zu Besuch bei: Tabea S. Mainberg

Heute bin ich mal wieder zu Besuch bei einer Autorin, die ich schon gaaanz lange und tatsächlich persönlich kenne. Das ist in dieser digitalisierten und stetig beschleunigenden Welt ja gar nicht mehr selbstverständlich. Umso mehr habe ich mich über Tabeas Nominierung für den Erotik-Skoutz 2017 gefreut und bin jetzt mehr als gespannt, was sie mir bei einer Tasse Kaffee und vor allem einem großen Stück Schokoladenkuchen so zu erzählen hat:

Zu Besuch bei Tabea S. Mainberg, die Erotik mit Leidenschaft schreibt

 

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Meine Ideen entwickeln sich aus Gedankensplittern. Die tauchen auf, wenn ich einen guten Film sehe oder sie sind „einfach da“.

Mich irritieren gerade die „Gedankensplitter“… das klingt so „pieksig“…

Es ist wie ein Kaleidoskop. Zunächst fliegen viele Teilchen umher, bis es sich zu einem Plot zusammenfügt. Eine spannende Entwicklung.

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

STERBEN!

Oh Gott!

Nein, so schlimm ist es nicht. Glücklicherweise hat meine Kreativität selbst größte Krisen heil überstanden, sodass ich hoffe, dass mir dies nie passieren wird.

Das hoffen deine Fans gewiss auch. Ich bewundere ja deinen Fleiß.

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Wenn ich ehrlich antworte, gewähre ich einen tiefen Einblick in eine sensible Schriftsteller-Seele.

Sehr schön! Genau darauf stehen unsere Leser. 🙂

Letztendlich bemisst sich der Erfolg auch in den Verkaufszahlen. Manchmal jedoch schaue ich mir Bücher in den Top 10 bei Amazon an und frage mich: WIESO?

Das geht vermutlich allen so, und zwar nicht nur in der Buchbranche. Das ist bei Künstlern allgemein so (Malerei, Fotografie, Musik), und auch in der Beratung, wie ich aus Erfahrung weiß.

Qualität ist leider nicht immer das ausschlaggebende Kriterium. Glück? Den Mainstream-Knopf getroffen?

Ja, das ist gar nicht so sehr der oft unterstellte Neid, sondern vielmehr das Bedürfnis, es zu verstehen, selbstkritisch erkennen zu können, ob und gegebenenfalls was man selbst falsch macht.

Diese Momente sind unschön, glücklicherweise nicht dominierend.

Nicht, wenn man aus Leidenschaft für die Geschichte an sich in die Tasten haut… 
A propos Leidenschaft, das bringt mich ganz zufällig gleich zur nächsten Frage.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Es gibt nicht das EINE emotionale Erlebnis.

Okay, dann bin ich mal großzügig und erlaube mehrere…

Bei jedem Roman den ich schreibe, tauche ich ein und liebe, leide und lache mit meinen Akteuren. Bei Abschluss eines Buches, fließen schon Tränen, da es wie ein Abschied von liebgewonnen Menschen ist, die mich für eine bestimmte Zeit intensiv begleitet haben.

Ja, das kenne ich. Das ist diese Postscriptum-Depression.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Jeder Autor wird etwas von seiner Persönlichkeit einbringen, sonst liest es sich nicht authentisch.

Davon bin ich überzeugt, und sei es unbewusst, weil man auf eigene Erfahrungen zurückgreift, um beim Schreiben zu prüfen, ob die Geschichte in sich logisch oder glaubwürdig ist.

Mein bewegtes Leben lässt mich jedoch auf viele Erfahrungen zurückblicken, die sich auch in meinen Romanen widerspiegeln.

Das macht zunächst Lust auf weitere Bücher und verlangt irgendwie auch nach einer Autobiografie… *hüstel*

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Es ist der Zuspruch meiner Leser, denen ich schöne Lesestunden schenke. Es fühlt sich fantastisch an zu hören, wie ich die Menschen erreiche und sie mit dem, was ich erschaffen habe, mitfiebern und die Akteure lieben oder hassen. Dass sie die selben Empfindungen haben, wie ich beim Erschaffen der Figur. Toll!

So etwas macht dann das Lesen zu etwas sehr intimen, weil man Emotionen teilt, Seelen in Einklang bringt.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Gibt es so etwas?

Das versuchen wir herauszufinden.

Die Frage drehe ich um.

Ups?!

Welche Leser sind nicht ideal? Die gibt es.

Das ist nur konsequent, wenn es ideale geben sollte. An wen denkst du da?

Nämlich die, die eine 1-Stern-Rezi  verfassen und sich mit abgedroschenen Phrasen bedienen, nicht konstruktiv begründen, warum es ihnen nicht gefallen hat. Negative Kritik ist in Ordnung. Nur wenn es an der Sache vorbei geht und teilweise beleidigend wird, dann ist es für mich ein „nicht idealer Leser“. Aber mit diesem Problem schlagen sich wohl alle Autoren herum.

Ja, wobei ich da oft den Eindruck habe, dass es eigentlich gar keine Leser sind, sondern einfach Menschen, die – warum auch immer – das Bedürfnis haben, anderen zu schaden. Darum können sie natürlich auch nicht konstruktiv sein, weil sie das Buch gar nicht gelesen haben.

Ein Leser, der als Testleser fungiert, sollte ehrlich sein. Das könnte ich noch hinzufügen.

Die sowieso, aber ich finde, dass jeder Leser ehrlich sein sollte. Geheucheltes Lob verdirbt mir den Spaß an echtem.

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Bei Jaron König – die Hauptfigur aus der „Verlogenen Wahrheit“.

Okay, dann schauen wir uns nachher gleich mal dieses Buch genauer an…

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Ist es dein Traumjob?

Das freut mich sehr zu hören, Tabea, und umso mehr, als wir ja durchaus auch an den Schattenseiten des Berufs in diesem Gespräch vorbeigekommen sind. Ich wünsche dir weiterhin viel Leidenschaft für deine Geschichten und natürlich auch Erfolg – nicht zuletzt beim Skoutz-Award. Hoffentlich sehen wir uns dann auf der Leserparty in Frankfurt!

 

Hier könnt ihr Tabea S. Mainberg treffen:

Tabea S. Mainberg auf Facebook

Autorenhomepage von Tabea S. Mainberg

 

Skoutz-Lesetipp: Verlogene Wahrheit – Erotikthriller von Tabea S. Mainberg

»Es gibt Momente, die vergisst man nicht, und solche, die man vergessen muss, um leben zu können …« (Janine Weger *1985), dieses Zitat spiegelt vortrefflich, das Empfinden der Hauptprotagonistin wieder .. Eine Geschichte, die viele berührte!

Die mittlerweile 35jährige Zoe muss mit dieser Bürde leben. Sie kehrt nach Jahren wieder nach Düsseldorf zurück, da sie dort die Ursache für ihre Amnesie zu finden glaubt. Hier trifft sie auf den charismatischen und 17 Jahre älteren Jaron König, der vom Bordellbesitzer in die gehobene Gesellschaft aufgestiegen ist. Jaron weiß um die dramatischen Ereignisse von damals, die offensichtlich Zoes Amnesie auslösten. Doch er schweigt! Die beiden gehen eine bittersüße und sexuell sehr explosive, aber auf Lügen aufgebaute Beziehung ein. Wird es Jaron König gelingen, die dunkle Vergangenheit geheim zu halten? Oder wird die sensible Zoe alles erfahren?

Ein spannender erotischer Roman um Macht, Geld, Sex, Intrigen – verbunden mit der großen Liebe des Lebens!

Skoutz meint:  Dass die Protagonisten erwachsen sind und im Großen und Ganzen auch erwachsen reagieren, ist die erste Überraschung in diesem wendungsreichen Thriller, der mit einer für Erotikromane ungewöhnlich komplexen und wendungsreichen Rahmenhandlung aufwartet, die auch Leser außerhalb des Genres für sich gewinnen kann. Wie die Autorin selbst bemerkt ist Jaron ein schwieriger Charakter, über den die Meinungen geteilt sein dürften. Die Erklärungen für sein Verhalten sind plausibel und man kann ihn verstehen, aber muss man ihn deshalb auch mögen, geschweige denn lieben? Das herauszufinden ist dann aber eine schöne Aufgabe für alle Leser… 🙂

 

Hinweis:

Unsere Erotik-Jurorin Linda Mignani hat On Fire: Gefährliche Liebe von Tabea S. Mainberg aus den knapp 200 Vorschlägen der Longlist Erotik  für die Midlist Erotik 2017 des Skoutz-Awards  ausgewählt. Das heißt, ihr könnt dann bis zum 02.07.2017 abstimmen, ob On Fire es auf die Shortlist und damit in die nächste Runde schafft.

Das war für Skoutz ein willkommener Anlass, nun ihren knapp 350 Seiten starken, sehr spannenden Erotikthriller um eine sinnlich-fesselnde Liebe genauer zu betrachten und euch hier vorzustellen (weiterlesen).

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