RIP: Rosamunde Pilcher mit 94 Jahren verstorben

Rosamunde Pilcher ist ihrem Sohn Robin Pilcher zufolge im Alter von 94 Jahren überraschend an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Dies wurde auch vom Rowohlt-Verlag, ihrem deutschen Verleger, über Twitter bestätigt. Damit hat eine der bekanntesten Autorinnen des Romance/Liebesromans die Feder endgültig aus der Hand gelegt.
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Der Mensch Rosamunde Pilcher

(c) rowohlt

Rosamunde Pilcher wuchs als Tochter eines Marineoffiziers bei ihrer Mutter in England auf, während ihr Vater im Ausland diente. Sie selbst arbeitete später auch im Ausland als Sekretärin im Auswärtigen Dienst. Die Engländerin veröffentlichte zwar schon als Teenager ihre erste Kurzgeschichte, doch der Durchbruch ließ auf sich warten.

Später heiratete sie einen Textilunternehmer, mit dem sie nach Schottland zog, wo sie seit Kriegsende lebte. Als Hausfrau und Mutter von vier Kindern begann sie abends am Küchentisch, sobald die Kinder schliefen, regelmäßig zu schreiben. Zuerst Kurzgeschichten für Frauenmagazine unter dem Pseudonym Jane Fraser. Erst mit 63 Jahren konnte sie mit „Die Muschelsucher“ (The Shell Seekers, 1987), einer dramatischen Familien-Saga, die internationalen Bestseller-Listen erobern, aus denen sie sich dann aber nie wieder vertreiben ließ. Ihre Werke verkauften sich weltweit über 60 Millionen mal, bis sie 2000 mit dem Roman „Wintersonne“ ihre schriftstellerische Laufbahn beendete. Sie gab an, dass sie mit dem Schreiben aufhöre, weil sie sich zu alt fühle, um moderne Geschichten zu erzählen.
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Die Autorin Rosamunde Pilcher

Man kann von Rosamunde Pilchers Büchern (und dem, was das ZDF in den Verfilmungen daraus gemacht hat) denken was man will. Unbestritten ist sie eine der bekanntesten Autorinnen des Romance-Genres. Mit ihren Büchern hat sie unsere Vorstellung vom englischen Landleben entscheidend geprägt. Seit 1993 verfilmte das ZDF Rosamunde Pilcher-Bücher und bringt es hierbei auf inzwischen stattliche über 100 Folgen. Das war zumindest ihrer Bekanntheit in Deutschland so zuträglich, dass sie in Bezug auf kitschige Romanzen und Settings auf englischen Landgütern sprichwörtlich wurde.

Die Königin der Liebesschnulze behandelte in vielfältigen Variationen die Abgründe der heilen Welt, wie sie die stimmungsvoll beschriebenen Landschaften Cornwalls und Schottlands, immer darstellte. Doch über alle Schwierigkeiten und Leiden hinweg fanden die Protagonisten immer in behaglicher Atmosphäre zueinander. „Ich schreibe über Menschen„, sagt Pilcher, „die sich lieben und sich untreu sind, die falsche Entscheidungen treffen und sich dafür verantworten müssen.“ Aber sie beschreibt eben auch, dass man mit Liebe, Zuversicht und Freundschaft alle Hürden überwinden kann, und das tut unseren zynischen Zeiten sehr gut.

Lesen, so wird Pilcher zitiert, soll wie Urlaub sein.

Eine Flucht aus dem hässlichen und langweiligen Alltag. Und ja – das bestätigen wir gerne. Vielen Dank, Rosamunde, fare well. In unseren Herzen lebst du fort.

Eine Werksliste ist im Wikipedia-Eintrag zu Rosamunde Pilcher enthalten. Natürlich ist Rosamunde Pilcher auch auf unserer Classic-Liste Romance vertreten.
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Lesetipp: Die Muschelsucher – Familien-Saga von Rosamunde Pilcher

Penelope Keeling kann zurückblicken auf ein langes und bewegtes Leben. Ihre Kindheit war eine Zeit unbeschwerten Glücks, aber ihre Ehe wurde zu einer Katastrophe. Und auch als sie die große Liebe fand, wollte ihr Leben sich ihren Wünschen nicht fügen. Penelopes liebster Besitz ist ein Gemälde mit dem Titel „Die Muschelsucher“, das ihr Vater einst malte.

Als ihre Kinder erfahren, dass das Werk mittlerweile ein Vermögen wert ist, entbrennt ein heftiger Streit darum. Doch Penelope kann sich nicht von dem Bild trennen. Zu viele Erinnerungen sind damit verbunden: an ihre unkonventionelle Kindheit in Cornwall, eine Zeit unbeschwerten Glücks, aber auch an die Kriegsjahre, eine unglückliche Ehe – und natürlich an ihre große Liebe. Und je tiefer die Erinnerungen sie in die Vergangenheit ziehen, desto klarer wird Penelope, dass sie die vor ihr liegenden Entscheidungen nur mit dem Herzen treffen kann …

Skoutz meint: „Die Muschelsucher“ ist ein Buch, das zum Lachen und Weinen verführt und in dessen Zauber man sich verfängt. Auch wenn man kein Freund kitschiger Liebesgeschichten ist, hat dieses Bucht etwas an sich, was auch den skeptischen Leser in seinen Bann schlägt, berührt und zwischen die Zeilen zieht. Man will Penelope kennen lernen, sie verstehen und wissen, wie sie ihre Geschichte meistert, die sich nach und nach in einem großen Bogen offenbart und die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft. 

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