zu Besuch bei Marie Graßhoff

Heute hatte ich die Ehre, eine talentierte und tolle Autorin im schönen Harz besuchen zu können und sie mit meinen Fragen zu löchern. Ich freue mich sehr, dass sie sich trotz vieler, spannender Projekte die Zeit genommen hat, mit mir zu plaudern.

Doch lest selbst:

 

Zu Besuch bei Marie Graßhoff, die jede freie Minute dafür verwendet, eine ihrer fantastischen Welten zu retten…

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Der Sprit beim Schreiben ist ganz klar: Schreiben ist für mich wie Sprechen. Es ist meine Art, mich auszudrücken und über Geschichten, Probleme und Gedanken zu berichten, über die ich sonst nie sprechen könnte.

Das ist ja absolut praktisch 🙂

Es ist eine Art Therapie und eine Entspannung, eine Ablenkung. Schreiben ist für mich einfach das Beste, das ich mir vorstellen kann.

Und wie lässt du dich inspirieren?

Die Ideen – nun ja. Ich weiß gar nicht, ob diese Frage jemals jemand so richtig beantworten kann. Sie sind einfach da. Immer. Ich frage mich sogar oft, woran „normale“ Menschen den ganzen Tag so denken, denn ich bin eigentlich so gut wie immer in meinen eigenen Welten unterwegs

Das stell ich mir unheimlich spannend vor. Man erlebt ja immer was neues 🙂

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Ich schätze, es wäre sicherlich nicht sonderlich gesund für mich. Schon wenn ich stressbedingt über zwei Wochen hinweg nicht zum Schreiben komme, bin ich unausgeglichen und ziemlich mürrisch. Wenn ich gar nicht mehr schreiben dürfte, wäre es, als würde man mir das Sprechen verbieten. Ich würde langsam eingehen.

Als würde man einer Blume das Wasser entziehen…Das ist ein trauriges Bild, verdeutlicht aber den Stellenwert des Schreibens in deinem Leben.

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, mit dem Schreiben aufzuhören. Nur einige Male, mit dem Veröffentlichen aufzuhören, um meine Texte wieder ganz für mich allein zu haben; ohne den Druck, bestimmte Zahlen zu erreichen oder dergleichen. Das kennen sicher sehr viele Autoren.

So im Stil von „Mein Schaaaaaaaaaatz“ 🙂

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Es ist immer besonders emotional, wenn man einen Roman beendet. Wenn man sich von den Charakteren, mit denen man oft Monate und Jahre verbracht hat, verabschieden muss. Hach, das nimmt mich meistens schon Tage vor dem eigentlichen Ende des Buches mit.

Das kenne ich. Für den Leser ist der Abschied auch immer schwer. Oft wünscht man sich, es würde niemals enden 🙂

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Sehr wenig.

Nicht mal Charaktereigenschaften oder Eigenheiten? *neugierig Augenzwinker*

Sicherlich kann man kein Buch schreiben, ohne sich selbst irgendwie hineinzuschreiben, immerhin stecken viele Gedanken darin, die man vielleicht selbst schon hatte. Aber bewusst in einen der Charaktere schreibe ich mich nicht hinein. Das hätte für mich gar keinen Reiz.

Also sucht man vergeblich deinen Protagonisten-Zwilling in deinen Geschichten.

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Generell freue ich mich erst einmal über jeden, dem meine Bücher gefallen. Über die Leser, denen sie so gut gefallen, dass sie fast blind meine anderen Bücher kaufen. Das ist schon ein wahnsinniges Lob. Genialer ist es allerdings noch, wenn die Leser daraufhin selbst kreativ werden. Wenn sie vom Text so inspiriert sind, dass sie beginnen, Bilder zu malen und Songs zu schreiben. Das ist wirklich das größte Lob, finde ich.

Da fühlt man sich als Autor doch sicher auch wie ein Superstar. Ein größeres Kompliment gibt es wahrscheinlich nicht.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Ein Leser, dem mein Buch gefällt. Schätze ich 😀

🙂

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Oh, das ist wirklich schwierig. Ich schätze, bei allen?

Klingt nach einer großen Herausforderung *zwinkerzwinker*

Ich meine, ich liebe alle wirklich innig, keine Frage. Jeder – sogar die Antagonisten – haben ihre Gründe dafür, das zu tun, was sie tun. Aber sie alle haben auch ihre Macken. Und ich weiß nicht, ob ich mit auch nur einem von ihnen allein in einem Raum sein wollen würde, haha.

Falls doch, wäre vielleicht ein Stuhlkreis mit Gesprächstherapeut sicher ganz hilfreich 🙂

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

🙂 Ah, du hältst es mit Shakespeare? Der Rest ist Schweigen.

Liebe Marie, ich danke dir, für das interessante und spannende Gespräch. Ich drücke dir die Daumen für den weiteren Wettbewerb und bin sicher, wir werden in Zukunft noch viel von dir lesen und vielleicht auch sehen dürfen.

 

Mehr über Marie Graßhoff findet ihr hier:

Facebook-Profil von Marie Graßhoff

Autorenseite von Marie Graßhoff

 

Skoutz Lesetipp:

Kernstaub: Über den Staub an Schmetterlingsflügeln – Marie Graßhoffs epischer Auftakt zu einer dystopischen Trilogie

»Wir haben nach neuen Welten gesucht, aber keine gefunden. Also nahmen wir die unsere und versuchten, sie schöner und leuchtender zu machen. Doch je mehr Licht wir ihr gaben, umso tiefer wurden ihre Schatten.«

Mara hat vergessen, dass sie bereits seit Hunderten von Leben vor den Wächtern des ewigen Systems flieht. Durch den Mord an ihr wollen sie den Weg aller Seelen zur Perfektion ebnen.

Ihr Dasein wird in diesem Leben lediglich von ihrer immensen Angst vor Uhren bestimmt. Doch als die Wächter sie erneut aufspüren, um sie aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu tilgen, verschiebt sich das Gleichgewicht der Dimensionen: Uralte Erinnerungen kehren zurück, eine längst vergessene Liebe erwacht von Neuem und Kriege spalten den Planeten.

Und über allem schwebt die Frage: Wenn die ganze Welt dich hasst, würdest du dich trotzdem für sie opfern?

 

Skoutz meint: Ein wort- und seitengewaltiges Werk voller Emotionen, philosophischer Gedanken und Spannung. Die tiefgreifenden Charaktere ziehen einen in die liebevoll und detailreich gestaltete Geschichte hinein und trotz unglaublicher 980 Seiten, fliegt die Zeit beim Lesen nur so dahin. Ein toller Auftakt zu einer aufregenden dystopischen Trilogie.

 

Hinweis:

Weltasche, der spannende dystopische Fortsetzungsroman von Marie Graßhoff, hat unsere Jurorin Julia Adrian so begeistert,  dass sie ihn aus fast 300 vorgeschlagenen Titeln (Longlist) in die Midlist Fantasy des Skoutz-Awards 2017 gewählt hat. Bei dem im September 2016 vom Drachenmond Verlag veröffentlichten dystopischen Urban Fantasy-Roman geht es um eine junge Frau, die mit aller Kraft versucht, eine Welt zu retten, die sie eigentlich tot sehen will und dabei an ihre Grenzen gerät.

Wir haben das Buch für die Midlist verschlungen und ausführlich vorgestellt. (weiterlesen)

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