Shortlist Horror: Das Opfermesser von Simon Geraedts
Die Longlist Horror litt darunter litt, dass sehr, sehr viele genrefremde Bücher vorgeschlagen worden waren (nicht jede quietschende Tür macht ein Buch zum Horror-Roman). Dann entbrannte aus der von Horrorhexe Demetria Cornfield vorgestellten Midlist Horror eine nervenzerreißende Jagd um die begehrten Plätze der Shortlist. Gleich 5 Titel waren fast gleichauf, sodass am Ende wirklich jede Stimme zählte.
Doch jetzt stehen sie fest, die 3 Bücher, die sich den Lesern stellen, die bestimmen, wer den Horror-Skoutz 2016 erhält.
Das Opfermesser von Simon Geraedts ist eines davon.
Bei Das Opfermesser handelt es sich um einen 178 Seiten starken, im Dezember 2015 vom Autor selbst veröffentlichten Horrorthriller über Besessenheit und Wahnsinn.
Damit ihr euch ein Bild von Simon Geraedts machen könnt, war Autorenkollegin Kay bei Simon zu Besuch. Die beiden haben sich angeregt über Achterbahnen und Badewannen als Quelle der Inspiration und die Freiheit eines Crossgenre-Autors unterhalten (weiterlesen).
Doch damit nicht genug. Nachdem Wasser es auf die Shortlist geschafft haben, war es Zeit, das Buch noch einmal aus dem Skoutz-Regal zu nehmen, damit Demetria Cornfield das Buch einer Expertenuntersuchung unterzieht.
Lest selbst, was dabei herausgekommen ist.
Demetria Cornfield bespricht: Das Opfermesser von Simon Geraedts
Auf diese Geschichte war ich ganz besonders gespannt!
Wenn im Horror-Genre mindestens ein Kind, eine zukünftige Stiefmutter, ein Wald und ein Messer vorkommen, verheißt das nichts Gutes. Im Falle eines Horrorfans bedeutet das allerdings die Vorfreude auf angenehmes Gruseln, das sich dann hoffentlich zum erhofften Horror steigert.
Was soll ich sagen: meine Erwartungen haben sich auf jeden Fall mehr als erfüllt!
Zum Buch:
Gekonnt spielt Simon Geraedts bei der Einführung der Charaktere mit der gesamten Emotionspalette. Ich selbst konnte die Abneigung und den steigenden Hass des Jungen auf die neue Lebensgefährtin des Vaters nicht nur nachvollziehen, sondern auch mitfühlen.
Naja, als bekennende Nichtromantikerin hab ich für Liebesgesäusel eh nicht viel übrig, aber durch die Augen eines neunjährigen Kindes, das die geliebte Mutter erst vor einem Jahr verloren hat, ist das Geturtle seines Vaters nicht nur unverständlich, sondern mehr als unerträglich. Da kommt das mysteriöse Messer, das einem jeden Wunsch zu erfüllen scheint, natürlich immens recht. Und das bisschen, was es als Gegenleistung verlangt – im Vergleich zu dem, was man im Austausch bekommt, ist doch ein Klacks, oder?
Gesamteindruck:
Obwohl der Horror sich ganz leise, Seite für Seite, entfaltet, verspürt man bereits beim Einstieg in die Geschichte ein leichtes Unbehagen. Ich musste mich zwingen, der Erzählung durch langsamses Lesen meinen Respekt zu zollen, da die Neugierde mich zu immer schnellerem Umblättern gezungen hat. Ich wollte irgendwann einfach nur noch wissen, was hinter diesem vermaledeiten Messer steckt! Wo kommt es her, wie alt ist es, macht es sowas öfters, und wenn, wie kommt es zu seinen Opfern? Genau, das sind die Zutaten, die einen feinen Horror ausmachen:
Geheimnisse, Verführung einer reinen Seele zu Gedanken und Handlungen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Das Ende hat mich zwar nicht ganz befriedigt ….
SPOILER EIN
ja, ich wollte, das sie stirbt, oweh, ich bin ebenfalls besessen), aber doch irgendwie versöhnt (jeder wie er es verdient! – sorry Simon, ich bin auf Lukas Seite, aber ein Jahr nach dem Tod seiner geliebten Frau hat man nicht schon ne neue Verlobte)
SPOILER AUS
und hält auch noch eine Überraschung bereit.
Alles in allem konnte Simon Geraedts mich mit dem Opfermesser absolut in seinen Bann ziehen. Wie auch die anderen beiden Bücher, hat es dieses zurecht in die Endunde geschafft.
Ich bin so gespannt auf den Sieger des Genres – für mich haben alle drei Autoren jedenfalls schon gewonnen!!!
Wenn ihr vom Opfermesser überzeugt seid, könnt ihr z.B. hier das Buch kaufen.
One Comment
Geraedts Ellen
Super spannend das buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinem Bann gezogen freue mich auf mehr