zu Besuch bei: Gabriela Swoboda

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Heute bin ich bei Besuch bei einer lieben Kollegin aus Österreich, der mit ihrem mythologisch gut recherchierten Fantasy-Thriller „Novus Ordo Seclorum“ ein wunderbarer Genre-Mix gelungen ist, der mich persönlich sehr begeistert hat. Umso gespannter war ich, wer hinter dieser ungewöhnlichen Geschichte steckt.

Herausgekommen ist ein Interview, das mir nicht nur viel Freude und neue Erkenntnisse gebracht hat, sondern – was mich Wort-Junkie besonders freut – auch einen neuen Begriff…

Doch lest selbst.

Fantasy Icon

Zu Besuch bei Gabriela Swoboda, die eine bekennende Nachteule ist.

gabriela-swobodaWas ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Meine Ideen schießen meistens beim U-Bahnfahren ein.

Das klingt … elektrisierend. Wie dürfen wir uns das vorstellen?

Dort sammle ich heimlich viele Eindrücke über Menschen. Auch alte, dunkle Gebäude haben mich schon oft inspiriert. Verschiedene Artikel in Tageszeitungen, aber auch beim Stöbern nach verrückten Dokumentationen auf YouTube veranlassen mich manchmal zur Frage: Was wäre wenn … . Und schon gehts los in meinem Kopf. Ich bin eine unverbesserliche Nachteule.

Das finden wir seeeehr skoutzig!  🙂

Nachdem ich von der Arbeit nach Hause komme, Kinder, Mann und Haushalt versorgt habe, und endlich alles ruhig ist, begebe ich mich mit genügend Kaffe, meinem heiß geliebten Synonymwörterbuch und leider auch einigen Zigaretten (wobei die meisten auch ohne mein Zutun verglimmen) in mein Fantasyreich. Und dort bleibe ich meistens, bis der Kaffee alle ist, oder die Uhr mahnt, dass der Tag schon bald anbricht, und ein wenig Schlaf notwendig wäre.

 Das klingt so leidenschaftlich, dass es uns gleich zur nächsten Frage bringt:

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Ich würde die Geschichten erzählen!

Da wir das öfter hören (ist ja auch naheliegend) geistert bei unseren Skoutz-Autoren ja durchaus die Idee herum, da mal eine echte Aktion daraus zu machen. Ich setze dich auf die Liste der Erzählerinnen…

Und anders herum?

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Wenn die Muse Caliope wieder mal fremdgeht!

Caliope ist die Muse der epischen Dichtung, nicht wahr ?
(Hier der Wikipedia-Link, für alle, die wie ich nachschlagen wollen)

Ja. Sie ist eine sehr untreue Seele! In diesem Fall starren mein Bildschirm und ich uns schweigend an, und wir denken über eine eventuelle Trennung nach. Außerdem bin ich ein sehr selbstkritischer Mensch und noch dazu – leider – ein Perfektionist. Obwohl ich weiß, dass Geschichten Geschmacksache sind,und dass man es nicht jedem rechtmachen kann, kommen die Zweifel oft bei kritischen Rezensionen. Aber schlussendlich benutze ich die Magie des Optimismus, dann wird auch eine nicht so gute Rezension zu einem hilfreichen Werkzeug.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Als meine Protagonistin eine Bittschrift an die Kirchenmauer kirtzelte, weil sie um das Leben ihrer heimlichen Liebe bangte. Ich glaube, das war das einzige Mal, dass wir beide uns einig waren – jetzt müssen wir im Duett weinen.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Ein bisschen steckt schon drinnen. Manchmal kann ich nicht über meinen Schatten springen, und es drängt mich, meine eigene Meinung kundzutun. Meistens aber schüttle ich meinen Kopf, wenn ich bemerke, wie viel Eigenleben meine Protagonisten entwickeln und sich einfach gegen mich stellen.

Oh ja, der emanzipierte, schwer erziehbare Protagonist ist ein weit verbreitetes Phänomen.

In meiner letzten Geschichte ging es sogar so weit, dass ich meine Protagonistin schlussendlich als launische Zicke betitelte. Aber genau das war es, was sie für mich letzten Endes doch so besonders machte, denn ohne diesen Charakterzug hätte sie ihre Bestimmung wahrscheinlich nicht so gut gemeistert.

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Das größte Kompliment für mich als Autor ist, wenn man mir sagt: „Ich war plötzlich gar nicht mehr hier, sondern mitten in der Geschichte, habe geweint, gelacht, geliebt und gehasst, und es hat sich „echt“ angefühlt.“ Das würde bei mir eine positive Gänsehaut hervorrufen.

Positive Gänsehaut?  Das ist ein wundervoller Ausdruck, den ich gerne übernehmen würde, wenn ich darf.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es den idalen Leser gibt.

Zugegebenermaßen ist das eine bewusst provokante Frage. Anders: was würdest du dir wünschen, wenn du dürftest (und im Advent darf man!)?

Es reicht schon, wenn die Leserin oder der Leser für das Ungewöhnliche offen ist und die Fähigkeit besitzt, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Ich mag begeisterte Leser, die Bücher nicht einfach „überfliegen“, sondern bereit sind, sich, wohin auch immer, entführen zu lassen.

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Ich muss gestehen, bei fast allen. Einfacher wäre es, jene zu nennen, mit welchen ich eine richtig gute Beziehung hatte.

Das ist ein interessanter Aspekt. Ich würde auch hier eine Antwort akzeptieren. Oder auch etwas dazwischen …

Es läuft so wie bei der Kindererziehung. Man schenkt ihnen das Leben, und versucht, sie so gut wie möglich auf das was da kommt, vorzubereiten. Schlussendlich gehen sie aber ihre eigenen Wege.

Und wieder erhalte ich eine – noch dazu eigentlich naheliegende – Antwort, die ich so noch nicht erhalten habe. Ein schöner Gedanke, der zugleich erklärt, warum Schreiben tatsächlich sehr spannend sein kann.

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

„Macht Schreiben dich glücklich?“

 

Hier könnt ihr Gabriela Swoboda treffen:

Gabriela Swoboda auf Facebook

Autorenhomepage von Gabriela Swoboda

Autoren-Blog von Gabriela Swoboda

 

Skoutz-Lesetipp: Novus Ordo Seclorum – Urban Fantasy-Thriller von Gabriela Swoboda

cover-novus-ordo-seclorumDie Journalistin Mara ist glücklich verlobt mit dem ehrgeizigen Regierungssprecher Magnus. Doch dann stößt sie auf ein geheimes Dokument, demzufolge alle Regierungsmitglieder der okkulten „Bruderschaft des Widersachers“ angehören. Mit dem Buch der Sieben Siegel will die Bruderschaft einen Weltuntergang und eine neue Weltordnung unter ihrer Herrschaft einleiten.

Als Magnus von Maras Entdeckung erfährt, flüchtet sie vor ihm nach Irland.

Dort erfährt sie jedoch, dass ausgerechnet sie die Rettung für die Welt sein soll: die „Magierin der Hoffnung“.

Wer das Buch kaufen möchte, kann das hier auf Amazon tun. Wer wissen will, wie wir das Buch fanden, sollte unbedingt die Rezension von Martina weiterlesen.

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