Zu Besuch bei Marco Hasenkopf

Heute sind der Skoutz-Kauz und Ela unterwegs, um Autor und Theaterproduzuent Marco Hasenkopf einen Besuch abzustatten. Für uns ist es eine Premiere, denn bisher hatten wir mit Marco noch keinen Kontakt.

Dass sich das ändert, hat einen schönen Grund: Sein historischer Krimi Eisflut 1784 hat der Vorjahressiegerin Astrid Töpfner so imponiert, dass sie sein Buch in ihre Midlist History 2022 hineingewählt hat. Ja, und natürlich wollen wir dann den Menschen hinter dem Buch kennenlernen.

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Zu Besuch bei Marco Hasenkopf – von gutem Essen, erholsamen Schlaf und Kindern

Hallo Marco, lieben Dank, dass der Skoutz-Kauz und ich dich besuchen dürfen. Wir sind schon echt gespannt, was der Tag so bringt.

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Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?

Ich wäre ein Büffel, genauer gesagt ein Amerikanisches Bison. Ich wünsche mir, dass ich Kraft und Friedlichkeit ausstrahle und die Genügsamkeit würde ich eher als Hartnäckigkeit und Durchhaltewillen bezeichnen. Seit früher Kindheit begleitet mich dieses Tier. Ich mag seine Kraft, die Friedlichkeit und für mich drückt der Buffalo sehr viel Unabhängigkeitswillen im positiven Sinne aus.

So ein Bison macht schon echt was her. Strahlst du auch solche Kraft und Friedlichkeit aus? Bisons sind ja auch sehr genügsam. Wie ist das bei dir?

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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Einem schönen Ausflug mit den Kindern, gutem Essen und erholsamen Schlaf.

Sehr schön, ja solche Ausflüge mit Kindern, genieße ich auch sehr. Sie lassen auch uns mal wieder Kind werden. Und weil Kinder so unbedarft wünschen, lass uns noch ein bisschen beim Wünschen bleiben. 

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Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Wir leben, glaube ich, in einer Zeitwende, die wieder große Wünsche erlaubt.

Stimmt, wenn alles im Umbruch ist, entstehen auch Chancen. Und was würdest du dir dabei dann wünschen?

Ich wünsche weniger Egoismus und mehr Anstand und Respekt, aber auch tatsächlich mehr Anstrengung um unsere Demokratie zu schützen.

Tja,  Leider sind jedoch gerade sehr viele auf dem ICHICHICH-Tripp. Sehr schade. Und was können wir dagegen tun, was tust du?

Ich setze mich auch mittels meiner Geschichten für meine Wünsche ein. Trotzdem sollen meine Bücher Unterhaltung mit Haltung bieten.

Unterhaltung mit Haltung – das klingt sehr schön! Das muss ich mir für solche Bücher merken. Beim Lesen finde ich es immer klasse, wenn Bücher lehrreich und unterhaltsam sind. Dann macht nämlich lernen Spaß und man kann sich das viel besser merken oder ist eher bereit, das umzusetzen.

Das ist eine tolle Überleitung zu deinen Büchern, Deshalb sind wir nämlich eigentlich gekommen! Lass uns also mal darüber reden:

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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

Das ist sicherlich nicht nur eines und auch von den unterschiedlichen Lebensphasen abhängig.

Das ist doch bei fast allen so, würde ich meinen. Aber meist fällt einem doch eins spontan ein, das besonders ist.

Als Kind/Jugendlicher habe ich viel Jules Verne gelesen.

Oh ja, Jules Verne ist irgendwie zeitlos, ungeachtet seines Einflusses, den er auf sein Genre hat. Wir haben ihn in einigen unserer Classics-Listen und zum Beispiel Die Reise zum Mittelpunkt der Erde auch schon ausführlich vorgestellt. Und wie ging es dann weiter?

Später dann Tolkien oder Hermann Hesse. Tolstoi, Hemingway und viele, viele andere. Heute lese ich sehr gerne ein gutes Sachbuch hauptsächlich zu historischen Themen.

Dann lass uns uns doch mal anders herum fragen.

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Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?

Solche Vorsätze habe ich nicht. Tut mir leid.

Das verschafft einem auch Freiheit. 🙂 Kommen wir zu deinem Schreiben. 

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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?

Da gibt es keine pauschale Antwort.

Versuch es doch trotzdem einfach mal.

Es gibt viele Abwägungen – z.B. Will ich mich einem solchen Thema beschäftigen? Schreiben ist psychischer Druck. Du musst das Thema mehr als 100 Prozent verinnerlichen. Will man das bei jedem Thema? Dann muss es aus professioneller Sicht zumindest tendenziell für einen Verlag und ein breiteres Publikum interessant sein. Und zu guter Letzt entscheiden – auch wenn es pathisch klingt – Bauch und Herz, ob ich eine Geschichte mache oder nicht.

Na, bei der Vielzahl der Themen würde eine Auflistung des Immer anders jetzt zu weit führen. Lass uns direkt in den Schreibprozess nach wie auch immer erfolgter Auswahl hüpfen. 

Ich schaue mich nach einem Thema um, was mich interessiert und stelle mir Fragen wie passt das zu mir? Gibt es eine Hauptfigur, die mir dazu einfällt? Und kann ich eine Geschichte finden? Zuletzt noch die Frage, ob ich mich mit der Geschichte sehr lange Zeit beschäftigen möchte.

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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Ich würde hier vermutlich die Behauptung vertreten, dass ich als Autor beide Seiten in einer Szene vertrete, sowohl den Beobachter als auch das Mittendrin. Es ist ja auch eine Frage, welche Erzählperspektive man gewählt hat.

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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Auch hier gibt es für mich keine pauschale Antwort.

Aber eine Meinung dazu hast du doch oder?

Es verhält sich immer anders, neu. Generell bemühe ich mich Schwierigkeiten beim Schreiben mit Geduld und Hartnäckigkeit zu bewältigen. Nicht lockerlassen. Wenn es mir gut erscheint, nochmal und nochmal überarbeiten.

Es ist natürlich auch immer ein bisschen von der Tagesform abhängig welche Szenen mir leicht oder schwer fallen. Was ich nicht so gerne schreibe sind Horrorelemente.

Wann erscheint dir etwas gut? Oder mit anderen Worten …

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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Ich erzähle am liebsten die Art Geschichten, die ich als Leser auch lesen würde.

So sollte es doch auch sein, oder etwa nicht? Und was liest Marco Hasenkopf?

Der allgemeine Unterhaltungswert, die Spannung, die Authentizität, die Gefühle, die Originalität, die Figuren und noch ganz viele Dinge mehr! Das alles ist für mich wichtig für eine gute Geschichte.

Tja, die Mischung macht’s, heißt es so schön. 

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Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Hier würde ich mal behaupten, dass müssten vermutlich eher andere beantworten.

Ich würde am ehesten die Hartnäckigkeit als meinen Wahnsinn bezeichnen.

Ein bisschen feige ist das schon, den Schwarzen Peter wegzuschieben. 🙂  Leider kennen wir dich noch nicht gut genug. 

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Beschreibe bitte dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Mitten im härtesten Winter 1784 seit Menschengedenken geht ein Serienmörder in der Stadt um. Amtmann Henrik Venray und die eigenwillige Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt begeben sich auf die Jagd nach ihm und müssen nicht nur gegen eine Bestie in Menschengestalt, sondern auch gegen Kälte und Hunger kämpfen. Zu allem Überfluss droht eine Schmelzwasserflut von unvorstellbarem Ausmaß über Cöln und das Rheinland hereinzubrechen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Da läuft mir gerade eine Gänsehaut die Arme runter. Das Buch ist schon wirklich toll. Ich verstehe Astrid gut, dass sie es auf ihre Midlist genommen hat.

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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Sehr vieles würde ich gerne noch lernen.

*lach* wer nicht? Und was ist das?

Beispielsweise habe ich versucht, für meine Eisflut 1784 historisches Fechten zu lernen.

Schreiben mit vollem Körpereinsatz! So lob ich mir das. 

Ich hätte gerne ein paar Unterrichtsstunden bei einem Fechtlehrer für historisches Fechten genommen. Leider war das aufgrund der Corona Beschränkungen nicht möglich.

Ja, das Virus hat so manches kaputt gemacht. Und wie hast du das gelöst?

Es blieb für die Recherche also lediglich die Theorie.

Nun, Astrid konntest du trotzdem überzeugen. 

Themawechsel:

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Welcher Moment im Leben hat die besonders geprägt?

Das ist natürlich sehr privat. Die Geburten meiner Töchter.

Stimmt! Dennoch danke, dass du sie uns beantwortet hast.

Ach, schon sind wir mit der Fragerunde fast am Ende …

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Was sollen deine letzten Worte sein?

Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.

Dann lassen wir uns überraschen! 

Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Mit: VIELEN DANK!

Dem schließen wir uns an! Lieber Marco, auch wir haben zu danken, für das schöne Gespräch, deine Zeit und deine Bücher. Ich hoffe, wir hören bald mal wieder von einander. Lass uns wissen, wenn es neues von dir gibt und jetzt erst mal viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs! 

 

Mehr von Marco Hasenkopf gibt es hier

 

SKOUTZ-Buchtipp

„Leichenfänger – Ein Fall für Rosa Bach“ – Psychothriller von Marco Hasenkopf

Leichenfänger – Ein Fall für Rosa Bach - Marco Hasenkopf - Cover

Ein perfider Serienmörder auf hoher See – das tödliche Spiel beginnt …

Rosa Bach, BKA-Ermittlerin und durch ihren letzten Fall schwer traumatisiert, sucht Kraft und Erholung, um in ihren alten Job einsteigen zu können. Bei einem neuntägigen Stressbewältigungsseminar auf einem Frachtschiff von Hamburg nach New York soll sie in der Abgeschiedenheit des Ozeans Ruhe finden. Doch als nach und nach Teilnehmer und Crewmitglieder verschwinden und eine brutal ermordete Frauenleiche gefunden wird, steht für Rosa fest, dass ein Mörder unter ihnen weilt. Sie muss wieder ermitteln. Aber die Zeit rennt – und jeder ist verdächtig. Ein perfides Spiel beginnt und plötzlich wird Rosa von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt …

Skoutz meint:  Spannend von der ersten Seite erzählt Marco Hasenkopf von einer Ermittlerin, die wirklich genug eigene Sorgen hat, und sich nun unverhofft in einem klaustrophobischen Alptraum wiederfindet. Man kann gar nicht anders, als in jedem Detail, in jedem Wort, das eine der Figuren spricht, einen Hinweis auf den Mörder zu vermuten und gibt sich genüsslich, weil sicher vor dem Buch sitzend, der Paranoia hin. Ein toller Psychothriller, der sich vor großen Vergleichen nicht zu scheuen braucht. Ich mochte ihn sehr. (jf)

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Hinweis:

Eisflut 1784 - Marco Hasenkopf - Skoutz BuchfieberkurveVon den Anfängen der Zeit bis in die allerjüngste Vergangenheit war der Bogen gespannt und unendlich viele Geschichten zur Geschichte zu erzählen und zu lesen. Die Midlist History ist jedenfalls unterhaltsamer Geschichtsunterricht der besonderen Art.

Marco Hasenkopf weiß eindeutig, wie man eine spannende Geschichte erzählt und so richtig mitreißend in Szene setzt. Historische Katastrophenromane haben immer eine besondere Wirkung, weil Geschichte so um ein vielfaches bedrohlicher ist, als das, was man sich beim Schreiben „nur so“ ausdenkt. Marco Hasenkopf erzählt vor dieser Kulisse einen ungemein spannenden Kriminalfall. Wir haben das Buch schon gelesen und euch hier ausführlich vorgestellt.

 

Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) sie bei uns natürlich auch bewerten, damit  unsere Buchsuche weiter wächst.

Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. So seht ihr auf einen Blick, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein. Natürlich gibt es dort auch noch andere Bücher, Rezensionen und vieles mehr.

 

 

 

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