Zu Besuch bei Lars Hannig
Der Skoutz und ich dürfen heute wieder einen Autoren kennenlernen, den wir bisher noch nicht persönlich getroffen haben. Lars Hannig steht mit seinem Titel „Die Melodie der Tiefe – Ermittler Robert Fuchs 06“ auf der Midlist Fantasy von Vorjahressieger Michael Siefener.
Wir freuen uns auf das Gespräch mit ihm und sind schon sehr neugierig, was er uns alles zu erzählen hat und wie er als Mensch ist. Wir freuen uns, dass er heute für uns Zeit hat und wenn wir richtig liegen, sind wir hier genau richtig, mal sehen.
Zu Besuch bei Lars Hannig, der ohne seine kreativen Projekte nicht leben könnte
Hallo lieber Lars, schön, dass wir dich heute besuchen dürfen. Wir freuen uns schon sehr auf unser Interview und sind auch schon total gespannt, was du uns alles erzählst und wie du unsere Fragen findest. Du kennst unseren Skoutz-Kauz ja noch nicht, er ist notorisch neugierig und erkundet erst mal die Umgebung hier. Ich kann es ihm nicht abgewöhnen, so beginnt bei uns jedes Interview ….
Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?
Wir sitzen auf meiner roten Wohnzimmercouch, die von zwei Plüsch-Eulen bewohnt wird. Sie werfen neugierige Blicke auf den Skoutz-Kauz. Ich habe es mir mit einem grünen Tee gemütlich gemacht.
WOW, die Couch ist ja toll! Der Skoutz ist auch schon so neugierig auf deine Plüsch-Eulen. So zappelig, wie er hier gerade tobt, lass ich ihn mal zu ihnen.
In einem verschlafenen Bochumer Stadtteil singen Vögel in der Hecke des Nachbarn. In der Ferne erhebt sich das Betonmonument der Ruhr-Universität.
Ja, das habe ich auf dem Hinweg schon gesehen. Ich kenne Bochum aber auch von früher. Aber du hast es hier schon sehr gemütlich …
Was wie ein gewöhnliches Wohnzimmer aussieht, ist in Wirklichkeit der kreative Knotenpunkt meines Kosmos. Auf wenigen Quadratmetern öffnen sich in den Bücher- und Videospielregalen Portale in Tausende Welten, die neugierig nebeneinander existieren.
Ich seh sie schimmern, die Portale. Lädt alles zum eintauchen ein. Da passt die nächste Frage schon mal sehr gut:
Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?
Stephen King hat viele schlaue Dinge über das Schreiben gesagt, an die ich mich gerne erinnere. „Das Leben ist kein Stützgerüst für die Kunst. Es ist andersherum.“
Aha, das habe ich von ihm noch nicht gekannt obwohl ich einiges von ihm kenne und weiß. Ein sehr schlauer Spruch, wenn ich es mir so betrachte. Was holst du dir aus solchen Zitaten?
Ich kann mir kein Leben ohne kreative Projekte vorstellen. Sie sind mein Kompass, mit dem ich mich durchs Leben navigiere. Wenn ich mich schlecht fühle, ist ein gutes Buch die richtige Medizin.
Das stimmt allerdings. Ohne Buch – ohne mich, sage ich oft. Wie darf ich mir dein Leben dann vorstellen?
Wie wohl die meisten Schreibenden habe ich einen Brotjob. Ich arbeite als Software-Ingenieur. Doch ohne meine kreativen Projekte, die mich frühmorgens erwarten, könnte ich nicht leben.
Dann fragen wir doch jetzt mal anders herum …
Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?
Ich mag es nicht, wenn ich in Geschichten mit Figuren mitfiebere und sie sich dann im entscheidenden Moment völlig unbeholfen in Gefahr begeben, bloß weil es das starre Plotkonstrukt verlangt.
Oh, OK. Diesen Moment, wo man sich denkt … WTF… Warum?! Und keine andere Antwort findet, als „weil es im Drehbuch steht“. Ja, da bist du nicht der einzige, der darauf knatschig reagiert. Wobei solche Action-Einheiten ohne rechte Begründung in manchen Genres leider schon typisch sind. Klischee eben.
Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?
Klischees sind wie Kartoffeln. Jeder kennt sie. Ohne sie würde in der Küche etwas fehlen. Ihr Geschmack ist vertraut. Aber sie alleine machen noch keine gute Mahlzeit aus. Es kommt darauf an, welchen „Twist“ man vertrauten Zutaten gibt, damit ein köstliches Gericht entsteht.
Das ist ein richtig guter Vergleich! Den merke ich mir! 🙂 Hach, darum mag ich diese Interviews so. Wie gehst du dann mit deinen Kartoffeln … Klischees um?
Wenn ich Klischees einsetze, mache ich es bewusst, um mit den Erwartungen der Leserinnen und Leser zu spielen und am Ende einen gewünschten Effekt zu erzielen.
Perfekt, solche Geschichten mag ich sehr gerne. Mich machst du damit glücklich. Wenn wir schon über dein Schreiben sprechen …
In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?
Wenn ich mir den Stammbaum meiner Geschichten ansehe, begann es mit Dystopien. Und selbst meine Alltagsgeschichten kommen nicht ohne phantastische Elemente aus. Dazu kamen später Steampunk, Mystery und Thriller. Urban Fantasy und Sci-Fi sind auch vertreten.
Das ist ein richtig toller Mix, ich liebe diese Genres sehr. Einmal eine Geschichte gelesen und schon war ich „infiziert“. Aber dein Schwerpunkt scheint dann schon eher Fantasy zu sein, so als Set-Genre. Und als Plot-Genre dann Crime im weiteren Sinne, scheint mir. Woher dieser Hang zum Fantastischen?
Als Leser bin ich in die Phantastik hineingewachsen und schreibe erzählerische Mischwesen, wie ich sie selbst gerne lese. Die Einordnung ist oft nicht so ganz einfach.
Wie gesagt, es gibt ja, wenn man es genau nimmt, fast nie ein Buch, das nur ein Genre bedient. Da würde ich mir keinen Kopf machen. Deine Geschichten sind dann sehr unique, das ist doch toll. Liest du auch so speziell?
Ich würde mir eine KI wünschen, die Buchempfehlungen anhand der Inhalte meiner Lieblingsbücher perfektioniert. Die übliche Einteilung in Genres ist mir oft zu allgemein, als dass sie hilfreich wäre. Es ist wie die Frage nach einer Lieblingsfarbe, wenn nur Grundfarben zur Auswahl stünden. Ich finde erfrischende Mischungen, Abstufungen oder Kontraste spannender.
Hört sich echt gut an. Das ist ja der Ansatz, den wir auch mit der Skoutz-Buchfieberkurve verfolgen. Da erfährst du dann zwar noch nicht, ob ein Werwolf oder ein Greif vorkommen, aber immerhin erfährst du mehr als nur 5 Sterne, sondern wenigstens, wie so die Lesestimmung ist. Und über dieses Profil der Fieberkurven bekommst du dann auch Tipps von Büchern, die „ähnlich“ gestrickt sind. Da können wir uns gern mal noch detaillierter austauschen. Sehr spannend.
Ich hol mir die Inhalte tatsächlich nicht über die Genre-Zuordnung, sondern über die Klappentexte. Jedenfalls, wenn ich auf Lektürejagd bin.
Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?
Die vernichtendste Kritik kommt von mir selbst.
Das habe ich in der letzten Zeit bei meinen Interviews schon sehr oft gehört. Hast du deswegen schon Geschichten „aussortiert“ um sie später nochmal zur Hand zu nehmen und zu kontrollieren?
Inzwischen hat sich einiges in der Schublade angesammelt, nicht immer zu Recht. Mit der Zeit lerne ich, wie mein Moriarty so tickt und wie ich ihn besänftigen kann.
Das ist doch schön! Auch für uns als Fans… Neue Lektüre! 🙂 Wovon hängt es ab, welches Schicksal dann dein Skript ereilt, ob es lebenslänglich gibt, oder doch Bewährung? Haben die Geschichten dann Verteidiger?
Es kommt sehr darauf an, welches Motiv hinter der Kritik steht. Die hilfreichste Kritik kommt von meinen Erstleserinnen und -lesern und aus dem Lektorat.
Wir haben vorher schon von Welten und Fluchten gesprochen, da bin ich gespannt auf deine nächste Antwort:
Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?
Blumig. Bei mir wäre es vielleicht ein japanischer Steingarten, denn ich habe keinen grünen Daumen.
Vielleicht wären Kakteen etwas für dich? Wobei, wenn man die Dinge wachsen lässt, erstaunliche Vielfalt entsteht.
Ich mag das Bild von Büchern als Tor in eine andere Welt. Als eine Art Telepathie oder Wachtraum, der sich erst durch das Lesen vollständig entfaltet.
Ja, die Vorstellung gefällt mir auch wirklich gut! Kay Noa hat in ihrem Interview gesagt, dass sie ihren Fans so dankbar ist, weil sie ihre Geschichten noch so gut ersinnen, ihre Figuren noch so liebevoll ausgestalten kann, erst beim Lesen entfalten sie sich, erwachen im Kopf des Lesers zu Leben. Und idealerweise verändert er sich damit. Geht es dir auch so?
Bücher öffnen meine Augen für eine Welt des Möglichen, abseits dessen, was unser Alltag preisgibt.
Ein echter Buchmensch, wie schön. Lass uns übers Lesen sprechen?
Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?
Lesefreude stand in der Schule nicht auf dem Lernplan.
Oh, warum nicht?
Ich war ein Computerkind. Die Freude am Lesen begann am Bildschirm und tröpfelte langsam in die Welt davor.
Wirklich? Finde ich total gut, die Hauptsache ist ja, dass du ein Bücherwurm geworden bist. Aber der Weg ist doch ungewöhnlich. Erzähl doch mal, bitte!
Mein Erweckungserlebnis hatte ich mit elf, als ich Mary Shelleys Frankenstein beim Campingurlaub in den Sommerferien las.
WOW, direkt mit einem nicht ganz so einfachem Buch gestartet! Also jedenfalls für einen Elfjährigen. Und das hat geklappt?
Es war das erste Buch, das ich unbedingt lesen wollte. Der Stil war nicht ganz einfach, aber ich dachte, das wäre normal.
Da gebe ich dir Recht, es war nicht wirklich einfach zu lesen. Und wie ging es dann weiter?
Damit war der Weg geebnet für Stephen King und die Erkenntnis darüber, was Bücher „können“. Über die Jahre kamen viele weitere hinzu, doch mein Lesegeschmack ist immer nah an der Phantastik geblieben.
Von Stephen King habe ich auch so gut wie alles gelesen, da waren wirklich tolle Werke dabei, allerdings würde ich ihn jetzt eher nicht in der Phantastik verorten. Obwohl sie auch ein tolles Thema ist. Du hast jedenfalls offenbar seither viel gelesen.
Wie sortierst du deine Buch-Regale?
Es zu sortierten steht auf meiner To-do-Liste und die Liste wiederzufinden steht auf einer anderen To-do-Liste.
Hahaha! Und geht es dabei nur um Bücher?
Na ja, es schleichen sich Artefakte ein, die keine Bücher sind und die man als Deko bezeichnen könnte. Diskettenstapel, ein Ouija-Brett und Plüsch-Pokémon.
OK, das erinnert mich gerade sehr an mein Regal, das immer noch darauf wartet vernünftig sortiert zu werden … Ein Quija- Brett? Das ist spannend. Darüber haben wir mit Mario Steinmetz auch schon geplaudert. Und wenn du sortierst, was strebst du da an?
Wo es sich ergibt, sind einige Buchreihen nach Farbe sortiert. Es gibt auch Cluster mit Büchern derselben Autorinnen oder Autoren. Wichtig ist mir vor allem, dass ich finde, wonach ich suche.
Ich nehme an, dass sei das Hauptmotiv jeder Sortierung. Allerdings ist das bei entschlossenen Farbsortierern nicht mehr so. Franziska Henze hat erzählt, dass sie auf der Suche nach einem Buch schon auch mal das Cover googelt, damit sie ungefähr weiß, wo es steht. 🙂
Aber lass uns mal zu ernsten Themen schwenken:
Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?
Die Diskussion ist ja nicht neu und auch meine Antwort ist es nicht: Kunst muss grundsätzlich alles dürfen.
Da hast du Recht. Aber trotzdem wird es im Augenblick wieder heftig diskutiert und ein paar neue Aspekte kommen ja doch dazu. Oder?
Gleichzeitig gilt aber auch: Kunst muss sich der Kritik durch die Gesellschaft stellen. Künstlerinnen und Künstler sind für ihre Werke verantwortlich und können sich nicht mit dem Verweis auf die Kunstfreiheit herausreden, wenn es um menschenverachtende oder rassistische Inhalte geht.
Letztlich bedarf es aber eben auch der Kontroverse, um hier die Möglichkeiten auszuloten, wie diesen Phänomenen zu begegnen ist. Gerade, weil Kunst Wege eröffnet, quasi unter Laborbedingungen in einem „künstlichen“ Universum Lösungen zu entwickeln, Probleme aufzuzeigen und vor allem Mechanismen zu studieren. Da ist es eher hinderlich, wenn speziell in den Sozialen Medien vorschnell Boykottaufrufe, nicht des einzelnen Werkes, sondern des Gesamtwerks gefordert werden, weil dann angeblich alles Mist ist. Das ist ja auch keine Frage von Gut und Schlecht.
Abgesehen davon versuche ich, mir die reflexartige Einordnung von Kunst in gut oder schlecht abzutrainieren. Vieles trifft meinen Geschmack einfach nicht. Doch es wäre langweilig, wenn ich die einzige Zielgruppe wäre.
Ja genau, über Kunst kann man zwar trefflich, aber nicht zielführend streiten. Und wie gehen wir jetzt mit diesem Dilemma um?
Gar nicht. Es gibt mehr gute Bücher, als ich jemals lesen kann.
Definitiv! Darum leide ich auch so darunter, dass ständig und immer mehr neue, oft so verheißungsvolle Bücher auf den Markt kommen! Und wahrscheinlich werden es ja künftig noch mehr. Was mich zur nächsten Frage bringt, zu der du als Fachmann gewiss auch eine Meinung hast …
Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?
Rund um KI wird gerade in der Öffentlichkeit viel emotionalisiert. Es wird spekuliert, wo Intelligenz oder Bewusstsein anfängt und was aus uns Menschen werden soll.
Na, abgesehen davon, dass im Moment ja gefühlt jede etwas komplexere Excelliste schon von sich als KI spricht, ist das aber auch ein Thema, das irgendwie triggert. Nur wo bekommen wir die Antworten her?
Die spannendsten Antworten darauf kommen nach wie vor aus der Phantastik der letzten hundert Jahre.
Ich würde das zwar tatsächlich eher in der Science Fiction verorten, aber in der Sache gebe ich dir recht. Und wie stehst du persönlich diesem Thema gegenüber?
Manches in unserem Alltag wird künftig sicherlich automatisiert werden und ein Umdenken erfordern. Ich will glauben, dass dadurch unsere Menschlichkeit stärker ins Bewusstsein rückt und weniger als Schwäche betrachtet wird.
Das würde ich auch gerne so sehen! Das ist ein schöner Aspekt, aber wie realistisch ist das?
Wir dürfen Folgendes nicht vergessen. Der Computer „versteht“ nicht unsere Anfrage. Er ist ein Werkzeug zur Mustererkennung und liefert Muster zurück. Mit konkreten Musterbeispielen wird auch die Antwort besser.
Ja, kann ich nachvollziehen. Habe einiges damals in der IT gelernt und die „Maschine“ konnte eben nur das liefern, was wir programmiert / angefragt haben. Aber heißt KI nicht gerade, dass die Programme nicht mehr von uns lernen müssen, sondern sich selbst verbessern können?
In letzter Zeit haben die großen Sprachmodelle gelernt, Texte so zu imitieren, dass wir nicht mehr über jeden Satz stolpern. Für ein Buch sollte das selbstverständlich sein. Besteht Hoffnung, dass die Korrektur in Word einmal besser wird?
Hahaha! Das wäre schön, aber ich weiß nicht, ob ich das noch erlebe, dass die Korrektur im Word besser wird. Also bist du insgesamt entspannt?
Wer sich mit generativer KI beschäftigt, stößt schnell an ihre Grenzen, an denen die Ergebnisse absurd werden und das „Thema verfehlen“. Für die beeindruckenden Ergebnisse, die uns gerade präsentiert werden, ist viel zusätzliche menschliche Denkarbeit notwendig. Es ist eine Kunstform für sich.
So kann ich das verstehen. Coverdesign arbeitet ja auch mit komplexer Software. Ach, ich höre dir gerade sehr aufmerksam zu, toll, wie du das erklärst.
Was KI nicht kann, ist „verstehen“ was sie erzeugt und sie hat absurderweise kaum Gedächtnis. In einem von KI verfassten Roman gibt es deshalb keine Kohärenz oder Foreshadowing (Ereignisse, die ihre Schatten vorauswerfen).
Dafür muss dann ein Mensch ran wenn der Leser es nicht merken soll, richtig?
Wer also gerne Bücher liest, mit vielschichtigen Figuren und plausibler Handlung, in denen in Kapitel eins etwas eingeführt wird, um es über einen schönen Spannungsbogen hinweg in Kapitel zwölf einzulösen, wird mit KI nicht glücklich.
Genau, das hab ich mir gedacht. Dein Kollege Tobias Bachmann sagt dazu, dass er KI als Chance begreift, dass die vielen Menschen, die lieber Geschichten von Menschen lesen wollen, dann wohl automatisch wieder weg vom Mainstream, hin zu den fantasievolleren, kreativeren Werken geht. Du meintest vorhin, die Arbeit mit KI sei eine eigene Kunstform, ist für dich ein KI-Buch also ein (Kunst-)Werk?
Das ist wie der Vergleich eines maschinell gefertigten Orientteppichs mit dem handgeknüpften Original. Für mich ist in dem Fall die Frage nach der Kunstfertigkeit nur theoretisch interessant, denn das Original kann ich mir nicht leisten.
In der Kunst haben wir hingegen das Glück, uns erzählerische Originale leisten zu können. Wenn wir es wollen.
Dann werde ich immer ein Original bevorzugen. Und wohin geht es deiner Meinung nach mit der KI?
Ich hoffe auf einen Schritt weg von schablonenhaften Produkten und „Content“ hin zu menschlicheren Werken und fairen Vergütungen für Kreativschaffende.
Darauf hoffe ich auch ganz stark! Das ist auch ein starker Abschluss dieses wahrhaft ungemein spannenden Interviews. Nur eine kleine Frage hab ich noch …
Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?
Fragt mich gerne etwas zu meinem nächsten Roman, oder über das Schreiben und Erzählen in Buch und Computerspiel. Zu diesen Themen gibt es mehr von mir auf http://buchundspiele.de
Alles klar, ist notiert. Ist ja auch ein Thema, das sehr interessant ist und da könntest du sicher eine Menge zu erzählen. Wenn du magst, können wir zu dem Thema gern mal ein Special machen. Das interessiert uns auch außerhalb des Awards.
Lieber Lars, leider ist unser Interview schon zu Ende. Wir haben uns hier bei dir richtig wohlgefühlt und das Interview mit dir war richtig toll. Für uns geht es wieder auf den Heimweg, auch wenn der Skoutzi immer noch bei deinen Plüsch-Eulen sitzt, sie scheinen sich sehr zu mögen! Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg.
Hier gibt es mehr über Lars Hannig:
- Autorenhomepage*
- Autorenwelt Lars Hannig*
- Buch und Spiele (Über das Erzählen in Buch und Spiel)*
- Autorenvita*
Skoutz Lesetipp:
Ein vernunftbegabter Detektiv begegnet dem Unglaublichen und wird zum Ermittler für übernatürliche Fälle. Vernia im Jahr 1917 – Robert Fuchs und sein junger Gehilfe Emil leben in der Industriestadt Brasston. Der Winter ist hart, das Geld knapp. Da kommt ihnen der Fall des verschwundenen Blackwell-Sohns gerade recht. Auf dem Landgut des Schreibgeräte-Moguls sind die Ermittlungen ins Stocken geraten.
Fuchs ahnt nicht, dass dieser Fall zum Wendepunkt seines Lebens werden wird. Als ihm alte Aufzeichnungen in die Hände fallen, drängt sich ihm eine Frage auf, die sein rationales Weltbild auf den Kopf stellt: Hatte sein entlassener Vorgänger doch recht und es existieren im Geheimen leibhaftige Monster? Eine solche Wahrheit birgt neue Probleme, denn sein Klient erwartet eine bodenständige Erklärung, bevor er zahlt. Nicht selten werden in Vernia Kriminalfälle ungeklärt mit dem Vermerk des Supranaturalismus zu den Akten gelegt, als sei eine unbekannte Naturgewalt am Werk gewesen. Diese Grenzfälle sind das tägliche Brot privater Ermittler kurioser und unglaublicher Phänomene.
Skoutz meint: Steampunk, Mystery und Detektivroman – Was für eine Mischung! Man bekommt, ein fantasievoll ersonnenes Setting mit vielen schönen Details, einem sympathischen aber nicht einfachen Ermittler, den man gerne näher kennenlernt und natürlich packenden Rätseln, die uns Lars Hannig kunstvoll und mit feinem Gespür für passende Plot-Twists präsentiert. kn
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Hinweis:
Lars Hannig steht mit ihrem Titel „Die Melodie der Tiefe – Ermittler Robert Fuchs 06“ auf der Midlist Fantasy von Michael Siefener.
Eine sehr gelungene Mischung aus Steampunk und Krimi, der einfach toll zu lesen ist und die ohnehin sehr gehaltvolle Liste gekonnt um weitere Facetten ergänzt.
Natürlich hat er damit die Chance auf den Skoutz-Award im Bereich Fantasy.
Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.
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Und wenn ihr uns, dem Autor und vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche.