Interview Markus Kastenholz

Zu Besuch bei Markus Kastenholz

Heute bin ich mit dem Skoutz-Kauz unterwegs zu einem Autor, der zugleich Verleger ist, also seine Bücher in seinem eigenen richtigen Verlag und nicht einfach direkt veröffentlicht. Soviel Hingabe an das Schreiben .

Umso mehr freue ich mich über den Grund meines Besuchs bei Markus Kastenholz, nämlich die Nominierung seines Horror-Thrillers „13 Brains of Zombie“ auf der Midlist Horror des Skoutz Awards 2021 durch unseren Dungeon-Master André Wegmann.

Mal sehen, was Markus mir und dem Skoutz  so erzählen mag.

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Kay zu Besuch bei Markus Kastenholz, der gern den Hammer schwingt

Lieber Markus, schön, dass es doch noch geklappt hat, mit unserem Interview. Ich verstehe, dass man als Jungverleger viel zu tun hat und will dich gar nicht lange mit Floskeln aufhalten.

Lass uns einfach mal anfangen …

 

Welches ist die größte Herausforderung, der man sich als Autor stellen muss?

Fragebögen wie diese beispielsweise. 😉

Jaja, darum haben wir auch zweimal nachfragen müssen, bis es mit dem Interview geklappt hat.  

Nein, im Ernst: Die größte Herausforderung besteht wahrscheinlich darin, sich immer wieder selbst zu motivieren und weiter zu machen. Eine Alternative gibt es nicht, außer liegen zu bleiben und irgendwann zu sterben. Also keine Alternative.

Genau, gut, dass du es einsiehst. Grins.

Lass uns mal übers Schreiben reden, das macht Autoren normalerweise locker …

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Hast du Lieblingsworte in deinen Skripten, die vom Lektorat regelmäßig angestrichen werden?

Ja natürlich habe ich Lieblingsworte.

Du sagst das so „beschützend“. Wie gehst du denn mit ihnen um?

Mittlerweile werden die aber nicht mehr rausgestrichen (oder nur manchmal), weil die u.a. ein Markenzeichen sind. Man darf ruhig auch mal etwas anders schreiben als die Masse. So sticht man aus dem viel zu häufigen Einheitsbrei heraus.

Da hast du absolut recht und offenbar mögen die Menschen da draußen auch die Kastenholz’sche Schreibe.

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Was ist deine präferierte Erzählform?

Da gibt es keine.

Wie entscheidest du dann, in welcher Form du deine Geschichte erzählst?

Ich nehme die Erzählform und die Zeit, die mir für dies oder jenes passend erscheinen. Das unterscheidet sich je nach dem, was geschrieben wird.

Bist du im Team Adjektiv oder bevorzugst du eher einen „schnörkellosen“ Stil?

Definitiv im Team Adjektiv!

Das ist eine klare Aussagen …

Oh ja! Eine Bekannte meinte mal vor Jahren, wenn sie irgendetwas von mir lese, würde sie es allein dadurch erkennen.

Womit wir wieder bei Markenzeichen wären.

Da passt dann auch die nächste Frage …

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Hast du einen speziellen Trick, um aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten zu machen?

Viele meiner Protagonisten haben eine Entsprechung im realen Leben, zumindest einige wenige Charaktereigenschaften, damit es nicht zu sehr auffällt.

Ah, du bist also auch ein Beobachter. Lee Murray warnt ihre Freunde da ja ausdrücklich, sich zu überlegen, wie man ihr gegenüber auftritt, denn es wird sich in ihren Geschichten wiederfinden.

Hast du denn noch Freunde?

Einige Protagonisten ähneln auch Promis, die man so kennt. Aber wohlgemerkt: Nur bei Romanen oder Novellen, wo man dann wirklich den Charakter ausarbeiten kann. Bei kurzen Kurzgeschichten ist dafür nicht der nötige Platz.

Das ist technisch natürlich richtig, aber Kafka zum Beispiel hat es durchaus geschafft, seine Figuren mit einem Satz schon greifbar zu machen. Ich fand auch durchaus deine Figuren in den Kurzgeschichten, die ich kenne … dreidimensional angelegt.

Fragen wir mal anders herum nicht nach Tricks, sondern …

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Welchen Fehler darf man beim Schreiben keinesfalls machen?

Man darf jeden Fehler beim Schreiben machen.

Das sagt Roxane Bicker auch! Die wurde da richtig streng mit mir.

Genau. Das muss man vielleicht sogar, um Fehler zu erkennen. Aber man darf keinen Fehler zweimal machen.

Das finde ich jetzt auch! Schon, weil ja alle Fehler mal ihre Chance haben wollen. Mir jedenfalls stellen sich immer wieder neue vor. Mit dem Erkennen hast du allerdings Recht. Viele Fehler fallen mir tatsächlich erst nachher auf, wenn ich mit ein bisschen Abstand das Manuskript lese (und dann gar nicht mehr verstehe, was mich da geritten hat).

Lesen … ein gutes Thema!

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Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

Kein Buch, sondern das Manuskript eines ziemlich bekannten Autors, das ich für meinen Verlag HAMMER BOOX sichte.

Das ist erfreulich. Ich habe die Gründung mit Interesse bemerkt und mich sehr gefreut, dass ihr heuer gleich auf der Midlist wart. Und sonst?

Normalerweise lese ich arbeitsbedingt so viele Manuskripte – wenn ich richtig entspannen will, lese ich Comics. Da ist dann auch der Lektor in mir still und liest nicht mit, um die Sätze besser zu formulieren.

Comics lass ich genauso zählen. Ist auch nur eine andere Form, die Geschichte zu erzählen. Und das Problem mit dem inneren Lektor kenne ich. Darum lese ich fast nur noch privat in Englisch. Da schweigt er auch. Aber das mit den Comics versuche ich mal.

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Welche 3 Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?

Mal abgesehen von den üblichen Dingen wie Gesundheit, gutes Aussehen und immenser Reichtum?

Gerne, die anderen habe ich schon öfter gehört. Außer Reichtum. Buchmenschen sind anscheinend bescheiden.

Natürlich mein Verlag HAMMER BOOX, in dem auch die 13 BRAINS OF ZOMBIES erschienen sind. Der ist mein Baby, da steckt mein Herzblut drin. Mit tollen Autoren, Herzensmenschen. Sorgfalt ist da wichtiger als Geschwindigkeit.

Wie gesagt, wir beobachten das mit Freude!

Möge er wachsen und gedeihen!

Amen!

Und wie willst du ihn vorantreiben?

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Wenn du wählen könntest, wärst du lieber extrem intelligent oder gut im Umgang mit Menschen?

So, wie es ist, ist es vielleicht nicht perfekt, das ist es bei niemandem. Aber es passt genau so!

Eine sehr schöne Antwort, die für Hammer Boox hoffen lässt.

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Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?

Wenn die Blase drückt. 😉 Und wenn das Haus gerade brennt …

Und wieder bin ich beim Autoren-Flashmob, den ich mit Andreas Laufhütte und Joshua Tree schon gegründet habe. Oder bei Sia Crowley, die steht auch nur für Feueralarm auf.

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Was ist deine größte Stärke?

Kann ich nur schwer beantworten, das müssen andere sagen.

Nein, finde ich nicht. Wer kennt dich denn besser als du selbst? Im Gegenteil, ich finde sehr spannend, wie man sich selbst wahrnimmt und zwar auch mal positiv. „Ich Depp!“ darf man ja sagen.

Vielleicht Fairness gegenüber meinen Autoren? Vielleicht auch, dass ich die Bücher mit echtem Herzblut mache? Wie gesagt, das müssen andere beurteilen. Man hat ja einen sehr subjektiven Blick auf sich selbst.

Genau um den ging es mir. Vielen Dank für den Einblick.

Aber jetzt lass uns mal mit Fantasie spielen …

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Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was wäre das Erste, das dein fünf-jähriges Selbst tun würde?

Sich wahrscheinlich fragen, warum ich keinen Fernseher habe? Aber viel spannender wäre, wenn mein Jetzt-Selbst den Körper des Fünfjährigen bewohnen würde. Und ja, da würde ich einiges ändern.

Das ist sicher auch spannend, aber die Frage heben wir uns für nächstes Jahr auf!

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Welcher fiktionale Charakter ist in Buch/Serie/Film unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?

Deadpool. Wer sonst? 😉

Oh, da hatten wir schon einige, die auch durchaus nachvollziehbar waren, Iron Man, Sheldon Cooper, Hermine Granger etwa …

Stell dir vor, du würdest einen Geheimbund gründen, wie würdest du ihn benennen und was wäre eure Mission?

Würde ich einen Geheimbund gründen, wäre doch das Ziel, dass möglichst viele daran teilnehmen. Aber dann wäre der Bund ja nicht mehr geheim.

Oder anders gesagt: Ich versteh‘ die Frage nicht. 😉

Das glaube ich nicht. Du stellst dich nur dumm, damit ich nicht mitspielen darf. (Schmoll).

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Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?

Immer wieder aufstehen! Auch wenn ich platt wie eine Flunder bin – ich stehe immer wieder auf.

Das ist sicherlich nicht nur im Buchmarkt eine ganz hervorragende Eigenschaft.

Und schau … jetzt sind wir mit den Fragen auch schon durch und bevor wir zum gemütlichen Teil des Treffens übergehen, habe ich noch eine klitzekleine letzte Frage …

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Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

KAUFT BÜCHER VON HAMMER BOOX! *lach*

Werden wir!

Lieber Markus, es war wie erwartet ein sehr erfrischendes Gespräch, das ich gerne fortsetze, zumal wir hier ja durchaus noch Redebedarf erkannt haben. Gerne kannst du uns Skoutzen von Hammer Boox erzählen, von neuen Büchern und frischen Ideen, wir würden uns wirklich, ehrlich freuen. Es gibt auch reichlich Aktionen, wo wir immer noch einen Hammer brauchen können.

Dankeschön!

 

Hier könnt ihr Markus Kastenholz erreichen:

Derzeit am über meine Facebook-Seite* und bald auch unsere Homepage

(Bitte sag uns Bescheid, wir aktualisieren)

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Skoutz-Lesetipp:

Kroll – Kirchen-Thriller von Markus Kastenholz

Clemens Kroll – Schriftsteller und bekennender Tempelritter – muss in den Rheingau zurück: seine alte Heimat.

Vor 15 Jahren, nach dem Tod seiner geliebten Eltern, ist er von dort weggezogen. Auch seine Rückkehr jetzt ist eher unfreiwillig: Seine Aussage wird bei einem Mordfall an einer Nonne in der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim benötigt. Dabei kannte er die Tote gar nicht.

Doch sein Aufenthalt steht unter keinem guten Stern. Sein Plan, noch am gleichen Tag wieder zurückzufahren, entpuppt sich als Wunschdenken.

Er trifft alte Freunde und neue Feinde.

Und er trifft Katja, seine erste Liebe. Mittlerweile ist sie Nonne in St. Hildegard.

Bald gibt es den nächsten Toten, und es soll nicht der letzte bleiben.

Für Kroll ist es nicht nur ein Trip in seine eigene Vergangenheit, er kommt auch Geheimnissen auf die Spur, die er besser nicht aufgedeckt hätte.

Skoutz meint: Wer schon mal im Rheingau war, bekommt hier Heimatgefühle, was gar nicht so gut ist, denn die Ereignisse, die Markus Kastenholz ebenso spannend wie einfühlsam beschreibt, sind nun nicht gerade heimelig. Bildhaft, wortgewandt und mit viel Gespür für Spannungsbögen und kantige Charaktere erzählt er eine Geschichte, die man so nicht jeden Tag zu lesen bekommt, mit dunklen Geheimnissen und alten Gemäuern, durchweg spannend aber nicht reißerisch. Ich habe das Buch am Stück durchgelesen und würde das jederzeit wieder tun. (kn)

Wenn ihr, wie geplant neugierig geworden seid, dann lest in die Leseprobe rein oder kauft das Buch gleich über unseren Affiliate-Link auf Amazon*! Es lohnt sich.


13 Brains of Zombie - MLHOR2021Mehr Info

Markus Kastenholz wurde mit „13 Brains of Zombie“, einer Horror-Anthologie über die allzeit beliebten Untote für die Midlist Horror des Skoutz-Awards nominiert.

Natürlich haben wir das Buch bereits gelesen und können es empfehlen (weiterlesen).

Wir sind gespannt, wie sich das Buch im weiteren Verlauf des Wettbewerbs schlagen wird, hoffen aber, dass die Zombies ins Finale schlurfen.

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Hinweis:
Wenn ihr die das Buch schon kennt, würdet ihr uns, dem Autor und allen lektüresuchenden Lesern einen großen Gefallen, wenn ihr das Buch in der Skoutz-Buchdatenbank mit einer  Skoutz-Buchfieberkurve bewerten würdet. 5 Klicks statt 5 Sterne. Einfacher lässt sich eine Rezension nicht schreiben, bequemer kann man sein nächstes Buch-Date nicht finden. Und so helft ihr, dass unsere Buchfindemaschine weiter wächst.

 

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