Skoutz-Bloggerinterview Frank vom Reißwolfblog

Zu Besuch bei Frank von reisswolfblog

Wir haben uns heute auf den Weg gemacht um Frank einen Besuch abzustatten. Sein Blog „reisswolfblog“ wurde von Susis Leseecke auf die Midlist Buchblog gewählt und so können wir ihn heute besuchen. Wir kennen ihn noch nicht persönlich und wir freuen uns schon auf unser Gespräch und sind sehr neugierig, was er uns alles erzählen kann. Dank seiner Beschreibung haben wir es auch schon gefunden und sind angekommen.

Zu Besuch bei Frank von reisswolfblog, der keine Kalendersprüche mag

Hallo lieber Frank, schön, dass du heute für uns Zeit hast und wir bei dir vorbeikommen dürfen. Wir freuen uns schon sehr auf unser Gespräch und sind sehr neugierig was du uns alles zu erzählen hast. Ich hoffe, du nimmst es dem Skoutz-Kauz nicht übel, dass er sich schon ein wenig bei dir umsieht …

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Nachdem der kleine Herbst endlich aus dem August-Bällebad abgeholt wurde, die Temperaturen und der Sonnenschein ein Treffen draußen wieder ermöglichen, sitzen wir neben der Garage. Das klingt vielleicht irgendwie ungemütlich bis unromantisch, und man könnte sicherlich auch hinten beim Flieder oder am Hochbeet mit dem Lavendel sitzen. Das Verhältnis zwischen Wind, Sonneneinstrahlung und Insekteneinflugschneisen ist neben der Garage aber am besten. Ich habs verglichen. 🙂

Alles gut, das ist für uns in Ordnung und wir haben ja auch einen guten Sitzplatz bekommen. Lassen wir die Insekten beim Flieder und Lavendel einfach in Ruhe und reden erst einmal über dich.

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Bloggen aus?

Es steht Kaffee auf dem Tisch. Weil man davon nie genug haben kann …

Ich sehe schon, wir verstehen uns! Kaffee geht immer. Und in jeder Menge. Aber zurück zur Frage …

Nun ja, tatsächlich kann ich nicht behaupten, so etwas wie ein Lebensmotto zu haben. Was ich habe, ist eine massive Aversion gegen Kalendersprüche, Gemeinplätze und Motivations-Tsjakaa! im Stile des weitgehend in Vergessenheit geratenen Emile Ratelband. Und wer mir mit „Carpe diem!“ kommt, hört mich vermutlich leise knurren.

Ui, ich verspreche dir, das sage ich dir nicht! Aber so ganz ohne einen Spruch, der irgendwie zu dir, zu deiner Situation gerade oder wenigstens deinem Humor passt? 

Tatsächlich habe ich kürzlich jemanden an einem Haus-Rohbau werkeln sehen, der in ein T-Shirt mit der wunderbaren Aufschrift „Nicht jetzt!“ gekleidet war. Und wenn ich so drüber nachdenke: Hätte ich ein Lebensmotto, dann wäre es vermutlich dieses „Nicht jetzt!“

Ich könnte, weil ich so oft gestört werde, so ein T-Shirt gut gebrauchen. Warum spricht es dich an?

Weder bin ich ein sonderlich spontaner Typ – man kann mich durchaus ein bisschen damit überfordern, wenn man mich fragt, was ich in einer halben Stunde vor habe; besser wäre es, jetzt schon mal zu fragen, was ich Pfingsten so vor habe -, noch sprühe ich, um ehrlich zu sein, vor intrinsischer Motivation, weil ich etwa den unbändigen Wunsch verspüren würde, dringend noch den Nanga Parbat zu besteigen, oder was immer Alphamännchen wie Luis Robiales heute so tun.

Oh, OK. Na du musst ja auch kein spontaner Typ sein. Aïki Mira hat uns erst sehr anschaulich erklärt, wie wichtig es sich, sich Zeit im Leben zu nehmen. Aber Moment … echt jetzt, den Nanga Parbat? Respekt! Und hast du beim Bloggen ähnlich ambitionierte Ziele, also langfristig, versteht sich?

Das wirkt sich – zumindest im Laufe der Zeit – natürlich auch aufs Bloggen aus. Als ich vor knapp 10 Jahren damit angefangen habe, war mein Ziel, einmal die Woche eine Rezension zu veröffentlichen. Und ich habe das auch eine ganze Weile geschafft.

Ja, solche Anwandlungen haben wir alle, denke ich. 

Nun ja, dazu habe ich beständig Vergleiche mit anderen angestellt. Habe mich gefragt, wie, um alles in der Welt, andere so viel mehr lesen können als ich. Habe Aufrufzahlen verglichen, Statistiken geführt. In der mir eigenen Egozentrik großspurig darüber informiert, wenn ich aus irgendwelchen Gründen eine Blogpause eingelegt habe, wobei, um ehrlich zu sein, meine mehrwöchige Abwesenheit aus der Blogosphäre erfahrungsgemäß gar nicht auffällt.

Also, ich habe mir abgewöhnt zu schauen, was andere schaffen oder lesen. Das hat mich auch schon arg unter Stress gesetzt. Wie ging das bei dir weiter?

Ich habe gemerkt, dass mich das alles zu sehr einengt, zu sehr belastet, und zu sehr in Stress ausartet. Und wenn man etwas in seiner Freizeit betreibt, und das dann in Stress ausartet, dann macht man irgendwas verkehrt.

Hm, wäre es dann nicht sinnvoller, über die Ursachen des Einengens nachzudenken?

Ich war durch den „Eine-Rezension-pro-Woche-Plan“ auch literarisch eingeengt.

Inwiefern?

Nun ja, beispielsweise viermal im Monat Bücher im Umfang von „Krieg und Frieden“ zu lesen und drüber zu schreiben, kann man wohl nur, wenn man entweder keiner geregelten Tätigkeit nachgeht, oder aber sehr viel schneller liest als ich. Zwischendurch wollte ich aber eben auch Bücher im Umfang von „Krieg und Frieden“ lesen – wobei ich gerade „Krieg und Frieden“ noch nie gelesen habe, wie mir gerade bewusst wird -, insofern war es irgendwann an der Zeit, mich von allen möglichen Zwängen, die ich mir beim Bloggen auferlegt habe, zu befreien.

Das finde ich gut! Und Krieg und Frieden schult mal mindestens das Namensgedächtnis. Ich hab mir seinerzeit Notizen gemacht. 🙂 Aber das Buch ist episch, in jeder Hinsicht. Und wie ging es nach der Befreiung mit dir weiter?

Seitdem gilt das gute, alte Motto von Bart Simpson: „Ich tu, wonach mir ist.“ Und das funktioniert ganz gut.

Sehr gut. Und dann hast du ja doch ein Motto. 🙂 Wie wirkt sich das freie Bloggen sonst aus? 

Ich habe seitdem, zumindest in meiner Wahrnehmung, meine Rezensionstexte ein bisschen vom starren Aufbau-Korsett befreit, in das ich sie bislang gesteckt habe. Ich habe zwischenzeitlich meinen Blog von allen Texten, die keine Rezensionen sind, befreit, und für eben diese Texte einen von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt gebliebenen Zweitblog eingerichtet und derweil auch wieder, von der Weltöffentlichkeit ebenso unbemerkt geblieben, virtuell zu Grabe getragen, danach doch wieder Nicht-Rezension-Texte in meinem Blog untergebracht usw.

Ist es nicht ganz normal, dass man bei so einem Projekt auch ein wenig experimentiert und ihm auch erlaubt, sich dir anzupassen, immer wieder, weil du dich ja auch veränderst. Was ist aus aus der „Einen-Rezension-pro-Woche“ geworden?

Ich habe mich von jeglichem geplanten Veröffentlichungsturnus verabschiedet. Seitdem gilt: „It´s done, when it´s done“. Und ich fahre gut damit.

Dann lass uns jetzt mal eine kleine Spontanitätsübung machen: 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Nun, so ganz spontan: Diana Gabaldon, den FC Bayern München und die AfD.

Oh, das ist eine Mischung, die ich auf Anhieb erst mal nicht erwartet hätte. Konzentrieren wir uns mal auf den literarischen Beitrag: Diana Gabaldon. Was genau magst du nicht an ihr?

An Diana Galabdon ist mal, überspitzt formuliert, fast eine Freundschaft zerbrochen, als eine ganz zauberhafte Person mich seinerzeit davon überzeugen wollte, dass ich unbedingt „Feuer und Stein“ lesen müsse, ein Machwerk, das bei mir in erster Linie dadurch auffiel, dass es stinklangweilig war und gefühlt alle vierzig Seiten Copy&Paste-Sexszenen enthielt, von denen ich sehr bald den Eindruck hatte, sie doch schon mal – mehrmals! – exakt so bereits gelesen zu haben.

Naja, live sind das ja auch für die meisten einigermaßen vergleichbare Situationen. 🙂 Aber ich verstehe, wenn dich das nicht so anspricht. 

Es ist der damaligen Buchhändlerin meines Vertrauens hoch anzurechnen, dass sie mich von der Lektüre abhalten wollte.

Inwiefern?

„Soll ich es Ihnen einpacken?“, fragte sie.
„Nein, danke“, sagte ich.
„Es soll für Sie sein?“
„Ja!?
„Sicher?“
„Ähm, ja!?“
„Okaaaaay …“
„Ähm – nicht!?“
„Nun ja – ich gebe Ihnen etwa 100 Seiten“

Haha! Und?

Sie hatte recht …

Deine Buchhändlerin scheint dich gut zu kennen. Schön, dass sie das dann auch nutzt und dich vor Lesepleiten warnt. Wobei Lesepleite hart klingt.

Nun meine ich das völlig wertfrei, und ich wünsche den zahllosen Anhängern ihrer Bücher damit viel Spaß. Nur für mich ist es halt nix. Ich hätte aber auch einige andere Beispiele anbringen können.

Es gibt ja auch genug Bücher, damit so ziemlich jeder Topf seinen Deckel findet und jede Leselust gestillt werden kann. Es ist aber auch spannend, sich auf unbekannte Titel einzulassen und zu sehen, wohin das führt. Ich breche aber ein Buch auch ab, wenn es mich nicht packt. Aber du hast andere Beispiele erwähnt. Lass hören!

Beispielsweise Andreas Winkelmann oder Arno Strobel, um an ihnen exemplarisch die tragische Entwicklung des (Psycho-)Thriller-Genres zu verdeutlichen, das sich in den letzten Jahren bis Jahrzehnten weg von der psychologischen Spannung und hin zu sinnfreien Blut- und Gewaltorgien entwickelt hat, in dem immer mehr Menschen auf immer drastischere Art zu Tode kommen müssen. Das gibt mir nichts mehr.

Wir analysieren mit den Suchabfragen bei der Skoutz-Fieberkurve ziemlich gut, wohin sich der Geschmack so wendet. Da merkt man gerade so eine unterschwellige Gegenströmung. Einerseits sind da immer krassere Effekte gefragt. Aber andererseits werden gezielt eben auch wieder vermehrt „Cosys“ gesucht, also eher auf kluge Wendungen ausgelegte Krimis als Gegenelement. Das merkt man auch an anderen Genres, ob das jetzt Erotik oder auch Fantasy ist.

Es hätte aber auch Iny Lorentz treffen können, um an ihnen exemplarisch die tragische Entwicklung des historischen Romans zu verdeutlichen, weg von lebhaften Schilderungen vergangener Zeiten und hin zu realitätsfernen Jeanne-d’Arc-Lookalike-Protagonistinnen, die wahlweise sich oder die Welt oder beides retten und am Ende mit irgendwem in den Sonnenuntergang reiten.

Da unterscheiden wir zum Beispiel in der Redaktion zwischen Historischem Roman und Historicals, die halt eine mehr oder minder exakte Kulisse für ihren Liebesroman oder Krimi bemühen. Wer hat dich denn sonst noch literarisch verärgert?

Es hätte aber auch Stephenie Meyer oder J. K. Rowling treff… – okay, ich glaube, ich hab mir bis hierhin genug Feinde gemacht, auch wenn ich die Beispiele vollkommen wertfrei und nur vor dem Hintergrund meines persönlichen Geschmacks einordne.

Anders habe ich es auch nicht verstanden. Wobei Rowling-Bashen gerade schon fast wieder en vogue ist. Aber was stört dich am FC Bayern?

Was den FC Bayern angeht, so muss ich gestehen, dass diese Truppe das Schlimmste in mir zum Vorschein bringt. Wenn mein Lieblingsverein, so wie unlängst passiert, mal wieder 0:4 von den Millionärsmaschinen dieses „Vereins“ zusammengeschossen wird, dann quittiere ich das durchaus mit einem Vokabular, das ich an dieser Stelle unmöglich wiedergeben kann, und das dementsprechend auch nicht immer nett ist. Ich bin halt doch zu sehr Fußballfan, um am FC Bayern, seiner Dominanz, dem arroganten Mia-san-mia-Gehabe oder den überheblichen Großkopferten hinter den Millionärsmaschinen auch nur das geringste Positive zu finden.

Nun, das verstehe ich schon, auch ohne selbst Fußballfan zu sein. Unsere Redaktion sitzt ja in München, im Prinzip fußläufig zum Vereinsgelände. Wenn du einen Bayern-Fan wirklich ärgern willst, dann erinnere ihn daran, dass sein Verein der zweite Giesinger Verein ist, nach 1860 München. 🙂 Tatsächlich behauptet man gerne, der FCB sei im noblen Viertel Harlaching beheimatet, aber das geht erst ein paar hundert Meter hinter dem Vereinsgelände los und so bleibt es bei Giesing, was halt nicht mal halb so schick ist.

Und wen hattest du noch erwähnt?

Was die AfD angeht, so ist meine Ablehnung hoffentlich selbsterklärend. Nicht nur beobachte ich fassungslos immer neue Umfragewerte, ich beobachte ebenso fassungslos, wie sich Politiker anderer Parteien weitgehend unwidersprochen eines AfD-ähnlichen Duktus bedienen, obwohl schon Franz Josef Strauß wusste, dass man dem Volk zwar aufs Maul schauen muss, aber nicht nach dem Munde reden darf.

Oh, wir könnten hier wirklich viel darüber reden. Ich bin mindestens genauso fassungslos wie du darüber. Ich verstehe das nicht und will das nicht verstehen. Das geht für mich gar nicht. 

Während das „Von der Maus abgerutscht“ von Beatrix „Sonne verklagen“ von Storch vor Jahren noch einen handfesten Skandal darstellte, der dazu beitrug, dass sich die Partei geradezu zyklisch immer wieder selbst zerlegte, kann heute Friedrich „Mittelschicht“ Merz mit nur relativer Aufregung verfolgte Sprüche über „kleine Paschas“ und „Sozialtourismus“ machen. Oder Christian Lindner kann die Ursache für die Kinderarmut in Deutschland den Zugewanderten in die Schuhe schieben, auch wenn er weiß, dass durch den millionenfachen Zuzug von Kriegsflüchtlingen zunächst mal das Durchschnittseinkommen gesunken ist, was bedeutet, dass als Folge davon zahllose Kinder aus der Armutsstatistik fielen, ohne auch nur einen Euro mehr zu haben, wohingegen nun andere in dieser Statistik drin sind, denen man dann vorwerfen kann, dass sie eben da drin sind.

Ich finde es im Moment sehr schwer überhaupt noch einen Zugang zu der Politik zu bekommen. Wie oft ich bei politischen Diskussionen sprachlos dasitze, kann ich gar nicht mehr zählen. 

Jedenfalls hat das „Die Zeit“ gerade erst anschaulich vorgerechnet. Herr Lindner wusste das aber offensichtlich nicht. Woher auch, er ist ja nur Finanzminister!?

Jedenfalls, um auf die AfD zurückzukommen: Es wäre angesichts der genannten Umfragewerte vielleicht mal an der Zeit, sich erstens seitens der demokratischen Parteien auch mal inhaltlich mit der AfD auseinanderzusetzen, und den Leuten zu erläutern, dass das weitgehend Blödsinn, kontraproduktiv oder kontraproduktiver Blödsinn ist, was die Damen und Herren da vorhaben, anstatt darauf zu bauen, dass Herr Fratzscher vom DIW, den, bei allem gebührenden Respekt, von denen, an die seine Äußerungen gerichtet sind, sowieso niemand kennt, das tut.

Ich glaube, dass Problem geht tiefer. Die AfD begreife ich da eher als Symptom, denn als Ursache. 

Zum zweiten wäre es vielleicht auch endlich mal wieder an der Zeit für eine gesamtgesellschaftliche Reaktion der demokratischen Mehrheit, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen. Ich wäre beispielsweise mal für ein Lichterketten-Revival.

Da wäre ich sofort dabei, einfach aufstehen und zeigen, mit mir nicht. 

Idealerweise, bevor mich die AfD zur Beibehaltung der Volksgesundheit mit einem Lastwagen abholen kommt.

Aber sei es drum, kommen wir doch wieder zu erfreulicheren Themen …

Ja, lass uns über Bücher plaudern. Darum bin ich eigentlich da. Du hast gerade so von dem Jeanne d’Arc Aufguss gesprochen, da bietet sich die nächste Frage an: 

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern man muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du mit ihnen um? Beim Bloggen wie im Leben?

Klischees mögen praktisch und lästig sein, weil sie denen, die sich ihrer bedienen, das Denken ersparen, und denen, die klischeehaft dargestellt werden, gegen den Strich gehen. Aber Klischees haben meiner Ansicht nach immer auch einen wahren Kern, und von daher kann man meines Erachtens durchaus, gerade im humoristischen oder satirischen Bereich, durchaus immer noch ein bisschen damit spielen.

Ja, oder? Ich mag das total gerne. 

Es kommt halt auf den Kontext an. Bediene ich mich irgendwelcher tradierter Klischees, um Menschen oder Gruppen bewusst herabzuwürdigen, dann liegt der Fall selbstredend anders.

Das ist eine Frage der Gesinnung, denke ich. Das hat nichts mit dem Klischee zu tun, das ja nur benutzt wird, um gemein sein zu können. Aber in der Sache hast du recht. 

Du hast vorhin schon von deinen Blog-Problemen gesprochen …

Die Bloggerwelt ist sehr turbulent, wohl weil alle mit so viel Leidenschaft dabei sind. Aber vielen wird das auch zu viel und sie hören auf. Was hält dich bei der Stange?

Was mich bei der Stange hält, ist unter anderem, dass ich mir, wie vorhin erwähnt, nicht mehr so einen immensen Druck mache. Es treibt mich ja keiner. Wenn ich Lust habe, etwas zu einem Buch zu sagen bzw. zu schreiben, dann tue ich das. Und wenn ich keine Lust habe, dann lasse ich es eben, im vollen Bewusstsein, dass mein Tun oder Lassen vor dem Hintergrund der Ewigkeit ohnehin eine verschwindend geringe Rolle spielt. Das entspannt ungemein.

Ich finde das wirklich gut, ich habe bei mir auch den Druck rausgenommen. Umso lieber schreibe ich dann etwas über Bücher und die kommen dann aus meiner Begeisterung für eine Geschichte.

Natürlich gibt es immer mal Phasen, in denen das Leben, das Universum und der ganze Rest – und ich meine nicht das Buch – so turbulent, fordernd oder unschön sind, dass man mal nicht die Muße hat, sich auch noch mit so etwas wie Bloggen zu beschäftigen. Das ist bei mir selbst auch noch gar nicht so lange her bzw. hält partiell auch irgendwie noch an, um ehrlich zu sein. Aber da gilt dann wieder: Es treibt mich ja keiner.

Die Einstellung gefällt mir gut. Hast du eine Idee, wie die Blogosphäre hübscher werden könnte?

Was Wünsche für die perfekte Bloggerwelt angeht, so finde ich, dass ich mir da gar nicht so viel wünschen würde. Was die Bloggerwelt – neben dem eigentlichen Ansinnen und Antrieb und dem Austausch über Dinge, über die man sich begeistert – ebenso in positiver wie auch negativer Hinsicht ausmacht, ist, dass sie eine im Wesentlichen sehr freundliche und nette Welt ist.

Das bedeutet, dass die Bloggerwelt ein guter Zufluchtsort sein kann, in den ich flüchten kann, wenn ich es beispielsweise nicht mehr aushalte, dass wieder irgendjemand fakten- und argumentationsbefreit gegen „die da oben“ wettert – das bedeutet aber auch, dass man sich in der Bloggerwelt meistens in irgendeine Art Filterblase begibt, die zuweilen mehr Diskurs vertragen könnte.

Das stimmt schon, aber man kann sich für eine Weile mit schönen Dingen beschäftigen. Ein bewährtes Mittel ist es, sich einfach verschiedene Blasen zu halten, dann erweitert man seinen individuellen Horizont ja trotzdem. Das mit dem Diskurs ist aber nicht nur ein Blogger-Thema, oder?

Meiner Ansicht nach ist das tatsächlich etwas, was uns gesamtgesellschaftlich gesehen gerade immer mehr verloren geht.

Das Gefühl habe ich auch und ich mag es gar nicht. Och, wir sind aber ernst heute!

Vervollständige den Satz: Bloggen ist für mich …

Bloggen ist für mich die Gelegenheit, wildfremde Menschen Anteil an meinen Eindrücken zu Gelesenem teilhaben zu lassen, immer dann, wenn die Menschen in meinem direkten Umfeld einen abwesenden, glasigen Blick bekommen, weil ich schon wieder über Bücher spreche. Insofern changiert bloggen für mich irgendwo zwischen anregendem Austausch über etwas, wofür ich mich begeistern kann und Ventil für meinen offensichtlich doch in ausreichender Menge vorhandenen Geltungsdrang.

Ich finde es gut, dass du zur Geltung drängst. Dein Blog macht Spaß!  

Wie kamst du zum Bloggen und was war dein persönlichstes Blogger-Erlebnis?

Der Beginn des Bloggens war so eine Art Übersprungshandlung. Ich hab mir gedacht, dass die Menge an Büchern, die ich lese, ja für irgendwas abseits meines persönlichen Vergnügens oder Missvergnügens gut sein muss. Und dann schoss mir auch schon die Idee eines Buchblogs durch den Kopf, die insbesondere deshalb sofort in die Tat umgesetzt werden musste, weil gute Ideen, die bei mir auf die lange Bank geschoben werden, sich in erster Linie dadurch auszeichnen, nie umgesetzt zu werden.

Oh ja, davon kann ich ein Lied singen. 

Was Bloggererlebnisse angeht, so finde ich den gelegentlichen, mehr oder weniger direkten Kontakt zu Autorinnen und Autoren eigentlich am spannendsten. Als ich erstmals einen Kommentar eines renommierten Autors unter einer meiner Rezensionen hatte, war das ein inneres Blumenpflücken.

Das kann ich sehr gut verstehen. Da bekommt man ein richtiges Glücksgefühl. 

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Puh, ja, das geht ein bisschen in Richtung Kalendersprüche … 😉

Du hast uns erwischt … 😀

Außerdem kommt das entschieden auf das Buch an. Ein Buch, um im Bild des Gartens zu bleiben, kann ein Rosenstock sein. Oder ein Schottergarten. Oder eine Schrebergartenparzelle in der Einflugschneise des Flughafens Hamburg. So pauschal kann man Büchern meines Erachtens die Garten-Eigenschaft nicht zuschreiben.

Nicht, du beweist doch gerade, dass es geht. Ein Buch ist immer anders als das andere. Ein Garten auch. Das kann ein verwilderte Wildwuchs mit verwunschenen Ecken und kleinen Refugien sein, ein kitschiges Gartenzwergpandämonium, ein Zen-Garten usw. 

Aber ich dachte mir schon, dass da ein kleines Veto kommt bei der Frage, nachdem du mir schon gesagt hast dass du keine Kalendersprüche magst. 

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Oh, vermutlich mit irgendwelchen Bilder- oder Vorlesebüchern in frühester Kindheit. Märchen und so.

Und an welches erinnerst du dich?

Wenn ich aber eines nennen soll, bei dem ich mich erinnern kann, dass es nachweislich meine Begeisterung für Bücher – und für vieles mehr, beispielsweise die Begeisterung für Geschichte – geweckt oder wenigstens verstärkt hat, dann wäre das wohl „Die weißen Kundschafter“ von Anna Müller-Tannewitz.

Um was geht es da? 

Ein Buch über die Entdeckungsreisen der Briten nach Virginia. Roanoke, Jamestown, Kolonisation und so. Es steht natürlich noch in meinem Bücherregal, und wird da auch für alle Zeiten stehen, nur habe ich es schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen. Vor dem Hintergrund, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, bin ich in Verbindung mit der Thematik auch sicher, dass man das heute so nicht mehr veröffentlichen würde, ausgehend von den Passagen an die ich mich erinnere …

Ja, das denke ich auch, vermutlich würden die Passagen ganz anders geschrieben heute. Das ist auch so ein Thema … 

Wie sortierst du deine Buchregale?

Also, wer mich kennt, weiß, dass ich absolut gar nichts sortiere. Und schon gar nicht in Regalen. In den Bücherregalen steht das, was da Platz hat, wo es eben Platz hat, und das Ganze so lange, bis ich beschließe, einzelne der Exemplare, die da Platz haben, durch andere zu ersetzen, die da Platz haben. Würde ich meinen derzeitigen Bücherbestand tatsächlich vollständig in Bücherregalen unterbringen wollen, müsste ich vermutlich anbauen.

Willkommen in der Welt des Bücher-Tetris! Oh ja, von Platzmangel kann ich dir auch was erzählen. Ich würde ja gerne sortieren aber irgendwie finde ich momentan kein passendes Kriterium für mich. Aber da du nicht anbaust, wo sind deine Bücher?

Viele der Bücher sind daher relativ, nein, eigentlich vollständig unsortiert, in Abstellkammern und sonstigem Stauraum ausgelagert. Mittlerweile ist das Platzproblem also ein absolut reales, von dem ich vor so zehn Jahren nie im Leben gedacht hätte, dass es mal eintritt, und das ich durch einen Mix an Maßnahmen wie Versendung von Büchern an die treue Leserschaft oder die Auslagerung in öffentliche Bücherschränke zu beheben gedenke.

Also zum örtlichen Bücherschrank fahre ich auch gelegentlich, manche Bücher passen nicht mehr und in einem Bücherschrank und ich hoffe immer, kann man jemanden eine Freude machen.

Die tatsächlich in Regalen und dafür zweckentfremdetem Stauraum untergebrachten Bücher umfassen vielleicht so vier Doppelreihen und bestehen inhaltlich zu großen Teilen aus Karl-May-Büchern, die ich vor einer halben Ewigkeit vor der Entsorgung gerettet habe, ohne sie seitdem auch wirklich alle gelesen zu haben, sowie gefühlt zahllosen Büchern der „Das Schwarze Auge“-Reihe. Also Fantasy-Büchern, aus Zeiten, in denen man noch gut Fantasy-Bücher lesen konnte, weil ihre Geschichte nicht in drei, sechs, neun, zwölf, achtundvierzig oder einundrölfzig Bücher aufgeteilt war.

Das schwarze Auge habe ich früher auch gelesen, die Bücher habe ich jedoch nicht mehr.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich sortiere meine Bücher im Wesentlichen gar nicht, abseits der genannten Reihen, und man hat nicht das Geringste verpasst, wenn man das nicht gesehen hat.

Alles klar, ich verstehe. Dann bleiben wir gemütlich hier bei der Garage sitzen. Noch Kaffee? Nachdem wir vorhin schon so politisch waren, bin ich gespannt, was du mir jetzt antwortest:

Kunstfreiheit auf dem Prüfstand
Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Das ist eine wirklich schwierig zu beantwortende Frage, um ehrlich zu sein.

Darum stellen wir sie, um ehrlich zu sein. Versuchen wir es trotzdem. 

Grundsätzlich finde ich, dass Kunst zunächst mal alles tun und lassen darf, wonach ihr, und den hinter ihr stehenden Personen, eben ist. Und dann darf das Publikum, die Rezensentinnen und Rezensenten, oder wer auch immer, dann ebenso gerne kundtun, dass sie dieses und jenes unpassend finden.

Ja, da kann ich dir absolut zustimmen, das finde ich auch. Kunst kann, soll, muss kontrovers sein, wenn sie bewegen will, was sie will. 

Und was wäre denn die Alternative? Wer sollte entscheiden, was Kunst darf und was nicht? Eine Art „Bundeskulturkammer“? Und auf welcher Basis? Möglicherweise auf Basis eines moralischen Kompasses – der zudem sowieso für jeden anders funktioniert – und von dem sich herausstellt, dass seine Vorstellungen und Werte in zwei Generationen ihrerseits schon wieder als überholt gelten?

Das ist schwierig, da hast du Recht. Dafür sind wir Menschen, wir haben alle andere Ansichten und moralische Vorstellungen die liegen (denke ich) bei jedem anders. 

Nein, meines Erachtens sollte man der Kunst keinerlei Vorschriften dahingehend machen, was sie darf oder was sie nicht darf. Mal ganz davon ab, dass sich das auch nicht mit dem Art 5 GG vereinbaren ließe.

Der genau deshalb und im Eindruck der „Kulturaufsicht“ des Dritten Reichs dort steht, wo er steht. Dem wird aber eben entgegengehalten, dass darin auch die Gefahr von Fehlvorstellungen begründet läge. 

Damit belegt man im heutigen Umgang mit Kunstwerken eindrucksvoll, dass man die Konsumenten, wenn man das denn so nennen möchte, dieser Kunst für dümmer halten, als sie tatsächlich sind.

Ja, das denke ich mir bei einigen Debatten auch. Hast du da ein Beispiel im Kopf?

Wenn man nämlich Karl-May-Bücher aufgrund der darin enthaltenen Stereotype bezüglich der amerikanischen Ureinwohner kritisiert, oder James-Bond-Bücher aufgrund der darin enthaltenen zweifelsfrei sexistischen und zuweilen auch rassistischen Abschnitte kritisch beäugt, dann ist das völlig legitim und ein absolut berechtigtes Anliegen.

Stimmt, ich warte aber auf ein aber …

Wenn man nun aber anfängt, der Umsetzung dieses Anliegens dadurch gerecht werden zu wollen, dass man in den besagten Büchern herumstreicht, dann hab ich damit ein massives Problem.

Ich auch!

Denn damit werden, wie gesagt, Leserinnen und Leser für blöder hält, als sie sind. Viel angebrachter würde ich finden, entsprechende Bücher als kommentierte Ausgabe zu veröffentlichen, in denen bestimmte Szenen und/oder Abschnitte entsprechend eingeordnet werden. Das hat ja sogar mit „Mein Kampf“ geklappt. Das bringt mich zwar trotzdem nicht dazu, es zu lesen, aber hätte man anstatt der kommentierten Ausgabe des Buches eine herausgebracht, in der jeglicher rassistischer Mist entfernt worden wäre, dann wäre vermutlich nicht viel geblieben …

Nein, vermutlich nicht.

Damit will ich also sagen, dass man, um mal bei der Literatur zu bleiben, den Leserinnen und Lesern durchaus zutrauen sollte, selbst einzuordnen, was sie da lesen. Niemand kann ein Interesse daran haben, wenn an einzelnen Schulen im US-Bundesstaat Florida Werke von William Shakespeare auf Anordnung als Folge der Gesetzgebung eines durchgeknallten Gouverneurs vom Lehrplan verschwinden, weil in „Romeo und Julia“ vorehelicher Sex beschrieben sein könnte.

Oh, ja. Das kann man eigentlich nicht glauben. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, wie völlig krank die Beziehung der beiden eigentlich ist, die nach einer Woche im Doppelselbstmord endet, nur weil die Eltern zweier Teenager nicht sofort die Unsterblichkeit ihrer Liebe anerkannt haben. Aber das ist ein anderes Thema. Wo waren wir stehen geblieben?

Um das kurz zu machen – gut, kurz ist schon jetzt relativ – : Ich brauche weder irgendwelche Triggerwarnungen in Büchern, die mich darauf aufmerksam machen, dass in folgendem Arno-Strobel-Text unter Umständen, vielleicht, möglicherweise Menschen gewaltsam zu Tode kommen, noch irgendwelche Warnhinweise vor alten Sendungen von Otto Waalkes oder Harald Schmidt, oder nachträgliche Kürzung von historischen Werken der Literaturgeschichte durch Herausstreichung heute vielleicht als unangebracht empfundener Passagen.

OK. Darüber haben wir uns auch schon verschiedentlich ausgelassen. 

Sonst würde unter konsequenter Fortführung dieser Praxis in 20 Jahren wahrscheinlich aus „Krieg und Frieden“ eine Kurzgeschichte …

… wobei – vielleicht lese ich es dann endlich …

Die lange Version mochte ich gerne, vielleicht gefällt sie dir als Kurzgeschichte. Die könnte dann durch eine Black List automatisch umgeschrieben werden. Ein Gedanke, der mich zur nächsten Frage führt.

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Nein, für mich sind das keine richtigen Werke. Für mich ist das zusammengesetztes Wiederkäuen bereits existenter Texte, deren Verfasser mehrheitlich nicht danach gefragt wurden, ob deren Texte als Bestandteil der zugrunde liegenden Datenbank genutzt werden dürfen oder nicht.

Ich sehe schon, in dem Punkt liegen wir exakt auf einer Linie. Wir finden das auch unter urheberrechtlichen Aspekten sehr … herausfordernd. Was hältst du davon abgesehen, von dem Text selbst, also isoliert betrachtet? 

Es mag sein, dass KI auf Basis der besagten Datenbank in der Lage ist, eine Geschichte zusammenzuklöppeln, die vielleicht sogar einen in sich stimmigen, überzeugenden, spannenden und mal ganz anders gelagerten Plot enthält.

Das ist jedoch nicht alles, was ein Buch ausmacht. Zu dem, was ein Buch ausmacht, gehören Emotionen zweifelsfrei dazu – gut, wenn man nicht gerade die „Foundation-Trilogie“ von Asimov liest, aber sonst schon. Und diese Emotionen wird eine KI vermutlich auf absehbare Zeit nicht erzeugen oder rüberbringen können.

Diese Einschätzung dürfte ziemlich mehrheitsfähig sein. So schlau sind die KI dann eben doch nicht. Also emotional schlau.

Zumal es sich hier eigentlich im Wesentlichen um maschinelles Lernen handelt, nicht um eine KI im eigentlichen Sinne, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe, aber das würde wohl zu weit führen … 😉

Stimmt, es gibt verschiedene Thesen, woran das liegt, dass derzeit jede halbwegs komplex geschriebene Excel-Tabelle schon als KI verkauft wird. Aber wir haben uns jetzt schon genug aufgeregt, für so einen friedlichen Nachmittag. Mir hat das viel Spaß gemacht, aber eine Frage habe ich jetzt doch noch: 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

„Ein turbulentes Jahr liegt hinter dir und der Welt: Der Ukraine-Krieg endete mit der bedingungslosen Kapitulation Russlands, die AfD hat sich aufgelöst, der SV Werder Bremen ist mit 23 Punkten Vorsprung Meister geworden, während der FC Bayern abgestiegen ist, und sich in einen Korruptionsskandal verwickelt sieht, und auch bei dir war einiges los: Du hast den Grimme-Online-Award, sowie den Skoutz-Award gewonnen, deine Followerzahlen haben die Millionengrenze überschritten und du wurdest in den Beraterstab von Kulturstaatsministerin Claudia Roth berufen. Da interessiert uns natürlich brennend: Wie gelingt es dir, bei all dem nicht die Bodenhaftung zu verlieren?

😀 Wunderbar. Ich wünsche es dir und der Rest wäre für mich auch extrem in Ordnung! Ich hab’s mir jedenfalls notiert und möchte mich von Herzen bei dir bedanken. Dankeschön für deine Zeit und das spannende Interview. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg. 

Hier gibt es mehr über Reisswolfblog:

 

 

 

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