Interview A.D. Wilk

Zu Besuch bei A.D. Wilk

Auf das heutige Interview freue ich mich sehr, denn es ist einfach immer wieder schön mit Autorin A.D. Wilk zu plaudern. Also hab ich mir den lieben Skoutz-Kauz geschnappt und mich auf den Weg zu ihr gemacht, um zu erfahren, was sich seit unserem letzten Treffen auf der FBM 2019 *seufz* – das waren noch Zeiten – so alles bei ihr getan hat. Außer ihrem Einzug ins Finale des Soutz-Awards 2021 natürlich. Und so stehen wir nun mit einem langen Fragebogen und einem Kuchen, falls ich sie bestechen muss, vor ihrer Tür und hoffen, dass sie aufmacht 😉 …

 

 

Martina zu Besuch bei A.D. Wilk, die es liebt, andere mit Worten zu berühren …

Liebe Andrea, es ist schön, das wir es endlich wieder mal einrichten konnten, uns zu sehen. Um keine Zeit zu verliere, würde ich sagen, wir fangen an …

 

Welches ist die größte Herausforderung, der man sich als Autor stellen muss?

Das eigene Ego, die eigenen Zweifel zur Wirklichkeit in Relation zu stellen und sich immer wieder davon zu überzeugen, dass man gut genug ist. Dass man nicht perfekt sein muss und Fehler machen und sich verbessern darf.

Schön formuliert.

 

Hast du Lieblingsworte in deinen Skripten, die vom Lektorat regelmäßig angestrichen werden?

Klar, einige.

Jetzt bin ich neugierig 🙂

In der Regel haben sie mit Zusammen- und Auseinanderschreibung zu tun. Zum Beispiel so etwas und so lange, gern aber auch sowas wie zurückzufahren.

 

Was ist deine präferierte Erzählform?

Ich schreibe gern als Ich-Erzählerin.

Gibt es dafür einen speziellen Grund?

Ich fühle mich den Charakteren dann näher und kann besser nachvollziehen, warum sie wie handeln.

 

Bist du im Team Adjektiv oder bevorzugst du eher einen „schnörkellosen“ Stil?

Vermutlich irgendwas dazwischen.

Wie sieht das genau aus?

Ich arbeite gern mit Bildern, nutze aber auch kurze Sätze. Ehrlich gesagt, gehe ich da sehr intuitiv vor und habe meinen Stil auch noch nie daraufhin analysiert oder hinterfragt.

 

Hast du einen speziellen Trick, um aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten zu machen?

Kein Trick.

Sondern?

Ich höre ihnen zu und versuche sie nicht auf eine bestimmte Art und Weise zu gestalten. Manchmal gefällt mir das gar nicht, weil ich dann eine Szene umdenken muss. Aber es fühl sich immer echt an.

 

Welchen Fehler darf man beim Schreiben keinesfalls machen?

Da gibt es nichts.

Nein?

Wirklich! Nichts. Fehler lassen uns wachsen. Wenn wir glauben, uns davon abhalten zu müssen, welche zu machen, dann bleiben wir stehen und die Bücher werden langweilig. Was dazu führt, dass wir uns langweilen, ständig Angst haben, etwas falsch zu machen und letztendlich keine Freude mehr am Schreiben haben.

Deine Sicht gefällt mir. Was ist mit der Vielzahl an Schreibratgebern?

Natürlich gibt es solche No-Brainer wie Arbeite nicht ohne Korrektorat oder Verletze keine Persönlichkeitsrechte. Im Bereich Kreativität sind meiner Meinung nach aber alle Fehler erlaubt. Und sogar notwendig und wichtig. Wenn nicht hier, wo dann?

 

Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

Es sind vier Bücher, die dort „liegen“ …

Sympathisch 🙂 Ich lese auch oft parallel. Und welche Titel würde ich bei dir finden?

Frida Kahlo und die Farben des Lebens von Caroline Bernard (Hörbuch)

Time Smart von Ashley Whilans (Hörbuch)

Unterum frei von Magarete Stokowski

Plot & Struktur von Stephan Waldscheidt (eBook)

 

Welche 3 Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?

Meine Familie, meine Kreativität, meine Gesundheit.

 

Wenn du wählen könntest, wärst du lieber extrem intelligent oder gut im Umgang mit Menschen?

Ich glaube, Intelligenz wird überschätzt.

Kannst du mir das näher ausführen?

Wer gut im Umgang mit Menschen ist, kommt in der Regel auch gut mit sich selbst klar. Daraus erwächst Selbstvertrauen und dieses Selbstvertrauen lässt uns unseren eigenen Weg gehen und unsere Ziele erreichen.

Da ist etwas Wahres dran.

Wenn wir gut im Umgang mit Menschen sind, fühlen wir uns zugehörig und geborgen und auf eine Art und Weise sicher, die uns Intelligenz nie liefern kann.

 

Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?

Menschen, die ich liebe.

Einen Kometenschauer.

Um zu helfen.

Für etwas Magisches.

Alles wirklich gute Gründe, um auf die Wonne des Schlafes zu verzichten … 🙂

 

Was ist deine größte Stärke?

Ich bin, was andere diszipliniert nennen.

Bei der Disziplin gibt es ja auch verschiedene Abstufungen. Wie stark ausgeprägt ist sie bei dir?

Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus Willen, Erfahrung und bewussten Entscheidungen. Ich durfte lernen, dass ich meine Ziele erreichen kann, und je öfter ich dies erfahren habe, umso mehr Vertrauen habe ich in mich entwickelt. Ich glaube (meistens) an mich und das lässt mich immer wieder einen Schritt nach dem anderen tun.

 

Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was wäre das Erste, das dein fünf-jähriges Selbst tun würde?

Es würde irgendwo hochklettern, denn das habe ich mich als Kind nie getraut. Ich hatte immer Angst und inzwischen habe ich einen großen Teil davon ablegen können, besonders, was meine körperlichen Fähigkeiten angeht.

Bewundernswert, ich wünschte, ich könnte das von mir und meiner Höhenangst auch sagen …

 

Welcher fiktionale Charakter ist in Buch/Serie/Film unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?

Dawson Leery.

Ich war zwar nie Fan der Serie „Dawsons Creek“, aber ich kann mir vorstellen, warum du so denkst 🙂

 

Stell dir vor, du würdest einen Geheimbund gründen, wie würdest du ihn benennen und was wäre eure Mission?

Ich war mal in einem Geheimbund. CRB. Wofür das steht, darf ich natürlich nicht verraten. Und was wir gemacht haben, auch nicht. Ihr wisst schon, danach müsste ich …

Ja, schon klar … und das wollen wir natürlich beide nicht 🙂 Aber mal ganz hypothetisch: Stell dir vor du gründest so eine Organisation. Womit würdet ihr euch befassen?

Unsere Mission wäre es, die Menschen von ihren Zweifeln zu befreien, ihnen klarzumachen, dass sie wundervoll sind, und dass das Leben sie braucht und sie ihren Träumen folgen dürfen. Wir würden dafür sorgen, dass jeder erkennt, wie hell man leuchten kann. Und um es etwas bodenständiger zu sagen: Wir wären auf der Reise, um jeden dazu zu motivieren, sein eigenes Leben zu leben.

Wow, ich kann deine Vision spüren und wäre gern dabei …

Wir wären die Mindblower, weil wir damit das Leben von 99% der Menschen auf den Kopf stellen würden.

Mindestens … *denkt noch einen Augenblick darüber nach*

 

Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?

Okay, das ist weniger können als wissen.

Gut, ich formuliere um: Was weißt du, was andere nicht wissen?

Ich weiß nämlich, dass wir alles erreichen können, was wir wollen. Die meisten Menschen haben diesen Schatz zwischen Grund- und höherer Schule verloren. Ich auch. Aber ich durfte ihn wiederfinden.

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Ich würde gern jeden einzelnen Menschen, inklusive mir fragen, warum uns die Meinung von vollkommen Fremden oder von Leuten, die wir nicht einmal mögen, so oft wichtiger ist als unsere eigene.

Eine gute Frage und ein noch besseres Schlusswort. Vielen Dank, liebe A.D. Wilk, dass du dir die Zeit genommen und so nett mit uns geplaudert hast. Es war wieder einmal ein Fest und ich hoffe, dass wir uns ganz bald wiedersehen. Deinem Roman wünschen wir für den weiteren Wettbewerb natürlich alles Gute.

Bereits vor einiger Zeit durfte ich die liebe A.D. Wilk interviewen, wenn ihr also Lust habt, schaut doch mal rein. (Weiterlesen)

 

Mehr über A.D. Wilk und ihre Bücher findet ihr auf:

 

Skoutz-Lesetipp:

Vielleicht war es Liebe – eindrucksvoller Liebesroman von A.D. Wilk

Sie weiß, sie sollte sich nicht auf ihn einlassen. Aber er bringt etwas in ihr zum Schwingen. Etwas Neues. Etwas Einzigartiges. Soll sie ihm die Wahrheit sagen, obwohl diese alles beenden würde, bevor es überhaupt richtig begonnen hat?

Isy ist 29 und verbringt einen Teil der Sommerferien nach ihrem ersten Jahr als Lehrerin in einem kleinen Ferienhaus an einem See. Allein. Schon am ersten Tag trifft sie auf Lenn, der im strömenden Regen einen Zaun repariert und sein Abendessen mit ihr teilt. Schnell entwickelt sich etwas zwischen ihnen, das über Freundschaft hinausgeht und Isy aus der Bahn wirft. Aber es kann nicht sein. Es darf nicht sein. Es muss sein. Doch dann kommt alles anders.

 

Skoutz meint: Wieder einmal hat A.D. Wilk einen Roman geschrieben, der uns tief berührt und dessen Worte eine Art Sogwirkung ausüben. Die Figuren so lebendig, authentisch, liebenswürdig, ihre Geschichte ergreifend, voller Gefühl, aber auch mit einer gewissen Dramatik. Ein tiefgreifender Liebesroman, der uns unter die Haut geht und wie eine Wohlfühldecke wärmt. Wir wollen bitte mehr von diesen romantischen Büchern.

 

Informationen zum Buch inklusive Leseprobe bekommt ihr über unseren Affiliate-Link auf Amazon*.

 

Hinweis:

17 Jahre - Romance Shortlist 2021 - Skoutz-AwardEine zweite Chance nicht nur für die Liebe, sondern auch für sich selbst? Herausgekommen ist eine mitreißende Geschichte über eine sympathische Frau mit wichtigen Fragen, die man gerne nach Bali begleitet.

Gewohnt einfühlsam erzählt A.D. Wilk von einer Frau, die sich plötzlich – mitten im Leben – wundert, was sie eigentlich tut. Romance-Expertin Elvira Zeißler hat das Buch mit seiner ungewöhnlichen Sicht auf die Liebe jedenfalls gepackt und so findet es sich aus über 300 Titeln der Romance-Longlist  direkt auf der Midlist 2021 wieder. Wir sind gespannt, ob 17 Jahre nach Erreichen der Shortlist 2021 nun auch der Griff nach dem Romance-Skoutz gelingt.

Mehr Infos und eine ausführliche Besprechung findet ihr wie immer in der Buchvorstellung des Titels (weiterlesen).

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Wenn ihr die Bücher schon kennt, würdet ihr uns, dem Autor und allen lektüresuchenden Lesern einen großen Gefallen tun, wenn ihr das Buch in der Skoutz-Buchdatenbank mit einer  Skoutz-Buchfieberkurve bewerten würdet. 5 Klicks statt 5 Sterne. Einfacher lässt sich eine Rezension nicht schreiben, bequemer kann man sein nächstes Buch-Date nicht finden. Und so helft ihr, dass unsere Buchfindemaschine weiter wächst.

 

 

 

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