Interview Sabine Schulter

Zu Besuch bei Sabine Schulter

Heute darf ich mit dem Skoutz-Kauz Kollegen wieder einmal eine Autorin besuchen, die ich schon kenne und schätze. Nachdem ich mit ihrer Greifenreiterin geflogen bin, war ich sicher, dass auch „Federn über London“ ein Buch ist, dass völlig berechtigt von  Fantasy-Jurorin J.K. Bloom  für die Midlist Fantasy des diesjährigen Skoutz-Awards nominiert wurde.

Und jetzt freue ich mich auf  Sabine Schulter, deretwegen ich in den Norden Bayerns gereist bin.

Fantasy

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Kay zu Besuch bei Sabine Schulter, die Oropax und Laufschuhe nutzt, aber nie zusammen.

Liebe Sabine,

schön, dass sich wieder einmal unsere Wege kreuzen und wir ein bisschen plaudern können. Ich habe mich sehr über deine Nominierung gefreut und bin gespannt, wohin uns meine Fragen heute führen werden. Fangen wir am besten gleich an …

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Welches ist die größte Herausforderung, der man sich als Autor stellen muss?

Kritiken.

Sicher?

Definitiv, denn egal wie lang man bereits Bücher veröffentlicht, wie sehr man sich bemüht und wie überzeugt man von seiner Geschichte auch ist, man wird es nie allen recht machen können und dadurch auch Kritiken ernten. Mit ihnen richtig umzugehen und sie nicht zu nah an sich heranzulassen, ist die größte Herausforderung.

Ja, das höre ich öfter. Ich kann mit konstruktiver Kritik ganz gut umgehen, aber tu mir recht schwer, wenn mein Buch abgewertet wird, weil der Reader beim Lesen kaputtgegangen ist.

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Hast du Lieblingsworte in deinen Skripten, die vom Lektorat regelmäßig angestrichen werden?

Oh, ja! So einige sogar.

Verrätst du die auch?

Vor allem Füllworte werden bei mir sehr oft gestrichen.

Ja, ich bin auch so ein „dann-doch-denn“-Held. Andere stehen mehr auf „sagen“ und „fragen“. Oder solche farblosen Begriffe.

Das kenne ich. So „sehen“ meine Protagonisten so häufig was auch immer, dass es selbst mir auffällt 😀 Und sie beginnen Sätze unwahrscheinlich gern mit „natürlich“ …

Das geht natürlich gar nicht, ich seh schon …! Hast du Beispiele?

„Hast du heute schon etwas gegessen?“ „Natürlich.“

„Ist dir bewusst, dass du gerade die eintausend Euro teure Vase kaputtgemacht hast?“ „Natürlich.“

„Du kannst auch nie die Klappe halten, oder?“ „Natürlich nicht!“

🙂

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Was ist deine präferierte Erzählform?

Ich schreibe gern in der Ich-Form, denn dadurch ist der Leser, aber auch ich als Autor dem Protagonisten näher, versteht ihn besser und man kann sich viel besser auf alles einlassen.

Da würde dir Stefan Krell, der flammende Plädoyers fürs „ich“ hält, sofort zustimmen. Persönlich finde ich das aber gar nicht. Ich komme in der 3. Person viel besser an die Figuren ran. Ich finde das faszinierend, wie unterschiedlich Autoren das wahrnehmen.

Ähnlich bei der nächsten Frage …

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Bist du im Team Adjektiv oder bevorzugst du eher einen „schnörkellosen“ Stil?

Adjektiv … Was meine Lektorin öfter mal mit den Augen rollen und den Rotstift zücken lässt 😀

Wenn sie nicht an „Natürlich“ oder „Sehen“ schon verzweifelt.

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Hast du einen speziellen Trick, um aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten zu machen?

Ich konstruiere sie stets mit allem, was auch echte Personen haben.

Und was ist das?

Mit einer Vergangenheit, Zukunftswünschen, schlechten Angewohnheiten, Hobbys und Vorlieben.

Das klingt praktisch. XXX macht das auch, die legt richtige Dossiers an. Ich taste mich da wie bei Freunden im wahren Leben an die Figuren heran, lerne sie immer besser kennen und freu mich über ein allmähliches Zusammenwachsen. Das System von euch klingt aber praktischer.

Nicht unbedingt. Das stellt mir beim Schreiben zwar ab und an ein Bein, wenn ich eine Eigenheit gerade gar nicht gebrauchen kann, bietet aber auch viel Potential zur Charakterentwicklung und macht sie greifbarer, echter.

Das geht mir ab der Hälfte des Buchs genauso, denn da sind sie ja eingeführt.

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Welchen Fehler darf man beim Schreiben keinesfalls machen?

Man sollte nie „das perfekte Buch“ schreiben wollen, denn das gibt es nicht. Wenn man sich darauf versteift, wird es niemals fertig.

Hast du dich mit Philina Hain abgesprochen? Die hat – ich schwör! – das fast wortidentisch auch gesagt. Und das stimmt auch, wie ich als Perfektionismus-Zauderer leidgeprüft bestätigen kann. Wenn ich mich nicht zwinge, irgendwann loszulassen, gäbe es von mir nie was zu lesen.

Lesen … Gutes Stichwort für die nächste Frage.

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Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

Illuminated Hearts von Asuka Lionera – beim Lesen bleibe ich sehr gern im Fantasy Genre 🙂

Das wird sie aber freuen, mit ihr habe ich mich kürzlich erst sehr lieb  unterhalten.

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Welche 3 Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?

Ich klammere mal meinen Mann, meine Familie und meine Gesundheit aus, denn da kommt sowieso nichts ran 😉

Das ist ein sehr erfrischender Ansatz, der mir endlich mal andere Antworten beschert! Also …

Dann muss ich überraschend feststellen, dass es ziemlich merkwürdige Dinge sind … meine Oropax, meine Playstation und meine Laufschuhe.

In Kombination habe ich die drei Dinge übrigens noch nie benutzt.

Das fände ich auch sehr seltsam … obwohl, wenn man so ein Sportdings auf der Playstation einlegt, während der Nachbar bohrt und hämmert …

Vielseitig wie du bist, freu ich mich auf die nächste Frage.

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Wenn du wählen könntest, wärst du lieber extrem intelligent oder gut im Umgang mit Menschen?

Ohne zu zögern: gut im Umgang mit Menschen.

Warum?

Extreme Intelligenz stelle ich mir unfassbar anstrengend vor …

Menschen können schon auch anstrengend sein, aber ich verstehe, was du meinst.

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Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?

Familie, Freunde und die Toilette.

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Hier bist du jetzt eindeutig Mainstream, wobei diese Toilettenfokussierung eher meine männlichen Autoren haben.

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Was ist deine größte Stärke?

Ich hoffe doch der Umgang mit Worten 🙂

Ich kenn dich jetzt nicht so gut, aber neige dazu, zu bestätigen, dass du zumindest weit vorn bist!

Allerdings setzt diese Stärke früh morgens aus … Nach dem Aufstehen bekomme auch ich nur ein „hm“ hin.

Du hast mein vollstes Verständnis. Wir haben eigens das Aquarium am Esstisch stehen, weil das die einzige Unterhaltung ist, der ich vor dem ersten Kaffee gewachsen bin.

 

Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was wäre das Erste, das es tun würde?

Ein ziemlich heftiges Erlebnis für eine Fünfjährige.

O_o Ich vermute mal … in Tränen ausbrechen? Alles andere wäre ziemlich unlogisch, oder?

Das hat Nika Lubitsch auch vermutet. 🙂 

 

Welcher fiktionale Charakter ist in Buch/Serie/Film unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?

Uh, ich oute mich mal als Zockerin 😀

Nur zu! Games hatten wir bisher noch fast gar nicht!

Mir fällt sofort Childe aus Genshin Impact ein. Ich liebe ihn im Spiel, aber in der Realität würde er mir unfassbar auf die Nerven gehen und für ein normales Leben wäre er ziemlich unbrauchbar …

Vermutlich!

Bleiben wir mal noch so in der erweiterten Thematik …

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Stell dir vor, du würdest einen Geheimbund gründen, wie würdest du ihn benennen und was wäre eure Mission?

Oha, das ist eine fiese Frage!

Danke! Wir bemühen uns redlich. Und?

Über die muss ich erstmal nachdenken … oder gleich ein Buch schreiben …

Nehme ich auch hin, würde dann aber um ein paar Hinweise bitten …

Aber es würde definitiv etwas mit Magie oder mystischen Wesen zu tun haben.

Oh … schön! Lass uns den Gedanken weiterspinnen, das lohnt sich gewiss. Aber erst mal weiter mit meinen Fragen.

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Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?

Öhm … Keine Ahnung …

Komm … streng dich an!

Majo zu quasi allem essen, das nicht süß ist? Mehr würde mir nicht einfallen xD

Das reicht auch und ist ziemlich einzigartig.

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Eine Frage hab ich noch zum Schluss …

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Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Werde endlich mal vernünftig!

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Liebe Sabine, auch dieses Mal war es wieder sehr schön mit dir zu plaudern. Ich würde das wirklich gerne fortsetzen, gerade mit diesem Geheimbund … aber auch sonst, wäre es schön, wenn du uns mit deinen Büchern öfter mal bei Skoutz beehrst oder bei den Aktionen mitmachst. Erst einmal wünsche ich dir und deinem Buch noch viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs!  

Dankeschön!

Hier könnt ihr Sabine Schulter treffen

Der Skoutz-Kauz war schon einmal bei bei Sabine zu Besuch, um mit ihr über Prokrastinations-Symptome, wilde Protagonisten, Schreiben und Mayo zu unterhalten (weiterlesen).

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Skoutz-Lesetipp

Die Greifenreiterin 2: Hoffnung – Sabine Schulters hochfliegende High Fantasy-Reihe geht weiter

 

Sabine Schulter - Portrait FantasyBist du bereit, den Himmel zu verteidigen?
Nachdem die Zea-Anführerin Ti´ha sie um Hilfe gebeten hat, kehren Rayna und Hyron zu den Himmelsschwertern zurück. Dort angekommen, können sie ihre Anführer davon überzeugen, dass es für ganz Teharis von Nutzen ist, wenn Zemzee aufgehalten wird. Doch als Rayna in den Süden zurückkehrt, muss sie feststellen, dass alles nicht so einfach ist wie gedacht und Zemzee Dinge in der Hinterhand hält, die alle Kräfteverhältnisse durcheinanderwirbeln. Die Einzigen, die ihm etwas entgegensetzen können, sind die Tenga – das magiebegabte Volk, das sich bisher strikt von allen anderen fernhielt.

Lass dich von der großartigen Welt Teharis, Raynas Abenteuern und ihrem tierischen Begleiter Ferril mitreißen!

Skoutz meint: Den ersten Teil der Greifenreiterin haben wir ja schon gefeiert (weiterlesen) und entsprechend gespannt waren wir, ob Sabine Schulter die Erwartungen erfüllen konnte. Ja! Und wie! Die Welt wird schön weiterentwickelt, man lernt sie noch besser kennen und in meinem Fall lieben. Auch die Figuren entwickeln sich weiter, vom Greifen über Hyron und Rayna und natürlich deren Bruder, den ich nicht missen möchte. Schön, dass es eben in der Entwicklung nicht immer nur um Liebe geht. 

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