zu Besuch bei: Stefan Burban
Heute bin ich zu Besuch bei Stefan Burban, der von Skoutz-Juror Karsten Kruschel mit seiner Military-SF für die Midlist Science Fiction nominiert wurde. Ich gebe zu, ich bin ein wenig aufgeregt, denn jenseits der Klassiker von Isaac Asimov habe ich die Entwicklung der SF nur noch am Rande weiterverfolgt, allenfalls dort, wo sie Berührung mit anderen Genres findet, wie z.B. bei Douglas Adams oder dem Darkover-Zyklus von Marion Zimmer Bradley.
Stefan bewundere ich auch deshalb, weil es ihm gelingt, in einem traditionell eher weniger auflagenstarken Genre tatsächlich seinen Lebensunterhalt als freiberuflicher Autor zu bestreiten, wobei mir dort bei Betätigung der Suchmaschinen vor allem sein „Ruul-Konflikt“ begegnet.
Aber genug der Vorrede, sehen wir mal, was Stefan so zu erzählen hat.
zu Besuch bei Stefan Burban, dem Master of Ruul
Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?
Da gibt es eigentlich (leider) kein Geheimrezept.
Oh ja. Das wenn es gäbe, könnte man allein damit seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Die Ideen fliegen mir mehr oder weniger einfach zu. Da meine Serie „Der Ruul-Konflikt“ inzwischen in den 10. Band übergeht, kommt das auch meistens ganz von selbst.
Wobei ich persönlich ja schon bewunderswert finde, wenn man eine Geschichte, über so viele Seiten hinweg konsistent weiterentwickeln kann. Darin sind sich die meisten Kollegen einig, dass es von Band zu Band immer schwerer wird, weil immer mehr Vorgeschichte zu berücksichtigen ist. Zumal der erste Ruul-Band ja schon 2010 erschienen ist.
Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?
Das wäre für mich der absolute Weltuntergang. Schreiben ist für mich nicht etwas, das ich tun möchte. Es ist etwas, das ich einfach tun muss. Ich bin ein sehr kreativer Mensch und Schreiben ist meine Art, meine Kreativität auszuleben.
Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?
Noch nie. Das wird auch nicht passieren.
Das werden deine Fans sehr gerne hören.
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
Als ich kürzlich einen Hauptcharakter in einer meiner Serien hab sterben lassen. Von der Handlung her, war es beinahe unumgänglich, diesen Charakter sterben zu lassen, aber sowas ist nicht immer ganz einfach. Vor allem, wenn dieser Charakter mich über viele Jahre hinweg begleitet hat. Man gewöhnt sich an diese Figur. Auch, wenn sie fiktiv ist, ist sie wie ein guter, alter Freund.
Auch darin sind die meisten Autoren vereint. Ich weine sogar gelegentlich, wenn der Plot verlangt, dass ich einen meiner Protagonisten quälen oder gar töten muss. Aber das ist doch letztlich ein Zeichen von Qualität, weil es zeigt, dass der Autor sich wirklich auf die Geschichte einlässt und nicht nur schnell, schnell herunterpinselt.
Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?
Hin und wieder ein Quäntchen. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich Menschen, die ich kenne oder kannte mit einbaue (sowohl Helden wie auch Bösewichte).
Jaja! Seid nett zu Autoren, sonst passieren euch in ihren Büchern schlimme Dinge.
Auch Erlebnisse, die mir persönlich passiert sind, werden hin und wieder eingebaut. Das passiert aber eher automatisch und folgt keinem bewussten Plan. Manchmal muss ich dann selbst schmunzeln, wenn ich das Endergebnis lese.
Das ist natürlich auch eine Art, sich das Überarbeiten angenehm zu machen. Wenn man sich beim Lesen des eigenen Textes selbst noch überraschen kann.
Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?
Wenn jemand sagt, dass er über einem Buch von mir seine Alltagssorgen ein wenig vergessen konnte.
Wer ist für dich dein idealer Leser?
Jemand, der sich richtig auf die Geschichte einlassen kann und am Ende ein wenig traurig ist, dass das Buch schon zu Ende ist.
Na, das kennen doch alle Gern- und Vielleser: Ein Buch in einer Nacht durchlesen und ein verdammtes Jahr auf die Fortsetzung warten…
Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?
In einem meiner neueren Romane gibt es einen jungen Tempelritter. Wenn ich ein schwieriges Verhältnis zu einem meiner Protagonisten habe, dann zu ihm. Da der Roman aber erst Ende des Jahres erscheinen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel mehr dazu sagen.
Damit nimmst du meine nächste Frage geschickt vorweg und bekommst ein Fleiß-Sternchen in Sachen Marketing, denn jetzt bin ich äußerst neugierig… Lass uns darüber noch einmal sprechen, wenn es soweit ist. Vielleicht anlässlich der Skoutz-Nominierung für das nächste Jahr, dieses Mal dann bei History.
Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Gibt es weibliche Hauptfiguren (egal ob gut oder böse) in deinen Büchern, die realen Personen nachempfunden sind?
Ah ja. Jetzt bin ich noch neugieriger… aber Stefan lächelt nur wie ein Gentleman. Hm… Das weibliche Mysterium bleibt auch in der SF gewahrt.
Mehr über Stefan Burban erfahrt ihr hier:
Stefan Burban auf Facebook
Homepage von Stefan Burban
Lesetipp: „Das Vermächtnis des Königs“ – High Fantasy von Stefan Burban
Nachdem wir jetzt so viel über Science Fiction gesprochen haben, möchten wir euch zeigen, wie vielseitig Stefan doch ist und stellen euch einen High Fantasy Roman aus seiner Feder vor, der zwar ganz was anderes, aber eben doch ein echter Burban ist.
Die Chronik des Dämonenkrieges I: Das Vermächtnis des Königs
Die Nacht des Feuers.
Eine riesige Goblinarmee fällt ohne Vorwarnung über die Städte des friedlichen Königreichs Hasterian her. Es scheint keine Rettung vor der grünen Flut zu geben. Die Hauptstadt fällt innerhalb weniger blutiger Stunden. Der König und beinahe sein ganzes Gefolge werden niedergemetzelt.
Einundzwanzig Jahre später. Cedric, Bruder des verstorbenen Königs, hat den Thron bestiegen und herrscht seitdem als absoluter Herrscher. Kritische Stimmen werden brutal unterdrückt. Ein geheimnisvoller Kult gewinnt immer mehr an Macht und Einfluss. Kriegsgerüchte greifen um sich.
Und in der Klosterfestung eines Ritterordens wächst ein junger Mann heran, der all dies ändern könnte …
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Hinweis:
Die von Karsten Kruschel für die Midlist Science Fiction nominierte Military-SF-Geschichte „Sturm auf Serena“hat uns natürlich besonders interessiert.
Darum haben wir seinerseits zum Sturm auf Sturm auf Serena geblasen und das Buch sodann hier ausführlich vorgestellt.
$$ BV