Im Namen der Vergeltung – Rachethriller von M. Hünnebeck und C. Karlden
Spannung ist seit eh und je für sehr, sehr viele Leser der Impuls, ein Buch zu lesen. Ganz egal, ob es dabei um knallharte Agenten geht, um mystisch-gruselige Rätsel, schier unlösbare Aufgaben schrulliger Ermittler oder schräg-skurrile Mordfälle. Unsere Chef-Ermittlerin und Vorjahressiegerin Elke Bergsma ließ sich nicht in die Irre führen und hat mit detektivischem Spürsinn für gute Geschichten aus den über 300 Titeln der Longlist Crime 2020 insgesamt 12 lesenswerte, spannende und originelle Titel ausgewählt. Die finden sich nun auf der Midlist Crime, unter denen wir die Verdächtigen für den Crime-Skoutz ermitteln dürfen.
Im Namen der Vergeltung, ein von den als Solokünstler bestens bekannten Autoren Marcus Hünnebeck und Chris Karlden, liefert mit einem spannenden Plot und rasantem Erzähltempo einen aussichtsreichen Kandidaten. Wir geben dem im Oktober 2019 von den Autoren über Zeilenfluss verlegten Titel jedenfalls gute Chancen:
Im Namen der Vergeltung – von Marcus Hünnebeck und Chris Karlden
Ein mysteriöser Serienkiller, der seine Opfer zu einem inszeniertem Selbstmord zwingt, gibt der Soko Rätsel auf. Und schon ist der Leser mitten drin, in einem Verwirrspiel um Schuld und Sühne.
Seht selbst!
Um was geht’s in Im Namen der Vergeltung?
Die Soko um den Fallanalytiker Hannes Stahl steht vor einem Rätsel. Rächt sich der Täter für erlittenes Leid, oder treibt ihn etwas anderes an? Die Polizisten handeln unter Zeitdruck. Der Mörder hat nicht zum ersten Mal zugeschlagen, und weitere Opfer drohen. Zur gleichen Zeit versucht Gregor Brandt, den Unfalltod seiner Ehefrau zu verarbeiten. Der beurlaubte Staatsanwalt geht fieberhaft jedem Hinweis auf den Unfallverursacher nach, der die Schwangere sterbend zurückließ.
Schon bald finden Stahl und seine Kollegen eine Gemeinsamkeit der Mordopfer. Sie alle haben bei Gericht als Schöffen gedient – unter anderem bei einem Prozess, in dem Brandt die Anklage vertrat. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Morden und der Fahrerflucht?
Während Brandt und Stahl Stück für Stück der Wahrheit näherkommen, hat der Mörder bereits das nächste Opfer ins Visier genommen.
Wie hat uns Im Namen der Vergeltung gefallen?
Rachethriller polarisieren gern, denn es hat schon gute Gründe, dass das Aus- und Abwägen von Schuld und Sühne der Rechtsstaat für sich beansprucht und nicht jeder, dem Unrecht widerfahren ist, selbst losziehen darf. Aber andererseits versteht wohl jeder, der schon mal im Berufsverkehr um seine Vorfahrt betrogen wurde, wie süß Rachefantasien sein können. Hünnebeck/Karlden ist hier der Spagat gelungen, Verhaltensweisen darzustellen, zu hinterfragen, aber ohne mit der Moralkeule zu kommen. Die Ermittler geben sich professionell und hochengagiert, was immer wieder zu Reibung auch im Team führt, was die Spannung zusätzlich hochhält. So entsteht neben der kriminalistischen eben auch eine menschliche Ebene. Die Jagd nach dem Mörder entwickelt sich zu einem so spannenden wie intelligenten Puzzlespiel, bei dem es den Autoren gelingt, auch in vermeintlichen Sackgassen wichtige Indizien für die Gesamtlösung zu verstecken. Ein cleverer Kriminalfall, der Lust auf mehr von diesem Duo macht.
Jury-Mitglied Elke Bergsma meint:
Ein gelungenes Doppel-Debüt zweier beliebter Autoren, denen es gelungen ist, eine Story aus einem Guss zu entwickeln. Dieser Thriller um Recht und Gerechtigkeit, Rache und Vergeltung zeichnet sich durch eine ausgeklügelte Handlung und nicht vorhersehbare Wendungen aus, die sich zum Schluss jedoch zu einem großen Ganzen zusammenfügen und anhaltende Spannung garantieren.
Alles in allem wirkt er wie aus einer Feder, eine wirklich hervorragende Leistung!
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Wem verdanken wir Im Namen der Vergeltung?
Wir kennen zwar Marcus und Chris schon aus früheren Gesprächen, doch das soll uns nicht abhalten, uns um ein Wiedersehen bemühen, bei dem wir sie dann vor allem auf ihre Kooperation ansprechen wollen.
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