zu Besuch bei Marcus Hünnebeck

Heute bin ich ins schöne Leipzig gereist, um Marcus Hünnebeck zu treffen. Da ich noch nicht das Vergnügen hatte, den vielseitigen Autoren kennenzulernen, habe ch mich im Vorfeld ein wenig Schlau gemacht. Bei meiner Recherche habe ich erfahren, dass er Wirtschaftswissenschaften studiert und bereits 2001 seinen ersten Roman veröffentlicht hat. Ob Thriller, Kinderbücher oder auch humorvolle Liebesromane – Marcus Hünnebeck beweist immer wieder sein Schreibtalent und begeistert eine breite Leserschaft. Meine Neugier ist geweckt und ich bin jetzt wirklich gespannt, was ich noch so alles erfahren werde und welche Geheimnisse ich ihm vielleicht dabei entlocken werde …

 

zu Besuch bei Marcus Hünnebeck, der seine literarische Vielseitigkeit in verschiedenen Genre zeigt …

© Maya Claussen

In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?

Da ich seit dem dreizehnten Lebensjahr schreibe und ziemlich früh davon überzeugt war, eines Tages den Beruf „Schriftsteller“ zu ergreifen, hat mich das Schreiben folglich fast ein Leben lang begleitet. Früher war es für mich das wichtigste Hobby. Heute ist es der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann  … vom Rockstar vielleicht einmal abgesehen, aber leider besitze ich keine Gesangstalente und spiele auch kein Instrument.

Wobei ich mich dir gut als Rockstar vorstellen könnte … So rein optisch … 😉

*lacht schallend* Und im nächsten Leben dann bitte etwas mehr Gesangstalent.

 

 

Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?

Ich schreibe fast ausschließlich zu Hause am Schreibtisch.

Also eher klassisch, wie man es von einem Autoren erwartet …

Daher ist wohl der „seltsamste“ Ort der ICE zwischen Düsseldorf und Hannover, den ich einige Jahre lang regelmäßig benutzt habe, und in dem ich dann gelegentlich geschrieben habe.

 

 

Wie entstehen deine Geschichten?

Ich plotte vorab jede meiner Geschichten ausgiebig.

Ausgiebig ist immer relativ. Was heißt das bei dir?

In diesem Fall bedeutet ausgiebig, dass der Plot vom Umfang ungefähr ¼ der Länge des fertigen Romans beinhaltet.

Das ist wirklich ausführlich. Hast du besondere Präferenzen, wann es dich an den Schreibtisch zieht?

Meine Schreibzeiten sind klassische Büroarbeitszeiten. Ungefähr von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags.

Und wie wichtig ist dir die Recherche bei deinen Romanprojekten?

Recherche ist je nach Thema mal mehr, mal weniger intensiv notwendig, und wird im Rahmen der Ploterstellung durchgeführt. Meine immer wiederkehrenden Figuren gehören für mich inzwischen zur Familie. Wie der Lieblingsonkel, auf den man sich bei jeder Familienfeier freut.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie einem ans Herz wachsen, wenn man ihnen immer wieder begegnet und sie neue Abenteuer erleben lässt. Wie geht es weiter, wenn du das Wörtchen Ende unter das Skript gesetzt hast?

Nach Fertigstellung des Textes arbeite ich ihn einmal komplett durch, danach geht er zum Lektor.

 

 

„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?

Meine Bücher zum Glück nicht, die werden eher „immer mehr“ gelesen.

Das ist wirklich toll und spricht für deine Bücher 🙂

 

 

Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?

Ich versuche mich immer an die Hinweise zu halten, die mir mein Lektor im Laufe der Jahre mit auf den Weg gegeben hat.

Die da wären?

Z.B. Passivkonstruktionen vermeiden, um ein harmloses Beispiel zu nennen. Das sind für mich die einzigen Regeln, an die ich beim Schreiben denke.

 

 

Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?

„Misery“ von Stephen King

Der König des Horrors … Warum ausgerechnet dieses?

Dank diesem Buch weiß ich, wie jeder andere Schriftsteller auch, dass man nett zu seinen Protagonisten sein sollte – die Leser können es einem sonst übelnehmen.

 

 

Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?

Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär.

Ich muss zugeben, ich hätte mit vielem gerechnet, aber dieses wäre nicht dabei gewesen. Was würdest du alles erleben wollen?

Ich würde wahnsinnig gern ein paar Stunden mit den Tratschwellen verbringen, mich von einem Vagabundierenden Rettungssaurier aus höchster Not retten lassen, Wolpertingerwelpen streicheln, außerdem aufpassen, dass ich nicht versehentlich in ein Dimensionsloch falle.

 

 

Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?

Ich habe im August 2018 das erste Mal geheiratet  – mit immerhin 47 Jahren. Wobei das vor allem eine weise Entscheidung und eine Herzensangelegenheit war, statt einer mutigen.

Wobei das einige durchaus unterschreiben würden 😉

Auf meiner Bucket List steht auch nichts Spektakuläres, insofern werden wohl nach meinem Ableben keine Grabreden gehalten, in denen mein Mut hervorgehoben wird.

Vielleicht solltest du doch noch einmal über eine späte Karriere als Rockstar nachdenken 🙂

 

 

Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?

Fritz-Kola, weil ich mir vor jedem Roman einen Kasten kaufe und dann jeden Tag mindestens eine Flasche trinke.

*Grübel* Entweder bist du schnell oder du musst früher oder später Nachschub kaufen …

Da sind 24 Flaschen im Kasten. Manchmal reicht das für einen ganzen Roman ?

 

 

Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?

Da ich kein Nachtmensch bin, würde ich mir das bequemste Bett aussuchen und schlafen.

Mensch, da bekommst du mal so eine Chance und dann gehst du schlafen 🙂 Hier hättest du auch Mutig-sein-Potenzial ausschöpfen können und Geschichten erleben, die deine Enkel noch … Nein, ich schweife schon wieder ab. Lass uns weitermachen …

 

 

Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?

Erster Gedanke: „Ist schon Frühstückszeit?“.

Pragmatisch …

Und aus diesem Gedanken ergibt sich dann auch, was ich in der ersten Stunde nach dem Aufstehen mache: frühstücken.

 

 

Welche Superkraft hättest du gerne?

Die Kraft, zu jedem beliebigen Ort der Welt zu springen. Was man da alles von der Welt sehen könnte, ohne CO2 zu produzieren!

Das wäre eine wahrlich ökologisch sinnvolle Superkraft. Aber wie kann ich mir das vorstellen? Willst du dorthin springen, vergleichbar mit einem Super-Känguru oder eher in Star Trek-Manier beamen? 

Lieber Star Trek mäßig hingebeamt werden.

Ist wahrscheinlich angenehmer 🙂

 

 

Welcher Irrtum kursiert über dich?

Manchmal fragen mich Leser oder Bekannte, ob ich eigentlich nie schlafe.

Seltsam, du würdest ja auch in einem Kaufhaus lieber schlafen als Unfug treiben …

Das hat wahrscheinlich etwas mit meinem hohen Veröffentlichungsrhythmus zu tun. 2018 habe ich acht Bücher geschrieben. Aber Ja: meistens schlafe ich 7-8 Stunden am Tag.

 

 

Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?

Kauf dir einen Haufen Aktien von Apple!

Clever 😉 Und bevor ich dich wieder verlasse, wüsste ich noch gern …

 

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Man sollte immer an seine Träume glauben!

Wirklich schöne Worte, denen ich nichts hinzufügen kann. Vielen Dank, lieber Marcus Hünnebeck, dass du dir die Zeit genommen hast, mir all meine Fragen zu beantworten. Es war wirklich toll mit dir und ich hoffe, wir können das bald mal wiederholen. Deinem Buch wünsche ich für den weiteren Wettbewerb alles Gute und wer weiß, vielleicht sehen wir uns schon im Oktober zur Verleihung des Skoutz-Awards wieder.

 

Mehr von Marcus Hünnebeck und seinen Bücher findet ihr auf:

seiner Homepage

der Facebook-Fanseite

 

Skoutz-Lesetipp: Muttertränen – fesselnder Thriller von Marcus Hünnebeck

Eine Mutter, die ihr Kind verliert, verliert auch ihre Seele …

Melanie Drosten läuft besorgt übers Schulgelände und ruft Danas Namen. Doch sie entdeckt ihre Pflegetochter nirgendwo. Dabei hatte sie das Mädchen nur kurz unbeobachtet gelassen, um mit einer Lehrerin zu reden. Ihr Mann Robert stößt hinzu, aber auch nach einer intensiven Suche finden sie keine Spur. Niemand hat etwas gesehen. Ist Dana verschwunden, weil sie wegen des Lehrergesprächs Ärger befürchtet hat? Zu Hause erfahren die Drostens die grausame Wahrheit. Ein Mann hat das Mädchen verschleppt und stellt seine Forderungen. Sie werden zu Gefangenen im eigenen Haus. Der Entführer zwingt sie, neun Tage ohne Kontakt zur Außenwelt durchzuhalten. Danach verspricht er ihnen die wohlbehaltene Rückkehr des Kindes. Robert ahnt jedoch, dass der Unbekannte ein viel schrecklicheres Ziel verfolgt. Er sieht nur eine Chance, seine Familie zu retten. Dank einer List schickt er Lukas Sommer heimlich eine Nachricht. Während Sommer im Alleingang das Schlimmste verhindern will, spielt der Entführer die Ehepartner brutal gegeneinander aus. Und die Zeit, die für ihre Rettung bleibt, tickt erbarmungslos herunter.

Skoutz meint: Ein nicht nur extrem spannender, sondern auch höchst emotionaler Roman, der einen nicht loslässt. Man fiebert mit den Drostens mit und hofft, dass Dana nichts passiert. Gleichzeitig rätselt man die ganze Zeit, wie das alles zusammenhängt. Nicht nur der angenehme Schreibstil, der einen nahezu durch das Buch hindurchgleiten lässt, machen diesen Thriller zu einem Page-Turner. Auch das Setting und die vielschichtigen, authentischen Charaktere überzeugen voll und ganz.

 

Hinweis:

In „Die TodesApp“, ein Thriller, der im Dezember 2018 vom Autor selbst veröffentlicht wurde, wird es ungemein spannend. Auf 327 Seiten begleiten wir die Polizisten Drosten und Sommer bei ihren Ermittlungen im Fall eines heimtückischen Psychopathen.

Marcus Hünnebeck erfreut sich nicht umsonst solcher Beliebtheit. Mit seinem cleveren Thriller, der gekonnt unsere Alltagsängste bedient, erregte er den Verdacht der Chef-Kriminologin unserer Jury, Roxann Hill. Und schon zählt die „Die TodesApp“ aus über 300 Titeln der Crime-Longlist zum engeren Kreis der Verdächtigen der Midlist Crime für den Crime-Skoutz 2019.

Mehr Informationen findet ihr in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

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