zu Besuch bei Raphael Lichtenberg
Heute bin ich ins schöne München gereist, um Raphael Lichtenberg zu besuchen. Mit seinem hochexklusiven und nicht weniger brisanten Einblick in die Firmenstrukturen des Himmels konnte er unsere Jurorin Carloine Brinkmann überzeugen und ergatterte einen der begehrten Midlist-Plätze. Auch mich hat dieses Buch neugierig gemacht und ich wollte unbedingt herausfinden, was für eine Person sich so etwas ausdenkt. Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass der gebürtige Hesse vor vielen Jahren seine Heimat verlassen hat, um Bayern unsicher zu machen. Nach einigen Testläufen in verschiedensten Berufen hat er mittlerweile nicht nur sein berufliches, sondern auch privates Glück bei den Bajuwaren gefunden. Mal sehen, was ich ihm bei unserem Treffen noch für spannende Details entlocken kann …
zu Besuch bei Raphael Lichtenberg, der zwar nicht wie ursprünglich geplant Astronaut wurde, aber dennoch sein Glück gefunden hat …
In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?
Freiheit
Sehr interessante Wahl …
Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?
Bis jetzt ist meine Autorenkarriere noch relativ jung. Deswegen habe ich noch an keinem besonders seltsamen Orten geschrieben. Aber vielleicht wird das noch.
Da bin ich mir bei deiner Kreativität sicher 🙂
Ich werde mir Mühe geben, bei meinem nächsten Roman darauf zu achten, mindestens einmal an einem seltsamen Ort zu schreiben, damit ich für den nächsten Skoutz-Award-Fragebogen gewappnet bin.
Wie entstehen deine Geschichten?
Meistens liege ich abends vor dem Einschlafen im Bett und dann kommen die Gedanken von überall her in meinen Kopf. Anfangs habe ich mir immer gedacht: „Ui, das ist toll. Das merk ich mir bis morgen früh.“
Lass mich raten …
Und am nächsten Morgen konnte ich mich zwar regelmäßig daran erinnern, dass ich am Abend zuvor eine tolle Idee hatte, aber was das war, davon hatte ich keine Ahnung mehr.
Das war sicherlich sehr frustrierend.
Ja, seitdem liegt neben meinem Bett ein Zettel, oder Tablet, auf dem ich mir die Gedanken kurz notiere und dann in Ruhe zu einem stimmigen Gesamtbild ausschmücke. Am liebsten schreibe ich aber tatsächlich mitten in der Nacht bis die Sonne aufgeht. Man könnte sagen, ich bin ein Schreibvampir.
Ich hatte jetzt eher das Bild einer tippenden Eule im Kopf … Will ich wissen, was du noch tust, um dem Bild eines Vampires zu entsprechen …? Bevor mein Kopfkino mich völlig ablenkt, wie stehst du zum Plotten? Bist du strukturiert oder einfach drauf los?
Übers Plotten musste ich mir bei HeavenLeaks keine großen Gedanken machen. Dank der Bibel war der Plot ja schon ziemlich gut vorgegeben.
Du Fuchs … Sehr clever. Warst du auch so bibelfest, dass du einfach loslegen konntest, ohne weiter Hintergrundinfos zu sammeln?
Zu einigen Fakten daraus musste ich aber durchaus recherchieren. Beispielsweise der Meteoriteneinschlag, der zum Aussterben der Dinosaurier führte. Mir war es wichtig, dass die wissenschaftlichen Fakten stimmen.
Das kann ich gut verstehen, denn mir als Leser ist das auch wichtig. Ein anderer wichtiger Aspekt sind die Protagonisten. Wie stehst du zu ihnen?
Meine Figuren habe ich allesamt sehr lieb. Zumindest die, die auf der Guten Seite spielen, und das sind ja fast alle. Ich fürchte, ich kann mich in nahezu jedem von Ihnen ein bisschen selbst wiederfinden.
Wie oft gehst du über das Skript rüber, bevor du es aus der Hand gibst?
Im Prinzip könnte ich mein Buch auch jetzt noch einmal überarbeiten. Ich finde, man ist im Grunde nie fertig. Deswegen habe ich mich von meiner Lektorin leiten lassen, die dann letzten Endes gesagt hat, dass das Buch nun reif für eine Veröffentlichung ist. Trotzdem habe ich beim Durchlesen immer noch das Bedürfnis, das ein oder andere daran zu verbessern. Nur dann käme ich wohl nie zum zweiten Teil.
„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?
Dann wird es wohl höchste Zeit, dass mein Roman verfilmt wird und die Hörbuchversion rauskommt.
Man muss sich nur anpassen können 🙂 Clever
Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?
Meine Schreibregel Nummer eins: Der Roman soll witzig sein, Leute unterhalten und zum Lachen und Nachdenken bringen. Daran haben sich die anderen Schreibregeln zu halten.
Deinem Blick entnehme ich, dass es das war, oder? *schaut Raphael prüfend an* Okay, dann machen wir weiter 🙂
Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?
Meine Freunde und Mitmenschen haben mich wohl mehr geprägt, als die Bücher, die ich gelesen habe.
Das ist wahrscheinlich bei den meisten Menschen so. Und dennoch gibt es doch oft auch Bücher und Geschichten, die einen irgendwann mal begleitet haben und nicht mehr los lassen.
Da fällt mir „Zäpfel Kerns Abenteuer“ ein. Das Buch hat mir mein Vater als Kind immer vor dem Einschlafen vorgelesen. Eine tolle Zeit, an die ich gerne zurückdenke.
Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?
Pipi Langstrumpf von Astrid Lindgren
Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Was würdest du dort erleben wollen? Auf Kleiner Onkel reiten? Limonade im Limonadenbaum trinken oder den Süßigkeitenladen plündern?
Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?
Vor kurzem erst …
Jetzt bin ich neugierig …
Ich habe mein erstes Buch herausgebracht. Und das in einer Zeit, in der immer weniger gelesen wird.
Dafür hast du ja bereits einen Notfallplan entwickelt 🙂
Aber ob das mutig, oder verrückt war, darf sich gerne jeder selbst beantworten.
Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?
Der Saft, mit dem man jeden Krieg auf der Welt beenden könnte. Und warum?
Hey, das wollte ich gerade fragen …
Wenn ich dafür Werbung machen könnte, würde es bedeuten, dass es so etwas Tolles gibt.
Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?
Alle Legopackungen aufreißen und aus den Steinen ein riesiges Raumschiff bauen.
Ich hör den kleinen Jungen in dir schon jauchzen 🙂
Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?
Ich frage mich: „Wie spät ist es und kann ich vielleicht noch ein bisschen weiterschlafen?“
Sehr sympathisch. So geht es mir auch immer … Aber die Kids sind (noch) unerbittlich …
Welche Superkraft hättest du gerne?
Ich würde gerne fliegen können.
Da musstest du nicht sehr lang überlegen 😉
Welcher Irrtum kursiert über dich?
Manche Leute glauben, dass ich alles, was ich sage, ernst meine.
Ähhh … nicht?
Mal im Ernst. Das ist doch nicht deren Ernst.
Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?
Entspann dich und genieße das Leben. Es kommt eine tolle Zeit auf dich zu.
Ein wichtiger Rat … Und bevor ich dich nun wieder verlasse, wüsste ich gern von dir …
Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Vielen Dank, lieber Rapheal Lichtenberg, dass du dir die Zeit genommen hast, mich zu treffen. Deinem Buch wünsche ich für den weiteren Wettbewerb alles Gute und vielleicht sehen wir uns bereits zur Verleihung des Skoutz-Awards im Oktober wieder.
Mehr Informationen zu Raphael Lichtenberg findet ihr auf:
Hinweis:
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie es im Himmel wohl so abgeht? Mit dem humorvollen Debüt “HeavenLeaks” von Raphael Lichtenberg bekommt ihr auf 357 Seiten, das er im Oktober 2018 im Selbstverlag herausgebracht hat, einen exklusiven Einblick. Im Himmel (Hochentwickelte Innovative Märchenwelt Mit Exzellenter Luftqualität) ist einiges los und alle haben die Hände voll zu tun, um das Entertainmentprojekt MENSCH zum Laufen zu bringen …
Mit diesem unglaublich witzigen Thema konnte Raphael Lichtenberg unsere Skoutz Jurorin Caroline Brinkmann überzeugen, “HeavenLeaks” aus über 150 Titeln der Humor-Longlist zu erwählen. Sie ergatterte einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2019.
Mehr Details findet ihr wie immer in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)