Maximal unsichtbar – Eine Coming of Age-Story von Nicol Goudarzi

Unsere Finalistin des Vorjahres, Annemarie Bruhns hat sich die Longlist Contemporary vorgenommen und die Geschichten gesichtet. Die Auswahl fiel ihr nicht leicht, aber so sind die Regeln eben.  Und die Liste, die Annemarie zusammengestellt hat, ist wunderbar.

Man merkt die großen Themen unserer Gesellschaft auch daran, wie sich die Buchwelt Jahr für Jahr verändert. Eins bleibt aber immer gleich: Mit viel Herzblut geschriebene Geschichten über die Themen unserer Zeit und diese finden sich in der Midlist Contemporary wieder, Eines dieser Bücher ist Maximal unsichtbar, ein außergewöhnlicher Roman über Freundschaft von Nicol Goudarzi, herausgegeben über Loeper Karlsruhe im Mai 2022.

Maximal unsichtbar von Nicol Goudarzi

Ein außergewöhnlicher Roman über zwei Außenseiter, empathisch und einfühlsam erzählt.

Um was geht es in der Geschichte?

Eigentlich will die fünfzehnjährige Maxima nur noch dieses eine Schuljahr in der zehnten Klasse hinter sich bringen. 165 Schultage lang. Möglichst still und unsichtbar, um weniger gemobbt zu werden. Doch alles wird anders, als der selbstbewusste Bastian in ihre Klasse kommt: körperbehindert und mit Hilfe eines Sprachcomputers sprechend. Bastian wird Maxima als Projektpartner zugeteilt, und damit sind die Blicke der anderen nicht nur auf ihn, sondern auch auf Maxima gerichtet. Schon bald merken die beiden, dass sie mehr verbindet, als auf den ersten Blick vermutet, sowohl im Schulalltag als auch im Fantasy-Rollenspiel zwischen feinen Elben und stinkenden Orks. Durch das gemeinsame Projekt findet Maxima zu ihrer eigenen Stimme und wird zunehmend sichtbar, während Bastians Behinderung immer mehr in den Hintergrund tritt. Doch dann wird ihr Kampf gegen Ausgrenzung und Vorurteile in beiden Welten auf eine harte Probe gestellt.

Eine Coming-of-age-Geschichte für Jugendliche ab 12 Jahre.

Wie hat uns Maximal unsichtbar gefallen?

Ich bin begeisterter Rollenspieler und da hat mich diese Geschichte doppelt gereizt. Was Nicol Goudarzi aus dieser Konstellation macht, bei der wir den beiden Protagonisten einmal im realen Leben und dann in ihre Fantasywelt folgen, ist atemberaubend. Was Mobbing hier mit Maxima macht, erfährt man dann dort. Und dort sieht man auch, wie stark ein Mensch sein kann, den wir hier für schwach halten. So nah war ich schon lange nicht mehr an der Gefühl- und Erlebniswelt meiner Buchfiguren dran. Und so gut konnte ich schon lange nicht mehr nachvollziehen, wie jemand fühlt, dessen Probleme so ganz anders sind. Ein wunderbares, spannendes, mitreißendes, trauriges und komisches Buch, das berührt, mitnimmt, anpackt und verändert – und dabei bestens unterhält. Ja, ich bin begeistert (kn).

Jury-Mitglied Annemarie Bruhns meint: Äußerlichkeiten treten in den Hintergrund, wenn man sich die Zeit nimmt, sich aufeinander einzulassen. Nicol Goudarzi hat mit Maxima und Bastian zwei starke Charaktere geschaffen, die viel voneinander lernen können und sich gegenseitig helfen, sich selbst zu akzeptieren. Der Roman übernimmt Verantwortung, schafft Sichtbarkeit für Inklusion und Mobbing und trifft mit einer jugendlich leichten Sprache den richtigen Ton.

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Wem verdanken wir das Buch?

Nicol Goudarzi ist promovierte Pädagogin und Autorin. Seit vielen Jahren ist sie in den Bereichen „Unterstützte Kommunikation“ und „Schwerstbehindertenförderung“ aktiv. Sie unterrichtete an Schulen mit den Förderschwerpunkten „Körperliche und motorische Entwicklung“, „Geistige Entwicklung“ und in Inklusionsschulen. Als Fachleiterin bildet sie zukünftige Lehrerinnen und Lehrer für das Lehramt für Sonderpädagogische Förderung aus. Sie entwickelte das Konzept der Basalen Aktionsgeschichten als lernziel-, kommunikations- und wahrnehmungsorientiertes Instrument zur Gestaltung von Unterricht für Kinder und Jugendliche mit intensivpädagogischem Förderbedarf.

Das klingt nach einem sehr interessanten Gesprächspartner. Wir hoffen, dass es mit dem Besuch klappt und werden dann berichten.

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Hier geht es zur Bewertung.

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