kurz vor ihrer Hochzeit mit einem erfolgreichen Anwalt will Allie ihre Jugendliebe Noah noch einmal treffen, den sie in all den Jahren seither nicht vergessen hat. Eine Liebesgeschichte, die ein Leben lang währt.
. - Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück – Helen Fielding
1996. Mit dem Tagebuch von Bridget Jones traf Helen Fielding den Nerv ihrer Generation, übergewichtig aber herzenswarm versteht Bridget nicht, warum sie Ü30 und immer noch Single ist. Doch schneller als ihr lieb ist, hat sie gleich zwei Männer in ihrem Leben. Den ruhigen Mark Darcy und ihren Chef, den charmanten Daniel Cleaver. Und damit ist das Chaos vorprogrammiert.
. - Die Frau und der Affe – Peer Hoeg
1996. Die alkoholkranke Madelene rettet den hochintelligenten Menschenaffen Erasmus aus dem Versuchslabor ihres Mannes, einem besessenen Wissenschaftler. Damit beginnt eine dramatische Verfolgungsjagd und eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte voll kluger Erkenntnisse und mit beißendem Humor.. - Agnes – Peter Stamm
1998. Der Schweizer Peter Stamm wird zu Recht als Meistererzähler geehrt und beweist das in diesem Buch trefflich. Mit ruhigen, fast schon sachlichen Worten erzählt er von der jungen Physikerin Agnes, die der Ich-Erzähler in der Public Library in Chicago zufällig trifft. Flüchtige Blicke treffen sich, ein Kaffee wird gemeinsam getrunken und die Hormone beginnen, zu tanzen. Dann erfährt der Leser, Agnes durch eine Geschichte getötet wurde und fragt sich erschreckt, wie es dazu kommen konnte. Und doch ist das Buch weniger Krimi als ein wundervolles Plädoyer für die Liebe, an die der Autor spürbar glaubt.
. - Sputnik Sweatheart – Haruki Murakami
1999. Die 22-jährige Sumire ist für ihren Freund K., der sie liebt, unerreichbar, da sie ihrerseits eine Frau liebt. Als Sumire in Griechenland verschwindet, macht sich K. auf die Suche nach ihr. Natürlich könnte man die bekanntere „Gefährliche Geliebte“ hier aufführen, doch jenseits des Streits, den das Buch innerhalb des literarischen Quartetts auslöste, finden wir, dass Sputnik Sweatheart viel besser Murakamis wirklich beeindruckend anders gestaltetes Werk repräsentiert.
. - Die Liebenden von Leningrad – Paulina Simons
2000. An einem warmen Sommertag 1941 begegnet Tattiana in dem jungen Offizier Alexander der Liebe ihres Lebens. Doch werden sie sich je ihre Gefühle offenbaren können? Denn Alexander verbirgt ein Geheimnis, dass so lebensgefährlich ist wie der Krieg, der Leningrad bedroht.
. - Abbitte – Ian McEwan
2002. Ein dreizehnjähriges Mädchen erzählt eine Lüge und zerstört damit 3 Leben. Oder auch nicht? Die Geschichte wurde als tiefenpsychologisches Meisterwerk gefeiert und ist so verstörend wie berührend.
. - P.S. Ich liebe dich – Cecilia Ahern
2002. Mit Gerrys Tod bricht für seine Frau Holly die Welt zusammen. Doch dann erreichen sie Briefe von Gerry, die er kurz vor seinem Tod an sie schrieb, und die kleine Aufträge enthalten, um die er sie bittet. Ein ganzes Jahr lang. Und so findet Holly schrittweise ins Leben zurück. Eine famose Liebesgeschichte, die über den Tod hinausreicht. Zum Heulen schön.
. - Die Vergangenheit – Alan Pauls
2002. Ein radikaler Roman aus Argentinien über die Veränderung der Liebe, die Erziehung des Herzens und der Kraft wahrer Leidenschaft, der damit beginnt, dass sich der Übersetzer Rimini nach 12 Jahren Ehe von seiner Frau Sofia trennt, um neu zu beginnen. Aber was eigentlich?
. - Mitten ins Gesicht – Kluun
2002. Es beginnt wie ein Märchen, denn Stijn und Carmen sind jung, schön, gesund und genießen ihr Leben. Bis Carmen dann schwer krank wird. Stijn tut zwar alles, um ihr beizustehen, doch er fühlt sich völlig überfordert. Obsessiv stürzt er sich in Affären, um die Scheißangst zu betäuben. Herausgekommen ist die traurigste Liebesgeschichte seit Romeo und Julia und gerade wegen der Parallelen zur Biografie des Autors umso berührender.
. - Das Orangenmädchen – Jostein Gaardener
2003. Der junge Georg findet einen an ihn adressierten Brief seines lange verstorbenen Vaters, in dem er ihm die Geschichte seiner Liebe erzählt, und warum es sich gelohnt hat, für sie zu leben. Gewohnt philosophisch beleuchtet der norwegische Autor Gaardener das Wunder der Liebe. Ergreifend …
. - Die Frau des Zeitreisenden – Audrey Niffenegger
2003. Henry ist aufgrund eines Gendefekts gefangen zwischen den Zeiten. Und doch findet er immer wieder zu seiner großen Liebe Claire zurück. Er begleitet sie von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter. Kommt und verschwindet jedoch urplötzlich in eine andere Zeit. Diese Ungewissheit schweißt sie immer stärker zusammen. Clevere Idee und ganz viel Gefühl.
. - Die dunkle Seite der Liebe – Rafik Schami
2004. Der deutsch-syrische Autor schreibt auf 1022 Seiten über die Liebe, in all ihren Aspekten und spannt dabei einen weiten Bogen über 100 Jahre syrischer Geschichte, in dem Politik und Religionen ein Volk nicht zur Ruhe kommen lassen. Es ist aber darüber hinaus auch ein Herzensbuch des Autors, das ihm jahrzehntelang im Kopf herumgegangen ist, bevor er es zu Papier bringen konnte. Herausgekommen ist eine wundervolle Liebesgeschichte, in der Farid sich in Rana verliebt, die jedoch einem verfeindeten Clan angehört und die in Damaskus von Verfolgung und Mord bedroht wird. Die Folgen beschäftigen drei Generationen von liebenden, hassenden, zweifelnden und verzweifelnden Menschen.
. - Das erotische Potential meiner Frau – David Foenkinos
2004. Zwangsneurotiker Hector, kann sein Glück nicht fassen, dass Brigitte ihm ihre Liebe schenkt und ihn heiratet. Um diese Liebe im Alltag wachzuhalten, liebt Hector es, Brigitte bei banalen Dingen zu beobachten. Fensterputzen zum Beispiel. Um das immer wieder sehen zu können, zeichnet er das Video auf – und stößt dabei auf Brigittes Liebhaber … Ein wunderbarer ironischer Roman über die Kraft der Liebe und den Unwert der Wahrheit.
. - Die Geschichte der Liebe – Nicole Krauss
2005. Held der Geschichte ist eigentlich ein Manuskript mit dem Titel ‚Die Geschichte der Liebe‘, verfasst von Leon Gursky für Alma als Beweis seiner Liebe und Treue. Als dann aber der zweite Weltkrieg die Liebenden trennt, verschwindet auch das Buch. Da jedoch erfährt eines Tages Gursky, der als alter Mann in New York lebt, dass das Buch den Holocaust überstanden hat.
. - Bis(s) zum Morgengrauen – Stephanie Meyers
2005. Bella, die Neue in dem tristen Kaff Forks, ist fasziniert von ihrem schweigsamen Mitschüler Edward und so versucht sie zuerst einmal sein Geheimnis zu ergründen. Doch damit hätte sie nie gerechnet: Edward ist ein Vampir. Das aber kann Bellas Liebe nicht erschüttern und so beginnt eine der großen und kommerziell äußerst erfolgreichen Romance-Geschichten nach der Jahrtausendwende …
. - Gut gegen Nordwind – Daniel Glattauer
2006. Zwei Menschen, die sich über eine fehlgeleitete E-Mail kennen- und dann lieben lernen. Eine Korrespondenz voller Gefühl und Leidenschaft, aber mit dem festen Vorsatz auf beiden Seiten, sich nicht im echten Leben treffen zu wollen. Herausgekommen ist eine spannende, anrührende, sehr moderne und unglaublich sprachwitzige Geschichte.
. - Das böse Mädchen – Mario Vargas Llosa
2006. In diesem Liebesroman aus der Feder des peruanischen Literaturnobelpreisträgers Llosa geht es um die lebenslange On-Off-Beziehung zwischen dem braven Ricardo und der notorischen Lügnerin Otilia, die nicht miteinander können, doch eben auch nicht ohne einander.
. - Only Revolutions – Mark Z. Danielewski
2006. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Sam und Hailey. Beide sind für immer sechzehn Jahre alt und so spielt ihre zeitlose Liebesgeschichte zwischen den amerikanischen Befreiungskriegen 1863 und der Ermordung J. F. Kennedys 1963. Das verrückteste Buch in unserer Liste muss man von vorne und hinten lesen, einmal aus der Perspektive von Sam und anschließend einmal aus der Sicht Haileys. Dabei steht druckbedingt die jeweils andere Sicht auf dem Kopf. Die Schilderung ihres Begehrens, ihrer Gefühle, Ideen und Gedanken ist so vom Leser zusammenzumontieren, dessen Sinn sich erst dann voll erschließt, wenn man die Geschichte von beiden Seiten bis zu dem Punkt liest, wo sie sich – genau in der Mitte des Buches begegnen.
. - Der japanische Verlobte – Amélie Nothomb
2007. Eine erfrischend schräg erzählte Lovestory zwischen der Belgierin Amélie und dem Japaner Rinri, die sich bein Französisch-Unterricht ineinander verlieben und verloben – ohne mit den Schwierigkeiten gerechnet zu haben, die dann zwei so unterschiedliche Kulturen einer noch so großen Liebe abverlangen. Liebe in Zeiten der Globalisierung – satirisch, warmherzig, spritzig, weise – lesenswert.
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