Zu Besuch bei Jan-Mikael Teuner
Heute sind der Skoutz Kauz und ich unterwegs um Jan-Mikael Teuner einen Besuch abzustatten. Er steht mit seinem Titel „Kunibert Eder – Auf der Spur von Mister X“ auf der Midlist Humor und für uns eine wundervolle Gelegenheit mal den Menschen hinter der Geschichte zu sehen. Skoutz ist wieder sehr aufgeregt und macht mich total nervös. Aber jetzt sind wir auch schon angekommen und Skoutz wird beim Gespräch hoffentlich ruhiger.
Heike zu Besuch bei Jan-Mikael Teuner, der mit viel Freizeit viel anfangen könnte
Hallo lieber Jan-Mikael, wir freuen uns sehr, dass wir heute bei dir sein dürfen! Wir sind sehr gespannt, was wir von dir alles erfahren können und ein wenig nervös sind wir auch. Also lass uns einfach sofort beginnen, OK?
Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?
Nasenbär
Oh warum?
Um immer nach neuen Geschichten zu schnüffeln.
Ja das ist natürlich ein gutes Argument
Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?
Mit viel Freizeit. Zum Lesen, Schreiben oder Sport treiben und gucken.
Klingt nach einem guten Plan!
Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?
Ich wünsche mir ein verständnisvolles Miteinander.
Ja das wäre ein Traum! Aber lass uns jetzt mal über Bücher reden, wir sind wie immer sehr Neugierig.
Welches Buch hat dich am meisten geprägt?
Geprägt ist ein großes Wort.
Stimmt auch wieder.
Eindrucksvoll finde ich Walden von Henry David Thoreau, wenngleich mir die handwerklichen Fähigkeiten zum Bau einer Hütte in der Wildnis abgehen.
OK, die Fähigkeiten hätte ich definitiv auch nicht!
Für ein Schreibertreat wäre es aber ein interessanter Ort.
Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?
Dort liegt von Marcel Proust „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Nach selbiger dafür suche ich immer noch.
Lass uns gemeinsam Sucher, OK?
Und welches Buch ist hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?
Das ist von Robert M. Pirsing „Zen – oder die Kunst ein Motorad zu warten“.
Das kenne ich gar nicht. Worum geht es da?
Ein Vater unternimmt mit seinem Sohn und seinem Schwager eine Motorradtour. Es geht in meiner Auffassung viel um den Zwiespalt zwischen Oberflächlichkeit und Detailverliebtheit.
Klingt gut finde ich. Ich habe es mir auf jeden Fall aufgeschrieben. Aber jetzt würde ich gerne mal ein wenig über das Schreiben plaudern. Das interessiert mich nämlich auch sehr!
Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?
Ein gutes Thema ist wie ein treuer Hund.
Toller Vergleich, den hab ich so noch nicht gehört.
Es kommt immer wieder. Es kann auch ein quengelndes Kind sein, aber egal, wer von beiden seinen Dackelblick aufsetzt: wenn das nur oft genug gemacht wird, wird man gerne und immer häufiger mit ihm spazieren gehen.
Ja das stimmt. Das kann ich auch aus Erfahrung sagen.
Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?
Ich bin generell eher der Beobachter, auch weniger der Dirigent.
OK, gut.
Das bietet eine gute Chance, Geschichten möglichst unverfälscht wiederzugeben.
Ja, wenn ich das höre, das stimmt!
Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?
Actionszenen, speziell Mord- und Totschlag fallen mir schwer.
Die würden mir vermutlich auch sehr schwer fallen.
Daher bin ich froh, dass meine Hauptfigur Kunibert Eder in eher harmlosen aber für die Beteiligten nicht weniger bedeutsamen Fällen ermittelt.
Ja, das ist dann auch gut so.
Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?
Mir ist es wichtig, dass die Geschichten glaubwürdig bleiben – solange es zumindest keine Fantasiegeschichten sind.
Finde ich auch sehr wichtig
Innerhalb ihres Settings folgen diese natürlich auch ihren Regeln. Eine Prise Humor, vor allem in den Dialogen und interessante, eher skurrile Figuren, sind mir ebenfalls wichtig.
Oh ja – ich mag solche Figuren auch total gerne. Wenn dann der Humor noch dabei ist, ist es perfekt.
Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?
Dass ich mein Leben manchmal als Film oder Geschichte denke – gerade auch wenn eine andere Person beteiligt ist, von der man nicht weiß, was sie gerade tut oder denkt.
Ui, das klingt für mich aber total spannend! Das ist ja wie Live Kino im Kopf.
Wenn eine Konstellation an einem bestimmten Punkt oder einer Dramaturgie steht, denke ich, dass ich das Publikum vor den Kopf schlagen würde, wenn der Protagonist jetzt mangels Ausdauer oder falsche Schlüsse aufgeben oder eine schlechte Entscheidung treffen würde.
Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen
Kunibert Eder ist ein Möchtegerndetektiv mit einem in Verdachtsmomenten kitzelnden Schnurrbart. As Kuniberts Großvater ihm eine Reise nach Kanada schenkt, trifft Kunibert dort auf Alissa und Pätrick. Das ungleiche Paar jagt dort in einem App-Spiel einen gewissen Mr. X und kann Kuniberts Schnurrbart-Instinkt gut gebrauchen.
Kunibert Eder ist ein Protagonist der mir gut gefällt!
Was würdest du noch gerne lernen und wozu?
Ich möchten noch mehr über das Drehbuchschreiben lernen, um gute Unterhaltung zu schaffen.
Das bekommst du hin!
Ansonsten kochen und vielleicht ein Instrument.
Ich liebe zwar Musik aber ein Instrument beherrsche ich nicht, beim Kochen könnte ich dir durchaus helfen 😀
Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?
Finde es schwierig, einen bestimmten Moment zu nennen.
Ja das kann ich gut verstehen, meist ist das ja ein Zusammenspiel aus vielen Momenten.
Es gibt viele Momente wie für jeden von uns – sicher hat mich ein Autounfall geprägt mit der Erkenntnis, dass in dem Fall zum Glück noch alles gut gegangen ist und das wir als Familie füreinander da sind.
Familienzusammenhalt finde ich auch sehr wichtig, vor allem wenn es hart auf hart kommt.
Was sollen deine letzten Worte sein?
Leben und leben lassen.
Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?
Danke für die Nominierung von Kunibert für den Humor-Award
Lieber Jan-Mikael, wie schnell wieder die Zeit vergangen ist. Es war ein sehr anagenehmes Gespräch mit dir und wir haben uns total wohl gefühlt bei dir. Vielen lieben Dank für deine Zeit und deine Antworten.
Mehr über Jan-Mikael Teuner erfahrt ihr hier:
Skoutz – Lesetipp:
Die Viererkette: Ein Buch über Freundschaft, Fußball und das Ganze – Jugenbudch von Jannek Teuber
Was gibt es Wichtigeres als Freundschaft und Fußball?
(Jugendbuch für Fußballfreunde ab ca. 16 Jahre)
„Ein unterhaltsamer Schmöker…“, schreibt 11 Freunde, das Magazin für Fußballkultur über den Debütroman von Jannek Teuber
Das Jugendbuch über Freundschaft, Fußball und das Ganze nimmt Dich mit in die Clique der „Viererkette“. Gerade noch sehnen die vier Freunde David, Kai, Tom und Sascha mit dem SV Willerse den Bundesliga-Aufstieg herbei, als ihr Zusammenhalt auf die Probe gestellt wird.
Zur neuen Saison findet sich der SV Willerse um Starspieler „Krummi Krummfuß“ im Abstiegskampf wieder und die Freunde kämpfen mit den Unwegbarkeiten des Lebens, der Liebe, dem Abitur und dem Job.
Tom unternimmt als Bindeglied der Viererkette den Versuch, die Freundschaft zu retten und erhält manch‘ unverhoffte Hilfe.
Folge der Viererkette auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Ob beim gemeinsamen Fifa-Abend, im Stadion am letzten Spieltag oder beim ersten Date, das so ganz anders läuft als gewünscht. Bei der Viererkette ist alles immer ein wenig anders, wenn „Krummi Krummfuß“ seine Füße für den SV Willerse im Spiel hat oder Taxifahrer „Grobi“ die Freunde zu einer Wette in einem Fast-Food-Restaurant einlädt. Kann Tom die Freunde noch einmal zusammenführen?
Die Aufstellung der Viererkette
- David: Kaum aus der Viererkette wegzudenken. Zuweilen unauffällig, aber auch der Mann für die genialen Momente.
- Kai: Neben überraschenden Aktionen in der Spieleröffnung zeichnet ihn vor allem das blinde Verständnis mit Tom aus.
- Tom: Volle Identifikation mit Spielsystem und Team. Bindeglied und heimlicher Leader der Viererkette.
- Sascha: Zweikampfstärke, Siegeswille. Rechtersverteidiger mit viel Zug zum Tor
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Hinweis:
In diesem Jahr haben sich Sylvia Witt und Oliver Uschmann durch die Longlist Humor ohne Rücksicht auf Zwerchfell und Lachmuskelkater gearbeitet und haben die vielfältigen Buchtitel betrachtet, gelesen und eine richtig breite Mischung aus diesem Genre für die Midlist bestimmt, von feinsinnigem Schmunzeln bis lautem Schenkelklopfen ist hier wirklich reichlich Grund, zu lachen, vertreten und das können wir in diesen Tagen sicher alle gut brauchen.
Eines dieser Bücher ist Kunibert Eder – Auf der Spur von Mister X von Jan-Mikael Teuner. Das Buch wurde im Dezember 2021 über den Akadia Verlag herausgebracht. Die Geschichte vom Möchtegern Ermittler Kunibert Eder hat Sylvias und Olivers Lachmuskeln so angesprochen, dass es damit einen Platz auf der Midlist Humor ergattert hat. Die Buchvorstellung findet ihr hier*