Report aus dem Skoutz-Buchregal #75: Notre Dame

Ob es ein Zufall ist, dass unser Sonder-Report auch gleich eine runde Zahl hat? Egal. Nach den schrecklichen Bildern von gestern Nacht, in der Paris vom Großbrand in Notre Dame schaurig leuchtete, wollten wir ein kleines Zeichen setzen.

Kirchen sind ja nicht nur Gotteshäuser, sondern auch ein Ort der Kunst, Kultur und Inspiration. Ob das der Kölner Dom, Westminster Abbey oder eben Notre Dame sind – sie alle sind vielfach in der Literatur verewigt. Wir haben für euch eine Sammlung unserer Notre Dame-Geschichten ins Skoutz-Buchregal #75 gepackt.

Seht selbst:

 

Report aus dem Skoutz-Buchregal #75: Notre Dame Special

Tatsächlich gibt es nicht nur jede Menge Literatur über Notre Dame, sondern auch Filme, Musicals, Opern und Ballett-Stücke. Wobei viele ihrerseits Romane zur Vorlage haben, oder deren Geschichten, quasi als Fan-Fiction, weiterspinnen. Hier aber einmal die Bücher, die wir in der Skoutz-Bibliothek hatten, im Skoutz-Buchregal #75 quer durch die Genres zusammengestellt:

 

Der Glöckner von Notre Dame – Weltliteratur von Victor Hugo

Vielfach verfilmt und für die Bühne adaptiert hat Victor Hugos schillernder Roman ‚Der Glöckner von Notre-Dame‘ (1831) einen festen Platz unter den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Hugos höchst kunstvolle Verbindung des historischen Sujets mit den poetischen Idealen der Romantik fand bis heute kaum ihresgleichen: Eingebettet in glänzende Schilderungen des mittelalterlichen Lebens in Paris erzählt der französische Dichter die Geschichte des missgestalteten Glöckners Quasimodo, dessen selbstlose, aber heimliche Liebe zu der feurig-schönen Esmeralda erst im Tod Erfüllung findet.

Skoutz meint: Victor Hugo muss man wegen seines untrüglichen Gespürs für die Motivation seiner Figuren bewundern, mit dem er selbst die beiläufig erwähnten Nebenfiguren so echt und plausibel werden lässt, dass einem der Atem stockt. Was natürlich auch an der bittersüßen, tragischen Geschichte liegt, bei der Quasimodo zwischen verschiedenen Formen der Liebe wählen und letztlich scheitern muss. 

Weniger bekannt ist, dass diese Geschichte nur ein Auszug aus einem deutlich umfassenderen Werk ist, das im Original keinesfalls zufällig viel allgemeiner „Notre Dame de Paris“ heißt. Damit ihr auch den Rest kennen lernt, haben wir euch Victor Hugos Meisterwerk in den Skoutz-Classics natürlich ausführlich vorgestellt.

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Im Schatten von Notre Dame – Krimis aus dem mittelalterlichen Paris von Jorg Kastner

Paris im Jahr 1483.
Bedrohliche Schatten liegen über der Stadt, in die der junge Kopist Armand Sauveur auf der Suche nach Arbeit kommt. Nachts macht ein unheimlicher Geistermönch die Gassen unsicher, und im Zentrum der düsteren Machenschaften steht die Kathedrale von Notre-Dame. Armand begegnet dem undurchsichtigen Archidiakon Frollo, der betörend schönen Tänzerin la Esmeralda und dem buckligen Glöckner Quasimodo – und stößt dabei auf ein Geheimnis, das die ganze Welt erschüttern kann.
Ein Geheimnis, das Victor Hugo in seinem Werk »Der Glöckner von Notre-Dame« verschwiegen hat.

Skoutz meint: Die Geschichten aus den Schatten von Notre Dame im Sammelband sind auf alle Fälle eine gute Wahl für alle Liebhaber historischen Flairs und spannender Kriminalfälle mit einem schönen Hauch von Verschwörungstheorien und Mystery. 

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Unter dem Himmel von Notre Dame – historische Romance von Penelope Williams

Paris 1789, am Vorabend der Französischen Revolution.
Seit ihrer ersten zufälligen Begegnung sind die schöne Gabrielle und Maximilien de Saint-Just, unehelicher Sohn, aber einziger Erbe eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Frankreichs, füreinander entflammt. Doch Gabrielle wird von der einflussreichen Familie ihres ersten, verstorbenen Mannes gejagt, die ihren kleinen Sohn Dominique, Frucht dieser Mesalliance, entführen will. Max hat als Bastard schon früh lernen müssen, seine Gefühle zu verbergen und mit Zynismus und Skrupellosigkeit in den Gassen von Paris zu überleben, nachdem sein hochgeborener Vater die Mutter sitzen ließ, und diese sich als Prostituierte durchschlagen musste. Einen Tag vor Ausbruch der Revolution wird Gabrielle mit dem kleinen Dominique dann in die Bastille verschleppt …

Skoutz meint: Vielschichtige Figuren in einer dramatischen Geschichte aus einer der spannendsten Epochen, die Europa bisher erlebt hat. Ein Pageturner, der den Leser wirklich in jeder Szene mitfiebern lässt, aus einer Zeit, die bei historischer Romance bisher erstaunlicherweise gar nicht so viel Beachtung findet. 

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Fest der Finsternis – Horrorthriller von Ulf Torreck

Paris im September 1805.
Der intrigante Polizeiminister Joseph Fouché regiert die Stadt mit eiserner Hand. Doch die Bewohner der Weltmetropole sind ergriffen von Angst. In finsteren Gassen werden die Leichen blutjunger Mädchen gefunden, die Brutalität der Morde ist beispiellos. Der für seinen Jagdinstinkt berühmte Polizist Louis Marais arbeitet wie besessen an dem Fall. Marais weiß, dass es ein Monster braucht, um ein Monster zu jagen.

Er greift auf die Hilfe eines alten Bekannten zurück, der hinter den Mauern des Irrenhauses von Charenton sein Leben fristet. Doch damit führt Marais den Alptraum erst zu seiner wahren Größe …

Skoutz meint: Krimi, Thriller oder Horror? Gar nicht so leicht zu sagen, bei dieser mitreißenden Geschichte, die den Leser auf die Jagd nach einem französischen Jacques de Ripper schickt. Zusammen mit dem vielschichtig beschriebenen Helden Marais hofft man von Seite zu Seite mehr, dass man die Monster, die gerufen wurden, auch wieder los wird. 

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Notre Dame de Dada – Gefühlvoll geschriebene Biografie von Eva Weissweiler

Der Kunstwelt ist sie bekannt als erste Frau des Malers Max Ernst, als Muse der Dadaisten und Surrealisten. Doch Luise Straus-Ernst, 1893 als Tochter einer jüdischen Fabrikantenfamilie in Köln geboren, war viel mehr: Kunsthistorikerin, Verfasserin von Kurzgeschichten, Reportagen, Romanen und Rundfunkautorin der ersten Stunde.

Luise Straus-Ernst tat als eine der ersten promovierten Kunsthistorikerinnen ihrer Generation viel für die Förderung seines Œuvres und die Kölner Dada-Bewegung. In ihrer Wohnung am Kaiser-Wilhelm-Ring verkehrten Paul Klee, André Breton, Paul Eluard und Tristan Tzara. Ihre Ehe mit Max Ernst hielt nur wenige Jahre. Ihn zog es hinaus nach Paris, während sie mit Sohn Jimmy in Köln blieb. Doch auch sie musste bald fort, weil sie Jüdin war. 1933 emigrierte sie ebenfalls nach Paris. Sie glaubte nicht an den Sieg des Hitler-Regimes und versteckte sich in einem Hotel in der Provence, wo sie ihre Autobiografie »Nomadengut« schrieb. Ein im letzten Moment eintreffendes Ausreisevisum für das »Ehepaar Ernst« wurde unter mysteriösen Umständen für ungültig erklärt. In Begleitung der berühmten Kunstsammlerin Peggy Guggenheim, die er später heiratete, reiste nur Max Ernst nach Amerika. Luise Straus-Ernst blieb in Frankreich und wurde 1944 mit einem der letzten Konvois, die nach Osten rollten, deportiert. Sie starb mit 51 Jahren in Auschwitz.

Skoutz meint: Kunstgeschichte trifft auf Weltgeschichte und zerreibt einen faszinierenden Menschen, der seinem Herzen und seiner Überzeugung folgt, auch wenn die Widerstände unüberwindlich sind. Ein wunderbares Zeitportrait, das unaufdringlich wie nebenbei viel Wissen präsentiert und den Leser bildet. Aber vor allem ein berührendes Buch, das viele Fragen aufwirft, die man mit dem Herzen beantworten muss. 

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Die Schatten von Notre Dame – Episodendrama von Christina Geiselhaft

Ein knapp zwanzigjähriges Mädchen ist auf der Suche nach Glück und Geborgenheit und landet auf der Straße.
Als sie den geheimnisvollen Banditen kennen lernt, glaubt sie die große Liebe gefunden zu haben und wird schrecklich enttäuscht.
Ein gescheiterter Akrobat lebt eine traurige, falsche Existenz als Gigolo und Straßenkünstler. Als sich ihm endlich die Chance eines neuen Lebens bietet, steht er vor einer schweren Entscheidung.
Eine verheiratete Frau glaubt, nach der zweiten missglückten Ehe endlich den Richtigen gefunden zu haben, da entgleitet ihr das Glück.
Ein verheirateter Mann führt ein Schattendasein, bis er seine Homosexualität entdeckt. Und dennoch ist sein Glück nicht vollkommen. Die Schuld, als Vater versagt zu haben, lässt ihn nicht ruhen.
Sie alle verbindet ein dunkles Geheimnis.

Skoutz meint: Manchmal will man ja lesen, dass es andere auch nicht leicht haben. Dem ist dieses bittersüße, melancholische, manchmal tieftraurige, manchmal hoffnungsfroh poetische Buch zu empfehlen. Die verschiedenen Geschichten verweben sich unmerklich zu einem komplexen Muster, das den Leser unweigerlich gefangen nimmt. 

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Notre Dame von hinten – erotische Geschichten aus der Stadt der Liebe von Dagmar Fedderke

Dagmar Fedderke erzählt die Geschichten von Begegnungen und Verführungen. Die Geschichten sind in sich abgeschlossen, aber doch durch ein lockeres Netz von Zusammenhängen miteinander verbunden …
Auf der Straße, im Cafe, in der U-Bahn, bei der Frauenärztin …
Begegnungen, bei denen Liebe und Sex in der Luft liegen, häufig nicht und manchmal doch passieren. Alltäglich, schnell, romantisch, witzig. Manchmal auch tragisch.
Die Autorin beobachtet genau, und kann dabei mitten in einer scheinbar beiläufigen Beschreibung von Alltag die Kostbarkeit einzelner Momente einfangen.

Skoutz meintKeine Brachialerotik, die mit Details aufwartet, die man von sich selbst nicht wissen will, aber ein Knistern, das auf den ersten Seiten beginnt und mit kundiger Hand immer wieder neu entfacht wird. Oft augenzwinkernd, manchmal lüstern, manchmal kokett. Immer lesenswert und unterhaltsam. Kein Wunder, dass das Buch in der Presse so gelobt wurde. 

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Die Madonna von Notre Dame – Mystery-Krimi von Alexis Ragougnau

Notre-Dame an einem Sommermorgen.
Die Messe hat kaum begonnen, als eine ganz in Weiß gekleidete junge Frau leblos zu Boden sinkt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, doch Pater Kern lässt der Fall keine Ruhe: Wer ist der Unbekannte, den der Clochard Kristof in der Mordnacht beobachtet hat?
Mit der Staatsanwältin Claire Kauffmann macht Pater Kern sich auf die Suche nach der Wahrheit – und kommt in den Gewölben von Notre-Dame einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur …

»Spannend bis zur letzten Seite, ein unvergesslicher Ermittler, lebensechte Figuren: Der französische Krimi hat seinen neuen Papst gefunden.« RTL

Skoutz meint: Ein moderner Kriminalroman, der in seltsamen Kontrast zu Schachts mittelalterlichen Krimis steht. Derselbe Tatort, dieselbe Stadt, Menschen, die durch Jahrhunderte voneinander getrennt sind, und doch gut zusammen ermitteln könnten. Dem Verbrechen haftet etwas eindeutig Zeitloses an und der so gewitzte wie resolute Pater Kern ist ein Ermittler, von dem wir gerne noch mehr lesen möchten. 

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Notre Dame – melodramatischer Liebesroman von Ulrich Schacht

Paris, Ende 1991.
Der deutsche Journalist Torben Berg ist in die französische Hauptstadt geflogen, um fern von seiner Familie den Silvesterabend zu verbringen. Zwar weiß seine zwölfjährige Tochter von der Reise, nicht aber seine Frau: Ihre Ehe ist gescheitert. Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Genau hier widerfuhr Berg anderthalb Jahre zuvor das größte Liebesglück und größte Liebesleid. Damals begleitete ihn die junge Studentin Henrike Stein aus Leipzig, die Berg nach einem Konzert Wolf Biermanns Ende 1989 kennengelernt hatte. Es begann eine gewaltige, eine erotische Liebe, die sich gleichwohl immer mehr verdunkelte und deren Schatten bis nach Paris ins Jahr 1991 reichen. Hier muss Torben Berg einen neuen Horizont finden, der sich endlich wieder aufzuhellen beginnt.

Skoutz meint:  Es gibt Bücher, da versteht man die Begeisterung des Feuilletons nicht so recht. Und es gibt Bücher, bei denen es anders ist. Dieses ist eins der Sorte, die unter jedem nur denkbaren Aspekt lesenswert sind. Sprachlich und unter künstlerischen Aspekten ebenso wie von der Geschichte her, die bewegt und mitreißt, verstört und Hoffnung schenkt. Auch weil sie ein kleines bisschen die Geschichte von jedem von uns ist.

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So, das war’s erst einmal. Das Skoutz-Bücherregal #75 wird vorerst wegen Überfüllung geschlossen. Für alle bibliophilen Notre Dame-Liebhaber ist garantiert etwas dabei. Und wenn wir was vergessen haben, dann sagt uns in den Kommentaren, welche Bücher die Kathedrale noch verewigt haben.

Und bitte vergesst nicht, eure Bücher mit einer Buchfieberkurve bei der Skoutz-Buchsuche einzutragen. 5 schnelle Klicks für euch, aber eine Riesenhilfe für alle anderen Leser, die Autoren und natürlich die Geschichten selbst. Denn Geschichten können nur leben, wenn sie gelesen werden. Darum:

Skoutzig sein!

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