Betrunkene Bäume – Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft von Ada Dorian

Betrunkene Bäume von Ada Dorian ist ein 280 Seiten starker, im Februar 2017 über Ullstein veröffentlichter Roman über die Kraft der Freundschaft und das Älterwerden.
Und mit diesem poetischen Buch hat sie es auch geschafft, Skoutz-Juror Oliver Kyr zu überzeugen und so aus knapp 200 Titel der Longlist Contemporary einen der begehrten Plätze auf die Midlist Contemporary und damit sich selbst eine Chance auf den Skoutz 2018 zu sichern.

Betrunkene Bäume – ungewöhnliches Fan-Experiment vonChristian Schwochert

Um was geht es in Betrunkene Bäume?

»Kraftlos ließ er sich auf die Matratze fallen und legte den Kopf auf das Kissen. Durch die weit geöffneten Fenster drang die warme, duftende Sommerluft und bewegte die Blätter über seinem Kopf. Erich schloss die Augen und lauschte für einige Sekunden dem leisen Knistern, das die Äste an der Tapete erzeugten. Der Stamm reichte bis zur Decke und sorgte dafür, dass die Krone sich fächerförmig ausbreitete.
Erich liebte den Geruch der Pflanzen, er erleichterte ihm den Schlaf. Seit die Nachbarin unter ihm gefragt hatte, ob auch er ein Problem mit feuchten Decken habe, war er noch vorsichtiger geworden. Niemand sollte ihm seinen Wald nehmen. Es war alles, was er noch hatte.«

Erich ist über achtzig und verliert Stück für Stück seine Unabhängigkeit. Außerdem trauert er um die Liebe seines Lebens. Als junger Forscher hatte Erich eine Expedition in die Taiga unternommen. In jener Zeit hat er Schuld auf sich geladen, die bis heute nachwirkt und Erich vereinsamen lässt. Dann jedoch tritt Katharina in sein Leben. Sie ist von zu Hause ausgerissen, als ihr Vater die Familie verlassen hat.

Berührend und poetisch beschreibt Ada Dorian die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die um Schuld und Verrat, um Heimat und Entwurzelung kreist.

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Wie hat uns Betrunkene Bäume gefallen?

Es ist ein Buch über das Alter und die Jugend. Und eine Geschichte von Vertrauen, ohne die es weder Freundschaft noch Wärme geben kann. Da passt es gut, dass der Hintergrund der Geschichte immer wieder um Sibirien kreist, das Ada Dorian dem Leser einfühlsam und in sehr poetischen Bildern näherbringt. Ihre vielschichtigen Figuren haben alle irgendwie den Halt im Leben verloren – sogar die „betrunkenen Bäume“.  Aber man erfährt, dass es trotzdem weitergeht und das macht die Geschichte zu einem bittersüßen Leseerlebnis.

Skoutz-Juror Oliver Kyr meint: Ein poetischer Text über das, was Alter ist. Und was es nicht ist. Eine wunderschöne Geschichte, die tief berührt und nachwirkt.

 

Wem verdanken wir Betrunkene Bäume?

Die Hannoveranerin Ada Dorian studierte Literaturwissenschaften und Philosophie an der Universität Osnabrück, wo sie neben dem Studium im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum forschte. Anschließend verbrachte sie sieben Jahre in Hamburg, wo sie dem Writers’ Room beitrat. 2009 gewann sie den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin wieder in Osnabrück. Ada Dorian ist Trägerin des Literaturstipendiums des Landes Niedersachsen 2016 und war im selben Jahr nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Wir hoffen, dass wir bei dieser faszinierenden Schriftstellerin einen Interviewtermin bekommen, um sie und ihr Werk noch besser vorstellen zu können.
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