zu Besuch bei: J. Vellguth

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Heute bin ich zu Besuch bei J. Vellguth, einem Wesen, dem es wirklich sehr gut gelingt, Geheimnisse zu bewahren. Das zeigt sich nicht nur in ihren spannenden und wendungsreichen Büchern, die wirklich immer für eine Überraschung gut sind, sondern auch darin, wie das Geheimnis ihres Vornamen bewahrt wird. Von daher wäre die absolut passende Märchen-Adaption – ja was wohl? – Rumpelstilzchen!

Nachdem ich es aber doch geschafft habe, das Geheimnis zu lüften, durfte ich sie auch besuchen. Ich bin gespannt, ob sie meinen Fragen genauso ausweicht … :)

 

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Zu Besuch bei der geheimnisvollen J. Vellguth

 

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Aus ganz alltäglichen Situationen, Zeitungsberichten, Youtube-Videos.Meistens reichen ganz kleine Ideenfunken, um eine ganze Welt entstehen zu lassen.

Haha! Da bekommt der Begriff „mentale Brandstiftung“ gleich eine ganz neue Bedeutung. (Kopfkino aus!)

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Diktieren :)

Willkommen im Club der Pragmatiker. Das habe ich schon öfter gehört. Gelegentlich würde sogar der Ehemann als Sekretär missbraucht werden.

Für mich wäre es nicht möglich, gar nicht zu schreiben. In meinem Kopf sind schon immer Geschichten entstanden und irgendwie bahnen sie sich dann auch ihren Weg.

Ich stelle mir gerade eine Feuerwalze vor … Sorry, die Ideenfunken zündeln weiter.

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Ich denke, Selbstzweifel sind ein ganz natürlicher Teil jedes kreativen Prozesses.

Das ist ein sehr schöner, sehr selbsttoleranter Gedanke. Wow. In unserer auf Höchstleistungen optimierten Gesellschaft wird jegliches Kürzertreten, jegliches Versagen sofort als Anlass genommen, sich und anderen die Existenzberechtigung abzuerkennen. Da berührt mich das. Wir sollten wirklich vieles lockerer sehen, weil es dann auch lockerer wäre.

Nur, weil man gelegentlich auf die Nase fällt, heißt das ja nicht, dass man sich gleich die Beine abschraubt.

Das wäre aber praktisch, wenn das ginge. Dann könnte man sich ein Ersatzteillager basteln… Alles was man abschrauben kann, kann man auch wieder hinschrauben (alte Heimwerker-Weisheit!)

 


Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Das ist schwer, da gibt es so viele.

Mach es dir leicht und such dir was aus!

Beim Schreiben selbst sind es genau die Momente, die auch die Figuren am meisten mitreißen. Beim Veröffentlichungsprozess ist es definitiv der Augenblick, in dem ein Fan in Begeisterungsstürme ausbricht, wegen etwas, das man selbst geschrieben hat. Das ist einfach unbeschreiblich.

Kann ich beides unterschreiben. Und gerade diese völlig verschiedenen Eindrücke, die einem das Autorenleben beschert, machen das Ganze so unvergleichlich spannend und schön.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Ich denke, es ist unmöglich, eine Geschichte zu schreiben, in der nicht auch ein Stück des Autors steckt.

Meine Rede! Wo sollte man bei deinen Büchern nach J. Vellguth suchen?

Im Endeffekt wohnt sein Geist in jeder Silbe, die auf dem Papier steht und ganz besonders im übergreifenden Thema der Geschichte. Leider besitze ich nicht die Fähigkeit, mich in Bücher hineinzulesen, obwohl ich das sicher gerne einmal ausprobieren würde :)

Mich hat dein Buch sehr fasziniert, weil es quasi das Spiegelstück zu meinem „Herausgelesen“  ist. Ich habe „Die Welt zwischen den Zeilen“ kurz nach der Veröffentlichung von meinem Titel gelesen und das war ein ganz besonderes Erlebnis, zumal auch du dich dabei auf ein anderes, von dir geschriebenes Buch beziehst. :) 

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Ein „Lieblingsbuch“ geschrieben zu haben.

Das hat Daphne Unruh auch gesagt. Was macht für dich ein „Lieblingsbuch“ aus?

Eine Geschichte, die jemandem so gut gefällt, dass er sie nicht nur gerne gelesen hat, sondern auf jeden Fall wieder lesen möchte.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Ein Mensch, dem meine Geschichte von Herzen gefällt. Mehr Kriterien gibt es nicht.

Okay. Dann lass uns eben über Interna reden.

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Manche Charaktere wollen nicht zu jeder Zeit so, wie ich das möchte, aber das ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass sie lebendig sind und ihren eigenen Kopf haben.

Allmählich erhärtet sich der Verdacht, dass wir entweder irgendwie miteinander verwandt sind. Oder von denselben Geschichten geprägt wurden. Oder du meine bisher geführten Interviews sehr gründlich gelesen hast.

Deshalb würde ich den „Beziehungsstatus“ aber nicht als „schwierig“ bezeichnen, sondern eher als interessant :)

Über derartige Feinheiten lasse ich gerne mit mir verhandeln.

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Würde es dir gefallen, deine Geschichte als Film im Kino zu sehen?

Hehehe. Das ist eine Fragenantwort, die ich sehr oft von männlichen Kollegen zu hören bekomme. Ich persönlich würde eine TV-Serie präferieren.

Mir hat das Gespräch wirklich sehr, sehr viel Spaß bereitet, obwohl es nicht so einfach ist, aus „Ja genau!“ eine für andere spannende Unterhaltung zu zaubern. Auf jeden Fall freut es mich, dass dein Buch nominiert wurde und ich wünsche dir noch ganz viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs.

Hier könnt ihr J. Vellguth treffen:

J. Vellguth auf Facebook

Autorenhomepage von J. Vellguth

 

Skoutz-Lesetipp: „Die unsichtbare Heldin“ – Urban Fantasy von J. Vellguth

Vellguth SuperheldinWas wäre, wenn du die Fähigkeit hättest, dich unsichtbar zu machen?

Erfolglos bei ihrer Doktorarbeit. In den Augen ihres Vaters eine Niete. Und jetzt soll auch noch das Haus ihrer Eltern zwangsversteigert werden. Anja ist am Boden zerstört und weiß nicht mehr, was sie machen soll – bis ein Schild im Schaufenster eines Teeladens die Lösung all ihrer Probleme verspricht.
Aber sind die Dinge tatsächlich so einfach, wie sie scheinen? Und wofür darf sie ihre neuen Fähigkeiten überhaupt einsetzen?
Anja schlittert von einem moralischen Dilemma ins nächste, während sie versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Skoutz meint: Marvel meint, Superheldinnen gehen nicht. J. Vellguth beweist das Gegenteil. Dass die Dame gelernte Astrophysikerin ist, schadet dem Buch überhaupt nicht, denn irgendwie bekommt gerade fantastischen Schilderungen eine naturwissenschaftliche Herangehensweise sehr gut. Die Protagonistin ist dann auch an vielen Stellen in diesem ersten Band einer Trilogie so menschlich, allzu menschlich, dass es geradezu schmerzt. Aber daraus ergibt sich viel Potential für die Entwicklung, die hier eine plausible erste Hürde meistert und neben reichlich Action und Überraschungen auch Raum zum Nachdenken lässt. Oder wie ein großer Kollege unserer Superheldin zu seufzen pflegt: Aus großer Macht folgt große Verantwortung.

 

Die Welt zwischen den ZeilenHinweis:

J. Vellguth und ihre märchenhafte Urban Fantasy-Romance „Die Welt zwischen den Zeilen“ haben Skoutz Jurorin Mella Dumont so gut gefallen, dass sie das Buch aus gut 300 Titeln auf die Midlist Fantasy des Skoutz-Award 2016 gepackt hat.

Da war es Skoutz eine Ehre und ein Vergnügen zugleich, das Buch genauer zu untersuchen und euch ausführlich vorzustellen. Wer auf die Geschichte über ein Mädchen, das in ein Märchenbuch gezaubert wird, um den Prinzen davon abzuhalten, seine Prinzessin zu heiraten, neugierig geworden ist, kann hier weiterlesen.

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