zu Besuch bei D.C. Odesza

 

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Heute habe ich mich mit einem leckeren Kuchen und einer Menge Fragen bewaffnet auf den Weg zur charmanten Erotik- und Fantasy-Autorin D.C. Odesza gemacht.

Als Lexy van Golden war sie mit ihren sehr ungewöhnlichen Vampirromanen (Mädchen-Reihe) letztes Jahr auf der Midlist Erotik und hat meine Redaktionkollegin Emily mit ihrer „Sehnsüchtig-Reihe“ total umgehauen.

Obwohl also D.C. von Anfang an immer wieder mal im Skoutz-Nest vorbeischaut und auf allen Leserpartys und Messeveranstaltungen immer hochwillkommener Gast ist, habe ich persönlich sie noch nie getroffen. Und deshalb bin ich auch schon sehr neugierig auf sie.

Da ich sie noch nie zuvor getroffen habe und sie in diesem Jahr auch bei uns in Leipzig auf der Buchmesse zu Gast sein wird, bin ich schon sehr neugierig auf sie.

 

Zu Besuch bei D.C. Odesza, die ihre Leser mit unglaublich eindrücklichen Geschichten begeistert …

 

Beschreibe dich in einem Wort!

Diszipliniert

Strukturierter Planschreiber, Bandenmitglied oder kreativer Chaot – was ist dein Schreib-Erfolgs-Konzept?

Es ist eine Mischung aus allem. Ich bin ein Planschreiber ohne ein bestimmtes Konzept.

Das klingt spannend, da es sich ja eigentlich vom Sinn her widerspricht. Bitte erläutere mir das …

Ich schreibe ohne lange zu Plotten, aber schreibe jeden Tag mehrere Stunden, um das Gefühl für den Text nicht zu verlieren und mit meinen Protagonisten besser interagieren zu können.

 

Welche Taste ist die am meisten abgenutzte auf deinem PC?

Mal eine sehr originelle Frage. Gratuliere.

Danke, ich hatte gehofft, dich irgendwie zu überraschen 🙂

Jetzt muss ich kurz Licht anschalten. Sekunde …

Lass dir Zeit, ich bleib noch ein bisschen. Zudem bin ich im Dunklen nicht so schnell 🙂

Es ist die »Leerzeichentaste« dicht gefolgt vom »E«.

Bei mir das Leerzeichen rechtslastig, aber das interessiert wahrscheinlich keinen 🙂

Wenn eine Fee dir einen perfekten Autorentag anböte, wie sähe der aus?

Allein an meinem Schreibtisch mit Musik, die mich beim Schreiben motiviert. Und mich würde keine Post, kein Anruf, keine Nachricht, kein Besuch, kein Klingeln an der Tür stören.

Hach, ich träume mit dir. Das klingt wirklich gut.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Das variiert von Serie zu Serie.

Es gibt Romane, in denen sehr viele Gegebenheiten so geschehen sind, natürlich mit Szenen gepaart, die in meinem Kopf entstanden sind. Doch es gibt zwei Serien, in denen ich sehr viele autobiografische Aspekte habe einfließen lassen.

Jetzt wird es interessant …

Welche verrate ich nicht.

Schade 🙁 Aber ich versteh das.

Es fühlt sich ansonsten an, als würde jemand heimlich in meinem Tagebuch lesen.

 

Was ist dein Geheimrezept, um die Muse anzulocken und Schreibblockaden (große und kleine) zu überwinden?

Ich hatte bisher keine Schreibblockaden, da ich der Meinung bin, dass eine Schreibblockade nichts weiter ist, als mangende Motivation und Disziplin.

Das ist mal eine harte Definition 🙂

Oder wenn der Autor von einer Szene, seinen Charakteren oder der Thematik nicht überzeugt ist. Somit fehlt die Motivation, weiterzuschreiben, mit den Protagonisten zu spielen und die Geschichte aufzubauen. Man muss lieben, was man schreibt.

Da geb ich dir recht und dennoch, hast du nicht auch ein kleines Geheimrezept? Irgendetwas, das es dir leichter macht?

Mein Geheimrezept ist Musik, die mich antreibt. Schreiben ist ein Prozess, der über mehrere Sinne hinausgeht.

Der letzte Satz war jetzt wirklich poetisch und echt schön *liebguck*. Dürfen wir den zitieren?

 

Welchen Anteil hat das reine Schreiben im Autorenjob und was gehört noch dazu?

Sehr komplexe Frage.

Danke, wir bemühen uns 🙂

Ich schätze es folgendermaßen ein:

  • 65% Schreiben
  • 20% Marketing, Social Media
  • 10% Coverdesign, Formatierung von eBook und Taschenbuch
  • 5 % Beantworten von Lesernachrichten, Aktionen zu Buchprojekten

Das ist jetzt mal eine sehr präzise Auskunft. Respekt!

Wie die Realität wirklich aussieht, kann ich schwer sagen. Ich kann mit meiner Einschätzung auch vollkommen daneben liegen.

Selbst wenn es nicht zu 100% passt, finde interessant zu sehen, wie du es einschätzt.

 

Was macht für dich ein gutes Buch aus?

Der gelungene Mix aus einer temporeichen Handlung, interessanten Dialogen, einer bildhaften Ort- und Personenbeschreibung und das Nachvollziehen von Handlungen der Protagonisten. Ich möchte in ihre Köpfe schauen, wissen, warum sie sich für diesen Schritt entschieden haben und nicht den anderen, und will ihre Gedanken mitverfolgen können. Je authentischer, desto mehr fiebern die Leser mit – ganz gleich, ob die Figur ein sympathischer, selbstloser Held oder ein gelungener zum Hassen verabscheuungswürdiger Antagonist ist.

 

Welche Gefahren lauern im Alltag auf deine Manuskripte, was kann dich von deiner Geschichte trennen?

Praktisch nichts. Ich muss wirklich überlegen.

Du scheinst wirklich sehr diszipliniert zu sein. Ich sollte mir dein Geheimrezept zu Herzen nehmen …

Was mich abhält, sind höchstens zu viele Termine und Verpflichtungen an einem Tag. Wenn ich weiß, bloß eine oder zwei Stunden Zeit zum Schreiben zu haben, demotiviert mich das. Dann setze ich mich erst gar nicht an die Geschichte. Das lohnt sich einfach nicht, da ich eine gewisse Zeit brauche, um mich wie bei einem Instrument »warm zuspielen«.

Ein schöner Vergleich …

Habe ich diese Zeit nicht, weiß ich, kann ich die Szene im Nachgang mehrfach prüfen, Sätze umformulieren und ist es mir nicht gelungen, den besonderen Moment der Szene einzufangen.

 

Und wenn du mal den Kopf freibekommen willst, womit beschäftigst du dich dann am Liebsten?

Schwierig. Ich bekomme selten den Kopf frei, da mich im Hinterkopf permanent eine Geschichte verfolgt.

Das hat irgendwie Thrillercharakter … Von der Geschichte gejagt *Hitchcock Violinen-Musik an*

Ansonsten schaue ich, um abzuschalten, Netflix, lese, verreise, fotografiere.

 

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Oft gestellte Frage.

Aber immer wieder spannend. Ändert sich ja auch, gerade wenn man über mehrere Bücher hinweg zusammenbleibt.

Ähm, die Herren in meinen Geschichten sind anfänglich eine harte Nuss, da sie sich erst mit der Zeit entwickeln.

Klingt ein wenig nach dem Ehemann-Prinzip – dich ändere ich schon noch, wart nur ab 🙂

Doch im Prinzip habe ich zu keinem Protagonisten eine »schwierige« Beziehung, da sie letztendlich alle brav auf mich hören müssen. Ansonsten kennen sie die Konsequenzen.

 

Wie groß ist dein SUM (Stapel ungeschriebener Manuskripte) und wie gehst du mit ihm um?

SUM Stapel = 0 Manuskripte. (SUM – neuer Begriff, den ich noch nicht kannte. Man lernt immer wieder dazu. ;))

Schau, und schon konnte ich dich wieder überraschen *tschaka* 🙂

Pro Jahr plane ich meistens zwei Serien. Am Ende werden es dann doch mehr Bände als vorgesehen. Das Problem, meine Projektziele nicht zu schaffen, habe ich eher nicht. Bei mir ist eher andersherum der Fall.

Was ja eigentlich genial ist …

Es gibt keine angefangenen Manuskripte, die in einer Schublade warten oder versauern. Denn, wenn ein Skript in der Schublade warten würde, wäre es für mich kein überzeugendes Manuskript. Ich habe zwei Mal versucht, Fantasyprojekte neben erotischen Liebesromanen zu schreiben. Das endete in einer Katastrophe. Es gelingt mir einfach nicht. Irgendwann setzt sich eine Geschichte durch, die ich bis zum Ende eines Parts schreibe. Ich bin in dieser Beziehung keine Multitasking-Autorin, da ich mich nur auf ein Projekt voll und ganz konzentrieren kann.

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Es gab viele emotionale Momente.

Oh, jetzt werde ich neugierig …

Einer tritt sogar in »Spiegel und Scherben« auf, da ich von einer Krankheit schreibe, die sehr unter die Haut geht und ich den Lesern so authentisch wie möglich die Denkweise der betroffenen Figur näher bringen möchte.

Das klingt wirklich nach einem Gänsehaut- oder sogar Taschentuchmoment …

Emotional war, als Gabór sein Gedächtnis verlor. Als Maron Gideon verlassen hat und er vor einer leeren Wohnung mit nur einem Brief in der Hand zurückblieb. Auch als Gideon seinen Zorn an ihr auf der Damentoilette ausließ. Und mir ging die Offenbarungsszene von Kyrill und Evgenia sehr nahe. Als sie erkannte, dass Makar in Wahrheit ihre Jugendliebe Kyrill ist.

Bei Fantasy, als Galiläa sich für Arvid entscheidet, weil ihr keine Wahl gelassen wird und sie emotional daran zerbricht.

Es gibt so viele tiefschürfende Szenen in meinen Serien, was es schwierig macht, eine auszuwählen.

Das hab ich gerade gemerkt …

 

Wie definierst du Erfolg?

Das größte Kompliment für mich ist, wenn es mir mit meinen Romanen gelingt, Leser für wenige Stunden vom Alltag abzulenken. Ich habe schon einige Mails erhalten, in denen stand, wie viel Halt meine Romane ihnen im Leben gegeben haben. Dass sie für wenige Momente ihre Gedanken und Sorgen abschalten konnten und in einer anderen Welt gelebt haben. Das ist das schönste Kompliment, das es geben kann, mit denen – meiner Meinung nach – Literaturpreise nicht mithalten können.

Da gebe ich dir recht. In erster Linie schreibt man ja für seine Leser.

Zu Erfolg: Erst kommt der Entschluss der Zufriedenheit, dann kommt das Schicksal und man erreicht Dinge, die man nicht planen kann. Es gibt kein richtiges Erfolgsrezept, ansonsten wäre jeder erfolgreich, oder nicht?

Ich gebe dir recht, gäbe es ein Universalrezept, wäre der Erfolg ja auch wieder nur relativ … Andererseits… Es gibt auch Kochrezepte und nicht jeder kann kochen. 🙂

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Fällt dir wirklich nichts auf diese Frage ein?

 

Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, dich von mir mit Fragen löchern zu lassen. Ich freu mich riesig, dass du am Samstag, den 17.3.18 bei uns am Skoutz-Stand (Halle 2 Stand J310) sein wirst und wir uns dort wiedersehen. Ich freu mich auch schon auf dein neues Buch „Spiegel und Scherben“, das am 10.3.18 erscheinen wird. 

Skoutz-Lesetipp:
Spiegel und Scherben – Obsession: Erotischer Liebesroman  von D.C. Odesza

Coming soon – 10.3.18

Ich bezog meine neue Wohnung, bis mir Tage später klar wurde, wer mein Nachbar war. Niemand anderes als der Stargeiger Trajan Sinclair. Daher war es unvermeidbar, dass sich unsere Wege immer wieder kreuzen würden.
Obwohl ich nichts mit seiner Musik anfangen konnte, die mich anfangs in den Wahnsinn trieb, lernte ich ihn kennen. Was ich wirklich nicht wollte.
Schnell erkannte ich, welcher Mensch er wirklich war.
Während ich mit meiner Gesundheit zu kämpfen hatte, fand ich heraus, was es bedeutet, im Rampenlicht zu stehen. Wie einsam der Weg zum Erfolg sein kann.
Uns verbindet ein Deal, eine Abmachung, die unsere verschiedenen Welten verknüpft.
Denn ich bin seine Muse.
Und dies ist meine Geschichte.

 

Skoutz meint: Auch wenn wir noch keine Gelegenheiten hatten, das Buch zu lesen, sind wir nach allem, was uns Odesza im Vorfeld dieses Interviews über das Buch erzählt hat, absolut sicher, dass ihr begeistert sein werdet. Leidenschaft und große Gefühle eingebettet in einer rasanten Handlung aus der Feder einer solchen Autorin… Aber sobald es das Buch im Handel gibt, äußern wir uns genauer.

 

Weitere spannende Bücher aus D.C. Odeszas Feder findet ihr hier.

 

Hier könnt ihr mehr über D.C. Odesza erfahren:

Auf der Homepage von D.C. Odesza

D. C. Odeszas Facebook-Profil

Spannende Neuigkeiten bekommt ihr auch auf ihrem Instagram-Account

oder in ihrer Facebook-Gruppe

 

Wir haben D.C. Odesza unter ihrem Pseudonym Lexy van Golden schon vor einiger Zeit einmal interviewt und uns auch damals mit ihr z.B. über schwierige Protagonisten unterhalten. Es ist spannend, wie sich das ändert und wer mag, kann hier gleich weiterlesen.

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