Skoutz-Interview Mia B Meyers

Zu Besuch bei Mia B. Meyers

Ich habe mir heute den Skoutz-Kauz geschnappt und wir sind auf dem Weg zu Mia B. Meyers. Sie steht mit ihrem Titel „Beneath your Beauty“ auf der Midlist Romance von Karin Koenicke.

Unser letzter Besuch bei ihr ist schon eine Weile her und wir freuen uns heute darauf, sie wiederzusehen. Den Weg kennen wir noch, Skoutzi wedelt an der Ecke.

Henrik Winkelmann – BLICKWINKEL Fotografie

Zu Besuch bei Mia B. Meyers, die keinen Sport mag

Hallo liebe Mia, schön dass wir dich heute besuchen dürfen und wir dich endlich mal wieder persönlich treffen. Wir haben uns schon sehr auf unser Interview gefreut und sind auch schon sehr gespannt, was du uns alles zu erzählen hast. Und schau, unser Skoutzi ist so neugierig wie eh und je – er schaut sich erst mal bei dir um …

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Wir sitzen in meinem kleinen Büro mit gemütlicher Dachschräge.

Dachwohnungen haben immer sowas total gemütliches, ich habe selber sehr lange in einer gewohnt. Wenn es im Sommer nur nicht so warm wäre. Da jammert auch Anke Koopmann.  Wo wollen wir uns setzen? 

Ich in meinem Bürostuhl und du auf dem Sitzsack, aus dem niemand ohne Hilfe wieder hochkommt. 😉

Ha – der ist aber total gemütlich. Ich komm da schon wieder raus, ich krabbel einfach wie ein Käfer. Aber jetzt legen wir erst mal los …

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Leben und leben lassen. Klingt nach einem unheimlichen Klischee, ist aber wirklich so.

Und es ist unheimlich entspannt, wenn man so an alles ran geht. Wenn alle so agieren würden – und vielleicht noch darauf achten, anderen nicht ohne Not auf die Füße zu treten, dann wäre die Welt doch viel gemütlicher.

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Da fällt mir ganz spontan Sport ein.

Oh, Ehrlich? Und das traust du dich in unserer fitnessfixierten Zeit offen auszusprechen. 

Ich habe schon so gut wie alle gängigen Formen des Sports ausprobiert: Laufen, Inlineskates, Zumba, Fitnessstudio und so weiter. Aber letztlich stelle ich immer wieder fest, Sport und ich passen einfach nicht zusammen.

Dann ist es so, finde ich. Und dazu zu stehen, finde ich auch gut. Leben und leben lassen, eben. 🙂 Du hast dein Motto ein Klischee genannt … 

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Ähm, siehe Frage 1. 😉 Ich habe nichts gegen Klischees beim Schreiben.

Perfekt, ich auch nicht. Also beim Lesen natürlich. Welche Klischees bedienst du denn? 

Die Protagonistin eines Liebesromans ist ein Mauerblümchen und erobert trotzdem den heißen Kerl (oder den Bad-Boy)? Sie haben ein One-Night-Stand und am nächsten Tag ist er ihr Chef? Meine Meinung ist: Warum nicht, wenn es passt?

Stimmt! Und aus irgendwelchen Gründen gefällt es ja dem Publikum. Ich mag das auch. Gibt es auch unpassende Klischees? 

Oh ja. da stört mich das Klischee über die Arbeit als Autorin schon mehr. Für Außenstehende bin ich ja immer zu Hause und kann auf der Tastatur herumklimpern, wann immer ich möchte oder es eben auch lassen. Ich habe tatsächlich noch nie jemanden getroffen, der die Schreiberei wirklich als Job ansieht und das ärgert mich – je nachdem von wem es kommt – schon sehr.

Also, lass dir gesagt sein, ich sehe das als ziemlich viel Arbeit. Würde mir im Traum nicht einfallen, das als so „Larifari“ zu sehen. Ich denke, ihr Autoren investiert unglaublich viel Zeit in eure Bücher und da immer dran zu bleiben, ist ziemlich viel Arbeit. Aber das ist ein Problem, das viele Heimarbeiter haben. Wer zu Hause arbeitet, hat in den Augen der Nachbarn und der Familie irgendwie immer Zeit, mal schnell eine Gefälligkeit einzuschieben. Faszinierenderweise hat Corona da kurz für mehr Verständnis gesorgt, weil jeder gesehen hat, dass man sich auch Daheim konzentrieren muss. Aber es scheint nicht anzuhalten.

Jetzt hast du grad schon Liebesromane angesprochen … 

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Wie der Mann einer Freundin sagt, schreiben wir Liebesromane mit Stellen. Dass ich eben dieses schreibe, liegt vermutlich daran, dass es zu meinen Anfängen als Autorin das Genre war, dass ich selbst auch gelesen habe. Zweimal habe ich schon einen Abstecher in die Dramatik gewagt, komme aber immer wieder zu meinen Wurzeln zurück. Auch wenn ich als Leserin inzwischen mehr zum Thriller tendiere.

Spannend, aber dass man als Leser das Genre wechselt kenne ich. Ich bin vom Thriller Genre aus zu Liebesromanen gewechselt. Mittlerweile lese ich queerbeet. Beim Schreiben stelle ich mir vor, dass deine Fans halt auch was bestimmtes von dir erwarten. Liebesromane gibt es aber in allen möglichen Varianten. Mit erotischen, kriminellen, lustigen, abenteuerlichen Stellen … Solche Genre-Mixe mag ich sehr gern. Hast du neben dem Mann deiner Freundin noch andere Leute, mit denen du über deine Bücher sprichst?  

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Von der besagten Freundin.

Erzähl uns ein bisschen von ihr, bitte.

Wir lernten uns kennen, kurz bevor wir beide unser Debüt veröffentlichten. Seitdem ist sie die Erste, die meine rohen Texte zu sehen bekommt und gleichzeitig meine schärfste Kritikerin.

Wenn sie selbst schreibt, hat sie auch eine Profisicht. Holst du dir auch Feedback von Fans, die vermutlich ganz anders auf einen Text schauen?

Einige meine Testleserinnen sind sehr kritisch, was gut ist.

Gut? Bist du dann gänzlich entspannt, wenn du kritisiert wirst?

Wenn ich behaupten würde, dass ich jede Kritik freudestrahlend annehme, würde ich lügen.

Ich glaube, dass auch die, die das sagen, nicht restlos ehrlich sind. Du bist also nicht so die über jede Kritik erhabene? 

Im Gegenteil, bei zu harschen Worten kann ich sogar regelrecht verletzt sein, aber das hält dann immer nur kurz an. In dieser Zeit lasse ich die Kritik wirken und dann nehme ich sie sehr gerne an.

Ich unterstelle mal, dass deine Kritikerinnen dir auch zu besseren Texten verhelfen wollen und dich als Person davon unabhängig schätzen. Sonst würden sie sich ja die Mühe nicht machen.

 

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Wahr. Bücher lassen sich in jeder Lebenslage, jeder Jahreszeit, zu jeder Stimmung usw. finden.

Genau, Lesen und fallenlassen. Wir haben jetzt ein paar Mal schon gestreift, dass du gerne liest.

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Meine Mutter hat mir früher aus einem Buch vorgelesen, von dem ich weder den Titel kenne, noch um was es darin ging. Alles, was ich noch weiß, ist, wie ich mich fühlte, wenn sie auf meiner Bettkante saß und ich ihr zugehört habe.

An diese Zeiten habe ich auch noch viele schöne Erinnerungen, ich habe es so geliebt, wenn mir etwas vorgelesen wurde. Und ich finde es irgendwie sogar besonders schön, dass du das Gefühl, nicht aber die Inhalte in Erinnerung behalten hast. Und wie ging es dann weiter. 

Auch vom zweiten Buch, das als Jugendliche meine Lesesucht angefacht hat, kenne ich den Titel leider nicht mehr. Ich google manchmal nach dem Inhalt, weil ich es meiner Tochter so gerne schenken würde, aber kann es einfach nicht finden.

Das ist ja schade. Erzähl mal, vielleicht finden wir jemanden, der das Buch kennt.  

Es ging um ein Mädchen von 13 oder 14 Jahren, das einen Schulkameraden hatte, der Ratte genannt wurde. Sie hatte auch noch einen Hund und musste ständig mit einer Kotschaufel herumhantieren. Das liest sich jetzt total bescheuert und wirr, aber es war eins der witzigsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Hm, mein Kopf fängt an zu rattern. Das sagt mir ehrlich gar nichts. Wenn ich etwas herausgefunden habe, dann sage ich es dir, OK? Ich bin da ziemlich zähm, wenn ich etwas suche. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Nach Höhe und Autoren. Dabei bin ich immer von den Bildern der Blogger begeistert, wenn sie ihre Bücherregale posten, in denen alle Bücher sorgsam der Farbe nach sortiert sind.

Oh ja, ich werde da immer vor Neid blass, ich bekomme das einfach nicht hin. Es liegt aber bestimmt auch daran, dass ich fast 700 Bücher in meinen Regalen habe. 

Was noch zu erwähnen wäre, ist, dass ich alle Bücher in meinem Bücherregal auch gelesen habe. Alle ungelesenen stapeln sich in kleinen Rollwagen von Ikea.

Genau, die ungelesenen habe ich auch extra liegen damit ich sie sofort finden kann.  Ich bewundere dich allerdings dafür, dass hier ein kleiner Rollwagen reicht. 

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Oje, da muss ich passen. Aus solchen Debatten halte ich mich ausnahmslos heraus, weil es nie eine Antwort geben kann, die alle zufriedenstellt.

Da hast du allerdings Recht. Wobei wir jetzt von dir auch keine Mediation, sondern eine Meinung erwartet hätten. Ist es nicht traurig, dass man sich solche wichtige Themen gar nicht mehr anfassen traut, weil man sich unweigerlich die Finger verbrennt. 

Themawechsel! 

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Ich weiß nicht, wie es im Bereich Ratgeber aussieht, aber dass die KI einen Roman schreiben kann, wage ich momentan noch zu bezweifeln.

Ja ich auch! Das Wirsing-Experiment, wo Chat GPT mit einem themenfremden Wort „Wirsing“ zusätzlich versorgt wurde, zeigt, dass man auch bei Sachthemen sehr vorsichtig sein muss. Wo siehst du in der Belletristik die spezifischen Schwierigkeiten für die KI? 

Jeder Autor hat einen ganz eigenen Schreibstil, hinzu kommen Charakterentwicklungen, Handlungsstränge, Atmosphäre und vieles mehr, was doch sehr komplex ist. Aber allem voran kann KI keine Emotionen – das Wichtigste in einem Roman – wiedergeben wie ein Mensch. Dennoch halte ich es durchaus für möglich, dass es eines Tages so sein wird.

Hm … es geht ja nicht nur um die Geschichte und ihre Qualität an sich. Ich persönlich empfinde ein Buch als eine Art Dialog mit seinem Autor über Zeit und Raum hinweg. Ein Gespräch mit einem Menschen, auch wenn ich ihn nicht kenne. Wenn ich da mit einem Computertext abgespeist werde, fühle ich mich irgendwie betrogen. 

So, bevor es jetzt doch noch trübsinnig wird, lassen wir das und wechseln in den gemütlichen Teil. Ich muss mich ja auch noch irgendwie aus dem Sitzsack befreien. Aber während ich mich schon mal sortiere, habe ich noch eine Frage …

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

Den Erdbeerkuchen mit oder ohne Sahne? 😉

Immer mit Sahne 😀  Lass uns zum Erdbeerkuchen gehen! 

Danke euch.

Wir haben zu Danken, liebe Mia. Wir haben uns bei dir wieder sehr wohl gefühlt und möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken, für deine Zeit und dass wir dich besuchen durften. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg. 

 

Hier gibt es mehr über Mia B. Meyers:

Bei unserem letzten Besuch bei Mia haben wir über die Vorzüge von Autos für Autoren, Zuckerbergs Verführungen und geheime Pläne geplaudert. Das gesamte Interview könnt ihr hier lesen*

 

Skoutz Lesetipp:

Of Course Boss – Hot Romance von Mia B. Meyers 

ZOE:
Endlich bin ich am Ziel meiner beruflichen Träume, einziger Wermutstropfen ist mein neuer Boss. Cameron Carter ist nicht nur furchtbar arrogant und pedantisch, sondern leider auch noch heißer als die Hölle. Vermutlich einer der Gründe, warum ihm ein eindeutiger Ruf vorauseilt. Doch als clevere neue Assistentin beuge ich vor. Ich habe einen Plan, durch den ich Camerons mögliches Interesse erst gar nicht wecke. Ob er aufgehen wird?

CAMERON:
Ich habe mit einigem gerechnet, als mein Vater meine zukünftige Assistentin einstellte, aber nicht damit. In meinem Vorzimmer sitzt die Reinkarnationen einer ausrangierten Bibliothekarin und als wäre das noch nicht genug, ist ihr Mundwerk mindestens genauso locker wie ihre Flatterkleider. Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass es bisher noch keine Sekretärin länger bei mir ausgehalten hat, da wird dieses Exemplar keine Ausnahme sein. Oder sollte sie mich doch überraschen?

Skoutz meint: Bei Mia M. Meyers weiß man, was man bekommt. Interessante Figuren, eine konfliktträchtige Ausgangsposition, in der sich die Protas mit viel Dialogwitz im Stil klassischer Screwball-Comedys und reichlich Leidenschaft zusammenraufen müssen. Natürlich wissen wir, wie es ausgeht, aber das macht nichts, weil bei einem guten Buch ist es wie auf einer guten Reise: Der Weg ist das Ziel. (kn)

Und wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, schaut euch das Buch doch genauer an. Hier über unseren Amazon-Affiliate-Link*

 

Hinweis:

Mia B. Meyers steht mit ihrem Titel „Beneath your Beauty auf der Midlist Romance von Karin Koenicke.

Mit diesem ungewöhnlichen Liebesroman, der sich um Menschen mit dem Asperger-Syndrom dreht, hat sie natürlich gute Chancen auf den Award in der Kategorie Romance.

Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.

 

 

 

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