Zu Besuch bei: Melisa Schwermer

Heute bin ich zu Besuch bei Melisa Schwermer, die mit ihrem Thriller “So bitter die Schuld” nicht nur die Amazon-Charts rockte, sondern auch die Skoutz-Leser so erfreute, dass sie das Buch für den Award vorgeschlagen haben. Ich kenne/folge Melisa schon länger und freue mich sehr, sie nun endlich mal persönlich zu treffen und ihr zu diesem Erfolg zu gratulieren.

Doch lest selbst:

Zu Besuch bei Melisa Schwermer, der Psychologin unter den Thrillerschreibern

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Meine Ideen kommen auf die unterschiedlichsten Weisen. Manchmal liege ich abends im Bett, die Gedanken kreisen und plötzlich ist da etwas, das ich in mein Notizbuch schreibe.

Das finde ich ja schön. Ein old school-Autor, der noch Notizbücher verwendet. Ich kenne vielen, die dann in ihr Handy tippen oder die Idee diktieren.

Ein anderes Mal sehe ich draußen etwas, bekomme ein Gespräch mit und spinne es weiter.

 

 

Alles kann inspirieren, wenn die Kreativität zuschlägt. Erzwingen kann ich es allerdings nicht. Die Ideen müssen schon von alleine kommen, sonst wird das Ergebnis nicht gut.

Das ist ein fast schon buddhistisch anmutender Ansatz.

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

 

Lesen. Viel mehr lesen, dazu komme ich momentan leider kaum noch. Außerdem eben ganz normal meinem Beruf nachgehen, wie ich es jetzt auch tue.

Ja, das Lesen fehlt mir beim Schreiben auch. Ich bin erst über Skoutz dazu gekommen, wieder mehr zu lesen und habe da erst bemerkt wie “sehr” das “sehr” in “hat mir sehr gefehlt” doch ist.

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Noch nie.

Puh! 🙂

Es macht mir Spaß und auch wenn ich nach jedem Buch eine kurze kreative Pause brauche, muss ich dann doch sehr bald schon wieder anfangen. Vermutlich wäre mir schrecklich langweilig, wenn ich es nicht tun könnte.

Dann wolltest du doch lesen…

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Als im letzten Jahr „So bitter die Schuld“ auf den ersten Platz der Kindle-Charts wanderte und sich dort einige Wochen hielt. Das war jetzt kein direktes Schreiberlebnis, aber es gab mir einfach die Rückmeldung, dass die Leser mein Herzensprojekt so sehr mögen und das war besser als alles andere.

Ja, das glaube ich dir. Ich habe das letztes Jahr mitverfolgt und mich sehr für dich gefreut. Und auch, dass dich auch die Skoutz-Leser so gerne mögen, dass sie dein Buch für den Award vorgeschlagen haben.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Das ist schwierig.

Natürlich, sonst müsste ich ja auch nicht fragen.

Natürlich webt man auch mal etwas ein, das man in irgendeiner Form schon mal selbst erlebt hat. Allerdings niemals exakt in der Weise, in der es sich zugetragen hat. Zumindest geht es mir so. Aber meine persönliche Geschichte beeinflusst natürlich auch das, was ich schreibe.

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Die Rückmeldungen der Leser sind mir unheimlich wichtig und es ist für mich jedes Mal ein Riesenkompliment, wenn jemand mein Buch kauft und mir danach sagt – ob persönlich oder als Rezension – dass ihm mein Buch gefallen hat. Viel mehr geht doch fast gar nicht.

Ja, ich finde auch, dass in einer Hektomatik-Welt wie der unseren es ein großes Kompliment ist, wenn sich ein Mensch die Zeit für meine Geschichte und auch noch für ein Feedback nimmt. 🙂

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht.

Umso besser. Die Gelegenheit ist günstig!

Ich schreibe die Bücher so, dass sie jedem gefallen können, der gerne Krimis oder Thriller liest. Alles andere ist dann eben Geschmacksache. Mein idealer Leser ist der, dem meine Geschichten gefallen, der mit meinen Protagonisten mitfiebert und der das Buch am Ende weglegt und zufrieden ist.

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Möglicherweise Fabian Prior.

Möglicherweise?

Ich habe mich mit ihm zum ersten Mal an eine Reihe gewagt, was bedeutet, dass sein Charakter eine Menge hergeben muss. Er darf auf keinen Fall zu blass sein oder den Leser nach dem zweiten Buch mit seinen Eigenheiten nerven. Bisher hatte ich immer Angst, dass meine Figuren nicht genug zu bieten haben könnten, um über mehrere Bücher zu funktionieren. Auch jetzt noch habe ich diese Angst und deshalb schiele ich immer erwartungsvoll zu Fabian, ob da noch mehr geht ?

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Sind Sie zufrieden so, wie es für Sie als Autorin läuft?

Das freut mich doch zu hören. Es gibt so viel Gejammer in unserer Branche, dass es immer toll ist, wenn einer mal sagt, er ist zufrieden. Liebe Melisa, ich danke dir für das tolle Gespräch und mehr noch für deine tollen Bücher und wünsche dir weiterhin viel Erfolg – beim Skoutz-Award ebenso wie bei allem anderen.

 

Hier könnt ihr Melisa Schwermer treffen:

Melisa Schwermer auf Facebook:

Autorenhomepage von Melisa Schwermer

 

Lesetipp:  Aus dem Verborgenen – Stalker-Thriller von Melisa Schwermer

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund zieht Elsa von Hamburg nach Frankfurt, um Abstand zu gewinnen. Doch ihr Neustart wird von düsteren Ereignissen überschattet. In ihrer Wohnung findet sie Hinweise darauf, dass ihrer Vormieterin etwas Schreckliches zugestoßen ist. Während sie dem Geheimnis näher kommt, merkt sie nicht, wie sie selbst in immer größere Gefahr gerät.

Skoutz meint: Stalking als Grundlage für einen Thriller ist nicht neu. Doch das muss es auch nicht, denn auch einem alten Thema kann mit guter Erzählweise und neuen Details noch viel abgewinnen. Melisa Schwermer macht es vor und reißt den Leser mit geschickten Perspektivwechseln zwischen Täter und Opfer in einen wahren Strudel der Gefühle bei denen auf beiden Seiten Ängste die vorherrschenden sind. Die zunehmend verunsichertere und paranoide Frau gegen einen einsamen, verbitterten und zutiefst verzweifelten Menschen in einem Umfeld, in dem jeder sich selbst der Nächste ist – mehr braucht es nicht für einen Pageturner, der noch lange nachwirkt.

 

Hinweis:

Melisas Schwermers abgründiger Psycho-Thriller “So bitter die Schuld” ist übrigens der 1. Fall von Fabian Prior und erklomm gleich die Spitze der Amazon Charts (Melisa hat ja erwähnt, wie bewegend das für sie war).´Das spannende Buch wurde von Skoutz-Crime-Jurorin Daniela Arnold aus  der Longlist Crime 2017 für die Midlist Crime des Skoutz-Awards nominiert.

Deshalb haben wir es natürlich ausführlich besprochen (weiterlesen).

 

 

 

 

 

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