zu Besuch bei Amélie Duval

Heute bin ich bei Romance-Autorin Amélie Duval zu Gast und schon ziemlich neugierig was mich erwartet. Es dürfte ziemlich spannend werden, denn die Autorin betont immer wieder, dass ihre expliziten Szenen durchaus auch in der Wortwahl explizit sind. Ich persönlich mag Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und freue mich darauf, dass ich ihr ein paar Fragen stellen darf. Mal sehen, was ich ihr entlocken kann …

 

zu Besuch bei Amélie Duval, die Liebe mit Action und Erotik würzt …

 

Beschreibe dich in einem Wort!

Spontan

Klingt gut, bin schon gespannt, wie viel ich davon heute erlebe 😉

 

 

Strukturierter Planschreiber, Bandenmitglied oder kreativer Chaot – was ist dein Schreib-Erfolgs-Konzept?

Ich schreibe drauflos.

Spontan 🙂 Scheint wirklich zu passen …

In der Regel habe ich das Ende im Kopf, eine ungefähre Vorstellung, worin der Hauptkonflikt besteht, dann fange ich an zu schreiben.

Warum keinen Grundgerüst? 

Ich habe keinen Spaß daran, mich an einem fertigen Plot entlangzuhangeln. Vielmehr ziehe ich das Abenteuer vor, lasse mich von meinen Figuren überraschen, ohne zu wissen, was als Nächstes geschieht.

 

 

Welche Taste ist die am meisten abgenutzte auf deinem PC?

Das S.

Spannend 🙂 Denn statistisch gesehen liegt es in der deutschen Sprache nur auf Rang 4 (7,27%).

 

 

Wenn eine Fee dir einen perfekten Autorentag anböte, wie sähe der aus?

Auf einer Veranda am Meer ohne Telefon, Internet oder Handyempfang. Keine Verpflichtungen, kein Haushalt, nur Schreiben von morgens bis abends, dazu das Rauschen der Wellen.

Und eine Fee, die dir alle Wünsche erfüllt. Du kannst das ruhig nutzen, sie macht das gerne 🙂

 

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Gar keine. Dafür sind meine Geschichten zu actionreich und wild romantisch.

Ach komm, willst du etwas behaupten, dein Leben sei langweilig oder „normal“?

Mein Alltag ist nicht im Ansatz so aufregend, außer wenn ich schreibe. Allerdings fließen eigene emotionale Erfahrungen in meine Geschichten.

 

 

Was ist dein Geheimrezept, um die Muse anzulocken und Schreibblockaden (große und kleine) zu überwinden?

Ein leeres Blatt Papier und ein Bleistift.

So wenig soll da schon helfen? Wie das?

Im Fall einer Blockade schreibe ich beliebige Stichworte auf oder einen Satz und spinne diese weiter. Irgendwann fügt sich alles zu einem Ganzen. So bringe ich meine kleinen grauen Zellen zum Rotieren. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Geschichte für eine gewisse Zeit gedanklich loszulassen. Für einen Tag oder mehrere Tage. Dann schlägt die langersehnte Idee – häufig unter der Dusche oder abends im Bett – wie der Blitz ein.

Kreative Auszeiten … Ja, das scheint die Muse auch gerne zu haben.

 

 

Welchen Anteil hat das reine Schreiben im Autorenjob und was gehört noch dazu?

Das Schreiben macht nur 50% des Jobs aus.

Was beinhalten die anderen 50%?

Der Rest besteht aus Marketing und dem Kontakt zu den Lesern. Ohne geht es heutzutage nicht, und das ist extrem zeitaufwändig.

Was gehört neben Werbung und Leserkontakten noch dazu?

Recherche und Covergestaltung sind dazu verglichen ein Klacks.

Bist du bei den Titelbildern selbst kreativ tätig?

Nein, meine Cover lasse ich von Profis gestalten, die Motive suche ich allerdings selbst aus, weil sie mich inspirieren.

 

 

Was macht für dich ein gutes Buch aus?

Seit ich selbst schreibe, bin ich beim Lesen viel kritischer geworden.

Höre ich öfter. Ist glaube ich eine Art Berufskrankheit 🙂 Wie hat sich deine Leseverhalten verändert?

Früher habe ich pro Woche drei bis vier Bücher verschlungen. Heute schaffe ich es gerade mal, drei bis vier Bücher pro Jahr bis zum Ende zu lesen. Das ist sehr schade.

Liest du jedes angefangene zu Ende?

Nein, leider schaffen es viele Bücher nicht, mich zu packen. Ich langweile mich schnell. Von einem guten Buch erwarte ich eine originelle Idee, verblüffende Wendungen und einen schönen Schreibstil mit Sätzen, die mich immer wieder innehalten lassen, weil sie so elegant formuliert sind. Das Genre ist mir dabei egal.

 

 

Welche Gefahren lauern im Alltag auf deine Manuskripte, was kann dich von deiner Geschichte trennen?

Facebook ist die größte Gefahr von allen.

Wie wahr, wie wahr! 🙂

Mit Scrollen fängt es an, dann wird geliked, es folgen ein oder zwei Kommentare, und schon ist wieder eine Stunde vorüber. Ganz schlimm.

 

 

Und wenn du mal den Kopf freibekommen willst, womit beschäftigst du dich dann am Liebsten?

Ich gehe laufen.

Körperlich auspowern. Gute Strategie 🙂

Vor lauter Hecheln komme ich garantiert nicht dazu, an irgendwas zu denken. Perfekt!

*lach* Von der Seite hatte ich das noch nie betrachtet …

 

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Mit keinem, ehrlich gesagt. Ich verstehe mich mit allen blendend.

Es herrscht also Harmonie am Schreibtisch im Hause Duval … oder du willst nichts sagen 😉 Aber weiter im Text …

 

Wie groß ist dein SUM (Stapel ungeschriebener Manuskripte) und wie gehst du mit ihm um?

Ich habe keinen SUM.

Warum? *neugierig guckt*

Von anderen Autorenkollegen weiß ich, dass sie Ideen in der Schublade haben, was bei mir nicht der Fall ist. Ganz zu Beginn meiner Autorenkarriere hatte ich ein paar Ideen, doch diese habe ich längst zu Romanen verarbeitet. Ich bin, wie gesagt, spontan.

Ja, das beweist du immer wieder auf verschiedenste Art … Ich bin beeindruckt.

Wenn ich ein Buch zu Ende schreibe, lege ich eine Denkpause von einigen Wochen ein, bevor ich  mich an das nächste Manuskript mache. Ich könnte niemals an mehreren Büchern gleichzeitig arbeiten. Schreibe ich an einem Roman, tauche ich komplett ab. Egal, was ich tue: Die Geschichte ist immer mit von der Partie. Weil sich mir in den unmöglichsten Momenten Szenen oder Dialoge aufdrängen, habe ich mein Handy als Diktafon und/oder ein Notizbuch stets dabei.

Da ist es natürlich schwer den Kopf komplett freizubekommen oder mehrere Sachen parallel mit der nötigen Aufmerksamkeit zu schreiben. Wie viele Veröffentlichen rechnest du in etwa pro Jahr?

Bisher plante ich um die 3 bis 4 Romane pro Jahr, und so viele wurden es auch. Aber für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, etwas kürzer zu treten. Im Akkord zu schreiben, wirkt sich auf Dauer negativ aus: Nicht nur auf Qualität und Kreativität, sondern auch auf die Gesundheit und das Zusammenleben mit der Familie oder dem Partner.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Nachdem ich schon die über die Hälfte geschrieben hatte, entschied ich mich, einer wichtigen Nebenfigur fünfzig zusätzliche Jahre zu verpassen.

Eine Menge, das hat bestimmt die gesamte Dynamik beeinflusst …

Das verlieh der Geschichte plötzlich einen ganz neuen Kick.

 

 

Wie definierst du Erfolg?

Mir ist Anerkennung wichtig, das gebe ich offen zu.

Ist doch nicht verwerflich … und doch irgendwie normal. Wenn jemand etwas leistet, möchte er doch Anerkennung dafür …

Wenn ich eine Geschichte schreibe, möchte ich, dass sie von vielen gelesen wird und gut unterhält. Es gibt Kollegen, denen Bestsellerlisten und Literaturpreise egal sind.

Und dir?

Mir nicht. Natürlich sind solche Listen und Preise rein subjektiv, das bestreitet niemand, aber sie sind auch eine große Ehre, beweisen, dass dein Schaffen Freude bereitet und Anerkennung findet. Nichtsdestotrotz ist das größte Kompliment für mich das Feedback von Lesern, die nach eigenen Worten beim Lesen gelacht oder geweint haben. Wow! Berührt man den Leser emotional und ermöglicht ihm auf diese Weise, seinen Alltag für ein paar Stunden zu vergessen, ist es der größte Erfolg von allen.

Schließlich schreibt man ja in erster Linie für seine Leser …

Trotzdem sind Rankings wichtig, denn verkauft man trotz des positiven Feedbacks nur drei Bücher im Monat, wird man den Beruf bald an den Nagel hängen müssen, weil man finanziell nicht über die Runden kommt.

 

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Ist Autorin zu sein, dein Traumjob?

Liebe Amélie Duval, tausend Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mich zu empfangen und mir meine Fragen zu beantworten. Es war wirklich schön bei dir und ich hoffe, dass wir mal wieder das Vergnügen haben – vielleicht schon in Frankfurt. Deinem „Macho Lover“ wünsche ich für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg.

 

 

Mehr über Amélie Duval und ihre Bücher findet ihr auf:

Ihrer Homepage

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Skoutz-Lesetipp:

L.A. Guards: Boss Affair – prickelnder Romantikthriller von Amélie Duval

Die hübsche und quirlige Schmuckdesignerin Sienna Walsh ist ganz aus dem Häuschen, als sie ihr erstes eigenes Atelier eröffnet. Wäre da nicht der Kotzbrocken von nebenan, der sich als Boss der Bodyguardagentur Cerberus gern aufplustert! Schon von der ersten Minute an steht das Verhältnis der beiden unter keinem guten Stern. Sienna hasst alles, was auch nur entfernt mit dem Militär zu tun hat, und Tom Rennick sind chaotische Frauen mit Bauchpiercing und vorlautem Mundwerk mehr als suspekt. Bis etwas geschieht, das alles verändert, und Sienna sich in Tom verliebt. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpft sie gegen ihre Gefühle an. Denn Tom Rennick ist der Mann, der sie wieder zurück in die Hölle stürzen könnte!

Skoutz meint: Mit der Geschichte von Boss Tom endet eine unglaublich tolle Reihe, die einen ebenso gefangen genommen wie unterhalten hat. Amélie Duval hat dieses unglaubliche Talent, tiefgründige und sozialkritische Themen einzubauen, ohne der Story die Leichtigkeit oder den humorvollen Unterton zu nehmen. Aber keine Sorge, sowohl das Prickeln als auch die Leidenschaft haben einen festen Platz in ihren Geschichten und heizen uns beim Lesen ordentlich ein. Ein wirklich spannendes Finale, das keine Wünsche offen lässt.

 

 

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Wer das Buch schon kennt, kann (und soll!) es auf Skoutz.net bewerten, damit  unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).
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Hinweis:

“L.A. Guards: Macho Lover”, der dritte Teil einer fünfteiligen Reihe, ist ein 297 Seiten langer, im April 2017 von Amélie Duval selbst veröffentlichter romantischer Thriller mit ziemlich expliziten Szenen, in dem die selbstbewusste Journalistin Bobby das Leben von Personenschützer Alec ordentlich durchrüttelt.

Amélie Duval konnte mit ihrem prickelnden Romantikthriller “L.A. Guards: Macho Lover” unsere Skoutz Jurorin April Dawson überzeugen. Aus über 300 Titeln der Romance-Longlist ergatterte sie einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2018.

Die ausführliche Buchvorstellung bekommt ihr hier.

 

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