Skoutz-Sprachlabor: Macht es klein! Diminutiv löst Gender-Fragen

Ihr Kinderlein,

seid auch ihr mit euren Nerverl am Ende, wenn ihr das Versuchlein unternehmen sollt, euch so auszudrücken, dass ihr auch wirklich gar ein Emotionchen verletzt, wenn ihr was zu sagen habt? Ist für euch das Mündchen halten, auch kein dauerhaftes Alternativchen?

Das Problemchen

Auch Skoutz hat das soziale Druckerl ereilt, möglichst grammatikalische Enden zu vermeiden, die in den Äuglein von Sensibelchen Männlein oder Weiblein bezeichnen. Zumal zunehmend das Versucherl unternommen wird, auch unbelebte Sächlein, die mit einem Grammatikgeschlecht bedacht sind, zu neutralisieren.

Am Ende wird man noch mit Steinlein und nicht nur mit Hasswörtchen überzogen! Wobei mir das Sprachspielchen schon im Bezugerl auf die echten Leutchen reicht. So habe ich jetzt zum Beispiel das Newsletterchen eines Verlagerls wieder abbestellt, weil mir bei so viel genderkorrekten Sprach-Gaunerstückchen das Hirni aus den Ohrlis zu laufen droht, und ich Augenkrebschen und Zungenkrämpflein bekomme, weshalb ich an den Büchlein unwillkürlich jedes Interesse verliere.

Ich hatte da beim Lektürchen eines von einem lieben Kollegerl und Autorenkumpelchen geteilten Artikelchens ein geniales Einfällchen!

Das Mittelchen

Das Mittelchen ist das Diminutiv! Oder, wie man in Süddeutschland sagen würde, das Diminutiverl. Das ist von Natürchen aus neutral. Und damit auch kein Gefahrlein mehr für Sprachgefühle, die nicht nur das Geschlecht, sondern auch das Resterl der Grammatikregelchen beachten möchten.

Denn so leid es mir tut, Studierende sind halt nur die immatrikulierten. Nicht aber jene die das schon hinter sich haben oder erst planen. Da gibt es vielleicht noch ergänzend die Studierten, aber das wird dann schon wieder genauso kompliziert wie die Politikerlis mit ihren Textleins, wo immer alles gedoppelt wird, damit sich nur ja jeder angesprochen fühlt, auch wenn längst keiner mehr zuhört.

Es ist ein Drama, aber „-ende“ und „-ierte“ hilft da nicht weiter, wenn man im Sprachli das grammatikalisch Korrekte nicht den Ideologie-Freundchen opfern will. Also verniedlicht einfach! Macht es klein! Und kleiner!

Das Diminutiv – oder das Diminutiverl – ist euer Freundchen

Das macht den Umgang miteinander nicht nur augenscheinlich ideologisch korrekter, sondern hat auch gleich ein viel netteres Klängchen. Und dass es ein bisschen albern klingt? Nun, das dachte ich, sei das Ideechen der ganzen Debatterl gewesen. Aber an das gewöhnt man sich vielleicht leichter als an ein Umbauerl einer ganzen Sprache samt ihrer grammatikalischen Bezüglis.

Denn sonst würde sich ein schlaues Diskrimnierchen lieber ums Gleichbehandeln als um Differenz-Wörtchen kümmern. Weil man um Gleichheiterl herzustellen, gerade nicht vergleichen sollte (klingt komisch, ist aber so).

Ein sehr schönes Artikelchen steht dazu übrigens auch in der TAZ. Auch, wenn es sprachistorisch schon auch Gründerl gibt, sich über das usprüngliche und sich ändernde Verwenden von Enderln mal ein paar Informatiönchen zu beschaffen, so etwa hier, in diesem unaufgeregten und logisch geschriebenen Texterl auf spectrum. Wir meinen allerdings, dass das Theserl, es gäbe kein grammatikalisches Geschlecht, weil es eben schon in unseren Köpfchen als natürliches verstanden würde, nicht gottgegeben ist. Sondern eine Frage des (Um)erziehens.

One Comment

  • Aleshanee

    Haha, also das ist echt gar nicht leicht zu lesen! O.O
    Ich schreib immer noch Autoren und nicht Autoren und Autorinnen, tut mir wirklich leid wenn sich dann „Frau“ nicht angesprochen fühlt, aber ich fühle mich da echt etwas überfordert mittlerweile – und ich finde es auch übertrieben das ganze. Da sollten viele andere Kleinigkeiten geklärt und geändert werden, das wäre mir viel wichtiger 😀

    Witzig finde ich, dass Becky Chambers dass in ihrer Trilogie ganz cool gelöst hat. Wenn es z. B. hieß „Sie / Er stieg durch die Luke“ und es war unklar, wurde geschrieben: „Ser stieg durch die Luke“ Eine neue Wortkreation sozusagen ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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