Skoutz Autoreninterview Sina Land

Zu Besuch bei Sina Land

Der Skoutz und ich sind heute unterwegs um Sina Land einen Besuch abzustatten. Sie steht mit ihrem Titel „Gambio – Der perfekte Tausch: Stadt Land Glück“, das sie gemeinsam mit Gerd Schäfer geschrieben hat, auf der Midlist Contemporary. Für uns natürlich ein guter Grund, sie zu Treffen und ihr ein paar Fragen zu stellen. Persönlich kennen wir sie bisher noch nicht, umso mehr freuen wir uns, dass es mit dem Termin heute geklappt hat.

Ah, dahinten sind wir richtig, der Skoutz hat es schon vor mir gefunden.

Zu Besuch bei Sina Land die ihre Ideen in der Natur findet

Hallo, liebe Sina, wir freuen uns sehr, dass wir dich heute besuchen dürfen und du uns unsere Fragen beantworten möchtest. Es ist immer wieder schön, Autoren persönlich treffen zu dürfen, das macht mir an meiner Arbeit immer sehr viel Spaß.

Aber schau mal, unser Skoutz ist so furchtbar neugierig und fliegt hier schon seine Runden. Irgendwie kann er es nicht lassen ….

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Ich lade euch gerne auf meine Holzbank ein, die unter einem meiner Lieblingsbäume mitten in der Natur steht.

Ach wie schön, hier fühle ich mich richtig heimisch. Es ist immer perfekt in der Natur unterwegs zu sein!

Dort habe ich meist die besten Ideen, wenn ich ihn besuche und ich liebe seine Energie. Die stelle ich euch sehr gerne vor.

Verstehe ich sehr gut. Ich könnte hier sicher auch viel Kraft für meinen Alltag sammeln. 

Ich bringe gerne einen Tee zu unserem Picknick mit. 😊 Ich habe auch verschiedene Sorten im Angebot.

Oh ja sehr gerne, ich mag besonders Pfefferminztee oder Früchtetee. Aber dann lass uns mal loslegen …

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Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Jede Kleinigkeit ist eine Kostbarkeit und das, was uns herausfordert, macht uns stärker. Ich denke, dass sich dieses Thema auch durch meine Geschichten zieht. Meistens geht es um einen Plan X, der herhalten muss, wenn Plan A ausgedient hat und Plan B nicht funktioniert.

Es kann nicht schaden, einen Plan X in der Schublade zu haben, das stimmt. 

Dann braucht es viel Kreativität, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Der Plan X führt in meinen Büchern zu einem Ende, das die Leser mit einem Wohlgefühl und Hoffnung entlässt.

Das hört sich doch wunderbar an, ich mag solche Geschichten sehr gerne. 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Negativität. Die zieht mich runter.

Stimmt, deshalb umgebe ich mich immer mit Menschen, die an sich positiv gestimmt sind. 

Ich schaue auch lieber auf die Dinge, die positiv laufen. Das Negative gibt es sowieso, ohne, dass ich es auch noch zusätzlich mit meinen Gedanken verstärke. Zum darüber Schreiben und als Entwicklungspotenzial für eine Figur eignet sich Negativität allerdings wunderbar.

Das ist wahr. Vor allem, weil es anspornt, wenn die Figur sich dann aufrafft und Dinge zum Besseren wendet. Auch wenn es kitschig ist – ich brauche mein Happy End! Was gut zur nächsten Frage passt …  

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Finden kann man dieses ja an jeder Ecke und es darf auch gerne eines in meinen Romanen zu Wort kommen.

Wie setzt du das um? 

Wichtig ist mir nur, dass jedes Klischee etwas Erfrischendes und Neues hat, damit es nicht langweilig ist. Dann wird es sowieso schon individuell.

Richtig. So, wie du das sagst, sind die Übergänge tatsächlich fließend. Das hatten wir so jetzt auch noch nicht. Woran liegt das wohl, dass es individuelle Klischees gibt?

Es ist ja auch nicht jeder Mensch gleich, auch wenn er trotzdem in so manche Schublade passt.

Stimmt, wir sagen dann immer „Die Mischung macht’s“. Wenn alle mit Wasser, Öl und Salz kochen, schmeckt es ja auch immer jedenfalls in Details anders. Oder in Genres sind die Geschichten genretypisch ähnlich, aber eben nicht gleich … 

 

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Begonnen hat bei mir alles mit Kinderbüchern.

Oh, wie schön. Und wie ging es weiter? 

Dann bin ich in die Richtung Entwicklungsromane für Erwachsene gerutscht. Dort sind meine meisten Bücher beheimatet. Mal mit mehr Spannung und ein wenig Cosy-Crime mal mit mehr Humor, aber immer mit einem gewissen Tiefgang, der auch über den eigenen Tellerrand hinausschauen lässt. Manchmal auch mit ein wenig Magie bestückt.

Fantastische Elemente erweitern die Möglichkeiten ungemein, das ist richtig. Und sie hilft, den Tiefgang, den du ansprichst, geschickt zu verpacken.  

Genau. Wichtig ist mir, dass schwierige Themen nicht schwer, sondern mit Hoffnung gespickt sind. Das macht, so denke ich, meine Romane aus.

Hoffnung können wir alle brauchen. Das macht mir jetzt richtig Lust auf eines deiner Bücher. Was hast du denn in Planung? 

Demnächst werde ich auch mal einen Ausflug in die Ecke Krimi machen. Bei mir war das eine Entwicklung, die sich stets mit der Frage verband, wo ich mich gerade wohlfühle.

Krimis sind auch bei mir ein treuer Begleiter. 

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Von mir selbst. 😊

Das kommt mir bekannt vor, das hören wir sehr oft im Interview. Wir müssen jetzt nur noch herausfinden, ob das daran liegt, dass Schreiben eben ein eher einsamer Job ist, oder daran, dass niemand näher an und tiefer in der Geschichte drinsteckt, als du als Schreiber. Wie siehst du das?

Am besten komme ich damit klar, wenn ich mich aufsplitte. Wenn ich schreibe, dann lasse ich nur meinen fantasievollen Sprudler mitreden. Wenn ich überarbeite hat der Pause und es darf der Kritiker zu Wort kommen. Ich versuche, das strikt zu trennen.

Das klingt so ein bisschen nach dem „inneren Team“ wie es in der Kommunikationswissenschaft verwendet wird. Passt ja. Bücher sind schließlich auch Kommunikation. Aber so löst du das Problem mit der Einsamkeit durch dein Super-Team. 

Lass uns noch etwas übers Lesen sprechen … 

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Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Cool. Eine schöne Vorstellung.

Ich mag die Vorstellung auch total gerne, einen schönen Garten liebe ich auch. Hast du auch einen Spruch? 

Ich sage immer: Lesen ist wie Kino im Kopf. Da passt der Garten auch gut dazu. Schließlich sieht der Film beim Lesen in jedem Kopf anders aus. Da ist sicher auch bei einem von ihnen ein Garten dabei.

Stimmt, meine Bilder sind bestimmt anders als die von dir, denke ich. Es heißt ja auch – es werden nie zwei Menschen dasselbe Buch lesen, selbst wenn es die gleichen sind. 

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Oje, da kann ich schlecht mit dienen.

Schade, aber vielleicht fällt dir ja doch noch etwas ein?

Als Kind habe ich das Lesen gehasst, habe nur Schallplatten vom Pumuckl angehört, bis ich sie auswendig konnte.

Dann warst du ein früher Hörbuchhörer … 😀 Aber Pumuckl ist auch ein geniales Entrée in die Buchwelt, die Geschichten sind ja auch tiefgründiger als es den ersten Anschein hat. Und wie ging es dann weiter? 

Als Mutter habe ich meinen Söhnen gerne vorgelesen. Später Harry Potter und Agatha Christie für mich entdeckt und bin dann auch damit tiefer ins Schreiben eingestiegen.

Klingt doch super! Harry Potter und Agatha Christie werden tatsächlich hier oft genannt. Das liegt sicher nicht nur an ihrer Bekanntheit. Irgendwie scheinen diese Bücher über den reinen Inhalt hinaus inspirierend zu sein. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Mein Bücherregal im Wohnzimmer ist nicht besonders voll.

Nicht? Oh man, ich wünschte ich könnte das mal über meine Bücherregale sagen.  Was findet sich sonst dort? Und wo hast die Bücher?

Dort haben eher Wollknäule ihren Platz. Mein virtuelles, auf dem Handy, ist dagegen mit vielen Hörbüchern gespickt.

Hörbücher haben dich seit Pumuckl fest im Griff, das sehe ich schon! Hast du wenigstens für deine Bücher ein Regal?

Meine eigenen Bücher haben einen Platz auf dem Klavier, der wird schön langsam knapp und ich muss demnächst nach oben stapeln und nicht mehr in der Breite.

Sieht gut aus!

Lass uns jetzt noch ein bisschen über die großen Themen sprechen

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Das muss jeder für sich herausfinden, womit er gut umgehen kann und was ihm guttut, zu schreiben.

Da hast du recht. Wobei das ja angesichts finanzieller Zwänge jedenfalls bei Vollzeitautoren nicht so einfach ist. Da verlangt es nach Kompromissen. Wie löst du das für dich persönlich? Was ist dir wichtig?

Für meine Bücher zählt immer die gute Lesbarkeit, denn warum sollte ich schreiben, wenn es der Leser schon nach dem dritten Satz beiseitelegt, weil er über jedes zweite Wort stolpert, oder es total langweilig ist, zu lesen.

Stimmt, das macht keinen Sinn. 

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Ich bin gespannt auf diese Entwicklung.

Auch ich bin wirklich neugierig, wie wir in Zukunft damit umgehen werden. Es zeichnen sich soviele Potenziale, aber eben auch existenzbedrohende Entwicklungen ab. Wie siehst du das im Augenblick, auch wenn das natürlich Glaskugel-Schau ist. 

Vielleicht könnte KI hilfreich sein, Ideen zu entwickeln. Dennoch glaube ich, dass eine Geschichte davon lebt, dass sie ein bestimmter Autor auf seine ganz eigene Weise erzählt. Vielleicht gibt es ja irgendwann KI-Geschichten, die eben auch einen ganz eigenen Stil haben. Ich lasse mich überraschen.

Ich bin ja eher skeptisch gegenüber KIs. Aber wer weiß, ob sie mich noch überraschen können. Jetzt sind wir schon fast fertig mit unserem Interview, ich habe aber noch eine kleine Frage zum Ende hin: 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

Was ich im letzten Jahr geschrieben habe. Ob sich meine Projekte weiterentwickelt haben. Oder sich eine neue Schreibecke für mich aufgetan hat.

Oh ja, wir sind ja jetzt schon gespannt, wie sich deine Projekte entwickeln und notieren uns natürlich auch diese Frage gerne.  Liebe Sina, wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken für deine Zeit und deine Antworten. Der Tee war sehr gut und ich könnte jetzt hier mit dir noch stundenlang sitzen. Ich hoffe, das war nicht unser letztes Interview. 

 

Hier gibt es mehr über Sina Land

 

Skoutz Lesetipp:

Gambio – Der perfekte Tausch: Frust oder Feuerwerk  – Partnertausch-Roman von Sina Land 

Rentenfrust oder neu durchstarten? Die ballettaffine, gestrenge Josephine und ihre langjährige Freundin Alma, mit spanischen Wurzeln, haben ihr Leben bestens im Griff. Doch jetzt sind ihre Männer in Rente und bringen den so schön eingefahrenen Rhythmus völlig aus dem Takt. Es dauert nicht lange, bis sowohl die eine, als auch die andere Partnerschaft sich zu einem handfesten Streit auswächst. Das bringt Alma auf die Idee eines Partnertausches. Und so bricht sie mit dem Mann von Josephine zu einer Reise auf, zu der es ihn schon jahrelang drängte, während ihr eigener Gatte sich bei Josephine einquartiert und deren Kochkünste genießt. Wird der Männertausch ausarten? Oder war dieser bitternötig, um zwei Ehen zu retten?

Der Titel ist Bestandteil der Reihe „GAMBIO – Der perfekte Tausch. Eine Buchreihe aus verschiedensten Genres jedoch alle mit einer Gemeinsamkeit – dem perfekten Tausch.

Skoutz meint: Das Buch besticht zunächst einmal damit, dass die Protagonisten etwas älter sind und daher auch mehr Erfahrungen haben, mit denen sie die Geschichte aufwerten. Auch eine gereifte Beziehung unterliegt anderen Dynamiken als die Sturm und Drang Phase am Anfang. Und genau das macht die Geschichte von ihrer spannenden Idee abgesehen so erfrischend. Sina Land gelingt das Kunststück aus einem vertrauten Gefühl (genau so isses!) etwas aufregend Neues zu zaubern. Das beschert ein außergewöhnliches, sehr angenehmes Lesegefühl, das ich nur empfehlen kann (kn). 

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Hinweis:

Sina Land steht mit ihrem Titel „Gambio – Der perfekte Tausch: Stadt Land Glück“  auf der Midlist Contemporary von Annemarie Bruhns. Das Buch zeichnet sich nicht nur durch eine preisverdächtige Story aus, sondern auch durch ein ungewöhnliches und sehr lesenswertes Buchreihen-Konzept, bei dem das verbindende Element „Tausch“ ist.

Mit solch innovativen Ideen hat man natürlich gute Chancen auf den Skoutz-Award im Bereich Contemporary.

Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.

 

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Und wenn ihr uns, dem Autor und vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche.

Mit 5 Klicks statt 5 Sternen entsteht eine Buchbeschreibung, die anderen hilft, das für sie richtige Buch zu finden. Also sei dabei!

 

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