zu Besuch bei Lisa Skydla
So lustig es ist, wenn man neue Autoren kennenlernen darf, so sehr freue ich ich, wenn mich der Skoutz-Job zu alten Bekannten verschlägt. Heute besuche ich eine Autorin, deren Buch von Jurorin Amanda Frost auf die Midlist Erotik des Skoutz-Awards 2021 gepackt wurde. Darauf freue ich mich schon sehr.
Lisa Skydla kenne ich gefühlt schon ewig, auch wenn der Skoutz-Kauz und ich noch nie bei ihr zu Besuch waren. Und das wiederum macht mich doch ein wenig neugierig, denn immerhin schreibt Lisa sehr prickelnd im BDSM-Bereich. Natürlich frage ich eher biederes Wesen mich dann, wie es wohl privat im Leben einer Erotik-Autorin aussieht.
Kay zu Besuch bei Lisa Skydla, die bei ihren Träumen sehr beharrlich ist
Liebe Lisa, kaum zu glauben, dass wir noch kein Interview von dir haben! Aber umso besser, dass wir so wenigstens mal die Gelegenheit für einen ausgiebigen Plausch unter Freunden haben. Auch wenn ich viel zahmer bin als du, haben wir ja durchaus auch gemeinsame Interessen. Irland zum Beispiel, wo deine skoutz-award-prämierte Buchreihe verortet ist. Aber darauf kommen wir gewiss noch.
Lass uns mal ganz anders anfangen …
Welches ist die größte Herausforderung, der man sich als Autor stellen muss?
Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber ich denke, es ist das Durchhaltevermögen. Einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist und man fällt, immer wieder, aber das macht einen besser.
Das höre ich in Variation öfter und selbst der große Michael Ende meinte nicht ganz zeitgemäß, aber trotzdem richtig, schriftstellerischer Erfolg sei in hohem Maße eine Frage des Portos. Warum, meinst du, ist das so?
Man muss eben viele Hürden überwinden und manchmal sieht es so aus, als ob man nie ein Bein auf den Boden bekommt, nur denke ich, dass man nie weiß, was man erreicht hätte, wenn man aufgibt. Vielleicht ist man ja schon kurz vor dem Durchbruch und würde so viel verpassen.
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Hast du Lieblingsworte in deinen Skripten, die vom Lektorat regelmäßig angestrichen werden?
Ja.
Welche?
Ich nutze ebenso, nicht, und und dummerweise sehr gerne zu häufig 😉. Aber ich glaube, das geht jedem Autor so.
Dummerweise kann ich da gar nicht widersprechen. Ich muss immer sehr bei „Dann“ und „Doch“ aufpassen.
Ja, welcher Autor hat die nicht? Allerdings versuche ich schon beim Schreiben darauf zu achten, sie zu reduzieren.
Genau. Es gibt genug Fehler, um nicht vorschnell auf Wiederholungen und Neuauflagen zurückzugreifen.
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Was ist deine präferierte Erzählform?
Ich schreibe grundsätzlich in der personalen Erzählform, weil ich keine Ich-Form mag.
Ganz rigoros?
Also, ich lese sie hin und wieder, aber ich mag sie nicht schreiben. Gut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt in der Tat ein paar Kurzgeschichten, die sind in der Ich-Form geschrieben. Aber ich mag sie nicht schreiben.
Okay. Eine Marotten-Frage habe ich noch …
Bist du im Team Adjektiv oder bevorzugst du eher einen „schnörkellosen“ Stil?
Definitiv im Team Adjektiv. Für deinen einen oder anderen vielleicht sogar etwas zu sehr.
Warum machst du es dann?
Ich mag es eben, die Texte auszuschmücken. Außerdem beschreibe ich gerne, die Orte, damit meine Leser den Eindruck bekommen, vor Ort zu sein. Deshalb schreibe ich auch nur über Länder oder Gegenden, in denen ich selbst war.
Meiner Meinung nach machst du das sehr gut. Ebenso, wie du deine Figuren dem Leser vorstellst.
Danke schön, dein Kompliment bedeutet mir sehr viel.
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Hast du einen speziellen Trick, um aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten zu machen?
Jein, oft haben meine Figuren echte Menschen als Vorbilder, da fällt es nicht schwer, Persönlichkeiten daraus zu machen.
Das ist richtig, weil du das Echte schon vor deinem inneren Auge hast. Aber gut, dass du das erwähnst, denn dann muss ich als Gast direkt aufpassen. Nicht, dass unter meinen Marotten ein unschuldiger Protagonist leiden muss. Bei deinem Kätzchen zum Zähmen zum Beispiel, finde ich sehr beeindruckend, wie lebensecht das kleine Tierchen beschrieben ist. Da gab es bestimmt auch eine Musterkatze? Aber ich verzettle mich schon wieder. Mein Fehler! Wo waren wir stehengeblieben.
Außerdem haben sie auch immer Fehler, mit denen sich viele Menschen identifizieren. Perfekt ist langweilig.
Oh ja! Ich vertrete ja die These, Hagen hat schon Siegfried, den urdeutschen Superhelden, wegen schierer Unerträglichkeit gemeuchelt!
Wenn wir gerade bei Fehlern sind …
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Welchen Fehler darf man beim Schreiben keinesfalls machen?
Aufgeben und sich zu sehr von Leuten beeinflussen lassen, die einem nur schaden wollen. Niemand wird ein Buch schreiben, das allen gefällt. Es wird immer Kritiker geben, das sollte einem bewusst sein. Wenn das Herz dabei ist, wird es auf jeden Fall eine gute Geschichte.
Das passt zu der Durchhalteparole oben.
Ich meine das weiter gefasst. Man darf nie aufgeben, jedenfalls nicht, wenn das Herz daran hängt und man sich selbst treu bleibt.
Das ist wohl wahr, das sollten wir alle viel öfter beherzigen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
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Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?
Oh, da muss ich überlegen, es ist ein Buch von Kathleen E. Woodiwiss.
Nur zu, ich genieße in der Zwischenzeit meinen Kaffee …
Warte, der Titel fällt mir gleich ein, irgendwas mit Rose … Eine Rose im Winter.
Ah, das kenne ich noch gar nicht. Bin gespannt, wie es dir gefällt. Aber mal einen Augenblick ohne Bücher.
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Welche 3 Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?
Meine Familie, meine Tiere, obwohl die zur Familie dazugehören.
Definitiv! Das sehe ich genauso! Also hast du noch zwei …
Meine Freunde und Musik.
Das ist spannend. Was für Musik hörst du denn so?
Alles quer Beet, es muss nur zu meiner Stimmung passen. Wer Spotify hat, der kann sich meine Schreibmusik gerne anhören. Da gibt es einige Playlists. Allerdings höre ich nur sehr selten, die aktuellen Songs im Radio.
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Wenn du wählen könntest, wärst du lieber extrem intelligent oder gut im Umgang mit Menschen?
Beides *lacht.
Okay, dann frage ich anders: Wenn du wählen müsstest …
Was bedeutet extrem intelligent?
Schlauer als der Durchschnitt mal für den Anfang.
Wie hältst du es mit Menschen?
Gut im Umgang mit Menschen ist mir auch ein bisschen zu vage.
Ich sehe schon, das nächste Mal kontrolliere ich unsere Fragen alle nochmals unter juristischen Aspekten auf Doppeldeutigkeiten, Ungenaues und Missverständliches. 🙂 Man kann den Umgang als Beliebtsein sehen, aber auch als Verstehen. Oder auch einfach nur so, dass man sich in Menschenmengen und anderen Multi-Mensch-Situationen wohl fühlt und nicht in Stress gerät. Viele Kollegen sind ja eher introvertiert.
Als Autor muss man schon mit Menschen umgehen können.
Muss man?
Zumindest, wenn man sich auf Messen herumtreibt. Aber ich finde auch, wenn man in meinem Bereich schreibt, sollte man sich mit Menschen beschäftigen. Es geht ja um zwischenmenschliche Beziehungen und ich möchte meine Leser erreichen. Das kann ich meiner Meinung nach nicht, wenn ich abseits bleibe. Außerdem transportiere ich meinen Charakter ein Stück weit mit meinen Büchern, denn ich komme irgendwie auch immer darin vor.
Da hast jetzt du wieder recht. Wobei ich schon schön finde, dass man durch Bücher losgelöst von Zeit und Raum auf gleichzeitig unerreicht intime Weise und doch mit Sicherheitsabstand mit seinen Lesern interagieren kann. Aber wir schweifen ab, Lisa!
Was würdest du nun also wählen?
Ich denke, wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, dann würde ich den Umgang nehmen.
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Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?
Für meine Familie, für meine Freunde und sobald ich eine Idee für einen Roman habe.
Sonst nichts?
Doch für eine Idee zu dem Buch, an dem ich gerade schreibe.
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Was ist deine größte Stärke?
Ehrlich?
Ehrlich!
Keine Ahnung.
Jetzt komm! Autoren sind kreativ, streng dich an!
Vielleicht, dass ich tatsächlich nie aufgebe.
Das passt zu deinen Antworten vorhin. Du ziehst das echt durch! Wie sieht es mit sonstigen Stärken aus?
Vielleicht auch meine Ehrlichkeit, die manchmal auch störend sein kann.
Das ist Ehrlichkeit oft, weil wir unseren Wünschen so viel mehr Berechtigung einräumen, als unserer Gegenwart. Was eigentlich schade ist, denn eigentlich geht es uns doch gut. Gemessen an denen, denen es allen schlecht geht. Ich jedenfalls finde dich in deinen Ansichten erfrischend und ratsche immer herzlich gern mit dir.
Komm lass uns mal kindisch sein …
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Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was würde es als erstes tun?
Mit den Hunden kuscheln und anschließend in den Gartenteich springen 😉
Ein guter, ein sehr guter Plan …
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Welcher fiktionale Charakter ist in der Geschichte unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?
Da fällt mir echt keiner ein.
Echt jetzt? Warum nicht?
Die, die ich in alltäglichen Situationen unerträglich finden würde, finde ich schon in den Filmen unerträglich.
Ja, das Problem hat Frank Friedrichs auch schon genannt. Wer ist denn so ein Kandidat?
Spongebob zum Beispiel.
Oh ja! Hahaha!
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Stell dir vor, du würdest einen Geheimbund gründen, wie würdest du ihn benennen und was wäre eure Mission?
Zuckerbrot und Peitsche und wir würden die Welt über BDSM aufklären.
Das ist eine gute Idee! Da würde ich dich tatsächlich gern mal bei Skoutz zu einer Podiums-Diskussion einladen. Um da mal mit literarischen Mythen aufzuräumen. Ich finde es ganz schlimm, wie schief da die Vorstellungen oftmals sind.
Genau! Damit retten wir die Welt zwar nicht, machen es aber einigen Menschen leichter.
Ja, das glaube ich.
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Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?
Das glaube ich nicht. Ich denke, was ich kann, kann so ziemlich jeder, wenn er denn will.
Ach Lisa, wirbst du damit für deine Bescheidenheit? Ich finde es gerade dann, wenn etwas jeder können könnte, aber nicht dafür kämpft, jene umso beeindruckender, wenn es andere dann trotzdem tun. Und diese Art von Beharrlichkeit, ist nun auch etwas, dass ich wirklich als die Lisa-Superpower bezeichnen würde. Es ist mir jedenfalls ein Vorbild.
Das ist auch ein wunderbarer Schluss, denn wir sind schon bei der letzten Frage angekommen …
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Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Schön, dass es euch da draußen gibt!
Liebe Lisa, wie erwartet war es mir ein Vergnügen, mit dir zu plaudern. Bitte, bleib wie du bist. Wobei ich da bei soviel Beharrlichkeit gar keine Bedenken habe. Und ich hoffe, dass wir noch öfter skoutzig plaudern, vielleicht angesichts neuer Bücher oder der nächsten Runde beim Skoutz-Award.
Dankeschön!
Hier könnt ihr Lisa Skydla treffen
- Homepage* von Lisa Skydla
- Lisa Skydla auf Facebook* und nochmal auf Facebook*
- Lisa Skydla auf Instagram*
- Und per Mail könnt ihr sie auch erreichen: lisaskydla@bofewo.com.
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Skoutz-Lesetipp
Ein Kätzchen zum Zähmen – Erotisches Gestaltwandler-Abenteuer von Lisa Skydla
Irland, ein Richter und ein Kätzchen
Die Gestaltwandlerin Belana glaubt fest daran, dass sich ihr Schicksal wendet, als sie einen Job findet. Doch da irrt sie gewaltig!
Sie wird verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt. Entsetzt erkennt sie, dass es sich bei ihm um ihren Seelengefährten handelt. Zum Glück klärt sich die angebliche Straftat auf, sodass sie wieder freikommt, nur steht sie jetzt erneut vor dem Nichts, ohne Job, ohne Bleibe und mit der Sehnsucht nach ihrem Gefährten im Herzen.
Cormack ist fasziniert von der eigenwilligen, jungen Frau. Jeden Abend begibt er sich auf die Suche, dabei gesteht er sich nur widerwillig ein, dass er sich Hals über Kopf verliebt hat. Bei seinen Streifzügen findet er ein Kätzchen, das ihn seltsamerweise extrem an Belana erinnert. Kurz darauf bittet Belana ihn verzweifelt um Hilfe. Er überlegt nicht lange, denn das ist seine Chance, ihr zu beweisen, dass er der Richtige für sie ist.
Es knistert gewaltig zwischen ihnen, trotzdem spürt er, dass sie ihm etwas verschweigt. Kann er ihr Geheimnis aufdecken? Wie wird sie reagieren, wenn sie erfährt, dass er ein dominant-sadistischer Master ist? Und weshalb verschwindet die Katze ständig, sobald Belana auftaucht?
Skoutz meint: Es ist eine dieser Geschichten, bei denen man vorher schon weiß, dass sie mit einem Happy-End enden wird. Und das ist gut so! Denn so kann man sich hingebungsvoll den vielen Details widmen, mit denen das Buch aufwartet und sich zugleich von der Masse der Titel dieses Genres abhebt. Ob das die wunderschöne Landschaft Irlands ist oder die Protagonisten mit ihren Ecken und Kanten, Sorgen und Nöten – für sie alle findet Lisa Skydla bezaubernde Worte, die den Leser durch die Seiten tragen. Das gilt ganz besonders für die Szenen mit dem Kätzchen, die so liebevoll beobachtet sind. Dass Lisa Skydla zudem spannende Geschichten und heiße Erotik-Szenen liefert, ist szenebekannt, sodass niemand enttäuscht oder überrascht wird, dass auch ihr aktuelles Buch diesem Anspruch voll genügt. (kn)
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Mehr Info
„Ein Werwolf mit Herz„. Lisa Skydlas erotisches Fantasy-Abenteuer, spielt im malerischen Irland geschieht mit den Genre-Klischees und zu Recht auf die Midlist Erotik des Skoutz-Awards 2021 gewählt.
Grund genug, das Buch näher zu untersuchen und vorzustellen (weiterlesen).
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Hinweis:
Wenn ihr die Bücher schon kennt, würdet ihr uns, dem Autor und allen lektüresuchenden Lesern einen großen Gefallen, wenn ihr das Buch in der Skoutz-Buchdatenbank mit einer Skoutz-Buchfieberkurve bewerten würdet. 5 Klicks statt 5 Sterne. Einfacher lässt sich eine Rezension nicht schreiben, bequemer kann man sein nächstes Buch-Date nicht finden. Und so helft ihr, dass unsere Buchfindemaschine weiter wächst.