Zu Besuch bei Anja Hansen

Heute sind der Skoutz-Kauz und Kay unterwegs ins Saarland zu einem Gothic- und Mittelalter Fan, der Autorin Anja Hansen, die wir bislang noch nicht kannten.

Grund unseres Besuchs ist, dass ihr Buch, Z Diaries Staffel 1 es in Ralf Kors Midlist Horror 2022 geschafft hat. Und da das ja ein Grund zur Freude ist, sind wir zuversichtlich, dass es keinesfalls ein Horror-Interview wird.

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Zu Besuch bei Anja Hansen, die gerne eine kaffeetrinkende Katze wäre

Hallo liebe Anja, hoffentlich wird es hier nicht zu gruselig für den kleinen Skoutz-Kauz, aber tapfer wie er ist, ist er mitgekommen und nun möchten wir dir einige Fragen stellen. Los geht’s!

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Anja Hansen Autorin - Skoutz-Interview

Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …? 

Auf jeden Fall eine Katze.

Warum?

Den ganzen Tag faul irgendwo herumliegen und ab und an mal etwas fressen, klingt traumhaft. Zusätzlich auch noch Menschen nerven. Traumjob!

*Schnurr* 

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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Mit Kaffee und einem Buch! Oder auch einfach mal fünf Minuten für mich allein. Ich bin genügsam.

Ah, noch ein Kaffeejunkie und Büchersuchtie, hier fühl ich mich doch gleich noch wohler. Hätte nicht geglaubt, dass ich so viele Gemeinsamkeiten mit einer Horrorautorin habe. 

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Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Aktuell wünsche ich mir natürlich Frieden für die Ukraine.

Das hören wir in diesen Tagen oft. Und im Kleinen?

Für mich und mein Umfeld wünsche ich mir Gesundheit. Leider sind das beides Dinge, auf die ich nicht sehr viel Einfluss nehmen kann.

Ein bisschen vielleicht? Gesund essen, vernünftig bewegen … Solche Sachen. Aber ja, am Ende ist viel Schicksal.

Aber eigentlich sind wir hier, um über Bücher zu sprechen! 

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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

Die Märchenmond-Reihe von Wolfgang und Heike Hohlbein. Es war eins meiner ersten Bücher und ich glaube, damals habe ich beschlossen, dass ich auch irgendwann schreiben möchte.

Wie schön, dass dieser Kinderwunsch dann auch tatsächlich wahr geworden ist. Das kommt ja leider nicht so oft vor. Es gibt so wenige Astronauten.

Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?

Auf meinem SuB liegen viele Bücher, allerdings keine Klassiker.

Wie schade, da doch in deinem Genre sich auch einige tolle Klassiker tummeln. Ich würde sagen, in wenigen Genres sind Klassiker moderner und gegenwärtiger als Poe und Lovecraft beim Horror – mehr noch heute als zu ihrer Zeit. 

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Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?

Ich bin großer Fan von M.H. Steinmetz.

Das ist ein Autor, den wir auch sehr schätzen und immer wieder mal gern besuchen oder bei Aktionen einladen. 

Seine Reihe Hell´s Abyss hat definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Seine unverblümte und bildliche Art zu schreiben ist großartig. Man muss jedoch auch einiges aushalten können.

Hey, das trifft sich ja gut, das Buch haben wir auch schon bei Skoutz vorgestellt (weiter)

Und das ist auch eine super Überleitung um über dein Schreiben zu sprechen. 

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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?

Das geht spontan.

Wie darf ich das verstehen?

Ich setze mich hin und schreibe. Manchmal bleibt dann auch etwas anderes dafür liegen, aber ich denke mir immer, dass es dann seine Gründe hat. Da vertraue ich sehr auf mein Bauchgefühl.

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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Ich bin der Beobachter. Meine Figuren handeln und ich versuche hinterherzurennen. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Natürlich leide ich auch manchmal mit ihnen, aber oft überwiegt die Schadenfreude. Das ist dann die Rache für ihr Eigenleben.

Wie geil! Jetzt haben wir schon so viele Autoren über ihre eigenwilligen Protagonisten klagen hören, hunderte über die Jahre! Aber dass eine Autorin gemütlich hinterherläuft und sich in Schadenfreude übt, ist neu! Ich bin begeistert, vor allem, weil ich auch immer mal wieder mit meinen Figuren streite. 

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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Ich hasse Kampfszenen, deshalb fallen sie bei mir sehr kurz aus. Blutige Einzelheiten sucht man bei mir meistens vergeblich. Da setze ich auf die Kürze und überlasse den Rest dem Leser.

Aber Schadenfreude! (Sorry, das beschäftigt mich!) Aber Kürze ist ja kein Nachteil. Kopfkino ist eh viel besser, als Details. Jeder weiß ja selbst – wenn auch nur unbewusst – wovor er sich am meisten fürchtet. Oder was er anregend findet. Ich mag genreübergreifend diese Detailverliebtheit gar nicht. 

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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Auf glaubwürdige Charaktere.

Wie machst du das?

Sie müssen ihre Macken und Eigenheiten haben. Man soll beim Lesen das Gefühl haben, dass man die Person kennt oder sie einen an jemanden erinnert. Gerne dürfen sie auch etwas verpeilt sein. Ich finde, das macht sie sympathisch.

Verpeilt? Damit bietest du zumindest mir reichlich Identifikationspotential. 

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Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Ich bin Sternzeichen Zwilling, also ist das eh angeboren.

Hört man gelegentlich. Mein Ex ist Zwilling, bei ihm würde ich das bestätigen. 

Eigentlich bin ich aber so stinknormal, dass es schon langweilig ist. Mein Wahnsinn liegt wohl einfach darin, dass ich gerne allein bin. Ich glaube ich käme gut damit klar, wochenlang keinen Menschen zu sehen.

Dann hättest du auch gleich Zeit zum Schreiben. 

Was mich wie von Zauberhand zur nächsten Frage bringt … 

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Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Z Diaries ist eine Horrorkomödie, die in meiner Heimat, dem Saarland spielt. Sie überzeugt mit ihren Charakteren, ihrer Aktualität und dem schwarzen Humor. Eine Serie, die dich in ihren Bann ziehen wird.

Wir kennen und lieben sie! Wie schön, dass sie weitergeht. Der Humor ist so schwarz, der rapt! 

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Was würdest du noch gerne lernen?

Ich würde gerne nähen lernen. Meine Mama kann das und ich würde auch gerne etwas erschaffen können (abgesehen von Wörtern).

Ich habe Freunde, die das beruflich machen, und ich bin jedes Mal geflasht, wie aus einem langweiligen Stoff wunderschöne Sachen entstehen. Aber irgendwie sind wir auch Schneider, oder? Man sagt ja auch von Schreibern oft, dass sie Geschichten weben, lose Fäden vernähen müssen, Plotholes stopfen … 

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Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

Der Tod meines Opas und die Geburt meiner Tochter. Beides waren sehr einschneidende Erlebnisse. Mein Opa liebte Bücher und diese Liebe dazu habe ich von ihm.

Geburt und Tod – die zentralen Einschnitte. Das glaube ich beides. Aber ist es nicht schön, dass du mit Büchern etwas hast, was dich über die Zeit hinweg mit einem geliebten Menschen verbindet?

Oh, die Zeit vergeht vielleicht flott hier! Wir sind schon in der Schlussrunde …

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Was sollen deine letzten Worte sein?

Ich liebe dich.

Na das sind doch mal wundervolle letzte Worte *schmelzdahin*.

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Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Ich liebe euch! Danke für die Nominierung! Ihr ahnt gar nicht, wie viel mir das bedeutet.

Wir richten es Ralf Kor aus. Liebe Anja, vielen Dank, dass wir dich kennen lernen durften und wir hoffen, dass du uns erhalten bleibst und mit noch vielen spannenden Büchern beehrst. Lass uns unbedingt wissen, wenn du was Neues hast, wir sind gespannt! Und ich persönlich liebe, liebe, liebe alles Schwarzhumorige! 

 

Skoutz-Lesetipp:

Cover

With my Eyes – ungewöhnlicher Mysteryroman von Anja Hansen

Elora ist seit Geburt an blind. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht sehen kann. Ihre Augen blicken hinter den Schleier. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Bruder Sam muss sie sich plötzlich ihrer Vergangenheit stellen. Sechs Mädchen in ihrem Alter sind bereits verschwunden. Wird sie die Nächste sein? Und was hat das mit ihrer Familie zu tun? Begleitet werden die Geschwister von einem jungen Polizisten, der jedoch mehr auf Fakten als auf Geister setzt.
Eine Geistergeschichte mit einer guten Prise Humor, einem Hauch Romantik und leichtem Gruselfaktor.

Skoutz meint: Ich fand schon den Klappentext bestechend. Paranormale Fähigkeiten treffen auf moderne Wissenschaftsgläubigkeit. Da sind Spannungen vorprogrammiert und Anja Hansen baut sie zu einer wirklich spannenden, rätselhaften, überraschenden und manchmal richtig unheimlichen Geschichte aus, die ich am Stück durchgelesen habe. (kn)

Neugierig geworden! Sehr gut! Dann bekommt ihr das Buch über unseren Affiliate-Link bei Amazon*.

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Mehr über Anja Hansen erfahrt ihr hier:

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Hinweis:

Skoutz-Buchfieberkurve Z-DiariesAuf einer Midlist Horror dürfen Zombies natürlich nicht fehlen. Die ständig nach Gehirn lechzenden Untoten sind aus dem Genre nicht mehr wegzudenken. Anja Hansens Zombies präsentieren sich selbstbewusst mit neuen Facetten

Z-Diaries, ist ein ganz neues Leseformat, mit dem sich Anja Hansens Zombies um den Skoutz-Award bewerben. Knackige kurze Geschichten, von der Autorin in Eigenregie herausgegeben, humorvoll und actionreich, in dichter Folge. So wird der Begriff „Buchserie“ neu und modern interpretiert. Wir haben das Buch gelesen, herzlich gelacht und hier besprochen.

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Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) sie auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).

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