Skoutz-Buchregal Nr 118 - Bücher über Handicaps

Report aus dem Skoutz-Buchregal Nr 118 – Helden mit Handicap

Wir lesen in diesen Tagen ja zum Glück immer mehr über Figuren, die ein Handicap haben. Bücher, die zeigen, wie stark man auch mit Schwächen ist, sind viel häufiger geworden, als noch vor ein paar Jahren. Wobei auch die Klassiker viele berühmte Figuren kennen, die beeinträchtigt waren: Käpt’n Ahab aus Moby Dick, der berühmte Detektiv Nero Wolfe, Cyrano de Bergerac …

Das ist eine sehr schöne Entwicklung und wir haben auch reichlich Bücher beim Skoutz-Award und auch so in den Buchvorstellungen gehabt, die sich mit diesem Thema befasst haben. Und ein paar davon haben wir in das Skoutz-Buchregal Nr 118 gepackt.

Und als Draufgabe haben wir noch von André Skora, der als Skoutz-Juror und begeisterter Anthologie-Herausgeber für viele von euch bekannt ist, einen sehr, sehr lesenswerten Artikel aus seinem Blog, in dem er sehr offen und ehrlich darüber berichtet, wie es sich anfühlt, stark sehbeeinträchtigt zu sein. Ein Bericht, der Verständnis weckt und nachdenklich macht. Finden wir.

Seht selbst!

Handicaps im Skoutz-Buchregal Nr 118

André Skora: Blind am Rollenspieltisch*

André schreibt: Mit diesem Artikel möchte ich meiner Schuldigkeit nachkommen. Ich hatte euch auf Twitter gefragt, was ich euch näherbringen soll/darf. Eure Entscheidung fiel auf „Wie spielst du als stark Sehbehinderter/Blinder Rollenspiele?“. Darum will ich mich dem Thema widmen … (Weiterlesen*)

Skoutz meint: Lieber André, vielen Dank für diesen lesenswerten, sehr persönlichen Artikel, der Sehenden die Augen öffnet und ein bisschen wenigstens nachvollziehbar macht, wie es ist, wenn man nicht wie selbstverständlich von allem ein Bild vor Augen hat.  Absolut lehrreich. 

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Du + Ich = Liebe – Ungewöhnliche Liebesformel von Heike Wanner

Nika ist siebzehn, temperamentvoll und hat immer einen Plan – bis sie den querschnittgelähmten Ben trifft. Der findet nach seinem schweren Unfall gerade erst zurück in den Alltag und will eigentlich nur seine Ruhe haben.
Durch Zufall landet Nika mitten in Bens Leben – und mischt es kräftig auf.
Plötzlich ist alles anders: Aus einem ersten Kuss wird die große Liebe und der Traum von einer gemeinsamen Zukunft.
Doch dann stellt sich ihnen das Schicksal in den Weg …

Skoutz meint: Wir haben uns damals so gefreut, als dieses Buch, ausgerechnet, dieses Buch, den Skoutz-Award gegen eine gewohnt starke Konkurrenz in der Kategorie Romance gewonnen hat. Ein wunderbares Mutmacherbuch, über eine Jugendliebe, die im Rollstuhl nicht unter die Räder kommt, sondern erst so richtig Fahrt aufnimmt. Und auch heute ist es für uns noch absolut lesenswert!

Weiterlesen.

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Tripod - Hanna NoldenTripod, das schwarze Kätzchen – eine herzige Katzengeschichte von Hanna Nolden

Ben ist sauer. Von seinen Klassenkameraden wird er gemobbt, die Schule tut nichts dagegen und seine Mutter glaubt, ein dreibeiniges Kätzchen würde all seine Probleme lösen. Als ob er nicht eh schon ständig an sein verlorenes Bein denken müsste!
Lieber flüchtet er sich in das Onlinerollenspiel „Knights of Maira“, wo er mit seinem besten Freund Oliver Abenteuer erlebt. Doch sein Kätzchen Tripod hat sich in den Kopf gesetzt, etwas gegen das Mobbing zu unternehmen, und Ben begegnet ausgerechnet in Maira einem Mädchen, das seine Welt auf den Kopf stellt. Ein Mädchen mit einem Knall. Kann das gutgehen?

Skoutz meint: So ein tolles Buch! Ein Buch, das entsetzt, aber Mut macht. Herzerwärmend ohne kitschig zu sein. Aus der Sicht von Tripod geschrieben redet Hanna Nolden die Beeinträchtigungen nicht schön, zeigt aber auch, dass man Schwäche überwinden und in Stärke gießen kann. Eine Geschichte, längst nicht nur für Kinder, längst nicht nur für Betroffene. Das wäre mal eine wunderbare Schullektüre! 

Das Buch haben wir noch nicht besprochen, darum verlinken wir auf Amazon (weiterlesen*). Wir haben es aber zusammen mit seiner Autorin Hanna Nolden schon einmal vorgestellt (hier weiterlesen)

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Tango in der Dunkelheit – Einfühlsame Hommage an die Magie des Tanzes von Sonja Bethke-Jehle

Felix und Fiona wollen bei der Hochzeit ihrer kleinen Schwester tanzen. Es gibt nur drei Probleme: Felix ist blind und hat zwei linke Füße. Das größte Hindernis aber ist: Die beste Freundin seiner Schwester soll die Tanzlehrerin sein, allerdings hat er sich nie gut mit ihr verstanden.

Skoutz meintEin Buch, das uns ins Herz getroffen hat. Weil es so wunderbar erzählt, dass man nichts sehen können muss, um das wirklich wichtige zu erkennen. Weil es so herzberührend beschreibt, wie es ist, nichts zu sehen, aber umso mehr zu spüren. Und weil der Tango einfach eine Naturgewalt ist, selbst wenn er in Druckerschwärze gepresst wird. Und deshalb war es auch völlig berechtigt auf der Midlist des Skoutz-Awards!

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Das Labyrinth der Prinzen – Ungewöhnliches Märchen von Kay Noa

Überraschend wird Ayra dazu ausersehen, künftig dem gefürchteten Fürsten unter dem Berg in dessen dunklem Reich zu dienen. Diesem Fluch kann eine Maid der Legende nach nur entgehen, wenn sich ein Retter findet, der im Labyrinth der Prinzen drei Prüfungen besteht. Doch wer soll dieses Wagnis für Ayra eingehen, die von Geburt an blind ist?
Als tatsächlich niemand zu ihrer Rettung erscheint, nimmt Ayra ihr Schicksal selbst in die Hand und stellt sich den Aufgaben im Berg, von wo bislang noch keiner zurückgekehrt ist. Begleitet wird sie nur von dem geheimnisvollen Wyth, der nicht zu greifen und nicht zu orten ist. Aber was darf sie sich von einem Helfer erhoffen, von dem sie nur die Stimme kennt?
Ein ungewöhnliches Märchen über Mut, Vertrauen und die Macht der Freundschaft

Skoutz meint: Eine sehr ungewöhnliche Variante von der Schönen und dem Biest, das in vielfacher Hinsicht zeigt, dass man seinen Augen wirklich nicht vorschnell trauen sollte. 

Dieses Buch haben wir tatsächlich bei Skoutz noch nicht besprochen. Darum hier der Amazon-Link (weiterlesen*)

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So, das war der Report aus dem Skoutz-Buchregal Nr 118. Wir haben euch hoffentlich Lust auf neue Bücher gemacht, auf Geschichten außerhalb des Mainstreams und auf großartige Figuren, die Heldentum neu definieren. Und das nicht nur im Buchregal!

Bleibt skoutzig

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