zu Besuch bei: Iny Lorentz

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Obwohl ich ein bekanntermaßen respektloser Mensch bin, bin ich schon mehr als nur ein bisschen aufgeregt, wenn ich nun vor dem Haus einer der ganz Großen meiner Zunft stehe. Der Termin kam ganz kurzfristig zustande, was kein Problem ist, weil meine heutigen Gastgeber wie ich selbst in München wohnen. Ich besuche das Autorenpaar Iny und Elmar, das unter „Iny Lorentz“ Bestseller auf Bestseller schreibt und zwar in einer Weise, in der bei der aufwendigen Verfilmung der Bücher gleich auch noch einmal Millionen vor dem Bildschirm sitzen. Aber bevor ich euch das jetzt lang und breit erkläre und dabei immer nur noch aufgeregter werde, fasse ich mir einfach ein Herz und läute.

Mal sehen, was passiert.

Krimi-Thriller Icon

Zu Besuch bei Iny Lorentz, durch die das Popcorn ins Mittelalter kam

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(c) Fotostudio Berger

Was ist euer »Sprit« beim Schreiben, woher nehmt ihr eure Ideen?

Unser Sprit ist der Drang, Geschichten zu erzählen.

Das ist ja nur der erste Schritt. Woher nehmt ihr, worüber ihr erzählt?

Was die Ideen dazu betrifft, so dürfen wir uns nicht umdrehen. Sie stehen hinter uns Schlange und jede schreit, dass sie jetzt an der Reihe sein will.

Das ist jedenfalls ein Luxusproblem, das ich so noch nicht gehört habe. Großartig! Warum erinnert mich das jetzt an Lots Weib? Und ausgewählt wird dann die, die am lautesten schreit?

 

Was würdet ihr tun, wenn ihr nicht mehr schreiben könntet?

Geschichten ausdenken und notfalls diktieren, und wenn es mit einem Spracherfassungsprogramm ist.

Das hingegen habe ich schon von vielen Kollegen gehört. Manche möchten den Ehegatten zu Sekretariatsdiensten missbrauchen, aber tatsächlich stehen bei Autoren Diktierprogramme als Plan B hoch im Kurs.

 

Zu welchen Anlässen habt ihr schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Ein solcher Anlass ist uns noch nicht begegnet.

Das wird die Fans ungemein erleichtern und wollen wir hoffen, dass das auch so bleibt.

 

Was war euer emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Das Ende jeden Romans, wenn die Arbeit daran vorbei ist, und wir von unseren lieb gewonnenen Protagonisten Abschied nehmen müssen.

Das verbindet uns Autoren offenbar über alle Genres hinweg. Die Wehmut des Endes. Es ist ein bisschen wie der letzte Abend am Urlaubsort. Unvermeidlich, voll schöner Erinnerungen und trotzdem schafft es auch Raum für neue Abenteuer. Leser haben den Vorteil, dass sie das Buch noch einmal lesen können.

Die nächste Frage ist bei Autoren historischer Romane etwas seltsam, aber ich stelle sie trotzdem:

 

Wie viel Autobiografie steckt in euren Geschichten?

In unseren Romanen stecken unsere Erfahrungen und Gefühle, aber nicht unser Leben.

Mirjam Müntefering sprach in diesem Zusammenhang von emotional autobiografischen Geschichten, das trifft es schon ziemlich gut. Und was prägt dann eure Figuren bzw. ihr Leben.

Unsere Protagonisten entstehen mehr aus der Zeit, in der wir sie ansiedeln, aus ihrer Umgebung und den Zielen, die sie verfolgen.
Was wäre das größte Kompliment, das man euch als Autor machen kann?

Ich habe durch Sie wieder zum Lesen gefunden!

Ja, das ist ein tolles Kompliment.

 

Wer ist für euch euer idealer Leser?

Einer, der die gesamte Palette der Literatur vorurteilsfrei betrachtet und sich bei dem, was ihm nicht gefällt, sagt, dass es eben anderen Leserinnen und Lesern Freude macht.

Das versuchen wir mit Skoutz auch zu vermitteln. Es geht nicht um Auflagen, Vertriebswege, Bekanntheit – auch wenn alle Autoren von Anerkennung auf die eine oder andere Weise träumen. Aber unter dem Strich schreiben alle aus Leidenschaft. Und nur die Geschichte zählt.

 

Bei welchem eurer Protagonisten würdet ihr den Beziehungsstatus mit euch als »schwierig« bezeichnen?

Wir verbringen so viel Zeit mit unseren Protagonisten, dass die Beziehung recht glatt verläuft. Gelegentlich fordern sie eine leichte Änderung für ihren Part in der Geschichte, aber dadurch gewinnt ein Roman an Leben.

Das heißt, ihr vertretet da auch eher einen pragmatischen Ansatz.  🙂

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtet ihr einfach nur mit »Ja« antworten?

Sind sie mit ihren Romanen zufrieden?

Na, das hoffe ich doch!

Liebe Iny, lieber Elmar, ich danke euch herzlich dafür, dass ihr euch unmittelbar vor eurer Recherchereise noch Zeit für ein Gespräch genommen habt. Für eure Reise wünsche ich euch im Namen des ganzen Skoutz-Teams viel Erfolg und Spaß und alles Gute für den weiteren Wettbewerb.

 

Hier könnt ihr Iny Lorentz treffen:

Iny Lorentz auf Facebook

Autorenhomepage von Iny Lorentz

 

Skoutz-Lesetipp: Der blutrote Himmel (Auswanderer-Saga 4) – Historienroman aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges von Iny Lorentz

Cover Der rote HimmelEs ist das Jahr 1860. Die Situation im Süden der USA ist bis zum Äußersten angespannt.

Der Riss, der durch das Land geht, macht auch vor Walther Fitchners Familie nicht halt: Sein Sohn Waldemar ist wie sein Vater ein entschiedener Anhänger der Union, während sein älterer Bruder Joseph sich mehr als Texaner fühlt, auch wenn er persönlich die Sklaverei ablehnt. Walther Fitchner wird mit seinen fast 60 Jahren von einem weitaus jüngeren politischen Gegner zum Duell gefordert – und geht als Sieger daraus hervor. Doch er muss die Stadt verlassen, bis sich die Wogen wieder geglättet haben. Kurz darauf will man seinen Besitz enteignen, daher bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Eid auf die neu gegründeten Konföderierten Staaten von Amerika abzulegen.

Doch damit ist die Gefahr für Walther und seine Familie noch nicht gebannt …

Skoutz meint: Iny Lorentz steht für eine nachfühlbar beschriebene historische Kulisse, vor der menschliche Schicksale betrachtet werden, die mit zeitlosen Problemen zu ringen haben. Die Familie Fichtner, die Iny Lorentz bereits über 3 Bände hinweg von den Schlachtfeldern der napoleonischen Kriege in Europa nach Amerika, genauer nach Texas, durch die Unabhängigkeitskriege bis zur Lincoln-Ära begleitet hat, findet sich beim heraufziehenden amerikanischen Bürgerkrieg auf zwei Seiten wieder.Trotz der kriegerischen Zeiten halten sich Schlachtenschilderungen zurück, denn das Menschliche steht im Vordergrund. Die dramatischen Ereignisse werden spannend erzählt, die Figuren nachvollziehbar geschildert und als das Buch zu Ende war, dachten wir uns nur, dass ein 5. Band toll wäre.

 

 

Lorentz Ini - Liebe der WanderapothekerinHinweis:

Unser Juror Andreas Adlon hat aus gut 200 vorgeschlagenen Titeln „Die Liebe der Wanderapothekerin“ von Iny Lorentz in die Midlist Crime des Skoutz-Awards 2016 gewählt. Und die Leser haben das Buch zusammen mit den Stimmen der restlichen Jury sodann für die Shortlist gewählt. Die „Wanderapothekerin“ tritt daher mit zwei weiteren Titeln an, um den Crime-Skoutz 2016 zu erringen.

Die in einem opulent geschilderten historischen Rahmen spielende Geschichte erzählt das Schicksal einer starken, die trotz ihrer Schwangerschaft um die Ehre ihrer Familie kämpft und dazu versucht, einen Mordfall aufzudecken. Wir haben uns das Buch natürlich genauer angesehen und stellen es hier ausführlich vor (weiterlesen).

 

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