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Zu Besuch bei Mario H. Steinmetz

Im idyllischen Rheinland-Pfalz treffe ich heute Mario H. Steinmetz und bin schon sehr gespannt, was ich bei ihm alles erleben werde. Da ich bisher noch nicht das Vergnügen hatte, ihn persönlich zu treffen, habe ich mich im Vornherein ein wenig schlau gemacht. So habe ich zum Beispiel erfahren, dass er ein Faible für mittelalterliche Reenactments und Endzeit-Rollenspiele hat und zudem gut mit dem Messer fechtet ( ? ). Doch das ist noch lang nicht alles. Es wird auch gemunkelt, seine zombiehaft-dämonische Inspiration sei einer Seance entsprungen, bei der er einem Succubus begegnete … Mal sehen, welche spannenden Details ich ihm gleich noch entlocken werde und wer weiß, vielleicht lüfte ich ja auch das ein oder andere Geheimnis, dass bei meiner Recherche nicht entdeckt habe …

 

zu Besuch bei Mario H. Steinmetz, für den Schlaf definitiv überbewertet wird …

 

Wie würdest du dich in einem Wort beschreiben?

Chaotisch 😉

 

Beruf oder Berufung – was macht dir an deinem Job als Autor am meisten Spaß? 

Das Schreiben ist inzwischen wirklich eine Berufung.

Kannst du mir das ein wenig genauer ausführen?

Endlich kann ich all die verrückten Ideen niederschrieben und in Geschichten packen. Es macht mir großen Spaß mitzuerleben, wie die Storys und die darin enthaltenen Charaktere zum Leben erwachen und „Dinge“ tun.

Das kann ich mir gut vorstellen. Trotzdem sagt man der Muse Launenhaftigkeit nach. Ist das bei dir auch der Fall?

Zumeist läuft es mir gut von der Hand, Schreibflauten kenne ich überhaupt nicht, eher das Gefühl der Erfüllung.

 

Wann hast du dein erstes Buch veröffentlicht und wie lange hast du daran geschrieben?

Das war 2013 beim Mantikore Verlag. Totes Land 1 – Ausnahmezustand. Entstanden ist die Geschichte aus einer Rollenspielrunde heraus, was mich am meisten freut.

Auch wenn ich mich damit als Unwissende oute: warum? 🙂

So konnte ich die Charaktere zum Leben erwecken.

*schäm* Okay, darauf hätte ich kommen können. Und wie lang hast du gebraucht, um die Story auf Papier zu bannen?

Geschrieben habe ich daran ab 2011 etwa. Allerdings ergab das Ursprungsmanuskript auch gut die Hälfte des zweiten Bandes der Trilogie Totes Land 2 – Die Zuflucht.

 

Wie läuft ein typischer Tag als Autor bei dir ab? Immer gleiche Routine oder musst du immer wieder improvisieren?

Unter der Woche muss ich ja leider arbeiten. Da sind die Tage getaktet in 06:00 aufstehen, Gassi gehen mit den Hunden, arbeiten, Gassi gehen, essen, etwas entspannen, und dann am Abend ab 22:00 schreiben …

Und an den Wochenenden?

Am Wochenende teile ich mir das flexibel ein. Da brauche ich Zeit für die Familie und die Tiere, aber es bleibt fast immer auch etwas zum Schreiben übrig. Ich setze mir da keine Tagesziele oder mache mir Druck, denn dann kommt nur Mist auf’s Papier.

 

Das Jahr 2020 stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Wie sehr beeinflusst Corona deinen Alltag?

Im Grunde überhaupt nicht. Da ich durchweg weiter gearbeitet habe und auch sonst eher die Städte und Menschenansammlungen meide, bleibt fast alles wie es normalerweise ist. Lediglich meine Eltern versorge ich nun durch Einkäufe mit.

Und hat sich in dieser Zeit als Autor etwas geändert?

Die letzten Wochen habe ich sehr viele Onlinelesungen gehalten, um meine Leser zu unterhalten in diesen schweren Zeiten.

 

Kreativ oder doch eher regeltreu? Wie flexibel bist du beim Schreiben? 

Da sage ich frei heraus: chaotisch.

Der Kreis schließt sich 😉

Kreativ muss ich definitiv sein, denn sonst würden keine Geschichten in meinem Kopf entstehen. Aber auch strukturiert, was das Plotten und den Aufbau meiner Romane betrifft. Ich baue mir da immer ein Gerüst, an dem ich mich orientieren kann. Allerdings werfe ich das auch oft wieder über den Haufen.

Also eine Mischung aus beidem …

 

Welches war dein erstes selbstgelesenes Buch? Und hast du es heute noch?

Da muss ich echt nachdenken.

Kein Problem, ich habe etwas Zeit mitgebracht 😉

Ich glaube das war die Skar und Dell Reihe von Hohlbein. Anfangs habe ich nur Fantasy gelesen, die guten alten Goldmann Bücher mit dem schwarzen Einband. Danach wurde ich großer Cyberpunk-Fan und habe mich den Büchern von William Gibson gewidmet, die ich nach wie vor großartig finde. Mein erstes Horrorbuch war vom Clive Barker oder King. Beschwören würde ich es allerdings nicht.

 

Stell dir vor, du könntest eine beliebige Figur aus einem Buch zum Essen treffen. Was würde passieren?

Wenn es eine Figur aus meinen Büchern wäre dann Lucy aus Hells Abyss. Einfach, weil sie vieles aus meinem Leben widerspiegelt und zudem – wer hätte das gedacht – den gleichen Musikgeschmack hat wie ich. Das wäre bestimmt abgefahren.

Da würde ich auch gern Mäuschen spielen … Und wenn du irgendeine Figur aus einem Roman treffen könntest, die nicht deiner Feder entspringt?

Aus dem Buch „Todesgeil“ von Bryan Smith wäre es vielleicht Roxie, einfach, weil ich wissen will, was sie dazu antriebt, Leute umzubringen.

 

Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort und hast du sie finden können?

Das Ende der Geschichte, an der ich aktuell schreibe. Die Heimsuchung der Ivy Good.

Deiner Antwort entnehme ich, dass du noch immer auf der Suche bist. Ich sagte ja, die Musen sind manchmal etwas launisch … hab ich gehört 🙂

 

Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?

Viel zu oft, wenn auch wesentlich weniger als viele andere.

Das ist irgendwie ziemlich relativ …

Alles ist relativ, nicht wahr?

Stimmt 🙂

 

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Eiswürfel für meinen Whiskey …

*zieht überrascht die Augenbrauen hoch*

Jaja, jetzt weinen die Schotten wieder *lach*

Ja, ich glaube, mit dieser Aussage könnte man stundenlange Diskussionen lostreten 🙂 Gibt es sonst noch etwas, das keinesfalls fehlen darf?

Milch für meinen Kaffee.

 

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Meine Eltern, weil sie mir viel ermöglicht haben. Meine Tochter, weil sie ein Stern ist. Meine Lebensgefährtin, weil sie mir in jeder Situation besteht wie niemand sonst. Alles Materielle wird da schnell zur Nebensache und von meiner Gesundheit will ich erst gar nicht reden.

Wahre Worte!

 

Zeitreisen – ein spannendes Mysterium. Wohin würde es dich ziehen?

Definitiv in eine Zeit, in der es noch viele weiße Flecken auf den Landkarten gab.

Jetzt bin ich neugierig …

Früher wollte ich immer ins Mittelalter, doch heute sage ich die Eroberung des amerikanischen Westens. Das war ganz sicher eine harte und entbehrungsreiche Zeit, aber zugleich auch eine voller Wunder.

 

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?

Das Hochmittelalter um 1250, da ich dazu das passende Reenactment betreibe und das auch schon in Schulen vorgestellt habe. Dann über das Schreiben eines Spielbuchs. Und über das Fechten mit dem langen Messer.

Ich würde alle Vorträge buchen!

Was würdest du rückwirkend ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Ich würde einen Beruf erlernen, der mich hinaus in die Natur führt, anstelle in Häuser und Industriehallen.

Damit habe ich nun tatsächlich nicht gerechnet … Sehr spannend.

Und ich würde auf’s Land oder in einen Wald ziehen, wenn das möglich wäre. Ansonsten bereue ich nichts, denn alles was ich getan habe, hatte seinen Reiz.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Gesundheit, mehr Fairness, weniger Kaltherzigkeit und etwas mehr Entschleunigung. Täte uns allen gut. Ach ja, und natürlich den mega Bestseller, der mir ein entspanntes Leben ermöglicht 😉

Das ist ein wundervolles Schlusswort und ich hoffe, dass sich all deine Wünsche erfüllen.

Vielen Dank, lieber Mario H. Steinmetz, dass du dir die Zeit genommen hast, mich zu treffen und mir all meine Fragen zu beantworten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, wir können das mal wiederholen. Deinem Buch wünsche ich für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg.

 

Mehr über Mario H. Steinmetz und seine Bücher erfahrt ihr auf:

 

Skoutz-Lesetipp: Hell’s Abyss 1: Lucy – okkulter Horror von Mario H. Steinmetz

„Ich glaube an die Fans. Ich glaube an den Metal, mehr als jeder andere, den du je getroffen hast. Und noch etwas: Ich bin bereit, für den Metal zu sterben! Du auch?“

Gothicgirl Lucy hatte eine harte Kindheit. Ihre Mutter wollte sie umbringen, weil sie in ihr eine Reinkarnation des Bösen sah, ihre Zieheltern zwangen sie in ein Glaubenskorsett, das ihre Seele zerstörte.
Sie läuft davon und gründet die Goth-Metal-Band „Hell‘s Abyss“. Nach einem Auftritt in New York stoßen sie rätselhafte Blackouts in einen Mahlstrom aus Wahnsinn, Blut und Gewalt.

Als Menschen sterben macht sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und deckt dabei Dinge auf, die besser verborgen geblieben wären.

Skoutz meint: Rituale, Blut und Schmerzen – Lucy wird euch mitreißen und die Tiefen des okkulten Horros entführen. Macht euch bereit für eine Geschichte, die euer Blut gefrieren lassen wird. Mit seinem lebendigen und realistischen Schreibstil hat der Autor eine Story geschaffen, die nicht nur direkt unter die Haut geht, sondern auch noch lange in euch nachhallen wird. Düster, gefährlich und definitiv nichts für schwache Nerven – der Reihenauftakt macht definitiv Lust auf mehr. 

 

Hinweis:

Death Asylum - Mario H. SteinmetzHorror-Spezialistin Mari März, hat sich unerschrocken den gut 2o0 Vorschlägen der Longlist Horror gestellt und aus den dunkelsten Ecken des Buchregals die 10 schrecklichsten, abgründigsten, furchterregendsten, düstersten und grausamsten Geschichten des letzten Jahres für den Horror -Skoutz herausgeholt, um sie in die Midlist Horror 2020 zu packen.

Den sicherlich ungewöhnlichsten Beitrag der gesamten Midlist präsentieren wir euch hier: Death Asylum von Kerkermeister Mario H. Steinmetz ist ein im Oktober 2019 beim Mantikore-Verlag erschienenes interaktives Spielebuch, bei dem die Leser selbst entscheiden können, wie die Zombiejagd ausgeht.

Mehr Informationen bekommt ihr wie immer in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

 

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