Zu Besuch bei Ney Sceatcher
Heute haben der Skoutz und ich uns auf den Weg gemacht um Ney Sceatcher zu besuchen. Mit ihrem Titel „Als das Leben mich aufgab“ steht sie auf der Midlist Romance von Karin Koenicke.
Unser letzter Besuch ist schon eine Weile her und wir freuen uns, sie wiederzusehen. Wir sind auch ganz gespannt, was sie uns heute alles erzählen kann.
Der Skoutz hat die Führung übernommen und winkt mir von weitem zu, wir sind angekommen.
Zu Besuch bei Ney Sceatcher, die es nimmt, wie es kommt
Hallo liebe Ney, schön, dass wir dich heute wieder besuchen dürfen. Wir haben uns schon sehr auf dich gefreut. Außerdem sind wir gespannt, was du uns so zu erzählen hast. einige Fragen für dich im Gepäck und sind gespannt, wie sie dir gefallen und was du sagst. Ach, schau! unser neugieriger Skoutz-Kauz fühlt sich hier schon richtig heimisch …
Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?
Gerne empfange ich euch bei mir Zuhause in der Schweiz, mit Blick direkt auf die Berge und den schönen Vierwaldstättersee 😉
Ja, wir haben den Ausblick eben schon bewundert. Die Reise hierher war einfach toll, wir hatten so viel zu sehen. Und ich verrate dir ein Geheimnis: Auf Auslandstermine reisen wir besonders gerne … 😀
Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?
«Es kommt, wie es kommt»
Ja? Wie lebst du das?
Ich bin kein Mensch der plant oder plottet. Gewisse Ziele habe ich, aber meistens lebe ich den Tag so wie er kommt. Das bedeutet auch, dass ich beim Schreiben nicht wirklich eine Struktur habe. Was Vor- und Nachteil sein kann.
Ja, da hast du Recht. Aber wenn du alles nimmst, wie es kommt dann bist du auch sehr flexibel, denke ich. Dann fragen wir doch gleich mal andersrum …
Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?
Zwiebeln… Leider sind diese Dinger überall.
Ich mag Zwiebeln nur in bestimmten Gerichten, sonst mag ich sie auch überhaupt nicht. Da sind wir einig. Und sonst?
Und Tierquälerei, das geht für mich gar nicht.
Nein, ein absolutes No-Go! Das finden wir und der Skoutz-Kauz vor allem auch. Die tierliebe Romance-Autorin ist ja schon ein Bild, das man häufig trifft.
Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?
Ich habe mich mit ihnen angefreundet. Irgendwie braucht es ein bisschen Klischee. Logisch weiß man sofort, dass wenn die Protagonistin auf der ersten Seite auf einen Typen trifft, der absolut mürrisch und geheimnisvoll ist, dass die beiden ein Paar werden.
Das stimmt wohl. Und ich mag es auch, wenn ich in Geschichten Klischees wiederfinde.
Aber am Ende erwarten wir das doch auch.
Sonst wäre es kein Klischee. Diese Muster geben uns ein Gefühl von Sicherheit, nicht völlig dem Chaos ausgeliefert zu sein.
Und so ist das doch auch im Leben. Warum nicht einfach einmal ein wenig Klischee? Spannung und Unerwartetes kann man immer noch sonst wo kriegen.
Absolut, wobei man ja gerade in vielen Romanen auch gerne mit den Klischees spielt, sie aufbricht oder übertreibt … Hängt natürlich auch ein wenig vom Genre ab, in dem man sich gerade bewegt.
In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?
Ich schreibe meistens im Bereich Fantasy.
Fantasy ist toll, auch wenn „anständige Literaten“ da immer die Nase rümpfen! Was magst du daran
Ich liebe es, wenn der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und sich niemand fragt, weshalb die Protagonistin noch lebt, obwohl sie vor wenigen Seiten erst gerade ihr Herz für einen mächtigen Zauber verkauft hat.
Haha, genau! Wobei ich von meinen Büchern schon erwarte, dass sie innerhalb ihrer Welt dann logisch und konsequent sind. Fantasy als Entschuldigung, nicht recherchieren zu müssen, wäre zu einfach. Aber wenn ich schon am kritisieren bin …
Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?
Tatsächlich von mir selbst.
Ich habe deine Antwort vorausgesehen, das habe ich in den letzten Wochen so oft gehört. Ich denke, Autoren sind ein kritisches Völkchen. Wie läuft das bei dir ab?
Ich bin mein eigener größter Kritiker. Da ich nie 100% zufrieden bin und immer irgendwo etwas verbessern möchte.
Wie gehst du dann mit deinem Verbesserungsbedürfnis um?
Ich versuche daraus zu lernen und mir selbst nicht so oft im Weg zu stehen. Anfangs hatte ich auch Mühe, positive Rückmeldungen anzunehmen. Inzwischen geht das einfacher.
Ja, natürlich musst du auch positive Kritik annehmen, die die du bekommst, ist doch für dich auch total schön. Lustig, dass wir uns so oft seltsam fühlen, wenn wir gelobt werden. Aber lass uns mal noch ein bisschen über Bücher sprechen …
Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?
Finde ich tatsächlich schön, auch wenn dieses Sprichwort womöglich 100 Bedeutungen haben kann.
Uns gefällt es auch total gut. Und klar, für jeden kann es etwas anderes bedeuten. Das ist das, was uns daran so fasziniert. Wie siehst du das denn?
Für mich sagt es so viel aus wie, dass man in einem Buch immer etwas entdecken kann, genau wie in einem Garten. Auch wenn man ein Buch etliche Male bereits gelesen hat, fallen immer wieder neue Dinge auf.
Stimmt, das passiert mir sogar sehr oft.
Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?
Puh … Früher habe ich sehr gerne Bücher aus der Fear Street Reihe gelesen. Später fand ich die Reihe Sternentänzer ganz toll und dann habe ich die Bücher von Nina Blazon gelesen und war völlig in den Bann gezogen. Ich wollte auch solche Geschichten erschaffen, genau wie sie.
Die Bücher von Nina Blazon haben es mir auch sehr angetan. Aber da du jetzt doch einige Titel genannt hast …
Wie sortierst du deine Buch-Regale?
Absolut gar nicht.
Tatsächlich?
Ich glaube, ich bin der absolute Buchregalschreck. Ich habe sehr viel aussortiert und habe nun nur noch die wenigen Bücher, die mir wirklich etwas bedeuten. Diese sind einfach wahllos im Regal eingeordnet. Aber ein Bild von der Aussicht meines Balkons könnte ich schicken 😀 ist definitiv schöner als mein Regal.
Wunderbar, nur her damit! Und während wir die Aussicht bewundern, lass uns doch auch über ein paar ernstere Themen sprechen.
Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?
Ich schreibe zum Glück Bücher, die weniger gesellschaftskritische Themen beinhalten. Aber ich wollte mich auch schon an gewisse Themen wagen, habe mich dann nicht getraut.
Ich kann mir vorstellen was du meinst, bei manchen Diskussionen habe ich schon die Finger auf der Tastatur und lasse es dann. Aber ist es nicht schade, wenn man sich in dieser aufgeheizten Atmosphäre zurückzieht, mit bestimmten Themen nicht mehr befasst, sondern einen Bogen um sie macht, statt sie immer und immer wieder aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten? Gerade weil sie so wichtig sind?
Auf eine Art finde ich es gut, dass man sich solche Gedanken macht, aber auf die andere Art, hat man manchmal auch Angst davor, gewisse Dinge zu sagen oder eben zu schreiben.
Genau das meine ich. Ich hoffe sehr, dass wir da wieder zu einem besseren Miteinander finden und auch einen Diskurs wieder mehr mit dem Fokus auf das Verbindende als auf das Trennende führen. Oder eben auch Aussagen mit ihren guten Anteile zu suchen, statt fast schon mit Gewalt mögliche Fehler zu suchen. Wir sind ja alle nur Menschen …
Oder vielleicht auch bald nicht mehr …
Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?
Am Anfang habe ich das Ganze nicht so ernst genommen. Aber tatsächlich habe ich vor wenigen Tagen Texte von KI gelesen und war überrascht, wie gut diese klingen.
Oh, WOW.
Es ist fast schon beängstigend, wie all das funktioniert. Was mich jedoch wundern würde, ob KI-Apps auch so emotional und gefühlvoll schreiben können, wie viele Autoren.
Ja, das ist das, was die meisten unserer Gesprächspartner sagen, auch wenn sie das unterschiedlich begründen. Es sind halt massive urheberrechtliche Probleme darin enthalten und eben auch die Gefahr, dass vieles … verflacht. Man wird sehen, wie wir als Lesegemeinschaft künftig mit KI-Texten umgehen werden.
Im Grunde sind es richtige Werke aber was fehlt, sind die Gedanken des Verfassers. Die Idee und die Vorstellung dahinter. Ich bin gespannt, wie sich all das entwickeln wird.
Ja, auf die weitere Entwicklung bin ich auch sehr gespannt. Ach je, Ney, die Zeit vergeht wieder wie im Flug und ich bin eigentlich schon wieder durch mit meinen Fragen. Nur eine habe ich mir zum Schluss noch aufgehoben:
Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?
Tatsächlich habt ihr die besten Interview-Fragen.
Oh, Dankeschön, das freut uns natürlich sehr!
Ich durfte bereits schon letztes Jahr Fragen beantworten und fand jede einzelne wirklich toll. Also großes Kompliment von meiner Seite. Es macht immer wieder Spaß 😊! Daher würde ich euch nur anraten, macht weiter solche tollen Fragen.
Sehr gerne, wir bemühen uns jedes Mal aufs neue. Liebe Ney, wir würden natürlich noch gerne bei dir bleiben aber wir müssen ja auch wieder heim. Vielen lieben Dank für deine Zeit, deine Antworten und dass wir dich besuchen durften. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir ganz viel Erfolg.
Hier gibt es mehr über Ney Sceatcher:
Beim letzten Interview mit Ney Sceatcher haben wir über ihr Leben als Autorin, über Bücher ,die sie selber liest und weitere spannende Themen geredet. Hier könnt ihr das gesamte Interview weiterlesen*
Skoutz Lesetipp:
Eine Stadt der Zeit
Eine Stadt aus Träumen
Eine Stadt unter Wasser …
Sayens Mission scheint bereits gescheitert, als ausgerechnet ein Feind die zum Tode verurteilte Diebin und ihre Mannschaft aus dem Verlies der Regierung befreit. Ungeachtet der Gefahr für ihr eigenes Leben setzen die Freunde ihre Suche nach dem magischen Buch fort, um damit die Kämpfe zwischen den Städten, den Freiheitskämpfern und der Regierung endgültig zu beenden. Mit nur einem kleinen Vorsprung vor ihren Feinden bereisen sie neue Städte und lüften gut gehütete Geheimnisse. Doch kann Sayen ihrer Crew trauen oder wird die Regierung am Ende siegen?
Skoutz meint: Man merkt Ney Sceatcher an, dass sie viel Spaß daran hat, uns beim Lesen in fremde Welten zu entführen, die sie bunt und farbenfroh mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet. Dass sie nebenbei auch noch spannende Geschichten zu erzählen weiß, die man unbedingt weiterlesen will, macht ihre Bücher zu einem besonderen Genuss. Hier ist diese ständige Spannung durch die Flucht gut spürbar und schwingt stetig mit.
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