zu Besuch bei Rebekah Stoke

Heute treffe ich Rebekah Stroke, deren Debüt „Das Insekt“ dem Leser direkt unter die Haut geht. Viel konnte ich bei meiner Recherche über die Autorin als Person nicht herausfinden – das werde ich mit meinen Fragen definitiv ändern. Allerdings habe ich erfahren, dass ihr Psychothriller aus einem Zusammenspiel von Alpträumen, ein paar Gedanken in der Nacht und Zufällen entstand. Generell lässt sie sich gern von Alltäglichem inspirieren – ob düstere Geheimnisse, Menschen mit Psychosen, Hitze und Donner, alte Farmhäuser und versteckt gelegene Hütten in Wäldern oder einfach nur ein Horrorfilm, den sie gesehen hat. Mal sehen, was ich so alles herausfinden werde und ob mich unser Treffen womöglich auch zu einem Thriller anregt … *muhaha* Nur ein kleiner Scherz 🙂

 

zu Besuch bei Rebekah Stroke, die den Horror im Alltag freilegen will …

 

In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?

Leben.

Das klingt vielversprechend …

 

Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?

Ich glaube der Ort, an dem ich normalerweise schreibe, ist schon seltsam genug.

Erzähl mir mehr … 

Mein Büro ist nämlich unsere Abstellkammer, weil es sich hier am besten schreiben lässt.

Wieso?

Meine Psychothriller kann ich nicht im hübschen Wohnzimmer schreiben, oder im nett dekorierten Büro. Ich schreibe an einem kleinen Schreibtisch zwischen Schwerlastregal und Waschmaschine. Nicht der schönste Ort im Haus, aber perfekt zum Schreiben für düstere Schauerstorys!

Okay, das kann ich nachvollziehen …

 

Wie entstehen deine Geschichten?

Mir reicht für die erste Idee meist ein Bild in einer Zeitschrift, eine Werbung im Fernsehen oder ein Lied im Radio, um die ersten Gedanken für eine Story zu bekommen. Manchmal ist es auch eine Figur.

Wenn du diese Grundidee hast, wie geht es weiter?

Um sie herum entsteht dann die Geschichte. Das dauert manchmal Wochen, Monate oder länger, bis ich irgendwann bereit bin, diese Geschichte zu erzählen. Ich sammle Notizen, recherchiere und lasse die Geschichte dann auf dem Laptop wahr werden. Nach dem Schreiben kommt das Überarbeiten, was meistens nochmal genau so lange dauert wie das Schreiben. Erst dann geht es ins Lektorat.

 

  „Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?

Ist das so?

Was denkst du? *Hah, ich kann auch Gegenfragen*

Ich glaube, gelesen wird immer. Genau so, wie es für immer Taschenbücher geben wird. Das Bild, eine Urlauberin am Strand und in den Händen ein Buch – das ist ein Bild, das es immer geben wird – zumindest nehme ich das an.

 

Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?

Ich weiß, dass es sowas gibt.

Ein erster Schritt 🙂

Aber das kümmert mich nicht. Ich schreibe so, wie ich es für richtig halte. Ich glaube, sonst würde mir das Schreiben keinen Spaß mehr machen.

Also setzt du die künstlerische Freiheit über die Theorie … Es scheint bei dir gut zu funktionieren …

 

 Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?

Ein paar der Bücher von Charlotte Link.

Wahrlich eine Meisterin im Bereich Crime. Sie war bei uns auch schon beim Skoutz-Award (Buchtipp). Und was genau hat dich an ihren Werken fasziniert?

Durch sie habe ich überhaupt erst begonnen, Psychothriller zu schreiben. Eines ihrer Bücher habe ich schon vor Jahren gelesen, aber an einige Passagen, ja sogar an einige ganze Sätze erinnere ich mich noch heute. Wenn ein Autor so etwas schafft, hat er etwas Großes geleistet!

 

 Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?

Da meine liebsten Bücher allesamt Krimis, Psychothriller oder Horrorbücher sind, möchte ich lieber an Ort und Stelle bleiben – ich denke, hier bin ich besser aufgehoben.

*Lach* Okay, da muss ich dir zustimmen. Oftmals sind das keine wirklich schönen Schauplätze …

Allerdings wäre es ziemlich interessant, sich einmal das Hotel in Colorado anzusehen und in Kings „Shining“ zu reisen!

 

Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?

Oh, ich glaube, ich bin mutig.

Wie zeigt sich das?

Ich hätte es mir vor zwanzig Jahren sicher nicht zugetraut, einen Psychothriller zu schreiben. Und das habe ich dann doch im Dezember 2018 zum ersten Mal getan.

 

 Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?

Für alles, was mich interessiert.

Das kann ja theoretisch vieles sein …

Einen guten Film, ein gutes Buch. Wenn es dann noch aus dem Horror-Bereich kommt, wäre das perfekt!

 

Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?

Essen. Ich muss die Nacht ja schließlich überleben.

Wenn du gestärkt bist für das Abenteuer, wie geht es weiter?

Dann mache ich mir Gedanken, wie ich da rauskomme, denn seien wir mal ehrlich – das könnte langweilig werden.

Meinst du? *zieht fragend eine Augenbraue hoch*

Oder darf ich alles einpacken und behalten? Wenn nicht, würde ich mir was zu lesen holen und warten, bis ich wieder rausgelassen werde.

 

 Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?

Welcher Tag ist heute?

M… *merkt, dass das keine Frage an sie war und räuspert sich verlegen*

Muss ich schon aufstehen? Wenn ich tatsächlich aufstehen muss, mache ich mich im Bad fertig und brauche dann erstmal einen Kaffee und mein Handy, lese Mails und Social Media.

Also recht entspannt …

 

Welche Superkraft hättest du gerne?

Die Zeit anzuhalten. Ist das eine Superkraft?

Es ist nicht normal, also würde ich fast sagen: ja! Und wieso ausgerechnet diese Fähigkeit?

In schönen Momenten kann das sehr nützlich sein. Und wenn man viel zu tun hat von Vorteil, denn meistens hat mein Tag viel zu wenig Stunden!

 

 

Welcher Irrtum kursiert über dich?

Noch keiner und ich hoffe, das bleibt so!

Ich drück dir die Daumen 🙂

 

 

Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?

Glaub ein bisschen mehr an dich, ansonsten mach einfach alles genau so, nur fang am besten jetzt schon damit an!

Und bevor ich dich wieder verlasse, würde ich gern noch von dir wissen …

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Wir leben nur einmal! Lebt einfach so, wie ihr es wollt! Seid tolerant, verfolgt eure Ziele, lasst euch durch nichts und niemanden beirren!

Wirklich schön gesagt! Tausend Dank, liebe Rebekah Stoke, dass du dir die Zeit genommen hast, dir einige Fragen zu stellen. Es war wirklich toll bei dir und ich bin schon sehr gespannt, was uns noch für Geschichten aus deiner Feder erwarten. Deinem spannenden Debüt wünsche ich für den weiteren Wettbewerb alles Gute und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bereits in Frankfurt zur Verleihung des Skoutz-Awards wieder.

 

Mehr zu Rebekah Stoke und ihren Büchern findet ihr auf:

 

Hinweis:

Mit “Das Insekt” legt Rebekah Stoke ein beeindruckendes Debüt hin. Ein beklemmender Psycho-Thriller über alle Ebenen der Grausamkeit und ihre Folgen, der sofort packt und den Leser lange nicht mehr loslässt.

Kein Wunder, dass Dungeon-Master Michael Barth dieses Buch über 100 Titeln der Longlist Horror 2019 auf seine persönliche Midlist flattern ließ und nun genüsslich zusieht, ob es sich gegen die Mitbewerber durchsetzt und zum Horror-Skoutz 2019 wird.

Mehr Details und Informationen bekommt ihr in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

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