zu Besuch bei: Martin Barkawitz
Heute bin ich zu Besuch bei Martin Barkawitz, den Genre-Kenner vielleicht als Stammautor im Jerry Cotton-Team kennen werden. Ich freue mich ja immer, wenn ich aus dem Süden nach Hamburg komme und ganz besonders, wenn ich dort einen Autor treffe, der seiner Stadt in seinen Büchern unverhohlene Liebeserklärungen macht.
Doch lest am Besten selbst:
Zu Besuch bei Markus Barkawitz, einem Krimi-Routinier
Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?
Mein Sprit ist Kaffee, und die Ideen kommen von überall her: aus Gesprächen und Erlebnissen, aus Buchrecherchen und natürlich mit der berühmten Frage: Was wäre, wenn …?
Den Kaffee gebe ich gerne aus, darauf dürften eh die meisten Autorenhirne betrieben werden. Brauchst du auch Milch und Zucker?
Aber während ich die Tassen befülle, machen wir doch gleich mit einer solchen Frage weiter…
Was wäre, wenn du nicht mehr schreiben könntest?
Mich einer anderen Kunst zuwenden, vielleicht der Bildhauerei.
Bildhauerei? Krass! Das hatten wir jetzt noch nicht als Alternative angeboten bekommen. Mit Hammer und Meißel statt Feder und Stift.
Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?
Habe ich nicht.
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
In einer Romanbiographie anzudeuten, dass meine Protagonistin den Freitod gewählt haben könnte.
Das klingt spannend… wegen der Andeutung? Wegen dem Freitod?
Hmhm… bringt mich gleich zur nächsten Frage
Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?
Ein wenig immer, wie bei den meisten Autoren.
Ich würde sagen, bei allen! Woran machst du das “ein wenig” fest.
Die Romanfiguren führen ein völlig anderes Leben als ich. Obwohl ich noch nie einen Revolver abgefeuert oder auf einem Pferd gesessen habe, stammen mehr als 100 Western von mir 😉
Also ich könnte dir gerne mal eine Schnupperreitstunde geben.
Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?
Dass meine Geschicht spannend war.
Das ist aber sehr bescheiden von dir. Ich nehme an, das hast du schon öfter gehört. 🙂
Hab ich schon erwähnt, dass ich als Teenie die Jerry Cotton-Hefterl im Dutzend konsumiert habe? Nächtelang mit der Taschenlampe unter der Bettdecke…
Wer ist für dich dein idealer Leser?
Ich habe mehrere Leser, die mit mir in Kontakt stehen und wissen wollen, wie meine Serien weitergehen. Sie nehmen Anteil am Schicksal meiner Figuren, was will man als Autor mehr?
Haha! Echt jetzt? Lies mal die Antworten deiner Kollegen, denen fällt eine ganze Menge ein.
Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?
Dr. Laura Brink – Kommissarin Heike Steins neue Vorgesetzte. Sie zeigt plötzlich Charakterzüge, die ich mir zunächst nicht vorgestellt hatte.
Du hast echt ein Talent für Cliffhanger – schon wieder drängen sich mir tausend Folgefragen auf: Machen sie diese speziellen Charakterzüge schwierig? Oder der Umstand, dass sie dich damit überraschen konnte? Und vor allem – wie gehst du damit um? (Ich frage mich das als von ihren antiautoritär erzogenen Romanfiguren drangsalierte Autorin ständig).
Aber das verschieben wir auf ein anderes Mal. zum Beispiel, wenn du es in die Shortlist schaffst. Oder für einen Plausch in Frankfurt auf der Skoutz-Leserparty oder…
Zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Macht dir das Schreiben auch nach 20 Jahren als veröffentlichter Autor immer noch Spaß?
Das finde ich wunderschön! Lieber Martin, ich danke dir für dieses erfrischende Interview und freue mich schon auf seine Fortsetzung. Jetzt erst einmal viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs.
Hier könnt ihr Martin Barkawitz treffen:
Martin Barkawitz auf Facebook
Autorenhomepage von Martin Barkawitz
Lesetipp: Fleetenkiller – ein Hamburg-Thriller von Martin Barkawitz
Kommissarin Heike Stein ist spurlos verschwunden!
Ein unheimlicher Mörder – der Fleetenkiller – macht Hamburg unsicher. Er hat bereits mindestens fünf junge Frauen getötet. Wurde Heike Stein zu seinem sechsten Opfer? Der Verdacht erhärtet sich, als im Nikolaifleet ein Schuh der Vermissten gefunden wird.
Kommissarin Melanie Russ und ihr neuer Dienstpartner Rüdiger Koslowski ermitteln auf Hochtouren, um Heike Steins Schicksal aufzuklären und den Serienmörder zu verhaften. Schon bald entsteht ein furchtbarer Verdacht: Hat wirklich Heikes Ex-Kollege Ben Wilken etwas mit den Verbrechen zu tun? Ist ihr die Affäre mit dem verheirateten Mann zum Verhängnis geworden?
Skoutz meint: Ein rasant geschriebener Thriller, der enorm viel Spannung daraus zieht, dass der Leser das Opfer seit 12 Büchern kennt und daher den Fall eher wie ein Angehöriger als ein distanzierter Leser mitverfolgt, zumal sich die Ereignisse wirklich ab Seite 12 überschlagen.
Hinweis:
Der Schauermann – ein historischer Krimi von Martin Barkawitz wurde von Skoutz-Jurorin Daniela Arnold aus über 250 Titeln der Longlist Crime 2017 für die Midlist Crime des Skoutz-Awards nominiert.
Wer mehr über diesen düsteren Roman aus dem Hamburg des 19. Jahrhunderts wissen will, den wir uns für euch natürlich genauer angesehen haben, sollte hier weiterlesen.
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