zu Besuch bei Poppy J. Anderson
Auch in diesem Jahr besuche ich wieder die Midlist-Kandidaten, um ihnen mit meinen Fragen auf den Zahn zu fühlen. Den Auftakt macht die charmante und mindestens ebenso erfolgreiche Poppy J. Anderson. Ich freue mich, dass sie mich trotz ihres engen Zeitplans trifft und ein wenig mit mir plaudert. Obwohl wir uns schon auf einigen Messen begegnet sind, bin ich ein wenig aufgeregt, sie gleich persönlich zu treffen. Mal sehen, was ich ihr alles entlocken kann und ob sie mir vielleicht sogar das ein oder andere Geheimnis verrät.
zu Besuch bei Poppy J. Anderson, mit der wir laute Musik hören dürfen …
In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?
Leidenschaft
🙂
Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?
In der Koje einer Fähre nach Großbritannien, als ich mit den Hunden Urlaub in Schottland machen wollte.
Das stelle ich mir vor allem bei Seegang spannend vor 🙂 Aber du hast dir die Fahrzeit sehr angenehm vertrieben …
Wie entstehen deine Geschichten?
Meine Geschichten entstehen manchmal sehr strukturiert, manchmal sehr wild und meistens überraschen mich meine Figuren mitten in der Geschichte.
Also alles immer sehr spontan und überraschend *lacht* Aber mal im Ernst, du musst ja einen groben Plot oder zumindest eine Idee im Kopf haben, bevor du loslegst …
Im Grunde habe ich immer eine Grundgeschichte und weiß, wie die Story enden wird – der Weg ist das Ziel. Oft ändert sich der Weg jedoch beim Schreiben.
Somit ist das Schreiben bei dir ein kreativer Prozess, bei dem alles offen bleibt … Wie sieht es mit den Protagonisten aus? Ist es manchmal schwierig oder harmoniert ihr gut?
Meine Figuren selbst liebe ich immer, und die Frauen haben immer irgendeine Kleinigkeit von mir selbst.
Das macht die Gestaltung der Charaktere sicher einfacher. Aber eine andere Frage … Wie sieht es bei dir mit Recherche aus? Verwendest du viel Zeit darauf?
Recherche ist mir sehr wichtig! Ich schaue wirklich alles nach – beispielsweise habe ich mir mehrere Videos von Geburten kleiner Kälber angeschaut und mit Tierärzten gesprochen, damit ich die Geburt im Buch richtig beschreiben konnte.
„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?
Menschen sehnen sich nach mitreißenden Geschichten, und in Buchhandlungen steht man ständig minutenlang an den Kassen, deshalb finde ich persönlich nicht, dass wir uns große Sorgen machen müssen.
*seufz* Das stimmt, allerdings hört man ja dennoch oft, wie schwer es der Buchhandel hat. Ich fände es wirklich schade.
Ja, Bücher kommen hoffentlich nie aus der Mode.
Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?
Schreibregeln finde ich persönlich kontraproduktiv.
Kannst du mir das erläutern?
Beispielsweise wenn sie mich sehr in meiner Kreativität beeinträchtigen würden. Oft lese ich: „Himmel, Poppy benutzt ja Adjektive! Wie furchtbar!“ – und ich denke: Natürlich benutze ich Adjektive, schließlich schreibe ich kein Telegramm, sondern möchte Emotionen ausdrücken.
Ich mag das und kann nicht verstehen, warum einige mit dieser Wortgruppe so sehr auf Kriegsfuß stehen …
Natürlich sollte niemand kreuz und quer schreiben und so umständlich formulieren, dass der Leser den Spaß an dem Buch verliert, aber Schreibregeln selbst empfinde ich als schwierig. Jeder hat seinen eigenen Stil, den man nicht entwickeln kann, wenn man sich Satz für Satz nach Regeln hält.
Da stimme ich dir zu. Außerdem würden sicher viele Bücher gleich klingen und ist es nicht schön, dass man durch seinen eigenen Stil einen Wiedererkennungswert bekommt 🙂 Aber weiter im Text *lach*
Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?
Das war „Exodus“ von Leon Uris.
Warum hat es dich so fasziniert?
Weil es mir vor Augen geführt hat, wozu Menschen imstande sind – sowohl negativ als auch positiv.
Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?
Das ist sehr leicht zu beantworten …
Wirklich? Jetzt bin ich neugierig …
Ich würde augenblicklich in die „Outlander-Reihe“ von Diana Gabaldon reisen.
*Oh, ich verstehe dich so gut*
Dort gibt es zwar kein Toilettenpapier, aber Jamie Fraser.
Der süße Highlander ist wirklich jede Sünde wert …
Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?
Eigentlich bin ich ein ziemlicher Schisser und muss mich oft überwinden, etwas Neues auszuprobieren.
Echt? Das hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht erwartet 🙂
Aber das wird im Alter immer besser 😉 Vor allem als Teenager habe ich mir einiges entgehen lassen, weil ich Angst davor hatte, mich zu blamieren.
Und jetzt?
Heute denke ich: Sch*** drauf – und mache es einfach. Spontan fällt mir ein, dass ich vor etwas mehr als einem Jahr in einen Panzer geklettert bin und ihn gefahren habe.
Wow …
Dazu gehörte schon einiges an Mut, um ehrlich zu sein.
Kann ich mir vorstellen.
Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?
Für „Bite-Away“, weil ich das Ding im Sommer immer und überall mitnehme. Sobald ich einen Mückenstich habe, benutze ich es, und das Jucken hört auch. Einfach fantastisch!
Sehr pragmatisch. Finde ich gut!
Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?
Ich würde ganz laut die Musik aufdrehen, den gemütlichsten Pyjama anziehen und über alle Betten hopsen, bevor ich die Pralinenabteilung plündern würde.
Das klingt wirklich nach einer spaßigen Nacht … Das würde mir auch gefallen 🙂
Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?
Mein erster Gedanke ist: Hoffentlich sind die Hunde noch nicht wach und lassen mich ein bisschen im Bett liegen, bevor sie rausmüssen.
*lach* Das geht mir mit den Kids auch immer so.
Danach schleiche ich durch die Wohnung und hoffe, dass mich niemand so zu Gesicht bekommt, bevor ich mit den Hunden raus gehe. Alles sehr unspektakulär.
Kommt auf die Perspektive an … Ist auch jeden Morgen ein kleines Abenteuer 🙂
Welche Superkraft hättest du gerne?
Ich würde gerne alles essen können, ohne zuzunehmen 😉
Das würde mir auch gefallen 🙂
Welcher Irrtum kursiert über dich?
Dass ich Schreibsklaven in meinem Keller halte, die meine Bücher schreiben.
Und?
Das stimmt nicht – ich habe nämlich gar keinen Keller 😉
Aber dieses Zimmer da drüben … Nein, nur Spaß 😉
Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?
Wenn du Smokey-Eyes trägst, solltest du nicht zusätzlich roten Lippenstift benutzen. Ansonsten kannst du so bleiben, wie du bist.
Ach ja, damals war Beauty-Influencer leider noch nicht DER Traumberuf und Schminktutorials noch nicht allgegenwärtig 🙂 Entschuldige, ich schweife ab. Bevor ich mich von dir verabschiede, würde ich dir aber gern noch eine letzte Frage stellen …
Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Ihr seid toll! Lasst euch das von niemandem ausreden.
Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Vielen lieben Dank, Poppy J. Anderson, dass du dir die Zeit genommen hast, mir all meine Fragen zu beantworten. Für den weiteren Wettbewerb wünsche ich deinem Buch viel Erfolg und vielleicht sehen wir uns in Frankfurt auf der Skoutz-Gala schon wieder.
Weitere spannende Details erfahrt ihr auch in dem spannenden Interview, das unsere liebe Kay bereits 2016 mit Poppy J. Anderson geführt hat, als sie die Jury beim ersten Skoutz-Award im Genre Romance übernommen hatte. (Weiterlesen)
Mehr über Poppy J. Anderson und ihre Bücher erfahrt ihr auf:
Skoutz-Lesetipp: Rockstar Love – Ein Song für Alexis – romantischer Rockstar-Roman von Poppy J. Anderson
Eigentlich könnte Alexis‘ Leben nicht großartiger sein, schließlich ist sie ein absoluter Superstar und die mit Abstand erfolgreichste Sängerin der USA. Doch dann wird ihr öffentlich und vor Millionen Zuschauern das Herz gebrochen.
Alexis tut das, was vermutlich jede Frau in dieser Situation tun würde: Sie fliegt nach Las Vegas, betrinkt sich und heiratet einen Stripper, der mit einem Cowboyhut auf dem Kopf vor den Traualtar tritt.
Unter dem Skandal leidet ihr mühsam aufgebautes „All-American-Girl“-Image – da hilft auch die Annullierung der Ehe am nächsten Tag nichts mehr. Um ihren Ruf zu retten, entscheiden ihr Agent und ihr Manager, dass ein vernünftiger und anständiger Freund her muss, der sich an Alexis‘ Seite präsentiert. Sie wählen für diese Rolle ausgerechnet Taylor Sutter aus, der früher mit seiner Band sehr erfolgreich war, als Solokünstler jedoch nie durchstarten konnte.
Taylor ist charmant, sieht gut aus, hat Talent und wäre die perfekte Wahl für den Job, wenn Alexis und er nicht eine Vorgeschichte hätten …
Skoutz meint: Boybands haben mein Herz schon als Teenager höherschlagen lassen und dieser unglaublich tolle Rockstar-Roman hat mich wieder jung fühlen lassen. Mit viel Gefühl, einer Menge Witz, extrem charmant und auch ein wenig sexy hat Poppy J. Anderson wundervolle Erinnerungen wiederbelebt. Mit jeder Seite wurde ich tiefer hineingezogen, habe mitgefiebert und wollte gar nicht, das es endet. Zum Glück gibt es noch ein paar sexy Bandmitglieder, die auch alle ihre Geschichte brauchen. Ich hibble schon der nächsten Veröffentlichung entgegen und hoffe, sie wird mich nicht zu lang warten lassen.
Hinweis:
“4 Hochzeiten und ein Ex” von Poppy J. Anderson ist der Auftakt zur romantischen „Just married“-Reihe und wurde im Februar 2018 von ihr selbst veröffentlicht. Auf 394 Seiten begleiten wir eine junge Frau zur Hochzeit ihrer besten Freundin nach Schottland, wo sie sich nicht nur mit einem grausamen Brautjungfernkleid herumärgern muss. Ausgerechnet ihr Ex ist auch mit von der Partie und bringt ihre Gefühlswelt ordentlich durcheinander.
Mit ihrer humorvollen Story konnte Poppy J. Anderson bei unserer Skoutz Jurorin Heike Wanner punkten. “4 Hochzeiten und ein Ex” wurde aus über 300 Titeln der Romance-Longlist auserwählt. Damit ergatterte sie einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2019.
Mehr Informationen findet ihr natürlich in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)