Zu Besuch bei Maire Brüning

Heute sind der Skoutz und ich unterwegs zu Maire Brüning. Mit ihrem TitelMord in Verona: Todessüße“ steht sie auf der Midlist History von Kay Noa. Wir haben sie schon besucht aber das ist viel zu lange her und wir freuen uns heute auf ein Wiedersehen. Wir sind gespannt, wie es ihr ergangen ist und was sie heute alles so umtreibt. Sie hat uns einen kleinen Film geschickt, damit wir uns orientieren können um sie zu finden. Skoutz hat den sehr konzentriert angeschaut und führt mich geradewegs zur richtigen Adresse.

Zu Besuch bei Maire Brüning

Hallo liebe Maire, schön, dass wir dich heute besuchen dürfen. Wir freuen uns sehr, dass du dir für uns Zeit genommen hast und unsere Fragen beantworten möchtest. Wir sind natürlich sehr neugierig, wie es dir in der letzten Zeit ergangen ist und was dich im Moment so umtreibt. Unser neugieriger kleiner Skoutz schaut sich gerade erst bei dir um, schau mal, er dreht ganz entspannt seine Runden, du kennst ihn ja, er ist furchtbar neugierig ….

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Siehe Bild Logenplatz.

Es ist schön hier! So viele tolle Blumen, wundervoll. 

Da ich im Sommer fast nie zu Hause bin, sitzen wir mitten zwischen den Pflanzen an meinem Arbeitsplatz.

Der Arbeitsplatz würde mich auch gefallen.

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, wird niemand euch große Dinge anvertrauen.

Oh ja, das ist richtig. Zuverlässigkeit ist wichtig, auch bei den kleinen Dingen. 

Nach diesem Motto versuche ich in meinem Brotjob vorzugehen.

Und was gilt beim Schreiben?

Beim Schreiben gilt der Satz:
Nulla dies sine linea, was so viel bedeutet wie: Kein Tag ohne Zeile. Das treibt mich an mich an den Computer zu setzen und mindestens eine Zeile in meinem Manuskript zu schreiben, auch wen ich eigentlich zu müde bin. Es geht zwar manchmal langsam voran, aber mit Beharrlichkeit wird’s dann doch irgendwann ein vollständiges Buch.

Ja, nach dem Motto steter Tropfen höhlt den Stein. 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Unzuverlässigkeit mag ich gar nicht.

Nein, das ist etwas was ich auch überhaupt nicht leiden kann!

Da du mir diese Frage aber im Sommer stellst : durch meinen Brotjob werde ich täglich mit einer erschreckenden Unkenntnis über die uns umgebende Pflanzen – und Tierwelt konfrontiert, die mich häufig sprachlos zurücklässt.

Oh je, so schlimm? 

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Mit den Klischees ist das so eine Sache.

Erzähl, ich bin ganz Ohr. 

Auf der einen Seite können sie komplexe Ideen oder Charaktere auf leicht verständliche Weise vermitteln, können eine Verbindung zu den Lesern herstellen und ihnen ein Gefühl von Vertrautheit geben. Was bei meinen historischen Romanen durchaus nützlich sein kann, weil es mir (zuweilen) lange Erklärungen erspart.

Ja das ist natürlich richtig.

Trotzdem versuche ich Klischees beim Schreiben möglichst zu vermeiden oder sie bewusst zu durchbrechen, um interessante Geschichten zu erzählen. Ich liebe es, Stereotypen zu hinterfragen und besonders bei meinen weiblichen Charakteren traditionelle Erwartungen zu umgehen oder unerwartete Wendungen einzubauen.

Ich persönlich mag Klischees in Geschichten aber wenn sie dann am Ende durchbrochen werden und etwas völlig unerwartetes passiert finde ich das großartig!

Das führt zuweilen zu durchaus hitzigen Diskussionen mit meinen Lesern, die ein bestimmtes Bild im Kopf haben (z.B. das Frauen im Mittelalter nicht Ärztin werden konnten) und die ich mit meinen (belegten) Rechercheergebnissen dann ordentlich verblüffe.

Genial und du kannst es ja anhand deiner Recherche belegen. 

In meinem Brotjob stoße ich häufig auf oberflächliche Sichtweisen was den Umgang mit Pflanzen betrifft und da macht es mir meistens einen Heidenspaß Stereotypen zu zerlegen und Sachverhalte zu hinterfragen.

Du scheinst sehr viel Spaß beim Schreiben zu haben, finde ich richtig toll. 

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Mich dem historischen Roman zu verschreiben, war eine bewusste Entscheidung. Ich interessiere mich sehr für das 13. Jahrhundert und da besonders für Norditalien.

Ich fühle mich als Leser in diesem Genre absolut wohl und kann gar nicht genug davon bekommen. 

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Ich habe eine Schreibkollegin, die gleichzeitig auch freie Lektorin ist. Sie kennt sich in Geschichte gut aus und ist bei Details eine absolute Erbsenzählerin.

Aha, das kann aber auch schon mal zu „Konflikten“ führen, oder? 

Ich knirsche schon manchmal ganz schön mit den Zähnen, wenn sie mir eine Szene zerlegt. Aber da sie in 99% der Fälle recht hat, denke ich auf jeden Fall gründlich über ihre Kritik nach.

Na ja, ich denke ja auch, sie möchte dir nichts böses und will einfach das deine Geschichte richtig plausibel und gut wird. 

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Für mich ist das ein sehr treffender Satz.

Ja, oder?

Buch und Garten – das sind Tore zu einer vielfältigen Welt voller Abenteuer, Dramen, Liebesgeschichten, Freundschaften usw. Ein Buch kann uns an verschiedene Orte führen, uns neue Perspektiven eröffnen.

Genau, ein Abtauchen in eine neue Welt, die den Alltag einfach verschwinden lässt. 

Das kann ein Garten auch, man muss nur ein wenig „anders“ lauschen. Ein Taschenbuch ist im besten Fall wie ein Film in meinem Kopf, mein Garten dagegen ist ein Hörbuch.

Den Vergleich finde ich total schön und für mich passt der zu 100 Prozent. 

Alles Sinne werden angesprochen. Meine Fantasie kann an beiden Orten fliegen, ohne räumliche Begrenzung.

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Ich glaube, es war ein Kinderbuch von Lise Gast.

Wir haben mal ein Cover eines ihrer Bücher hochgeladen.

Aber mein besonderes Vorbild war immer mein Großvater, der ein eifriger Leser war. Ich habe so ziemlich alles verschlungen, was im Bücherregal meiner Eltern zu finden war, über Karl May , Ganghofer, John Steinbeck usw.

John Steinbeck habe ich auch sehr viel gelesen und Ganghofer kenne ich auch noch. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Sortieren nach Alphabet oder Farbe? Haha. Deko? Nö. Bei mir herrscht Buchtetris der Königsklasse.

Ui, du hast das auch drauf? Ich bin da Meister drin … 

Wenn ich eine Stapeltechnik finde, die es mir ermöglicht noch 1-2 Bücher mehr in ein Regalfach zu bringen bin ich glücklich. Ich führe inzwischen ein Verzeichnis meiner Bücher, in dem der genaue Regalplatz vermerkt ist, sonst würde ich nichts mehr auf Anhieb finden, was in zweiter oder dritter Reihe liegt

OK, ja irgendwie musst du ja deine Bücher wiederfinden, dafür ist so ein Verzeichnis echt wichtig. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. 

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Durch Corona habe ich gelernt, mich nicht zwangsläufig mit allem zu beschäftigen, was gerade diskutiert wird, oder wozu man angeblich eine Meinung haben muss.

Stimmt, manchmal ist raushalten einfach die bessere Strategie. 

Ich erlaube mir die Freiheit, bestimmte Themen zu ignorieren. Dazu gehört auch das Thema Kunst. Ich ziehe für mich im stillen Kämmerlein eine Linie, was mir gefällt und was nicht. Das wars. Generell habe ich den Eindruck das die Gesellschaft inzwischen zu oft reagiert wie Mimosen. Etwas mehr Gelassenheit wäre in vielen Diskussionen gewiss hilfreich.

Du sagst es aber es fehlt an der Gelassenheit. Das nehme ich jedenfalls so wahr.


Meine eigene Arbeit wird nicht beeinflusst.

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Ich glaube nicht daran, dass KI-Apps jemals in der Lage sein werden, gute Romane zu schreiben. Ki hat weder eine persönliche Meinung noch Gefühle. Ein Roman erfordert menschliche Kreativität, Emotionen und Komplexität. Da müssen wir Autoren immer noch selber ran.

Du sprichst mir damit aus der Seele! Das ist genau meine Meinung zu den KI-Apps.

Ich teste im Moment in wie weit mir GPT bei der Recherche helfen kann. Da sehe ich durchaus Potenzial. Ich habe auch schon mit dem Klappentext für meinen nächsten Krimi experimentiert. Ich habe den von mir geschriebenen Text eingegeben, mit dem Auftrag ihn zu verbessern.

Wirklich? WOW und was kam dann dabei heraus? 

Aber Hallo, das war schon lustig, den Quatsch zu lesen, der da rauskam. Allerdings war ein guter Tipp dabei, der mir wiederum geholfen hat, den Klappentext kürzer und knackiger hinzubekommen.

Also für die Recherche und zum Optimieren ist es wohl eine gute Option höre ich raus. 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

Hm, das weiß ich tatsächlich jetzt noch nicht. In einem Jahr kann sich viel verändern.

Da hast du wohl recht aber wir grübeln ja jedes Jahr aufs neue, welche Fragen wir stellen können und ich bin sicher, wir finden wieder eine Menge spannende Fragen. Liebe Maire, leider ist unser Gespräch schon zu Ende und wir müssen uns bald auf den Heimweg machen. Hab vielen lieben Dank für deine Zeit und deine Antworten. Bei dir haben wir uns sehr wohl gefühlt und eine schöne Zeit gehabt. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg. 

Hier gibt es mehr über Maire Brüning:

Beim letzten Interview mit Maire haben wir über ihr Autorenleben, Dinge für die Sie dankbar ist und weitere interessante Dinge. Das Interview könnt ihr hier weiterlesen:

 

 

Skoutz Lesetipp:

Mord in Verona – Todesengel: Der 2. Fall für Yon & Ada von Maire Brüning 

Jeder muss sterben – die Frage ist nur, wie.

Winter 1267
Kaum hat sich der ehemalige Söldner Yon Moreno mit seinem neuen Amt als Beamter der Justiz arrangiert, erschüttert ein grausamer Mord die Stadt Verona. Das Opfer, ein bekannter Notar, scheint willkürlich gewählt.
Während Yon sich auf die Suche nach Hinweisen macht, kommt die junge Ärztin Ada einem gefährlichen Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf die Spur. Plötzlich steckt Yon in einer Zwickmühle.
Der raffinierte Mörder ist ihm immer einen Schritt voraus und Ada, deren Scharfsinn er dringend gebrauchen könnte, zeigt ihm die kalte Schulter.
In einem Mordfall, in dem jeder verdächtig ist, müssen Yon und Ada alle ihre Fähigkeiten einsetzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und das Leben Unschuldiger zu retten. Werden sie es schaffen, den raffinierten Mörder zu entlarven, bevor es zu spät ist?

Ein mitreißender mittelalterlicher Krimi über die Abgründe der menschlichen Seele, und die Grenzen der Gerechtigkeit.

Und wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, schaut euch das Buch doch genauer an. Hier über unseren Amazon-Affiliate-Link*

Hinweis:

Maire Brüning steht mit ihrem Titel Mord in Verona: Todessüße auf der Midlist Historyvon Kay Noa.  Damit hat sie natürlich die Chance auf den Award im Bereich History.

Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.

 

 

 

Und wenn ihr uns, der Autorin und dem Verlag sowie vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche. Mit 5 Klicks statt 5 Sternen entsteht eine Buchbeschreibung, die anderen hilft, das für sie richtige Buch zu finden. Also sei dabei!

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert