zu Besuch bei Monica Bellini
Heute bin ich unterwegs ins schöne Italien um Erotik-Autorin Monica Bellini zu treffen. Dieser Besuch ist deshalb so spannend, da ich nicht nur sie treffen werde, sondern auch Autorin Lisa Torberg. Nicht wundern, ich habe kein Doppel-Date, sondern herausgefunden, dass die beiden ein und dieselbe Person sind … Wie ihr seht, habe ich mich vorbereitet und dabei auch erfahren, dass Monica nicht nur unter der warmen Sonne Italiens lebt, sondern auch in der Heimatstadt ihrer Mutter London. Mal sehen, welche interessanten Details ich ihr noch entlocken kann …
zu Besuch bei Monica Bellini, die ein großer Freund von „Unentschieden“ ist …
Wie sonst soll man von einer Romance- und Erotik-Autorin denken, für die die Liebe das einzige Spiel ist, bei dem es entweder zwei Gewinner oder zwei Verlierer gibt? Aber sehen wir mal, was sie selbst von sich sagt.
Beschreibe dich in einem Wort!
Vielseitig.
Einen groben Eindruck habe ich davon ja bereits bekommen, mal sehen, wo sich das noch zeigt 🙂
Was ist dein Schreib-Erfolgs-Konzept?
Sobald ich eine erste Idee habe, lege ich das Projekt mit Datenbank an und arbeite ständig an verschiedenen Plots.
Ziemlich strukturiert, aber wahrscheinlich nötig, um den Überblick zu bewahren. Wie viele sind es im Moment? *neugierig guckt*
Aktuell habe ich mehr als zwei Dutzend in Arbeit, zu denen ich immer wieder etwas hinzufüge: Details zu den Protagonisten, Fotos von Menschen, die ihnen ähneln, Ideen zu Dingen und/oder Spleens, usw. Nur die Locations stehen schon zu Beginn. Da schöpfe ich aus all den wundervollen, verschiedenen Orten auf der Welt, wo ich von Kindheit an gelebt habe und lebe.
Welche Taste ist die am meisten abgenutzte auf deinem PC?
Eindeutig das „A“.
Das A?
Liegt wohl daran, dass wir im Italienischen sehr viele Wörter haben, in denen es verwendet wird – und ich schreibe ja sehr viel in der Sprache meines Heimatlandes. 🙂
Okay, das macht dann natürlich Sinn 🙂 Ich hätte ja einfach weiterdenken können … *tztztz*
Wenn eine Fee dir einen perfekten Autorentag anböte, wie sähe der aus?
Endlich einmal nichts anderes tun müssen und einfach nur schreiben dürfen.
Darfst du das denn nicht? Schau nicht so 🙂 War nur ein Scherz …
Vom Aufstehen um halb fünf / fünf, das immer ohne Wecker geschieht, bis zum späten Abend.
*huch* So früh? Das nenne ich mal einen frühen Vogel … Aber entschuldige, ich habe dich schon wieder unterbrochen …
Ohne klingelnde Telefone und mit abgeschalteter WiFi-Connection, damit ich keine hereinkommenden Mails sehe. Und da ich meine Handys zum Telefonieren verwende und so gut wie keine Apps darauf habe, vor allem aber keine Sozialen Netzwerke, sind solche Tage die allerschönsten!
Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?
Das variiert natürlich …
Jetzt wird es spannend 🙂
… aber es gibt einige Romane von mir (Monica Bellini und Lisa Torberg), die mehr als dreißig Prozent autobiografischen Anteil haben, andere auch nur fünf, wenn man davon absieht, dass die Handlungsorte meiner Romane alle mit meinem Leben zu tun haben.
Was ist dein Geheimrezept, um die Muse anzulocken und Schreibblockaden (große und kleine) zu überwinden?
🙂 Also ich bin ja wahrlich nicht abergläubisch, aber bei dieser Frage überkreuze ich Finger und Zehen zugleich.
*lach* Ein Anblick für Götter 🙂
Die Muse küsst mich ganz von allein und tagtäglich; das liegt wohl an meinem bunten und vielgefächerten Leben, den Menschen, mit denen ich zu tun habe und die über den ganzen Erdball verteilt sind. Und das Wort „Schreibblockade“ ist für mich genau das: nur ein Wort.
Dann wünsche ich dir, dass es immer nur ein Wort bleibt, was bei deiner intensiven Verbindung zur Muse wohl sehr wahrscheinlich ist 🙂
Welchen Anteil hat das reine Schreiben im Autorenjob und was gehört noch dazu?
Das ist sehr verschieden, je nachdem, ob ich ein Buch selbst verlege oder über einen Verlag herausbringe. Und auch bei Verlagsbüchern variiert es, denn manche beziehen mich als Autorin bei allen Schritten, so auch der Coverentstehung, mehr mit ein, andere weniger.
Schätz doch mal … Es muss ja nicht genau passen, nur so ein Trend …
Leider macht das Schreiben im Schnitt nicht mehr als fünfzig/sechzig Prozent aus. Das Lektorat, das ich als unablässig erachte, das Korrektorat und das Schlusskorrektorat, und somit die Überarbeitung der Manuskripte nehmen viel Zeit in Anspruch.
Dann kommen ja noch Marketing und deine Leser …
Der Leser- und Bloggerkontakt, den ich absolut über Mails vorziehe, da dies persönlicher ist, als die sozialen Netzwerke jemals sein können, ist ebenfalls zeitintensiv. Und mit manchem Cover, das ich selbst erstellt habe (ich liebe Grafik, die immer schon Anteil an meinem Berufsleben hatte), verbrachte ich über Wochen täglich mehrere Stunden.
Welche Gefahren lauern im Alltag auf deine Manuskripte, was kann dich von deiner Geschichte trennen?
Vom Schreiben halten mich die vielen anderen Projekte ab, die in meinem Leben immer noch eine große Rolle spielen; auch wenn ich heuer, also 2018, endlich sagen kann, dass meine Autorentätigkeit eindeutig mehr Platz in meinem Leben einnimmt, als andere berufliche Verpflichtungen.
Das ist ja aber doch auch Arbeit. Womit prokrastinierst du?
Prokrastinieren? Im Sinne von „das Schreiben aufschieben“?
Ja …
„Am liebsten“ mit gar nichts, leider aber manchmal mit Dingen, die keinen Aufschub vertragen (Steuerunterlagen z.B.). Im Sinne von „das Schreiben gern mal unterbrechen“, so für das Lesen. Wenn mich ein Roman packt, dann gibt es zu jedem Kaffee ein paar Seiten – und Kaffee ist meine Droge!
Dieser Sucht bin ich auch verfallen 🙂
Und wenn du mal den Kopf freibekommen willst, womit beschäftigst du dich dann am Liebsten?
Abgesehen von dem Zusammensein mit jemand ganz Bestimmtem? 🙂
Na? 😉
Eindeutig: LESEN!
Wie groß ist dein SUM (Stapel ungeschriebener Manuskripte) und wie gehst du mit ihm um?
Wie bereits gesagt: Auch derzeit, wie fast immer, füge ich regelmäßig ich an mehr als zwei Dutzend Plots / Buchprojekten etwas hinzu.
Unglaublich … Ich weiß nicht, ob ich den Überblick wahren könnte. Wie lange braucht ein Buch im Schnitt bei dir?
Pro Roman schreibe ich zwischen zwei Monaten und etlichen Jahren; ich habe einen vor mehr als drei Jahrzehnten begonnen, und schreibe immer wieder daran. Da es sich jedoch um die Geschichte meiner Familie handelt, die sehr unangenehme und schmerzliche Fakten beinhaltet, handelt es sich dabei um Bewältigungsarbeit.
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
Als ich „Broken Wings“ schrieb, den Roman, der mit dem wahren, entsetzlichen und traurigen Erlebnis meiner Freundin Sarah, die auch der Protagonistin den Namen gibt, beginnt, und sie mich nach dem Lesen des Manuskripts aus Paris anrief. Sie weinte eine Stunde lang Freudentränen wegen des Happy Ends, das ich für sie erfunden habe.
Da bekomme ich direkt Gänsehaut … so schön …
Wie definierst du Erfolg?
Gegenfrage …
Okay, weil du so nett bist 😉
Welcher Autor stünde nicht gern mit einem Werk in einer Bestseller-Liste oder im Ranking in einem Online-Shop weit oben, beziehen sich diese doch auf die Anzahl der Verkäufe? Lebt man vom Schreiben, so muss man ja auch verkaufen, um weiterschreiben zu können.
Da stimme ich dir zu, wobei anstatt Gegenfrage in dem Fall auch rhetorische Frage gepasst hätte 😉 Und wie ist es mit Ehrungen und Preisen?
Literaturpreise, vor allem genrebezogene, die von einer Fachjury vergeben werden, sind wertvoll. Deshalb empfinde ich es als eine Ehre, einen solchen zu erhalten – und es ist mir nicht wichtig, ob ein solcher Preis mit Geld dotiert ist.
Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Werden Sie weiterhin schreiben?
Das hoffen wir auch.
Liebe Monica Bellini, vielen Dank, dass ich dich besuchen durfte und du mir einen kleinen Einblick in deinen Schreiballtag gewährt hast. Es war unglaublich spannend und ich würde mich freuen, wenn wir mal wieder nett plaudern würden. Deinem Roman wünsche ich für den weiteren Wettbewerb alles Gute. Vielleicht sehen wir uns ja bereits in Frankfurt.
Mehr von Minica Bellini und Lisa Torberg:
- Homepage Monica Bellini
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Skoutz-Lesetipp:
Broken Wings: Sehnsüchtiges Verlangen
Sein Name ist Marcel Sancerre. Seine Uni-Zeiten als SAE, Sexiest Ass Ever, liegen ein paar Jahre zurück, aber sein Wert hat sich vervielfacht. Sündhaft attraktiv war er schon. Jetzt ist er auch noch unermesslich reich und der Marquis de Sancerre. Er kann (fast) jede haben, aber der »weiße Hai« der Pariser Geschäftswelt hat mit den Frauen abgeschlossen – für den Rest seines Lebens. Wenn er in eine Frau investiert, dann nur in einen One-Night-Stand – mit Vorab-Garantie auf ein Nimmerwiedersehen.
Romantische Gefühle interessieren ihn nicht. Sein Herz ist kälter als seine gletscherblauen Augen. Tiefgefroren – bis er im Bois de Boulogne auf Sarah trifft.
Sarah, die jung, verletzt und kaputt ist. Deren Vergangenheit Tausende Narben hinterlassen hat. Die bei jedem Geräusch zusammenschreckt, bei jeder Berührung panisch wird. Und die in ihm absurde, totgeglaubte Gefühle erweckt.
Wie zwei Planeten, die um die Sonne kreisen, bewegen sie sich parallel. Nur ist da diese magnetische Anziehungskraft, die sie beide aus der Bahn zu werfen droht …
Skoutz meint: Ein Emotionsfeuerwerk, eine Achterbahnfahrt der Gefühle und mit dem gewissen Extra. Ehrlich, dramatisch, hart, sinnlich und dennoch auch voller Liebe und Zuversicht. Monica Bellini hat mit diesem facettenreichen und tiefgründigen Buch einen Erotikroman geschrieben, bei dem nicht die sexuelle Komponente, sondern die Gefühlswelt der Figuren im Vordergrund steht. Gefangen in sich selbst, zerrissen, gepeinigt durch alte Wunden. Wenn man glaubt, dass alles verloren ist, man sich arrangiert und dann feststellt, das die Kraft der liebe doch stärker ist, als man denkt. Sehr empfehlenswert.
Neugierig geworden? Mehr Informationen zu “Broken Wings: Sehnsüchtiges Verlangen” gibt es in verschiedenen Shops oder auch direkt unter diesem Affiliate-Link bei Amazon.
Wer das Buch schon kennt, kann (und soll!) es auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).
Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. Auf einen Blick seht ihr dann, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein.
Hinweis:
Dass Pussycat Club von Monica Bellini in J.M. Cornermans Midlist Erotik für den Skoutz-Award 2018 auftaucht, ist wenig überraschend. Der Pussycat Club reiht sich nahtlos in die im Genre so beliebten Erotik-Clubs ein, aus denen immer wieder heiße Geschichten nach außen dringen.
Doch Monica Bellinis im Klarant-Verlag veröffentlichter, knapp 113 Seiten umfassender Roman erzählt eine etwas andere Club-Geschichte und das ist ein Grund, warum sich das Buch gegen über 200 Titeln der Longlist auf die Midlist Erotik durchsetzen konnte und damit ein heißer Anwärter auf den Erotik-Skoutz 2018 ist.
Die ausführliche Buchvorstellung findet ihr hier.