Skoutz-Wiki: Lesestil

 

Es wird viel über Schreibstile geschrieben und noch mehr darüber, welcher jetzt der richtige, bessere, der schönere …. blablabla ist.

Mindestens genauso spannend fanden wir letztens in der Debatte die Frage nach dem Lesestil. Also die Kehrseite der Medaille. (Okay, es war schon spät und im Skoutz-Nest herrschte jene gefährliche Alberlaune, in der entweder was ganz Schräges oder was ganz Geniales herauskommt, aber das müsst ihr dann immer entscheiden).

Wie verhält es sich denn mit dem Lesen?

Gibt es da „richtige“ Techniken und wenn ja, gibt es dann im Umkehrschluss auch „falsche“? Gibt es überhaupt Unterschiede, da die eigentliche Tätigkeit immer irgendwie dieselbe ist. Mit den Augen Buchstabenkombinationen aufnehmen, im Hirn zu Wörtern verbinden und diese dann mit Bildern, Emotionen, Erlebnissen, Gedanken, Informationen … zu einem ganzen Leben oder ganzen Welten formen.

Skoutze sind Buchverliebte. Wer einen von uns Bücherwurm Leseratte oder Büchereule nennt, schmeichelt uns (speziell im letzten Fall). Wir alle sind schon wegen Soutz Vielleser. Es gibt Bücher, die versüßen uns einen Abend solange, bis es schon wieder hell wird. Es gibt aber auch Geschichten, die wollen mit uns arbeiten und nicht spielen. Da brauchen wir schon auch mal Wochen. Das alles aber gehört zum Lesestil.

Wir haben uns das daher mal genauer angesehen:

Lesestil in Kürze

Lesen, so sagt Wikipedia, ist die schriftlich niedergelegte, sprachlich formulierte Gedanken aufzunehmen und zu verstehen. Das Lesen eines Textes ist ein durch Übung und Kenntnisse des Lesers bestimmter heuristischer, kognitiver Vorgang.

Der eigentliche Lesestil ist dabei die Art, in der man versucht, die in einem Text enthaltene Information für sich zu gewinnen.

Lesestil ausführlich betrachtet

Das Verb „Lesen“ entstammt dem alhochdeutschen „Lesan“, aus dem sich das mittelhochdeutsche Wort entwickelte, das auch heute noch gebräuchlich ist. Es bedeutete ursprünglich „aufheben“, „sammeln“ aber auch „versammeln“ oder „bemerken“. Man spricht ja auch heute noch von „Weinlese“. Erst später, wohl unter lateinischem Einfluss („legere“) kam die Bedeutung des Lesens im Sinne von „Text lesen“ hinzu.

Lesen bedeutet nicht nur, geschriebene oder gedruckte grafische Zeichen (Schriftzeichen, Piktogramme) mit den Augen zu erfassen, sondern auch ihren Sinn zu verstehen und in Sprache umzusetzen. Kenntnis von Lautformen, Wortschatz und Grammatik sind dabei genauso notwendig wie ein allgemeines Vorwissen, das selbst bei nur unvollständiger Kenntnis und/oder Beherrschung eines Zeichensytems, das vom eigenen abweicht, die lesende Entschlüsselung von Teilen eines Textes, ggf. sogar des gesamten Textes möglich macht.

Den Lesestil bestimmen viele Faktoren:

  1. die Lesetechnik (kursorisch, überfliegend, selektiv, intensiv …),
  2. das Lesetempo (Seiten/Stunde unter ungestörten „Laborbedingungen“ oder in ablenkungsintensivem Umfeld)
  3. die Lesehäufigkeit (Gelegenheits-, Pausen- oder Marathonleser; Wenig-, Durchschnitts- und Vielleser)
  4. das Lesemotiv (Ablenkung, Belohnung, Pflicht, Lerninteresse)
  5. der Leseort (wie sieht das perfekte Lese-Biotop aus?)
  6. die Ablenkungstoleranz (Hochkonzentrationsleser, Nebenbeileser)
  7. die Lesesouveränität (Lesen ohne Zwang aus freien Stücken)
  8. das Leseinteresse (Fachtext, Belletristik (Genre), Magazin)
  9. das Lesemedium (Online, E-Book, Print aber auch Hörbücher) sowie schließlich
  10. die Leseticks (Eselsohren ja oder nein? Buchschoner, Sortierung des Buchregals, letzte Seite zuerst lesen, etc.)

In Bezug auf das Arbeiten mit wissenschaftlichen Texten gibt es im Netz zahlreiche Studien und Tipps und Tricks, wie man seinen Lesestil verbessern, also effektiver in Bezug auf den Lernerfolg machen kann. Bei reiner Unterhaltungslektüre ist das nicht zielführend. Da sollen nämlich primär Emotionen und nicht Informationen vermittelt werden. Deshalb ist das Marathon-Optimierungsdenken vermutlich gar nicht sinnvoll.

Spannend ist es aber allemal, wie wir so zu lesen pflegen und was das möglicherweise über uns und die Zukunft des Lesens aussagt.

  • Welche Muskeln werden bei der von uns bevorzugten Lesehaltung besonders beansprucht?
  • Wo sind unsere liebsten Buchstöberplätze und Jagdgebiete?
  • Wie gehen wir mit unserem SuB (Stapel ungelesener Bücher) um?
  • Und in welchem Verhältnis steht unser Lesestil zu unserem Umgang mit Büchern?

Wir hoffen, wir konnten uns mit diesem Überblick und speziell den vielen einzelnen Aspekten des Lesens ein bisschen unterhalten.

 

 

Bonus-Wissen (Klugscheiß-Modus)

Wer sich mit wissenschaftlichem Anspruch in dieses Thema vertiefen möchte, findet bei der Stiftung Lesen reichlich Material und weiterführende Links.

Auf einem unserer wunderbar skoutzigen Buchblogs, Gwynnys Lesezauber, gibt es übrigens einen wunderbaren Beitrag, in dem sich Gwenny mit ihrem persönlichen Lesestil befasst (weiterlesen).

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