Auterenmarketing

S4S – Du bist ja eine Marke! Als Autor solltest du das sein.

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Habt ihr euch schon mal überlegt, was ihr mit Apple gemeinsam habt? Mit einem großen, milliardenschweren, international agierendem Unternehmen? Ihr verkauft wie Apple ein Produkt. Und dazu braucht ihr (und euer Produkt) ein positives Image. Ihr müsst die Assoziationen mit eurer Autorenpersönlichkeit und euren Büchern verbinden, die dazu führen, dass eure Leser genau eure Bücher haben wollen. Damit das funktioniert, solltet ihr euren Namen zur Marke ausbauen. Wir schreiben das hier in dieser Rubrik in erster Linie aus der Sicht von Autoren. Aber im Grundsatz trifft das natürlich auf Blogger, die dann eben nicht ihre Bücher, sondern ihre Beiträge an den Leser bringen wollen, genauso zu.

 

Was ist eine Autoren-Marke?

„Marke“, oder für Denglisch-Freunde „Brand“, sind zunächst einmal rechtliche Definitionen (§ 3 Markengesetz). Gemeint sind Schriftzüge, Logos ggf. auch Klangfolgen (wie z.B. bei Windows), die bei bestimmten Personen Assoziationen in Bezug auf ein Unternehmen auslösen sollen.

Im Geschäftsleben wird das noch etwas weiter gefasst und meint damit auch die Standards und Methoden, die diese Assoziationen mit dem Symbol verknüpfen sollen.

Soweit, so gut. Aber was hat das jetzt mit Autoren und Büchern zu tun? Nichts, solange man nicht schreibt, um Leser zu finden. Außerhalb der Tagebuchschreiberei also eigentlich sehr viel. Denn um ein Buch seinen potentiellen Lesern vorzustellen, sollte man das Buch wie ein Produkt und den Leser wie einen geschätzten Kunden behandeln. Und schon, sind wir mitten drin in der fremden Welt von Markenpolitik, Marketing und all den anderen Dingen, die eben zu einem erfolgreichen Unternehmen dazugehören.

Das ist jetzt für Autoren nicht so schwer, denn im Prinzip beschränkt sich der Fokus auf eure Bücher und eben eure Person – oder präziser gesagt, das Bild eurer Person, das ihr euren Lesern geben wollt.

Im Prinzip müsst ihr eure Leser nur überzeugen, dass eure Bücher mindestens großartig sind und ihr so sympathisch, dass man sie gerne liest. Mit dem Aufbau einer Marke könnt ihr nun diesen Eindruck verstärken und auf mehr Leser überzeugender wirken. Zwei Fliegen mit einer Klappe … oder vielmehr Marke.

Warum brauche ich eine Autoren-Marke?

Was bringt uns dazu, aus der Masse der Neuerscheinungen und alten, noch nicht gelesenen Büchern, dieses eine Buch herauszuziehen?

Rezensionen, Informationen, Cover, Titel, Klappentext, der Autor selbst … Es läuft auf ein einziges Wort hinaus: Präsentation.
Klar, wie sonst soll man von einem Buch erfahren, sich dafür interessieren, es kaufen wollen? Apple muss noch gar nicht sagen, was es Neues hat, damit die Leute schon anstehen und es haben wollen. Übertragen auf den Autor heißt es: Wenn ihr ein Buch ankündigt, wird es gekauft, nur weil es von euch ist. Das ist gut. Da wollen wir hin.

Nun will der Leser zunehmend wissen, wessen Buch er liest. Ähnlich wie in der Musik, wo die Songs untrennbar mit den Interpreten verbunden werden, beginnt man auch, sich für die Menschen hinter den Geschichten zu interessieren. Das ist gefährlich, wenn z.B. bei Kinderbuch-Ikonen wie Enid Blyton der Verdacht aufkommt, dass sie gar nicht so liebenswert und nett war, wie man nach Lektüre von Hanni und Nanni oder der 5 Freunde vermuten würde. Oder wenn man erfährt, dass der Autor eines an sich tollen Buchs einen rechtsradikalen Hintergrund hat, dessentwegen man ihn nicht unterstützen will. Das ist aber auch gut, denn so kann man sich als sympathischer Autor eine Fangemeinde aufbauen, die unabhängig von einem konkreten Titel an der eigenen Arbeit Interesse hat. Mir persönlich kann nichts Schöneres passieren, als wenn mich ein Leser von sich aus anschreibt und freundlich nachfragt, wann es endlich, endlich wieder ein Kay-Noa-Buch gibt.

Eine Autorenmarke entsteht also aus der Art, wie man sich und seine Bücher der Leserwelt präsentiert, was man von dem Autor und seinem Werk weiß oder präziser: Was man mit ihnen verbindet.

Eine Marke ist das, womit man euch beschreibt, wenn ihr nicht da seid.

Ohne Markenstrategie kann man seinen Verkaufserfolg weder planen noch steuern. Wer keine Markenstrategie verfolgt, ersetzt sie durch Zufall, dann sehen die Leute in euch und euren Büchern eben was immer ihnen einfällt. Ihr werdet immer einen Eindruck bei euren Lesern oder auch nur Interessenten hinterlassen. Sorgt dafür, dass es ein guter, ein für euer Anliegen richtiger ist. Das heißt, ihr könnt natürlich ein humorvoller und herzlicher Mensch sein, aber wenn ihr bitterböse hardboiled Thriller verkaufen wollt, würde ich diese Eigenschaft nur gezielt einsetzen. Das mag auf den zweiten Blick wundervoll sein, aber auf den ersten Eindruck hin würde man euch im Zweifel nicht zutrauen, dass ihr diese superspannenden, abgründigen Geschichten glaubhaft rüberbringt.

Ihr sollt euch natürlich nicht verstellen, aber überlegt euch gut, welche der vielen Facetten, die euch als Gesamtkunstwerk ausmachen, diejenige ist, die ihr zuvorderst und zuerst präsentiert. Das sollte das sein, was euch mit euren Büchern verbindet. Was der Leser mit euren Büchern verbindet. Was ihn dazu bewegt, diese Bücher zu kaufen. Immer wieder. Weil man weiß, dass Stephen King für Spannung steht.

Wofür steht ihr?

Wenn ihr euren Lieblingsautor in drei Worten beschreiben müsstet, welche Begriffe wären das? Welche auch immer – sie sind die Basis seiner Marke. Sie müssen nicht hundertprozentig stimmen, dazu müsst ihr den Menschen noch nicht einmal kennen, es sind die Emotionen, die ihr mit ihm verbindet. Die Worte, deretwegen ihr zu seinen Büchern greift (gut) oder sie eben meidet (schlecht).

Das ist es, was Verlage für ihre Autoren machen und das ist es, was erfolgreiche Self-Publisher tun. Es ist völlig egal, ob ihr nun selbst verlegen wollt oder zu einem Verlag möchtet. Wer ihr seid und wofür ihr steht, das solltet ihr immer selbst bestimmen. Warum? Während ein Verlag eine verbrannte Marke einfach entsorgt und sich einem neuen Autor zuwendet, habt ihr ja nur euch und solltet darum auf euch und euren Ruf achten.

Ich habe erst überlegt, wofür meiner Meinung nach meine Bücher stehen und dann in den Social Media gefragt, was meine Freunde mit mir und meinem Autorennamen „Kay Noa“ verbinden. Wir waren uns einig bei „Spannung“ und „Humor“. Dann fielen die Vorschläge etwas auseinander. „Botschaft“ kam öfter, worauf ich nie gekommen wäre. „Freundschaft“, was ich noch genommen hätte, kam selten. Meine Marke ist also noch nicht so geschärft, wie sie sein sollte.

Wie baut man sich eine Autoren-Marke auf?

Marken entstehen durch verschiedene Zutaten. Damit kann man Bibliotheken füllen und bei den BWL-Lehrstühlen wird das auch getan. Wir wollen hier aber kein Studium verkaufen, sondern euch nur ein Gefühl dafür geben, wie man sich eine möglichst starke Autoren-Marke erarbeiten kann.

Wer sich von seinen Lesern und Verlegern nicht treiben lassen will, sollte sich also folgende Fragen zu seiner Autoren-Marke stellen:

  • In was für einem Genre schreibst du?
    (Und auch wenn es schwierig ist, ein einzelnes Genre zu bezeichnen, für diese Übung darf es nur ein einziges sein)
  • Wie gut kennst du deine Zielgruppe? Wer wird am wahrscheinlichsten deine Bücher lesen?
    (Nein, „Mutti“ oder „Mein Partner“ gelten so wenig wie „mein Lektor“. Welcher Typ von Leser dürfte sich besonders für die Art von Geschichte interessieren, die du erzählst?)
  • Was macht deine Bücher zu etwas besonderem, zu einem Must-read?
    Wodurch unterscheiden sich deine Bücher innerhalb ihres Genres von dem üblichen Stoff, den deine Zielgruppe mag? Warum sollte man genau dein Buch kaufen? (Nein, weil es deins ist, genügt hier nicht. Leser sind egoistisch. Deine Antwort sollte sie und nicht dich bereichern.)

Ich für mich stelle fest, dass ich mir über das Genre gar keine Gedanken gemacht habe. Böser Fehler. Aber da ich von seltenen Ausflügen in den Romance-Bereich eigentlich immer mit mehr oder weniger ausgeprägten fantastischen Elementen schreibe, kann ich jetzt also meine 3 Attribute festlegen: Spannende und humorvolle Fantasy.

Für alle, die sich das lieber nochmal genauer ansehen wollen, haben wir uns damit in einem ausführlichen Artikel nochmal befasst: Schritt für Schritt zur Autoren-Marke.

Ihr seid noch nicht sicher, ob ihr das braucht?

Wir von Skoutz 4 Success schon. Natürlich habt ihr recht, wenn ihr erst mal schluckt, weil das so viel Arbeit ist, die vermeintlich nichts mit der Schriftstellerei zu tun hat. Ja, aber es hat schon Gründe, warum man heute lieber Autor sagt. Weil da „Auto“ drinsteckt und das heißt wie alle Altgriechen wissen, „selbstständig“. Wenn ihr bestimmen wollt, wer ihr seid und was ihr seid, dann solltet ihr dieses Thema nicht aus der Hand geben. Seid ihr selbst, auch wenn ihr euch dabei natürlich Beratung und Hilfe holen könnt.

Der Aufbau einer Autoren-Marke ist eine Menge Arbeit, aber das ist es wert.

  • Wollt ihr als Autor bekannt werden?
  • Wofür wollt ihr bekannt werden?
  • Mit wem würdet ihr am liebsten verglichen werden? Wer sind eure Vorbilder?

Erzählt uns eure Gedanken in den Kommentaren. Wie ihr mit euren Büchern, euren Buchprojekten umgeht. Wie ihr euch vorstellt, bei den Lesern, im Social Media, bei einem Verlag. Was euren Blog zur Marke macht. Lasst uns anhand von Beispielen lernen.

Skoutz 4 Success (oder kurz S4S) hat sich auf die Fahne geschrieben, Autoren und Verlagen hierbei zu unterstützen. Neben den breit gefächerten Leistungen einer Agentur bringen wir für euch auch Beiträge, die euch dabei helfen sollen, selbst ein Gespür für diese Arbeit hinter den Kulissen zu entwickeln. Denn das entscheidet mindestens so sehr über Erfolg und Misserfolg wie die Qualität der Geschichte selbst.

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