Skoutz-Autoreninterview Ralph Alex

Zu Besuch bei Ralph Alex

Wir haben uns heute auf den Weg gemacht um Autor Ralph Alex zu besuchen.

Sein Debüt „Die Psy Company“ landete prompt auf der Midlist Crime von Marcel Riepegerste. Das ist für uns natürlich ein guter Grund, ihn um ein Interview zu bitten. Wir kennen ihn noch nicht persönlich und freuen uns schon sehr darauf, ihn kennenzulernen. Der Skoutzi ist heute auch ganz gespannt und mahnt mich zur Eile. Immer mit der Ruhe, wir sind doch schon angekommen.

Zu Besuch bei Ralph Alex, der es eiskalt mag

Hallo lieber Ralph, schön dass wir dich heute persönlich treffen dürfen. Wir freuen uns schon auf unser Gespräch und sind gespannt auf deine Antworten und was du uns alles so zu erzählen hast. Schau mal, unser Skoutz schaut sich bei dir schon mal um, er ist einfach ein furchtbar neugieriger kleiner Kerl ….

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Wir sitzen nicht, liebe Heike. Wir liegen – auf dem alten Holzsteg an meinem Lieblings-Badesee.

Ach, toll! Was gibt es schöneres als bei angenehmen Temperaturen draußen an einem See zu liegen? Gefällt mir sehr gut. Wir zeigen den See natürlich auch unseren Followern. So lässt es sich leben! 

Es ist früher Abend. Unsere Rücken spüren die Kanten der Bohlen und die Wärme der Sonne, die das Holz im Lauf eines langen Tages gespeichert hat. Im Schilfgras, direkt vor unseren Füßen, nistet ein Blässhuhn-Ehepaar, das sich laut über die Kükenerziehung streitet.

Haha, auch Blässhühner zanken, hab ich so direkt noch nie miterlebt. 

Wenn wir die Köpfe heben, sehen wir zwei Schwäne im Wasser. Sie leben hier, doch erst seit kurzem. Wie wir riechen sie jetzt die krossen Pommes und die Falaffel vom Kiosk hinter uns. Schwäne lieben Pommes.

Tatsächlich? Die müssen mit mir verwandt sein 😀 Aber ich bin beeindruckt, wie gut du dich hier auskennst. Du bist hier sehr oft nehme ich an?

Ich liebe diesen See. Das ganze Jahr über schwimme ich mit Freunden hier: im Sommer; dann im Herbst, wenn es kühler wird; und schließlich im Winter, wenn das Wasser zehn oder fünf Grad kalt ist. Einmal waren es 1,5 Grad, unsere Arme zerteilten bei jedem Schwimmzug hauchzartes Eis, und vom Himmel fielen schüchtern einige Schneeflocken.

Oh mein Gott, ich kann ja schon in kühlem Wasser schwimmen, das ist für mich definitiv zu kalt. Ich bin schwer beeindruckt! 

„Kein Neoprenanzug?“, fragen entsetzt die Spaziergänger in ihren dicken Daunenjacken, wenn wir uns im Dezember oder Januar auf diesem Steg hier ausziehen. Nein, wir tragen kein Neopren, nur Badeshorts oder Schwimmanzug. Eisschwimmer wollen die Kälte auf der Haut spüren, so intensiv wie nur möglich. Weil dann alles von ihnen abfällt, jeder Gedanke, jede Sorge, jeder Zweifel. Im Eiswasser sind wir frei.

Wir haben das ja schon über dich recherchiert und wenn ich ehrlich bin, ich bin froh, dass wir dich im Sommer besuchen und nicht zu Zeiten wo eine kleine Eisdecke auf dem See liegt. Aber ich bewundere das. 

Ein leichtes Platschen. Was war das?

„Nur ein Fisch. Wenn sie glücklich sind, springen sie.“

Ich richte mich auf. „Typische Schriftsteller-Antwort. In Wahrheit fangen sie nur Insekten.“

„Die hier fangen Pommes, ehrlich!“

😀 im Leben nicht!

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Kein Motto. Aber ein tiefes Gefühl: Ich bin niemals alleine, keine Sekunde lang. Es gibt etwas, das immer bei mir ist, mich begleitet, mich beschützt. Das hat mit meinem Glauben zu tun.

Das muss ein tolles Gefühl sein. Und so wie du es sagst, ein sehr intensives. Manchmal habe ich auch die Sicherheit, da ist etwas, was mich beschützt. Andererseits heißt es doch, Schreiben sei ein einsamer Job?

Schreiben? Auch da bin ich nie allein, nie einsam. Als Autor führst du permanent innere Dialoge. Du kannst alles denken, was du willst. Kannst dir die verrücktesten Fragen stellen, ein Thema hin und her wenden, dir in einem Moment etwas Neues vorstellen und sofort danach das Gegenteil davon.

Innere Dialoge führe ich auch, vor allem wenn mich ein Thema sehr beschäftigt. Das hat mir aus manchen Situationen echt rausgeholfen. Aber da bin ich dann zwar sehr bei mir, aber nicht in Gesellschaft. Wobei … kommt vermutlich auf die Perspektive an.

Alles ist möglich. Ich empfinde die grenzenlose Phantasie, zu der wir Menschen fähig sind, als ein Wunder. Sie ist mein Begleiter beim Schreiben. Wie ein kleiner Freund, der in meinem Kopf sitzt und ruft: „Komm, spiel mit mir. Ich kann so viel mehr als Google.“

Sowieso! Google kann nur suchen. Wir können versuchen. Und erfinden. Ha! 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Geiz. Jede Form davon.

Mag ich auch überhaupt nicht, ich kann das auch gar nicht nachvollziehen, warum man geizig sein sollte. Darum arbeiten wir bei Skoutz auch ehrenamtlich. Anderen ist es aber nur etwas übertriebene Sparsamkeit, was stößt dich also so ab?

Es ist die traurigste Eigenschaft, die ein Mensch haben kann. Denn Geiz ist das Gegenteil von Leben.

Darum heißt es auch, das letzte Hemd hat keine Taschen. Jetzt hast du mir schon so viel Ungewöhnliches und Außergewöhnliches präsentiert, da bin ich gespannt, wohin mich die nächste Frage führen wird. 

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Als ich in den Journalismus einstieg, war mein größter Wunsch, ein ungewöhnlicher Schreiber zu werden. Ich nahm mir vor: „Die erste Formulierung, die mir einfällt, nehme ich nie. Denn auf die kommt vermutlich auch jeder andere. Also nehme ich das Zweite, oder noch besser das Dritte, das mir in den Sinn kommt.

Hm. Ich verstehe, was du meinst, aber manchmal hat sich das Bekannte eben auch bewährt. Es kommt also auf die Situation an, meinst du nicht? Beim Feuerlöschen oder in der Medizin finde ich es sehr beruhigend, wenn man mir sagen kann, diese Technik, dieses Mittel haben schon zig Mal zum Erfolg geführt. Beim Schreiben hingegen … bin ich experimentierfreudiger. 

Ein Klischee ist immer naheliegend, es fällt jedem sofort ein. Also weg damit!

Okay!

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Ich schreibe, was ich am liebsten lese: Thriller, in denen Psychologie eine große Rolle spielt.

Wie komst du dann zu deinen Themen? Ich nehme an, auch bei dir war am Anfang eine Frage, um die herum die Geschichte sich entwickelt?

Bei „Die Psy Company“, meinem Debütroman, begann alles mit der Frage, wie sich andere Leben anfühlen. Schon immer, wenn ich unterwegs war, habe ich Menschen beobachtet und mir genau diese Frage gestellt. Wie ist es, eine Mutter von fünf Kindern zu sein? Was treibt jemanden um, der einen Konzern führt? Als Künstler vor 1000 Menschen aufzutreten oder als Fußballer in einem ausverkauften Stadion: Ist das der ultimative Kick? Ich habe das Buch geschrieben, das ich selbst immer lesen wollte: Ein Mann erhält die Fähigkeit, in fremde Leben zu gehen.

Ja, mit dem Angebot hattest du mich auch, als wir die Midlists durchgesehen haben. Ein cooler Gedanke, aber irgendwie auch erschreckend. 

Er liest die Gedanken der anderen, spürt ihre Körper, hat ihre Gefühle. Es ist unglaublich, was dies mit ihm macht – und mit dem Plot des Romans.

Ich habe mir relativ schnell gedacht, dass mir das vermutlich zu viel Nähe zu einem anderen wäre und habe daher mit leichter Unruhe dein Buch gelesen. Aber das ist bei einem Thriller ja nicht die schlechteste Grundstimmung. 🙂

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Ich habe neun Monate lang recherchiert, die Architektur meines Thrillers entworfen und geschrieben. Bei jeder Figur, jeder Handlungsidee, jedem Dialog habe ich mich in dieser langen Zeit gefragt: Werden die Leser genau das spüren, was ich sie spüren lassen möchte? Werden sie an dieser Stelle lachen, sich hier in die selbstbewusste Isländerin Liv verlieben und genau dort um das Leben von Keanu fürchten, dem Protagonisten?

Also warst du Autor, Kritiker und Coach in einem? Aber ist das nicht trotzdem ein zu hoher Anspruch? Niemals werden zwei Menschen dasselbe Buch lesen, selbst wenn es dieselben sind. Ich merke oft, dass Leser ganz was anderes aus einer Szene rausholen als der Autor. Und ganz verschiedenes. Das ist Buchmagie. Insofern dürftest du doch auch sehr gespannt darauf sein, was deine Fans zu sagen haben. 

Jetzt ist die Reaktion jeder einzelnen Leserin und jedes Lesers das Wertvollste, das ich bekommen kann. Die Leser sind unheimlich klug, sie sind Experten durch ihre Leseerfahrung. Jeder Hinweis von ihnen, jedes Lob und jede Kritik an einem Detail ist die größte Belohnung für mich. Sie haben sich mit dem auseinandergesetzt, was ich mir ausgedacht habe. Meine Geschichte war in ihren Köpfen, oft über Wochen hinweg – und jetzt sagen sie mir offen, was sie empfunden haben, was „Die Psy Company“ mit ihnen gemacht hat.

Da werden oft unglaubliche Reaktionen in meinem Kopf angestoßen. Manchmal fehlen mir, weil ich halt nur Leser bin, einfach die Worte das als Rezension richtig in Worte zu fassen. Ich bemühe mich aber immer sehr. 

Deshalb nehme ich jede Rezension, jede Bewertung auf Amazon als echtes Geschenk an. Ich bin aufgeregt, wenn ich eine neue entdecke. Und ich freue mich wie ein Kind, wenn das Buch eine Leserin berührt oder einen Leser gefesselt hat.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Das ist vielen Autoren so wichtig und zeigt, dass Bücher eben auch eine spezielle Art der Kommunikation sind. Über Zeit und Raum hinweg. Bleiben wir bei Bildern und Wirkungen …

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Ich hab’s nicht so mit der Botanik…

Musst du ja nicht. Packen wir in den Garten einen See, dann sind wir beisammen. 

Was mir gefällt, ist der Satz, dass ein Leser tausend Leben haben kann und dafür nur ein Mal sterben muss.

Das kann ich nicht bestätigen. Wenn das Buch spannend ist, sterbe ich tausend Tode! 

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Ich würde weißgottwas darum geben, wenn ich noch wüsste, welches Buch ich als erstes gelesen habe.

OK, das erste Buch wissen, glaube ich, die wenigsten. Aber doch sind oft bestimmte Bücher in unserem Lesegedächtnis besonders lebhaft und nachdrücklich abgespeichert.

Ich weiß nur, dass ich sehr früh Lesen lernte und seither Bücher quasi „eingeatmet“ habe. Ja, Lesen ist für mich tatsächlich wie Atmen. Ohne den Atem der Bücher kann ich nicht leben.

Wem sagst du das. 😀 Das ist eine sehr skoutzige Lebenseinstellung. Also lass uns mal über ein paar Meilensteine in deinem Literaturleben sprechen. 

Als Kind habe ich mir die altdeutsche Fraktur-Schrift beigebracht, damit ich endlich „Rulaman“ lesen konnte, das bei meinem Vater im Bücherschrank stand, ein Roman über eine Jugend in der Steinzeit. Diese zerfledderte Ausgabe ist bis heute mein wertvollstes Buch.

Oh, du hast es noch, toll! Schau mal, ich habe hier das Cover, das ich unseren Lesern zeigen möchte. Und wie ging es dann aus der Steinzeit heraus weiter? 

Ich lese seitdem alles: Hochliteratur und Triviales, die klugen Bücher und die unterhaltsamen. Etwa alle drei Tage beginne ich ein neues. Ich lese jeden Abend und jede Nacht. Ich bin ein Kontrastleser: Nach Harukki Murakami lese ich Daniel Silva, nach Francesca Melandri („Über Meereshöhe“) den neuen Jean-Christoph Grangé („Die marmornen Träume“).

Spannend.  Wir haben in der Redaktion auch viele Schnell- und Allesleser und wir alle lesen vorurteilsfrei. Jede Geschichte hat ihre Zeit, ihre Stimmung und ihre Berechtigung. 

Wie gesagt, Lesen ist wie Atmen. Doch ein Mal, ein einziges Mal, hat mir ein Buch den Atem genommen. „Das Parfum“ ist seitdem mein Lieblingsbuch, was nicht sonderlich originell ist, ich weiß, da es auch das Lieblingsbuch von Millionen anderer Menschen ist.

Das ist wieder so wie mit den Klischees vorhin. Manches ist halt bewährt – oder gut. Und das muss man anerkennen, nicht wahr?  Was macht das Buch für dich so besonders?

Dass Süskind im Jahr 1985 eine so originelle, so faszinierende Geschichte veröffentlicht hat, obwohl das Thema schon 200 Jahre zuvor einem Schreiber hätte einfallen können (denn nichts Neues, nichts Modernes steckt in dem Duft-Thriller): unglaublich! Immer, wenn ich es erneut lese, rieche ich an den Seiten.

Hm… ich glaube, das Parfüm ist ein wunderbares Beispiel für Individualität. Er hat nichts wirklich erstmals gebracht, aber so wie er es gebracht hat … Diesen Mut, einen derart abstoßenden Charakter zu erschaffen, der unter seiner ganzen Zerbrochenheit einfach eine Zumutung bleibt, weil ich ihm so nahe sein musste, um zu erfahren wie es weitergeht. Diese Poesie, mit der er Gerüche in Worte fasst – in der Welt dieses Monsters. Diese ungeschönte Schilderung des historischen Settings, das so Null mit den in den 80ern in Film und Print so beliebten Heile-Welt-Historicals hatte, bis zu dem gruseligen, aber unfassbar logischem Schluss … wir haben das Parfüm auch in unserer Classics-Sammlung verewigt (lesen).  Auch für mich war es  WOW – ich habe es in einem hintereinander weg gelesen und konnte nicht aufhören. Da war dann der nächste Tag sehr sehr anstrengend, weil ich müde ohne Ende war. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Ich habe alle Bücher verschenkt, die keine Bedeutung mehr für mich haben.

Alle? Krass! Das ist ein für mich irgendwie erschreckender Gedanke!

Da ich Neues meist auf dem Kindle lese, genügen nun drei Regale. Sie enthalten ein „Best of“ meiner Büchervita. Ich möchte nur noch Lieblingsbücher um mich haben.

Kann ich verstehen. Wenn du deine Lieblingsbücher behalten hast, bin ich schon wieder versöhnt. Ich persönlich kann mich nur so unendlich schwer von Büchern trennen.

Wie sind die drei Rumpfregale nun sortiert?

Jede neue Printausgabe findet lediglich dann einen Platz, wenn sie ein schwächeres Buch verdrängt, das ich dann verschenke. Die Sortierung: Im linken Regal lehnen meine Lieblinge aneinander; viel Milan Kundera und James Salter, Peter Hoeg, Cees Nooteboom und alles von Marquez. Dazu gesellen sich die klugen Nachschlagewerke (ja, trotz Google…).

Nachschlagewerke finden sich auch in meinen Regalen wieder. 

Im mittleren Regal trifft sich die Fachkompetenz: Journalismus-Standardwerke, amerikanische Schreib-Ratgeber, Bücher übers Theater, außerdem ein Fach mit den wichtigsten Zeitschriften, die ich als Journalist publizieren durfte. Im Regal rechts versammelt sich viel Psychologisches, etwas Literatur über Kino und Film, dazu die neu gekaufte Belletristik. Dort stehen auch zwei Fehlkäufe: Bestseller zwar, aber so nervig und langweilig, dass ich sie schnell loswerden muss.

Vielleicht findest du ja jemanden, für den sie nicht nervig oder langweilig sind. 

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Es gelingt mir nicht immer, doch ich möchte als neugieriger, liberaler, offener und toleranter Mensch leben. Deshalb kann ich wenig anfangen mit allen, die das Gegenteil anstreben.

Dito. Darum finde ich es auch so verstörend, dass wir da zwei Strömungen haben, die beide von sich behaupten, so zu sein, und deshalb dem anderen verbieten wollen. Du hast dich jetzt schon zweimal sehr emanzipiert Google gegenüber geäußert. 

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Die Frage stellt sich für mich nicht. Es ist technisch möglich; deshalb wird es passieren.

Schnupfen wird auch in diesem Winter wieder passieren. Aber er ist weder ein Werk noch Kunst. Das finde ich zu kurz gegriffen. 

Falls es gut ist, findet es Zuspruch. Ist es schlecht, merken die Leser das schnell. Diesen Wettbewerb gibt es heute doch auch unter den Menschen, die schreiben.

Ich bin mir nicht sicher, ob das dasselbe ist. Wir treten mit unserer begrenzten Leistungsfähigkeit gegen Maschinen an, die sich ja großteils dessen bedienen, was andere erschaffen, aber der KI nie freigegeben haben. Das sind Rechtsverletzungen, die im Moment einfach hingenommen werden. Schön ist das nicht. Wie Grenouille, der sich seinen Geruch stehlen will.

Ich mache mir keine Sorgen um jene Frauen und Männer, die aus nur 26 Buchstaben eine ganze Welt erschaffen können. Die KI mag nachahmen, plagiieren, zusammenfegen. Doch für das Einzigartige, das überwältigend Neue wette ich auf den Menschen, seine Kreativität. Vor allem auf seine wilde Phantasie.

Ich stimmt dir da so sehr zu! Aber auch hier geht es ja nicht nur um das Produkt, sondern um seine Sichtbarkeit. Wenn durch diese Möglichkeiten, in wenigsten Stunden statt Monaten Texte zu generieren, der Markt so verändert wird, dass man auf der Suche nach seinen Stoffen sich wie auf der Jagd nach der Nadel im Heuhaufen fühlt, macht mir das Sorge für mich als Leser, der einfach so zugemüllt wird, dass er nichts mehr findet, und auch für Autoren, denen es unendlich schwerer fallen wird, die für ihr wirtschaftliches Überleben notwendige Sichtbarkeit zu erreichen. Aber ich hoffe, ich bin die Unke und du hast Recht! Wir werden es so oder so sehen. 

Ach je! Unsere Zeit bei dir am See geht langsam zu Ende, schade! Eine klitzekleine Frage haben wir noch:

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

„Schwimmen wir zuerst im See?“

Sehr gerne 😀 ich komme ja auf jeden Fall in den warmen Monaten. Lieber Ralph, leider ist unser Gespräch mit dieser Frage zu Ende. Wir möchten uns ganz herzlich bedanken, dass du für uns Zeit hast und dir von dir erzählt hast. Wir haben uns hier am Badesee sehr wohl gefühlt und für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg! Und jetzt lass uns zur Frittenbude gehen und die Schwäne füttern! 

Hier gibt es mehr über Ralph Alex:

Hinweis:

Mit Die Psy Company,  dem  ersten Band einer Reihe von Psychologie-Thrillern mit Keanu Bennings, steht Ralph Alex auf der Midlist Crime von Marcel Riepegerste, der das Potential des starken Debüts mit sicherem Blick erkannt hat. Damit hat die Geschichte von Ralph Alex beste Chancen auf den diesjährigen Skoutz Award im Bereich Crime.

Wir haben das Buch für den Wettbewerb schon vorgestellt und hier besprochen. Schaut gerne vorbei, es lohnt sich.

 

 

 

Und wenn ihr uns, dem Autor und vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche. Mit 5 Klicks statt 5 Sternen entsteht eine Buchbeschreibung, die anderen hilft, das für sie richtige Buch zu finden. Also sei dabei!

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