Zu Besuch bei Asuka Lionera

Heute sind Ela und der Skoutz-Kauz unterwegs, um die bei Skoutz bestens bekannte Autorin Asuka Lionera zu besuchen. Der Anlass hierfür ist ein schöner, denn ihr Buch „Midnight Princess 1: Wie die Nacht so hell“ steht in Jenny Völkers  Midlist Fantasy 2022 des Skoutz-Awards.

 

Zu Besuch bei Asuka Lionera – Wölfe, Löwen und viel Romantik

Portrait Asuka Lionera
(c) Fotorini

Liebe Asuka, wie schön, dass wir dich wieder mal besuchen dürfen. Während der Skoutz-Kauz dich schon kennt und mir vorgeschwärmt hat, bin ich ein bisschen aufgeregt. Eine Bestseller-Autorin wie dich interviewe ich nicht jeden Tag. Also lass uns gleich anfangen, bevor ich mich noch verhasple …

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Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?

Eigentlich müsste ich mit „Wolf“ antworten, denn das sind meine Lieblingstiere.

Und was hindert dich? Wölfe sind doch okay! Die werden öfters genannt!

Da würde mir allerdings mein Mann aufs Dach steigen, denn seit ich ihn vor 12 Jahren geheiratet habe, trage ich ein anderes Tier im Nachnamen, deshalb „Löwe“. Ich mag beide Tiere, von daher alles gut.

Beides wundervolle Tiere, mach doch einfach eine Kombination daraus, einen Wolfslöwen.

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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Ich liebe Cappuccino mit Milka-Geschmack!

Den muss ich mir auch mal probieren, das hört sich lecker an.

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Dann lass uns doch einfach gleich mal, nun ausgestattet mit einem leckeren Cappuccino, weiter machen:

Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine in Erfüllung gehen?

Ich gehöre zu den Menschen mit wenig Wünschen, abgesehen von den „alltäglichen“, wie Gesundheit für die Familie und sich selbst.

Das ist der sicherste Weg zum Glücklichsein, würde ich sagen. Magst du das noch etwas weiter ausführen?

Gesundheit und finanzielle Sicherheit (nicht Reichtum) gehören für mich zu den wichtigsten Grundpfeilern eines zufriedenen Lebens. Ein weiterer Pfeiler ist eine Arbeit, die ich gern ausführe. Das war nicht immer so. Es gab Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich davor gefürchtet habe, zur Arbeit zu gehen. Zeiten, in denen mich der bloße Gedanke an meine Arbeit krank gemacht hat. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, und ich arbeite hart dafür, dass es so bleiben kann.

Ja, nur wenn man genau die Arbeit macht, die einem Spaß bereitet, ist mach auch produktiv. Arbeit die einen krank macht, sollte man sofort beenden. Aber bevor das jetzt in eine Jobberatung ausartet (so spannend das wäre!), lass uns über Bücher reden, darum sind wir nämlich hier. 

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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

Als Kind auf jeden Fall „Wolfsaga“ von Käthe Recheis. Heute würde ich das Buch vermutlich langweilig finden, aber als Kind habe ich es verschlungen und in der Schule ein Referat darüber gehalten.

Ob das Zufall ist, dass darin auch ein Wolf vorkommt? Es scheint also schon nachgewirkt zu haben. Aber ja, solche Bücher, haben wir bestimmt alle, jene die uns als Kinder so sehr fasziniert haben und die wir heute langweilig finden. 

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Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?  Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?

Meine Schulzeit und der Deutschleistungskurs haben mir Klassiker echt versaut. Wenn ich noch ein einziges Mal in meinem Leben über die „Gretchenfrage“ fachsimpeln muss, fange ich an zu schreien. Am schlimmsten fand ich aber „Effie Briest“. Was zur Hölle stellte dieses Buch dar?! Seit diesem Buch mache ich einen riesigen Bogen um Klassiker. Auch „Sturmhöhe“ habe ich deshalb nie angefasst. Also, auf meinem SuB liegt definitiv kein Klassiker.

Oh wie schade, aber ja, das verstehe ich! Mit welcher Inbrunst in der Schule Leseleidenschaften trocken gelegt werden, ist mir ein Rätsel! Und speziell diese Lehrplan-Fixierung auf Effi Briest hat gewiss mehr Leseverweigerer hervorgebracht als Netflix, HBO und Nintendo zusammen! Dabei gibt es jede Menge Klassiker, die es doch wert wären, gelesen zu werden. Wir von Skoutz haben uns z.B. mit Sturmhöhe schon befasst, vielleicht teast es dich und du liest es doch noch mal.

Da ich ja eine etwas gestörte Beziehung zu Klassikern habe, kann ich keines davon für mehr Leser empfehlen.

Du musst uns keineswegs Klassiker empfehlen! Wir nehmen alles! Und wer weiß, vielleicht wird dein Tipp ja in ein paar Jahren zum neuen Klassiker?

Dann alles von Emma Scott. Ich weiß, diese Bücher kriegen vergleichsweise genug Aufmerksamkeit, aber Emma ist und bleibt meine Romance-Queen und ich neige bei jedem Buch von ihr das Haupt in tiefster Demut.

Lustig, denn obwohl Emma wirklich fast jedes Jahr auf mindestens einer der Longlists für den Skoutz-Award steht, hat sie es noch nie auf eine Midlist geschafft. Das scheint wirklich etwas unglücklich zu sein. Ich werde mir diese Bücher auf jeden Fall umgehend genauer ansehen! 

Damit sind wir auch schon bei dem, was dich als Autorin ausmacht. 

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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?

Mittlerweile entscheide ich das nicht mehr allein, sondern zusammen mit meiner Agentin, die die Ideen dann Verlagen vorstellt. Je nachdem, welcher Verlag welche Idee haben will und sie wann in sein Programm aufnimmt, entscheide ich, was ich zuerst schreibe. Wegen Deadline und so.

Oh das hört sich ja sehr professionell an. Geht das nicht auf Kosten der Kreativität? Ich höre oft, dass sich Kollegen, die so eng mit Verlagen an den Programmen arbeiten, bewusst Slots für ihre Herzensprojekte lassen. 

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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Ich bin mittendrin, verziehe nicht selten das Gesicht wie meine Protagonistin gerade und fühle mit. Anders dürfte es meines Erachtens bei Liebesromanen auch nicht sein.

Nicht? Wieso?

Wenn ich als Autorin die Gefühle meiner Protas schon nicht spüre, wie soll sie dann der Leser spüren?

So gesehen hast du natürlich recht. Empathie sollte der Autor schon haben.

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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Ein Paradoxon zur vorangegangenen Frage…

Ja? Jetzt bin ich gespannt! 

Bei mir ist es die Erster-Kuss-Szene. Manchmal auch die erste Begegnung, je nachdem, wie intensiv diese ist.

Inwiefern?

In meinem aktuellen Projekt ist sie sehr intensiv, denn zuvor konnten sich die beiden Protas nie sehen. In einer Liebesgeschichte haben die Begegnung und der erste Kuss das meiste Gewicht für mich.
Deshalb. müssen. Diese. Szenen. On. Point. Sein.
Womit wir wieder beim Spüren von Gefühlen beim Leser wären. Ich freue mich auf diese Szenen, doch ich habe auch einen Heidenrespekt vor ihnen.

Das merke ich, aber warum?

Wenn sie nicht greifen, greift oft die ganze Geschichte nicht. Oft schreibe ich im ersten Durchgang nur die groben Abläufe und füge Gedanken, Gefühle und äußere Einwirkungen erst später hinzu – mit der entsprechenden Mood-Playlist im Hintergrund.

Sehr interessant und du holst dir sogar Musik als Gefühlsverstärker? Das ist clever. 

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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Und auch da schließt sich wieder der Kreis. Wenn ich Liebesgeschichten lese, muss mich die Lovestory fesseln. Sonst macht’s keinen Sinn. Ich brauche da keine fancy Plottwists, sondern will genauso leiden und lieben und schmachten wie die Protas. Darauf liegt beim Schreiben bei mir das Hauptaugenmerk. Ein gutes Worldbuilding ist in Romantasy natürlich obligatorisch, aber auch das beste Worldbuilding würde nichts bringen, wenn die Lovestory nicht überzeugt.

Allerdings wirft man Romantasy gerade in Fantasy-Kreisen gern vor, dass sie auf das Worldbuilding zu wenig Augenmerk legen. Aber mich überzeugt das, denn mir als Leser würde es auch schwerfallen, wenn die nicht mitreißt, dann brauch ich diese auch erst gar nicht zu lesen. 

Etwas wüssten wir da nun doch noch und sehr neugierig, was du darauf antwortest.

Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Mein Mann würde sagen: „Meine Selbstgespräche“. Oder wenn ich ins Leere starre. Für ihn muss es ziemlich wahnsinnig aussehen, wenn ich mit meinen Protas rede oder eine neue Szene zusammenspinne.

*lach* davon hätten wir doch jetzt mal gerne ein Foto!

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Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Woran ich gerade arbeite?

Ja, gerne!

Es ist eine lose Interpretation einer gemeinhin bekannten Sage, in dem ein Schwert eine wichtige Rolle spielt. Es ist Romantasy (duh.), aber etwas anders, als ich es bisher gehandhabt habe, denn die Protagonisten können durch gewisse Umstände nicht physisch miteinander agieren. Und es erscheint nächstes Frühjahr.

Ohhhhh, das hört sich ja mal spannend an. Bin sehr gespannt auf das Buch. Du sagst uns Bescheid, wenn wir es vorstellen dürfen, ja? Und welches Buch beschäftigt dich sonst noch?

Das ich gerade lese. RomCom. Wissenschaftler. Fake Dating.

*grübel* welches Buch ist denn das? 

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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Meine Japanisch Kenntnisse, die über die groben Grundlagen und zwei Jahrzehnte Anime mit Untertiteln nicht hinausgehen, würde ich gern aufpolieren, denn irgendwann will ich für mehrere Wochen nach Japan reisen.

Wow, das hört sich klasse an. Dann drücken wir dir mal die Daumen, dass du das bald in Angriff nehmen kannst und damit auch deine Reise nach Japan machen kannst. Du könntest mit Timo Leibig und Mario H. Steinmetz zusammen einen Japanisch-Kurs belegen. Das scheint bei der Autorenzunft hoch im Kurs zu stehen. 

Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

Ich gehöre wohl zu den Menschen, die nie diesen einen lebensverändernden Moment hatten. Das ist okay.

Na, vielleicht kommt ja noch DIESER eine Tag/Moment. 🙂

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Und schon sind wir fast durch, doch bevor wir uns verabschieden, hätten wir da noch was.

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Was sollen deine letzten Worte sein?

Wahrscheinlich irgendwas Banales, woran sich niemand erinnert.

Wahrscheinlich, aber unspektakulär. 

Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Ich danke von Herzen für diese Gelegenheit und wünsche allen, die bis hierhin drangeblieben sind, wundervolle Lesestunden – egal, mit welchem Buch!

Sogar mit einem Klassiker! Liebe Asuka, es war so toll, mit dir zu plaudern, wie der Skoutz-Kauz prophezeit hat! Ich bin sicher, dass viele bis hierher mitgelesen haben werden und bitte sehr darum, dass du uns Bescheid gibst, wenn es von dir Neues zu berichten gibt!

 

 

Skoutz-Lesetipp

Gladiator`s Love: Vom Feuer gezeichnet – Fantasy in antikem Setting von Asuka Lionera

Asuka Lionera - Gladiators Love

*Zwischen uns brennt ein Feuer*
Tag für Tag muss Aeryn als Gladiatorin in der Arena kämpfen und die Gunst der Zuschauer gewinnen. Denn nur so kann sie als versklavte Vantyr, deren Feuermagie versiegelt wurde, in der Fremde überleben. Was ihr bleibt, ist ihr lodernder Stolz und ihr unbändiger Wunsch nach Freiheit. Um nie wieder einen blutigen Kampf bestreiten zu müssen, fasst Aeryn schließlich einen schier unmöglichen Plan, bereit, sogar ihr eigenes Leben zu opfern. Aber ausgerechnet Cato, der Leibwächter eines Arenabetreibers des Landes, bringt ihr zielstrebiges Herz ins Stolpern.

Skoutz meint: Eine starke Frau, die einen Weg zwischen Liebe und Freiheit sucht – das klingt sehr zeitgemäß, auch wenn das Setting eher antik anmutet. Die Kombination ist aber wirklich mitreißend und hat dazu geführt, dass aus der Leseprobe ein Buchkauf und eine durchlesene Nacht wurde. Dieses „Nur eine Seite noch“-Feeling, das einen nicht mehr loslässt, bis wirklich keine Seite mehr da ist, einfach, weil man wissen will was Aeryn und Cato als nächstes erleben. (kn)

Neugierig? Sehr schön! Das Buch findet ihr über unseren Affiliate-Link bei Amazon*

 

Banner Asuka LioneraMehr über Asuka Lionera erfahrt ihr hier:

Wir durften übrigens die Autorin bereits schon einmal besuchen und haben uns damals mit ihr sehr angeregt über Ticks bei Figuren, nächtliches Eis, Zocken und natürlich Bücher unterhalten (weiterlesen)

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Hinweis:

Midnight Princess - Asuka Lionera - Skoutz-BuchfieberkurveMidnight Princess 1 von Asuka Lionera, das im Dezember 201 bei Loomlight erschienen ist, bewirbt sich mit einer romantischen Geschichte im klassischen High Fantasy Setting um den Skoutz-Award.

Große Gefühle in einer spannenden Geschichte und einer Welt, in die man gerne mehrfach reist. Das klingt doch vielversprechend, oder? Und weil wir Asuka Lionera kennen und wissen, was sie so schreibt, haben wir das Buch bereits gelesen und euch hier ausführlich vorgestellt (weiterlesen).

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Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) sie auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).

Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. Auf einen Blick seht ihr dann, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein. So einfach entsteht eine aussagefähige Buchbewertung.

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