Zu Besuch bei Dina Beck

Heute .sind der Skoutz und ich unterwegs zu Dina Beck. Sie konnte mit ihrer Geschichte unsere Jurorin Astrid Töpfner überzeugen und steht mit ihrem Debüt „Ein Tropfen Mord auf Seide“ auf der Midlist History. Wir sind unglaublich neugierig, denn auch wenn der Fragebogen derselbe ist, wird doch jedes Gespräch ganz anders.. Skoutzi bleibt seiner Tradition treu und hibbelt und flattert neben mir rum. Aber zum Glück sind wir eben angekommen und es kann losgehen!

Heike zu Besuch bei Dina Beck, die Kuchen LIEBT

Liebe Dina, wir freuen uns sehr dass wir dich heute besuchen dürfen und dich heute kennenlernen können. Wir sind gespannt auf deine Antworten zu den Fragen, die wir im Gepäck haben. Der Skoutz ist wie immer sehr nervös, deshalb würde ich vorschlagen wir fangen einfach an.

Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?

Ich wäre eine Eule!

Oh eine Eulenliebhaberin. Dann sind wir hier mit Skoutzi ja ganz richtig!!

Was magst du so an Eulen?

Dann wäre ich nachts wach und würde tagsüber schlau aussehen, während ich schlafe.

Psst! Jetzt verrätst du hier wohlgehütete Eulen-Bluffs! 

Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Kuchen.

Ja? 

Definitiv Kuchen. Kuchen geht einfach immer. Er ist Mahlzeit und Nachtisch in einem. Perfekt.

Lecker! Ja, da hast du Recht! Bleiben wir mal noch beim Wünschen und Erreichen.

Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Wenn du schnell vorankommen willst, musst du langsam gehen.

Da ist viel Wahres dran! Geduld ist eine Urgewalt. Was hat das aber mit deinen Wünschen zu tun?

Ich glaube, wenn ich stetig und ausdauernd an meinen Wünschen arbeite, gehen sie irgendwann in Erfüllung.

Hoffentlich. 

Manche Wünsche sollten aber besser unerfüllt bleiben. Z.B. wünsche ich mir ein englisches Herrenhaus mit Swimmingpool, aber ernsthaft, wer würde das putzen wollen?

😀 um Gottes Willen, nein! Dann lieber ein kleines Tiny Haus, das ist schneller geputzt. Das zeigt mal wieder, wie präzise man sich beim Wünschen ausdrücken muss. Das englische Herrenhaus muss natürlich auch mit sympathischen und kompetenten Personal bestückt sein. Aber lass uns jetzt mal über Bücher reden, die gehören ja auch irgendwie zu solchen Landsitzen. 

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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

Ich glaube nicht, dass es da das eine Buch gibt. Bücher und Geschichten im Allgemeinen haben mich stark geprägt.

Da hast du natürlich recht, aber eben in unterschiedlicher Intensität und Beiträgen. Es fallen einem dann doch ein immer solche Bücher ein, die da im Vordergrund stehen, oder?

Wenn ich ein paar nennen soll, wären das Lessings „Nathan“, Salingers „Fänger im Roggen“ und Yoshimotos „Kitchen“.

Spannende Auswahl. Das sind seht verschiedene Bücher.

Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?

Joyce „Ulysses“ liegt seit Jahren auf meinem SuB und ich traue mich einfach nicht ran. Es ist so furchterregend dick. 😉

Vielleicht wenn du dir den Wälzer einfach Kapitelweise vornimmst? Wobei er es ja in relativ kurzer Zeit geschrieben haben soll. 

Und welches Buch ist hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?

Skippy stirbt: RomanEin Buch, das mehr Leser verdient hätte, ist „Skippy stirbt“ von Paul Murray. Ein solches Buch habe ich noch nie zuvor gelesen, lustig und traurig, tiefgründig und albern zugleich, aber irgendwie auch nerdy und dazu noch unfassbar gut geschrieben.

Ich habe mir die Buchbeschreibung angeschaut und das könnte auch wirklich etwas für mich sein. Ich habe es mir gemerkt, solche Geschichten mag ich total gerne. So Bücher, die in Story und Perspektive einfach besonders sind.

Aber lass uns jetzt ein wenig übers Schreiben reden, wir wollen dich ja als Autorin kennenlernen.

Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?

Ich versuche herauszufinden, welche Geschichte am vielversprechendsten ist, also welche den Lesergeschmack am ehesten treffen könnte.

Du gehst es also aus der Leserperspektive an. Wie findest du das heraus? 

Wichtig ist, seine Ideen mit anderen zu besprechen. Das ist ein nützlicher Radar, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Ja, das kann ich nachvollziehen. An den Reaktionen erkennt man, ob ein Thema einen Nerv trifft. Gut! Jetzt hast du dein Thema und schreibst los. Wie geht es weiter?

Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Ich bin eindeutig die Dirigentin, die beobachtet und sich ins Fäustchen lacht, wenn für meine Figuren eine Katastrophe nach der anderen um die Ecke kommt.

Super, also ein offenes Bekenntnis zu literarischer Schadenfreude. 🙂 

Ich darf das. Ich bin Autorin.

Genau! 🙂 Autorin Anja Hansen sagte was ganz Ähnliches und das ist aus dem Munde einer liebenswerten Horror-Autorin nochmal fieser. Wo wir schon bei fies sind …

Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Am schwersten für mich ist es, für ein gutes Gleichgewicht der Szenen zu sorgen. Nicht zu viel Action, aber auch nicht zu lange Dialoge, ruhige Szenen müssen sich mit aufregenden abwechseln.

Ja das alles im Auge zu behalten, ist bestimmt ziemlich schwer. Da merkt man, dass du dich als Dirigentin siehst. Die achtet auf so was. Und wie gelingt dir das?

Da den Überblick zu behalten, ist manchmal wirklich nicht einfach. Ich habe zum Glück grandiose Testleserinnen, die gnadenlos sind und mir nichts durchgehen lassen.

Das finde ich super! Ich war auch in ein paar Betalesesgruppen und fand es sehr spannend, so beratend tätig zu sein, mit dem Augenmerk auf Wirkung. 

Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Am Wichtigsten ist mir, dass meine erschaffene Welt in sich stimmig ist und für die Lesenden authentisch wirkt.

Das ist grundsätzlich löblich. Wo ist das besonders wichtig?

Das trifft vor allem auf das Verhalten und die Motivation der Figuren zu.

Nun, da zeigt sich die Logik auch, weil wir sehen die Welt ja durch die Augen (über die Schulter) der Figuren. Und ich bin immer furchtbar enttäuscht und frustriert, wenn ich mir das Verhalten einer Figur nicht erklären kann. Ich muss nicht ihrer Meinung sein, ich kann sie doof finden, dumm oder unmoralisch. Aber ich muss es verstehen können. Auf die Frage „Warum“ nur ein „Weil es im Drehbuch steht“ zu bekommen, ist das Schlimmste. 

Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Der tritt wahrscheinlich am ehesten dann zu Tage, wenn ich vor meinem Laptop sitze und diabolisch lache, weil ich meinen Figuren wieder Schreckliches angetan habe oder ihnen einfach nicht gebe, was sie wollen.

Du würdest dich mit Anja super verstehen! Aber stell dir vor, es wäre Kuchen, den sie nicht bekommen! Vielleicht hast du dann Mitleid? Wie oft kommt es denn vor, dass du dich so über die Nöte deiner Protas freust?

Das passiert zum Glück nur selten.

Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Die junge Schneiderin Celine muss gegen ihren Willen in das winzige Dorf Roscave ziehen, wo sie droht, vor Langeweile umzukommen. Doch im Nachbarhaus geht Nacht für Nacht ein seltsamer Besucher ein und aus, der Celines Neugier weckt. Als plötzlich ihre Nachbarin ermordet wird und sie zu den Verdächtigen gehört, ist Celine gezwungen, Nachforschungen anzustellen, um nicht am Galgen zu landen – ein viktorianischer Kuschelkrimi mit skurrilen Dorfbewohnern, einem geheimnisvollen Fremden und einer neugierigen Heldin, die ihren eigenen Weg im Leben geht.

Ui, das klingt toll! Die Geschichte um Celine geht weiter?! Hab ich mir auf jeden Fall vermerkt! Sag uns bitte immer Bescheid, wenn es was neues gibt! Wir wollen unsere Autoren auch weiterhin unterstützen (und unsere Skoutze auf der Jagd nach Lesestoff – win/win!) Sprechen wir doch nochmal über Persönliches:

Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Ich würde gerne viel mehr über Marketing lernen. Als Selfpublisher ist Marketing ein nicht zu unterschätzender Anteil der täglichen Arbeit.

Ja, das stimmt. Vielleicht helfen dir unsere Artikel dazu im Magazin! Wir versuchen, auch über diesen Aspekt des Buchmenschdaseins regelmäßig hilfreich zu berichten. Und sonst?

Ich würde aber auch gerne meinen Japanischunterricht wieder aufnehmen. Japanisch ist eine coole Sprache und nach jeder Stunde fühlt sich mein Gehirn wie von einem Laubbläser durchgepustet an. Außerdem möchte ich Kuchen auf Japanisch bestellen können.

😀

Cool – also nicht der Laubbläser, sondern Japanisch! Das fasziniert auch andere Autoren sehr, Asuka Lionera und Timo Leibig zum Beispiel, haben wir im Interview festgestellt. Vielleicht kriegen wir einen Skoutz-Kurs voll? 

Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

Sich da auf einen zu beschränken ist kaum möglich, aber am meisten haben mich Begegnungen mit inspirierenden Menschen geprägt.

Das kann ich mir total gut vorstellen! Eine sehr kluge Antwort, denn sie ist präzise und vielfältig in einem. Merkst du das immer gleich, wenn das so ein Moment war?

Nein! Manchmal versteht man erst Jahre später, dass man eine solche inspirierende Begegnung hatte.

Das kann ich verstehen, es ist ja die Wirkung, die etwas besonders macht und oft zeigt sich die erst später. Ach je! Jetzt sind wir schon fast durch und kommen in die Schlussrunde! 

Was sollen deine letzten Worte sein?

Entweder der Laubbläser geht, oder ich.

Haha 😀 

Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Leute, esst mehr Kuchen. Und lest, was Euch Freude bereitet.

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Liebe Dina, die Zeit ist so schnell vergangen, wir könnten hier noch stundenlang mit dir plaudern. Aber wir wollen dich auch nicht vom Schreiben abhalten und machen uns gleich auf den Heimweg. Hab vielen lieben Dank für deine Zeit und deine Antworten, einfach für alles. Wir haben unser Gespräch sehr genossen!

 

Mehr über Dina Beck erfahrt ihr hier:

 

Skoutz – Lesetipp:

Auf der Jagd nach der falschen Liebe –  Regency-Romanze von Dina Beck 

Miss Catherine Owen hat alles, was man im Leben begehren kann: Sie ist reich, schön und beliebt. Das Einzige, was ihr zu ihrem Glück fehlt, ist ein Adelstitel. Ihre Schwester hat einen waschechten Marquis geheiratet, da kann ihr Catherine in nichts nachstehen.
Es trifft sich gut, dass auf dem letzten Ball der Saison der jüngste Duke Britanniens auftaucht, der Duke of Annadale. Catherine fasst einen Plan: Der Titel und der Duke gehören am Ende der Nacht ihr.
Kurzerhand verpflichtet Catherine ihren alten Jugendfreund, Lord Henry Evans, Baron of Guildford, ihr dabei zu helfen, den Duke für sich zu gewinnen.
Catherines Plan ist perfekt, doch Liebe hält sich nicht immer an einen Plan.

Verbringt den Sommer mit Catherine und Henry auf einem Regency-Ball. Lasst Euch in die Zeit Jane Austens entführen – witzig, rasant und hoffnungslos romantisch.

Skoutz meint: Dina Beck gelingt es, auf sehr sympathische Weise ihre Figuren modern und trotzdem in ihrem historischen Setting authentisch wirken zu lassen. Die Irrungen und Wirrungen, denen Catherine ausgesetzt ist, kann man gut nachvollziehen, kennt sich in dem angerichteten Chaos zum Teil selbst nicht aus und ist umso neugieriger, wie die Paarungen an Schluss aussehen werden. Nehmt euch etwas Zeit, einen schönen Tee und ein paar Scones und genießt es! (ck)

[Werbung] Wenn ihr (wie erhofft) neugierig geworden seid, könnt ihr euch über das Buch über unseren Affiliate-Link auf Amazon* informieren, hineinlesen oder das Buch auch gleich kaufen.

Hinweis:

Ein Tropfen Mod auf Seide - Dina Beck - Skoutz-BuchfieberkurveChef-Historikerin und Vorjahressiegerin Astrid Töpfner hat sich auf eine literarische Zeitreise begeben, indem sie die knapp 200 Titel umfassende Longlist History auf der Suche nach ihren Favoriten durchforstet hat. Von den Anfängen der Zeit bis in die allerjüngste Vergangenheit war der Bogen gespannt und unendlich viele Geschichten zur Geschichte zu erzählen und zu lesen. Die Midlist History ist jedenfalls unterhaltsamer Geschichtsunterricht der besonderen Art.

Mit ein Tropfen Mord auf Seide schickt Dina Beck ihre Leser ins viktorianische England, wo eine neugierige Hobbydetektiv auf höchst charmante Weise bei Ermittlungen in kniffligen Mordfällen hilft. Wir haben das Buch gelesen, Celine genauestens inspiziert und euch hier vorgestellt.

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Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) sie bei uns natürlich auch bewerten, damit  unsere Buchsuche weiter wächst.Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. So seht ihr auf einen Blick, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein.

Natürlich gibt es dort auch noch andere Bücher, Rezensionen und vieles mehr.

 

 

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