zu Besuch bei: Pia Hepke

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„Meinen“ heutigen Autor kenne ich – zumindest literarisch schon eine ganze Weile. Von Pia Hepke und ihren Irrlichtern habe ich am Gemeinschaftsstand des Schattenweltreports auf der Leipziger Buchmesse 2015 zum ersten Mal erfahren und mich daher besonders gefreut, dass Skoutz-Juror Mella Dumont dieses Buch verdientermaßen für die Midlist Fantasy nominiert hat. Nicht nur, weil ich das Buch seiner etwas anderen Fantasygestalten wegen mag, sondern auch weil ich so endlich einen Grund habe, Pia mal zu besuchen und sie für euch auf einem kleinen Ausritt zu befragen.

 

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Zu Besuch bei Pia Hepke, der Herrin der Gelichter

Pia-HepkeWas ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Da gibt es viele, verschiedene Dinge. Vieles „fliegt“ mir einfach zu. So lustig das klingt, aber die Ideen sind plötzlich einfach da! Und Bamm!

Das klingt jetzt direkt etwas gefährlich! Heimtückisch und hinterrücks angreifende Ideen … tststs…

Neben diesen Ideenexplosionen, habe ich viele Buchideen aus meinen (seltsamen) Träumen. Das ist auch so eine lustige Sache^^. Was ich da aber auch manchmal zusammenträume! Das eine Mal habe ich die komplette Handlung, den Plott, die Figuren und alles andere in meinem Traum gehabt. Ich brauchte es nur noch aufzuschreiben und zu verfeinern.

Das finde ich weniger lustig als praktisch. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich auch so veröffentlichungsfähig träume. Nur erinnern kann ich mich danach nicht mehr daran. Wobei meine Träume selten lustig sind, das wäre eher was für Horror.

Aber natürlich lasse ich mich auch „normal“ inspirieren, durch eigene Erlebnisse, die Natur (seltsame Hagelschauer, Regenbögen, super schöne Kirstallbildungen und so weiter) oder einfach durch Filme, Bücher oder Lieder.

Die Ideen lauern einfach überall …

Bei soviel Sprengstoff drängt sich die nächste Frage förmlich auf:

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Ähm, mich vor meinem Ideenreichtum verstecken?

Konsequent weitergedacht – ja.

Na ja, vielleicht auch nicht. Ich male ja nebenbei noch viel, wahrscheinlich würde meine kreative Ader dann mehr in dieses Hobby fließen. Wobei ich anfange, da vieles miteinander zu verbinden. Zum Beispiel male ich ein paar meiner Cover selber oder illustriere meine Bücher. Das macht wirklich unglaublich viel Spaß!

Das würde ich auch gern, wobei mir die Zeit dafür fehlt. Wo bleibt der 36-Stunden-Tag bei gleichbleibendem Schlafbedürfnis???

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Gar nicht. Das geht überhaupt nicht, dafür drängen viel zu viele Ideen auf mich ein. Ich überlege eher, wie ich es schaffen kann, noch mehr zu schreiben. Mir fehlt die Zeit, um all diese Buchideen abzuarbeiten xD

Liebes Schicksal, jetzt sind wir schon zwei! Wo bleibt der 36-Stunden-Tag bei gleichbleibendem Schlafbedürfnis?

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Sehr emotional wird es immer, wenn ich irgendeine meiner Figuren einen tragischen Tod sterben lasse. Es passiert nicht selten, dass ich auch mal mit heule, weil es einfach so traurig ist…

Ich würde sagen, gemeinhin völlig normal. Selbst gestandene Horrorautoren wie J.R. Hellway trauern um ihre Protagonisten. Dann dürfen wir das auch.

Aber richtig emotional im Ganzen wurde es beim Abschluss meiner Drachenreihe. Da bin ich mit den Gefühlen wirklich Achterbahn gefahren. Mitten drin fühlte ich mich wie ein verrückter Bösewicht.

Wieso das denn?

Die abgedrehte Autorin steht über ihren armen Figuren und lacht hämisch, während sie mit den Fingern auf den ein oder anderen deutet und ein böses Schicksal androht.

Klingt nach autorentypischer Übermüdung gepaart mit Koffeinüberdosis.

Ich hatte zum Schluss so Spaß dabei, den Figuren schlimme Dinge anzutun.

Was denn? (Vorsichtig lenke ich mein Pferd ein wenig zur Seite. Pia schaut gerade so irr. Wenn sie jetzt kichert, galoppiere ich davon und hoffe, das mein Pferd das Schnellere ist.)

Töten, Klippe runterschmeißen …

Da bedingt das eine ja das andere. (Puh – wir sind auf dem flachen Land.)

Jedenfalls habe ich mich echt gefragt, was schief läuft. Meine Familie hat mich auch nur schräg angeschaut, wenn ich mal wieder böse losgelacht habe. So in etwa: Muhaha

Lauf, Pferdchen lauf!

 

Nachdem wir uns im Stall wieder getroffen haben, traue ich mich gar nicht die nächste Frage zu stellen (die bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung).

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Bei jedem Buch ein Stück.

Ich habe es befürchtet! Wo liegen diese Klippen?

Bei meinen Drachen habe ich tatsächlich viel von meiner Persönlichkeit an Diana abgetreten. Aber ich baue auch gerne unterschwellig Erlebnisse, Empfindungen oder Gedanken ein, die sehr von mir geprägt sind.

Ein Buch, das noch in Planung ist, wird noch mehr persönliche Dinge beinhalten. Sogar so viele, dass ich mir jetzt schon Sorgen mache, es am Ende nicht der Öffentlichkeit zeigen zu können/mögen.

Und du sagst uns jetzt nicht, was das für ein Projekt ist? Toll! Wo liegen diese Klippen gleich noch mal? (Vielleicht hilft es, wenn ich Pia an den Füßen packe und über den Abgrund halte?)

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Ich bin jedes Mal „stolz wie bolle“, wenn mir jemand schreibt, dass meine Irrlichter ihn zum Weinen gebracht haben. Obwohl man auf so etwas eigentlich nicht stolz sein sollte, finde ich es großartig, jemanden derart tief mit meiner Geschichte berühren zu können. Gerade, wenn derjenige noch schreibt, dass er sonst nur selten bei Büchern weint! Volltreffer!

Hmhmhm…. Psychiater mal außen vor …

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Oh, ich glaube, so etwas gibt es nicht wirklich.

Jetzt hättest du dir einmal etwas wünschen dürfen… Aber okay. Warum gibt es den nicht.

Den einen Leser schätzt man für seine Ehrlichkeit, um sich verbessern zu können. Den nächsten liebt man dafür, dass er nur lobende Worte über die eigene Geschichte verliert. Und dann gibt es noch jene, die die Bücher Freunden empfehlen, verschenken oder einen in anderer Weise unterstützen!

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

 Mhm, mhm, mhm…

Ähm…

Tja…

Also da fällt mir jetzt auf Anhieb nicht wirklich jemand zu ein. Es ist eigentlich jedes Mal beim Schreiben so, dass meine Protagonisten ein wahres Eigenleben entwickeln.

Was ja geradezu der ideale Nährboden für Schwierigkeiten ist.

Manchmal ist es schwierig den Charakter (der sich plötzlich ganz anders darstellt, als vorher geplant) in die Geschichte einzuarbeiten. Gerade, wenn meine Figuren von jetzt auf gleich einen Streit vom Zaun brechen und ich dann plötzlich zusehen muss, wie ich die wieder versöhne, könnte ich ja… Aber dabei kommen so tolle Sachen bei raus!

Das ist meiner Meinung nach auch der einzige Grund, den Protagonisten diese Ungezogenheiten durchgehen zu lassen.

Mittlerweile verlasse ich mich beinahe schon darauf, dass die Protagonisten und in gewissem Sinne auch die Geschichte, wissen, wie es weitergehen wird. Ich schreibe jetzt häufiger ohne einen richtigen Plan zu haben. Das macht sogar riesigen Spaß, wenn man selber nicht weiß, wie das Ende aussehen wird!

Öhm … geht das auch anders? Ich habe ein paar Mal versucht, zu plotten, aber das Gelächter meiner Protas war zu laut.

Aber die Pferde wollen zum Hafer, also …

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Liebst du das Schreiben?

Darauf wären wir nie, nie, nie gekommen?

Liebe Pia, vielen Dank für dieses absolut hochvergnügliche Interview. Ich freue mich sehr darauf, dich in München meinen Rössern vorzustellen.

 

Hier könnt ihr Pia Hepke treffen:

Pia Hepke auf Facebook

Autorenhomepage von Pia Hepke.


Hepke-WitchesSkoutz-Lesetipp: Witches Hexenzirkel – Young Adult-Fantasy von Pia Hepke

Vertraue niemandem!
Die junge Hexe Kira soll die Trägerin des einzigartigen Geistelementes sein. Dieses ist fester Bestandteil bei der Herstellung des sagenumwobenen Jugendelixiers.
Um das Geistelement in ihre Gewalt zu bekommen, würde ein Zirkel aus fünf Hexen alles tun. Sogar töten!
Auf ihrer Flucht vor ihren Verfolgerinnen, begleitet Kira stetig die eine Frage: Wem kann sie noch vertrauen?

Skoutz meint: Die Skoutze hatte Pia schon im Prolog für sich gewonnen, der aus Sicht ihres Vertrauten, des Feuersalamanders Serge, geschrieben ist. Davon abgesehen gelingt es Pia, den Leser schnell in ihre trotz gewisser Ähnlichkeiten zu erfolgreichen anderen Reihen sehr eigenständige Hexenwelt einzuführen und mit der sehr symüpathischen Protagonistin bekannt zu machen. Zwische Liebe, Magie und ganz alltäglichen Problemen entwickelt sich eine spannende Geschichte, die wir sehr gerne allen Lesehexen weiterempfehlen.

 

IrrlichterHinweis:

Wie gesagt, wurde Pia Hepke für ihre Fantasy-Geschichte „Irrlichter“ von Skoutz-Jurorin Mella Dumont in die Midlist Fantasy des Skoutz-Award 2016 gewählt.

In diesem Zusammenhang sind wir ihr ins Zwielicht gefolgt und haben uns das Buch sehr gründlich angesehen. Wer wissen will, was wir dabei entdeckt haben, kann hier weiterlesen.

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