zu Besuch bei Teresa Simon

Bei meinem heutigen Interviewtermin treffe ich Teresa Simon und bin schon sehr gespannt, was mich erwartet. Das letzte Mal hatte unsere Kay das Vergnügen, der Romance-Autorin einige Fragen zu stellen. Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass sie gerne reist (auch in die Vergangenheit), ein Faible für wundervolle Blüten hat, sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren lässt und Katzen liebt. Mal sehen, was ich ihr noch alles entlocken kann …

 

zu Besuch bei Teresa Simon, hinter deren Pseudonym sich eine bekannte deutsche Autorin verbirgt …

 

In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?

Träumen

Das ist ein wirklich schönes Bild …

 

 

Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?

Auf einer italienischen Burgruine

Ich hab ja bereits gelesen, dass du dich gerne von stimmungsvollen Orten inspirieren lässt. Dies war sicher eine davon.

 

 

Wie entstehen deine Geschichten?

Erste Ideen, gründliche und tiefe Recherche, Handlungsverlauf skizzieren, plotten – und dann während des Schreibens den Figuren viel Raum geben …

Wow, du bist sehr strukturiert. Doch warum dann ausgerechnet die lange Leine bei den Figuren?

Die machen manchmal nämlich nicht, was ich eigentlich von ihnen wollte, aber sobald sie mit mir zu „sprechen“ beginnen, weiß ich: Alles wird gut …

*lach* So soll es sein … Und wie geht es weiter, wenn das Skript soweit fertig ist?

Ich überarbeite den Text unzählige Male. Ist wie ein Diamant, der mit jedem Schleifen immer noch mehr Brillanz bekommt …

 

 

„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?

Stimmt so vielleicht nicht ganz.

Wie würdest du es formulieren?

Ja, einige sind durch die neuen Medien ganz vom Lesen abgekommen, andere lesen dafür umso eifriger. Für mich persönlich ist Lesen wie Atmen, und seitdem ich ein Lesegerät besitze, bin ich nie mehr ohne Buch – nirgendwo. Phantastisch!

 

 

Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?

Davon halte ich gar nichts, und ich halte mich auch nicht dran …

*lach* Finde ich sehr sympathisch …

 

 

Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?

„Das“ Buch ist für mich „Madame Bovary“ von Flaubert.

Was macht dieses Werk für dich so besonders?

Es ist ein Roman, der beim ersten Lesen als junges Mädchen so vieles in mir ausgelöst hat – wenn ich zurückdenke, auch den Wunsch, selbst zu schreiben … Herrliche Sprache!

 

 

Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?

Schwierige Frage! Ich wäre sehr gern einen Tag lang bei Echnaton in seiner Sonnenstadt.

Gibt es dazu ein spezielles Buch, das du als Grundlage nehmen würdest?

Die meisten Romane über diesen faszinierenden Mann finde ich persönlich grottenschlecht (sorry!), aber einen mag ich: Magib Nachfus: „Echnaton“. Das wäre dann wohl meine Wahl …

 

 

Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?

In Kopf – ja. Körperlich – nein.

Und wann war dein letztes erstes Mal?

Ich war letztes Jahr zum ersten Ballon fahren, das fand ich herrlich – und möchte es gern heuer wiederholen …

 

 

Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?

Für gar keines

 

 

Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?

Horrorvorstellung!

So schlimm? Manche finden das genial 🙂 Was würdest du tun?

Mir ein bequemes Bett suchen und hoffen, dass es bald Morgen wird.  Ich bin generell bin kein großer Freund von Kaufhäusern, mag liebe kleine Läden.

 

 

Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?

Meine heilige Zeit.  Manchmal kann ich gute Gedanken und Träume mit in den Tag nehmen.

Wie sieht die erste Stunde im Detail aus?

Ich mache mir einen Becher heißes Wasser und meinen Milchkaffee, gebe Katerchen sein Frühstück, dann setze ich mich an den Schreibtisch und lass es strömen …

 

 

Welche Superkraft hättest du gerne?

Mich unsichtbar machen.

 

 

Welcher Irrtum kursiert über dich?

Das weiß ich leider nicht …

 

 

Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?

Schreib, was du willst – trau dich!

Ein toller Rat. Und bevor ich dich nun wieder verlasse, eine letzte Frage …

 

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Lesen ist wie Atmen – also lest!

Ein wirklich gelungenes Schlusswort! Liebe Teresa Simon, tausend Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, all meine Fragen zu beantworten. Es war wirklich toll und ich hoffe, wir haben mal wieder das Vergnügen. Deinem Roman wünsche ich für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bereits in Frankfurt zur Verleihung des Skoutz-Awards wieder.

 

 

Mehr über Teresa Simon und ihre Bücher findet ihr auf ihrer Facebook-Fanpage.

 

Skoutz-Lesetipp: Die Orleanderfrauen – gefühlvoller Familienroman von Teresa Simon

Was, wenn die Liebe alle Schranken durchbricht?

Hamburg 1936. Die junge Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an Freund und Vertrauter. Irgendwann verändern sich ihre Gefühle füreinander, und plötzlich wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, und ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, von dem sie bisher nichts wussten, scheint ihre Liebe unmöglich zu machen.

Skoutz meint:Teresa Simon zieht einen ihn ihren Bann. Authentische und sympathische Protagonisten, ein wundervoll ausgearbeitetes Setting und dazu noch eine spannende Handlung – in diesem Roman wird Geschichte lebendig. Dabei verschließt sie nicht die Augen vor den Gräueln des Dritten Reiches, dem Leid, das die Menschen ertragen mussten. Mit viel Fingerspitzengefühl verknüpft sie Romantik mit Historie, Fiktion mit Realität und erschafft daraus einen unglaublich tiefgründigen und herzergreifenden Roman, den man nicht aus der Hand legen möchte.

 

Mit ihrem gefühlvollen Familienepos “Die Oleanderfrauen”, das im Januar 2018 im Heyne Verlag erschienen ist, entführt uns Teresa Simon nach Hamburg.  Auf 544 Seiten erzählt sie uns, wie zwei ungleiche Frauen gemeinsam mit Hilfe eines alten Tagebuchs in die grausame Zeit des dritten Reichs eintauchen und dabei ein lang gehütetes Familiengeheimnis lüften.

Mit ihrer historischen Familiensaga konnte Teresa Simon unsere Skoutz Jurorin Heike Wanner überzeugen, “Die Oleanderfrauen” aus über 300 Titeln der Romance-Longlist zu erwählen. Sie ergatterte einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2019.

Mehr Details findet ihr wie immer in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

 

 

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