Skoutz-Sprachlabor – Rechtschreibregeln

 

Rechtschreibregeln sind ein Thema, bei dem sich nur wenige (Wenige?) wirklich sicher fühlen. Die Rechtschreibreform, die ja nun auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, sollte eigentlich alles vereinfachen. Eigentlich, denn wenn man die Anwender – sprich: die Sprechenden oder vielmehr Schreibenden – fragt, klingt das anders. Kein Wunder, denn schließlich war man angetreten, um die verwirrende Groß-/Kleinschreibung zu internationalisieren und die Sonderzeichen (z.B. Umlaute) zu reduzieren. Herausgekommen ist etwas, mit deutlich mehr groß geschriebenen Worten mit deutlich mehr Umlauten. Tja … Auch der gut gemeinte Ansatz, viele Varianten zuzulassen (Alternative Schreibweisen), führt nicht zu mehr Sicherheit im Alltag. Wie oft war schon zu lesen, dass man sich in den Foren die Köpfe zur richtigen Schreibweise einschlug? Nur um dann festzustellen: Alles ist möglich.

Rechtschreibregeln sind sowas von out! Wirklich?

Nie wurde mehr geschrieben als heute, unseren Smartphones sei es gedankt. Das stellt uns, die wir ja unser Kommunikationsverhalten mühsam aus den Stöhn- und Grunzlauten, die im Neandertal „in“ waren, heraus bis zum berüchtigten „Eh, krass, kommst du Bahnhof“ heraus entwickelt haben, vor enorme Aufgaben. Kommunikation ist ein Ganzkörper-Workout. Es geht nicht nur darum, was wir sagen, sondern auch damit, wie wir es sagen. Körperhaltung, Mimik, Gestik, Blicke und Stimme sagen mehr als tausend Worte. Darum erkennen wir ziemlich zuverlässig auch in fremden Sprachen, ganz ohne Vokabelkenntnis, ob wir gerade eine Liebeserklärung bekommen, beschimpft werden oder besser reagieren sollen.

Das heißt, anhand solcher non-verbaler Hinweise erkennen wir relativ sicher, wie unser Gegenüber meint, was er da sagt. Das fehlt uns in Foren, Textnachrichten oder Online-Kommentaren, und ganz ehrlich, Emojis sind kein vollwertiger Ersatz. Und darum achten wir als Empfänger mangels weiterer Hinweise viel genauer auf den Text als sonst. Blöd (und zwar ganz wörtlich), wenn man meint, gerade da käme es ja nicht so darauf an.

Wir haben euch einmal ein paar grundlegende Regeln zusammengestellt, mit denen man schon relativ weit kommt:

per Du mit der Rechtschreibung

Das Wichtigste vorneweg: Es gibt kein Buch ohne Fehler. Das heißt, sie passieren uns allen und Häme ist nicht angezeigt. Was nun aber auch kein Freifahrtschein sein soll, um irgendwie zu tippen, wie es einem gerade mehr oder minder kreativ einfällt. Das ist häufig nicht hilfreich, weil missverständlich und zudem sehr unhöflich gegenüber seinen Lesern. Es gibt so etwas wie ein Recht (auf) Schreiben. Und die Schönheit einer Sprache mit all ihren Feinheiten erschließt sich nur, wenn man die Rechtschreibregeln kennt.

Einigen wir uns also auf „So wenige Fehler wie möglich“.

Das ist gar nicht so schrecklich, denn tatsächlich lassen sich viele Fehler mit ein paar einfachen Tipps vermeiden:

  • Nutzt als erstes einmal die Rechtschreibprüfung, z.B. von Word, bei der falsche oder unbekannte Wörter unterkringelt werden.
    Da lohnt schon beim Schreiben ein zweiter Blick.
  • Lasst euch von T9 und anderen Eingabehilfen nicht entmündigen!
    Mit einem beschränkten Wortschatz und dem Eifer möglichst frühzeitig zu erkennen, was man sagen will, geht da oft mehr schief als gerade. Diese Programme sind ein bisschen wie der nervige kleine Bruder, der einen einfach nicht ausreden lassen will … 🙂
    Speziell online sieht man immer wieder Texte, wo man sich mit grübelnd in Falten gelegter Stirn frägt, was uns der Schreiber eigentlich mitteilen will. Erzieht diese Eingabehilfe und lest eure Texte vor dem Senden noch einmal durch. Speziell die längeren.
  • Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
    Vielleicht nicht bei kurzen Handy-Nachrichten, aber bei längeren Texten wie Rezensionen oder Blogbeiträgen, lohnt es, im Zweifel auf duden.de nachzuschlagen.
  • Wer nicht sicher ist, ob man ein Komma setzt oder nicht, kann einmal testen, wie er den Satz laut lesen würde.
    Automatisch macht man bei Sprechen dort eine Pause, wo im Text ein Komma stehen sollte. Ansonsten gilt: In der Kürze liegt die Würze. Kurze Sätze benötigen (fast) keine Kommas. Also einfach entschachteln!
  • Der erste Korrekturleser sollte man immer selbst sein.
    Das kostet nicht viel Zeit und spart einem den Aufwand nachträglicher Bearbeitung (oder Peinlichkeiten). Bei längeren Texten ist es ratsam, das in der Entwurfsansicht zu tun. Oder auf einem anderen Gerät oder mit einer anderen Schriftart. Durch die veränderte Optik fallen einem die Fehler besser auf.
    Darum sieht man die Tippfehler auch gefühlt immer erst, wenn man auf „Senden“ gedrückt hat. Beliebte Fehlerquellen sind hier übrigens hässliche Wortwiederholungen, Buchstabendreher oder falsche Endungen (dem/den).
  • Bei dieser Vorgehensweise lernt man schnell seine Lieblingsfehler kennen.
    Die sollten, jedenfalls bei längeren Texten eine Ehrenrunde mit Spezialbehandlung bekommen. Vielleicht wird es ihnen dann zu blöd und sie verschwinden mit der Zeit.

Hier ein paar besonders beliebte Themen aus den Rechtschreibregeln:

Die Top 100 der beliebtesten Rechtschreibfehler hat übrigens rechtschreibtipps.de* aufgelistet.

Die Regeln in unseren Beiträgen sind vereinfachend dargestellt und sollen vor allem ein Gefühl für den alltäglichen Gebrauch vermitteln. Wer Zweifelsfragen eindeutig und verbindlich beantwortet haben will, kommt an der Lektüre der offiziellen Rechtschreibregeln nicht vorbei. Die gibt es hier beim lieben Duden*.

Und wer meint, das nicht mehr zu benötigen, kann hier bei Focus seine Rechtschreibkenntnisse online testen. 🙂

Hinweis: Auch wenn wir hier versuchen, die amtlichen Rechtschreibregeln nachvollziehbar darzustellen, sind wir selbst nicht vor Fehlern gefeit.

 

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