36 Dramatische Situationen

Skoutz-Schreibstube: 36 dramatische Situationen nach Polti

Wenn man nach einem System sucht, dem eine gute Erzählung folgt, nach ihrem Gerüst oder Skelett, trifft man früher später auch auf die 36 Grundformen (Masterplots) des französischen Literaturwissenschaftlers und Autors George Polti, der 1921 die These aufstellte, dass letztlich alle dramatischen Situationen in einer Erzählung sich auf 36 Grundformen reduzieren lassen.

Polti stellt dabei auf die Beziehung der Figuren zueinander ab und untersucht, wer warum wie die Handlung antreibt.

 

36 dramatische Situationen nach Polti

Diese dramatischen Situationen sind meiner Meinung nach nicht zwingend ein Plot in dem Sinne, dass sie die Handlung durch einen ganzen Roman tragen. Das können sie sicherlich im Einzelfall, aber vielmehr geht es wirklich um die Dramatik in einer Szene, in einem konkreten Abschnitt, der sich als kleiner Spannungsbogen in den großen der Gesamthandlung fügt.

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  1. Hilferuf

Bei dieser Grundform sucht ein Protagonist Hilfe vor einem Peiniger/einer Gefahr bei einem unentschlossenen oder abweisenden Helfer.
Dramaturgische Elemente ergeben sich daraus, dass offen ist, ob es dem Bittsteller gelingt, rechtzeitig Hilfe zu erhalten (äußere Dramaturgie), aber auch, ob sich der Helfer überzeugen lässt, und wie weit der Bittsteller bereit ist, für die begehrte Hilfe zu gehen (innere Dramaturgie).

Beispiele:

  • Wilkie Collins – Die Frau in Weiß: Ein Lehrer wird auf dem Heimweg von einer Frau in Weiß um Hilfe gebeten und tappt in einen dreisten Fall von Erbschleicherei. Einer der ersten Kriminalromane aus dem Jahr 1860
  • Thomas Harris – Das Schweigen der Lämmer: FBI-Agent bittet Massenmörder um Ermittlungshilfe in Entführungsfall
  • Sebastian Fitzek – Das Paket: Mann sieht an der Ampel im Berufsverkehr einen Hilferuf, dem er nachgeben will
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  1. Hilfsangebot – Rettung

Auch hier hat man ein Opfer, einen Peiniger und einen Retter, doch der Handlungsimpuls geht in dieser Situation nicht vom Bittsteller aus, sondern vom Retter, der sich der Aufgabe aus eigenem Antrieb stellt.

Beispiele:

  • Ludwig Tieck – Der gestiefelte Kater: Ein geheimnisvoller Kater verspricht dem Helden, ihn aus der Armut zu retten.
  • Arthur C. Clarke – Die letzte Generation: Große Raumschiffe erscheinen und bieten den Menschen ihre Hilfe an. Doch nicht ohne Hintergedanken
  • Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis: Der Held wird gewarnt, dass die Erde zerstört wird, und reist fortan mit dem Weltall-Tramper Arthur Dent durchs All.
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  1. Rache für ein Verbrechen

Hier entstehen dramatische Situationen aus dem Bestreben des Helden, ein Verbrechen zu rächen. Wobei die „Rache“ dabei theoretisch auch in dem Verlangen Recht und Gesetz wieder herzustellen, liegen kann.

Beispiel:

  • Alexandre Dumas – Der Graf von Montechristo: Ein zu Unrecht eingesperrter Graf rächt sich an seinen Peinigern
  • Richard Stark – Payback: Mit dem Gangster Parker, der einen Rachefeldzug gegen die Mafia startet, ist ein zeitloser Rachethriller entstanden
  • A. & B. Strugatzki – Es ist nicht leicht ein Gott zu sein: Eine Kaste überwacht auf einem fernen Planeten ein feudales System. Als dort Minderheiten diskriminiert werden, greift sie fahrlässigerweise ein.
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  1. Rache an einem Verwandten für den Tod eines anderen Verwandten

Das Familiendrama schlechthin: Die Mutter, die ihr Kind rächt, oder die Tochter, die für ihren Vater ins Feld zieht … Jedenfalls bleibt das Drama bei so dramatischen Situationen in der Familie, denn der rächende Verwandte will sich am schuldigen Verwandten für den Tod eines gemeinsamen Verwandten rächen.

Beispiele:

  • Nibelungenlied – Kriemhild rächt sich an den Nibelungen für den Mord Siegfrieds
  • Stephen King – Friedhof der Kuscheltiere – Zombiehorror im Kreise der Familie
  • George R.R. Martin – Ohne Blutrache wäre dieses Epos erst gar nicht in Fahrt gekommen.
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  1. (Straf-)Verfolgung

Hier geht es Polti nicht nur um die Verfolgung, die ihre Spannung schon aus der Frage ziehen würde, ob der Flüchtige zum Schluss eingeholt wird oder nicht. Für ihn ist der Aufhänger der Versuch, eine nicht zwingend gerechte Bestrafung eines Flüchtigen zu erreichen.

Beispiele:

  • Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert: Ritter Eckbert und Gemahlin staunen nicht schlecht, als sie eine alte Schuld einholt.
  • (bewusst außerhalb des Jagdgedankens gewählt) Victor Hugo – Les Miserables: Ein ehemaliger Sträfling versucht, seiner Vergangenheit und der damit verbundenen Ächtung zu entkommen, scheitert aber immer wieder
  • Andreas Eschbach – Der letzte seiner Art: Nach dem Verbot eines umstrittenen Projekts lebt der letzte Cyborg friedlich in Irland. Und doch soll er beseitigt werden.
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  1. Katastrophe (Wendezeit)

Man nehme eine bezwungene Macht, deren Unterdrücker und einen Trigger, der die beiden – erneut – verbindet … Tatsächlich braucht es nicht mehr, um beim Leser bereits ein Grundgefühl von Spannung und Erwartung zu provozieren. Dabei kann der Besiegte eine Nation, eine Gruppe oder ein Einzelner sein, der Feind eine konkrete oder abstrakte Macht (Feind oder Natur zum Beispiel). Schon mit diesen wenigen Worten, springt das Kopfkino an.

Beispiel:

  • Richard Matheson – I am Legend: Die berühmte Vampirdystopie sieht nach einem Virus die Menschheit in Vampire verwandelt, außer einem Mann, der immun zu sein scheint.
  • Philipp Kerr – Game Over: Die Technik eines smarten Hochhauses spielt verrückt und stellt die Bewohner vor ernste Probleme.
  • Anne Radcliffe – Udolphos Geheimnisse: Der Patenonkel der Heldin entpuppt sich als psychopatisches Monster, der Schloss Udolpho zum Klassiker der Gothic Romance machte
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  1. Schicksalsschlag

Man nehme einen Pechvogel und tauche in mit Schwung tief in das Schlamassel. Mehr braucht es meist gar nicht, um die empathischen Leser zum Weiterlesen zu bewegen, denn natürlich wollen sie wissen, ob der Held wieder aus der Misere herausfindet … und wie

Beispiele:

  • Kluun – Mitten ins Gesicht: Als seine Frau schwer krank wird, versucht Stijn ihr beizustehen, auch wenn ihn das heillos überfordert
  • Homer – Odyssee: Odysseus‘ Heimkehr von Troja nach Ithaka liest sich wie die antike Version von Pleiten, Pech und Pannen.
  • Algis Budrys – Harte Landung: Ein paar Aliens müssen sich nach einer Bruchlandung auf der Erde zurechtfinden und erwägen ihre technische Überlegenheit zu ihrem Vorteil auszunutzen.
  • Philipp Kerr – Game over: Ein smartes Hochhaus spielt plötzlich verrückt und zeigt seinen Bewohnern Alexas dunkle Seite
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  1. Revolte

Man nehme einen Tyrannen, am besten einen, den der Leser nun wirklich nicht leiden kann. Und einen oder mehrere Verschwörer, um den Tyrannen zu stürzen. Mit dieser Ausgangs-Situation lassen sich sozusagen dramatische Situationen am Fließband generieren. Spannung in Serie.

Beispiele:

  • George Orwell – 1984: Die große Dystopie ist zugleich die Geschichte eines Aufstands. Beklemmend vor allem, wenn man bedenkt, wie aktuell das Buch immer noch ist.
  • J.R.R. Tolkien – Herr der Ringe: Bunt zusammengewürfelte Gefährten versuchen, den Ring zu vernichten, mit dem allein die Macht des tyrannischen Magiers Sauron gebrochen werden kann.
  • Cory Doctorow – Backup: In der nahen Zukunft wird Wohlstand nur noch in Beliebtheitspunkten gemessen. Bis sich Jules dagegen auflehnt und man sieht, was passiert, wenn das Punktekonto aufgebraucht ist …
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  1. Quest/Herausforderung

Dies ist ein schönes Beispiel, dass man fast immer 3 Elemente braucht, um Spannung zu generieren. Diese dramatische Situation arbeitet mit einem Helden, der tapfer versucht, das Unmögliche zu vollbringen (wobei hier der Fantasie des Autors keine Grenzen gesetzt sind, was für ein Möhrchen er an die Angel hängt), und eben wichtig, einem Gegenspieler, der das Unternehmen gefährdet.

Beispiel:  

  • Leo Perutz – Der Meister des jüngsten Tages: Horror-Klassiker, bei dem es um die Suche einer Rezeptur geht, die maximale Kreativität verheißt.
  • Jules Verne – Die Reise zum Mittelpunkt der Erde: Ein klassisches Beispiel für einen fantastischen Reiseroman
  • Stephanie Meyers – Twilight-Saga: Netter Vampir versucht gegen alle Widerstände durch Vampire und ebenfalls verliebte Werwölfe seine Beziehung zur Herzensdame aufzubauen.
  1. Entführung

Ein Entführer, ein Opfer und der Befreier, mehr braucht es nicht für einen Pageturner. Eine Entführung ist auch ein Element, das Drama auf der äußeren wie der inneren Ebene beinhaltet und dessen Konstellation auch weit über das gefesselt im Keller wartende Opfer hinausgeht, wie wir es in Thrillern kennen. Das kann ebenso der übergriffige Ehemann oder Vater sein wie die Girlies, die das graue Mäuschen isolieren. Auch wenn es hier naturgemäß zu Überschneidungen mit anderen Situationsmodellen kommt, ist dies eine der stärksten Plot-Vorlagen.

Beispiel:

  • Hans Christian Anderson – Die Schneekönigin: Tapferes Mädchen macht sich auf, um ihren von der Schneekönigin geraubten Bruder zu befreien.
  • Stephen King: Sie – Schriftsteller wird von Fan aufgenommen, der zum psychopathischen Entführer mutiert, als er mit dem Ende des neuen Buchs nicht einverstanden ist.
  • William Blatty – Der Exorzist: Die Gefangennahme einer 12jährigen und der Versuch, ihr den Teufel auszutreiben, ist wahrlich harter Tobak.
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  1. Rätsel

Eine dramatische Situation, derer sich die Mythologie seit jeher bedient, um ihre Zuhörer zu fesseln. Man nehme ein Rätsel, einen geheimnisvollen Fragesteller und einen Suchenden, der mit Drohung und Belohnung motiviert wird, eine Lösung zu finden. Gibt es auch Krimis ohne Rätsel?

Beispiele:

  • Agatha Christie – Mord im Orient-Express: Eine Leiche in einem fahrenden Zug gibt Rätsel auf, die gelöst sein wollen
  • Arthur Conan Doyle – Der Hund von Baskerville: Sherlock Holmes knobelt sich durch seinen wohl berühmtesten Fall
  • Dan Brown – Illuminati, Da Vinci-Code: Kluger Wissenschaftler wird durch die Gegend gehetzt, um uralte Rätsel zu lösen, mit deren (rechtzeitiger!) Lösung er allein eine Katastrophe verhindern kann.
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  1. Erwerb

Oh ja! Auch Shopping kann zu dramatischen Situationen führen. Das glaubt jeder, der schon mal im Super-Sale unterwegs war, auch wenn das dann meist eher dramatische Situationen i.S.d. Nr. 9 wären. Aber literarisch ist es hier so, dass man einen Interessenten hat, womöglich auch aus großer Not heraus, und einen Eigentümer, der – womöglich mit guten Gründen – nicht verkaufen will sowie eine regelnde dritte Partei, die dann das Zünglein an der Waage ausmacht.

Beispiel:

  • Ludwig Bechstein -Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen: Ein schönes Beispiel dafür, dass man sein Ziel manchmal auch ganz einfach erreichen kann.
  • Neil Gaiman – Sternwanderer – Held macht sich auf, um seiner Angebeteten einen Stern zu beschaffen, was sich als ungeahnt schwierig aber auch aufschlussreich erweist.
  • Jason und die Argonauten auf der Suche nach dem goldenen Vlies
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  1. Hass unter Verwandten

Ich würde „Verwandte“ hier nicht zu familiär sehen. Sagen wir besser „Schicksalsgemeinschaft“, also eine beliebige Gruppe, die eine enge Verklammerung erzwingt, der man nicht ohne weiteres entkommen kann. Das kann die Familie sein, aber auch das Sport-Team, die Kollegen im Job, der Freundeskreis, die Dorfgemeinschaft … Wenn in so einem Umfeld Hass auf Hass trifft, ist das Eskalationspotential enorm und bietet Stoff von einer Komödie bis zu einem Horror-Roman.

Beispiel: 

  • Grimm – Schneewittchen: Alternde Stiefmutter wird in ihrer Eitelkeit mit dem Umstand nicht fertig, dass die nachwachsende Generation etwas frischer aussieht.
  • Emily Bronte – Sturmhöhe: Das Drama aus Liebe, Eifersucht, Hass und Tod dürfte wohl eine der berühmtesten Dreiecksbeziehungen der Literaturgeschichte sein
  • F. Dostojewski – Die Brüder Karamasow: Als der tyrannische Vater tot aufgefunden wird, kommt es auch zwischen den Brüdern zu Problemen
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  1. Rivalität unter Verwandten

Nicht anders ist es mit einer Rivalität in der Schicksalsgemeinschaft – Man nehme ein Objekt der Begierde, einen, der es hat, und einen, der es gerne hätte. Oder auch zwei, die es gerne hätten … Diese dramatischen Situationen führen dann wie von selbst zu weiteren, wie z.B. denen aus Nr. 12 und 13.

Beispiele:

  • John Steinbeck – Jenseits von Eden:Die vom Vater geschürte Rivalität zwischen zwei Brüdern eskaliert, als sie sich in dieselbe Frau verlieben
  • Walt Disney – Donald Duck, Gustav Gans und Daisy …
  • Grimm: Tischlein deck dich
  • William Golding – Herr der Fliegen: Erstaunlich, was passiert, wenn man Kinder unbeaufsichtigt lässt.
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  1. Ehebruch mit Mord

Das war jetzt eine dramatische Situation, die mir zu konkret ist, und die deshalb meiner Meinung nach das Schema sprengt. Das Spannungs-Dreieck klar definiert: Ehebrecher – Liebhaber – Betrogener und daraus resultiert nun explizit ein Mord. Okay, spannend ist das sicherlich und die Geschichte wird sich sehr verschieden weiterentwickeln, je nachdem, wer wen ermordet. Das ist übrigens ein Bild, das so differenziert ist, dass es in chinesischen Vorbereitungskursen für längere Geschäfts-Aufenthalte in Europa verwendet wird, um Europa zu erklären:

Die Situation ist dabei immer dieselbe: Ehepartner und Gespielin liegen im Bett, die Betrogene stürmt mit einer Pistole ins Zimmer. Was passiert, hängt davon ab, wo sich das Zimmer in Europa befindet, denn in
– Italien erschießt sie sie
– Frankreich erschießt sie ihn
– Spanien erschießt sie beide
– Deutschland erschießt sie sich (…)
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  1. Wahnsinn

Der Wahnsinnige, der Wahnsinn und die Leidtragenden – daraus lassen sich unendlich viele Geschichten entwickeln. Der Wahnsinn kann offen oder versteckt zu Tage treten, die Frage nach dem Warum treibt den Leser von einer dramatischen Situation in die nächste und das Leid, das den Druck erhöht, kann das Umfeld des Wahnsinnigen ebenso betreffen, wie den Wahnsinnigen selbst.

Beispiele:

  • William Shakespeare: King Lear, McBeth
  • E.T.A. Hoffmann –  Der Sandmann
  • Robert Bloch – Psycho: Ungeachtet des Filmklassikers sicherlich eines der einprägsamsten Werke der WahnsinnsliteraturImmer verzweifelt das wohlgesonnene Umfeld am Wahn des tragischen Helden und scheitert im Versuch, die (individuelle) Katastrophe aufzuhalten. Wenn man dann nach oben zu Szene Nr. z wechselt, kann man nahtlos die Fortsetzung schreiben.
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  1. Verhängnisvoller Leichtsinn

Es ist ein Augenblick, der dir das Leben nimmt. Aus dieser Aussage lässt sich – natürlich auch im übertragenen Sinne unendlich viel Potential für die eigene Geschichte schöpfen. Wir haben den Fahrlässigkeitstäter, das Opfer (das er theoretisch auch selbst sein kann) und den Schaden, der aus allem möglichen bestehen kann. Die Dramatik lebt davon, dass der Leser womöglich ahnt, dass etwas passieren wird (Suspense), der Verarbeitung der Erkenntnis (Reue) und dem Versuch der Kompensation (Verarbeitung, Wiedergutmachung, Versöhnung, Strafe).

Beispiele:

  • ganz alt: Wolfram von Eschenbach – Parzifal: Junger Ritter vermasselt Besuch in der Gralsburg und braucht ein Leben für eine zweite Chance.
  • Aber auch ganz anders: Das Musical Hair von Ragno/Rado, in der einer der Protagonisten kurz für seinen Kumpel den Dienst in der Kaserne übernimmt, dabei in den Vietnam abtransportiert wird, wo er fällt.
  • Stanislaw Lem – Das Ding aus einer anderen Welt: In der Arktis wird ein im Eis festgefrorenes Wesen gefunden, das die Wissenschaftler auftauen. Keine gute Idee …
  • David Ambrose – Ex: Eine Handvoll Wissenschaftler wollen unter Laborbedingungen Geister beschwören.
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  1. Unfreiwillige Verbrechen der Liebe

Hier ist die Tat in ihrem Unrechtsgehalt festgeschrieben. Ändert sich in der Bewertung etwas durch die Begründung? Wenn der erpresste oder im Dilemma gefangene Täter selbst ein Opfer ist? Kann Liebe hier als Begründung herhalten? Ist sie positiver Antrieb (hoffende Liebe) oder zeigt sie ihre dunkle Seite (Obsession, enttäuschte Liebe, die in Hass umschlägt?)

Beispiele: 

  • Ingrid Noll – Die Häupter meiner Lieben: Wenn Liebe mörderisch wird, kann das sehr schwarzhumorig sein
  • Leraux – Das Phantom der Oper: Die Liebe zur schönen Sängerin bringt das bis dahin friedlich in den Kellern der Oper hausende Ungeheuer auf die Straße der Vernichtung
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  1. Mord an einem nicht erkannten Verwandten

Ein Mord erzeugt ja für sich schon Drama. Wem das nicht reicht, kann das Potential einer Verwechslung nutzen. Wenn der Tötungsakt, der womöglich gerechtfertigt ist (z.B. durch ein Urteil, durch Notwehr oder einen Befehl), eine neue Bewertung auf der persönlichen Ebene erfährt, weil der Täter von seiner (verwandtschaftlichen) Beziehung zum Opfer erfährt, ist Spannung garantiert.

Beispiel

  • Sophokles‘ König Ödipus natürlich, der versehentlich seinen Vater erschlug und dessen Witwe zur Untermauerung seines Herrschaftsanspruchs ehelicht.
  • Goethe: Iphigenie auf Tauris
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  1. Selbstopferung für ein Ideal

Ein Held, ein Ziel, ein (möglichst großes Opfer) – diese dramatische Situation ist quasi der Prototyp für Spannung durch Identifikation. Unweigerlich wird der Leser ins Geschehen gezogen, wenn er sich fragen muss, wie er in dieser Situation reagieren würde.  Das kann der Schlussmann in der Seilschaft sein, der die Leine kappt, um die anderen nicht ins Verderben zu reißen, das kann die Aufgabe eines Berufswunsches sein, um den geliebten Menschen zu helfen, die Anzeige des Chefs für die Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf die eigene Karriere.

Beispiele: 

  • Oscar Wilde – Das Bildnis des Doran Gray: Wenn auch unfreiwillig, ist dies einer der berühmtesten Fälle von selbstzerstörerischen Schönheitswahn bis Michael Jackson
  • Julio Cortàzar – Das besetzte Haus: Ein älteres Ehepaar hält beharrlich an seinen Gewohnheiten fest, obwohl das Haus von Dämonen besetzt ist.
  • Kazurio Ishiguro – Was vom Tage übrig blieb: Um ein perfekter Butler zu sein, opfert der Held seine Liebe
  • Patrick Süskind – Das Parfüm: Wenn man für den perfekten Duft einfach alles gibt …
  • Charlaine Harris – Sookie Stackhouse: Wenn Vampire plötzlich Konservenkost entdecken und gesellschaftsfähig werden. Die satirische Vorlage von True Blood
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  1. Selbstopferung für Angehörige

Wieder so eine Variante, deren Sinn sich mir nicht erschließt, denn wenn man die oben erwähnten Opfer für Verwandte oder Freunde erbringt, ist das Ideal dann eben Familie, Freundschaft, Liebe …

Beispiele: 

  • Grimm: Aschenputtel – Eine Frage, die sich emanzipierte Frauen schon immer stellen, ist die, warum Aschenputtel nicht einfach ihrer Wege zieht, sondern sich für ihre Stieffamilie so aufopfert.
  • Lew Tolstoi – Anna Karnenina: Weltberühmte Geschichte einer Frau, die für ihren Sohn ihre Liebe opfert
  • Suzanne Collins – Die Tribute von Panem: Die Heldin stellt sich für ihre Lieben den mörderischen Spielen
  • J.K. Rowling – Harry Potter: Da gibt es eine ganze Reihe von Figuren, die sich aus Loyalität und für die gemeinsame Sache opfern. Snape zum Beispiel oder Dumbledore.
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  1. Opferung aus Leidenschaft

Oder auch nicht Liebe, denn der widmet Polti noch einen eigenen Plot. Kann man machen. Muss man aber meiner Meinung nach nicht.

Beispiele: 

  • Goethe – Die Leiden des jungen Werther: Sicherlich einer der berühmtesten Selbstmorde aus enttäuschter Liebe aller Zeiten
  • Jay Asher – Tote Mädchen lügen nicht: Ein kontroverses Werk um einen inszenierten Selbstmord
  • Katharina Fuchs – Zwei Handvoll Leben: Das wechselvolle Leben zweier Frauen zwischen zwei Weltkriegen fordert vielfach Verzicht und Opfer aller Arten
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  1. Notwendigkeit, den geliebten Menschen zu opfern

Das hingegen ist schon spannender, denn nun dreht sich das um. Die Chinesen und die alten Römer fanden das unfassbar spannend und so sind deren Sagen und Legenden voll von solchen Gewissensentscheidungen. Da schicken Generäle die Söhne für die gute Sache in den sicheren Tod oder riskiert deren ewigen Hass, weil sie eine Entscheidung treffen müssen, die weder akzeptiert noch verstanden wird. Oft auch, weil sie der Betreffende nicht erklären kann oder darf und daher besonders leidet.

Beispiele:

  • Bibel –  Abraham soll Isaak opfern;
  • Grimm – Hänsel und Gretel: Der Vater willigt ein, Hänsel und Gretel im Wald auszusetzen.
  • Grimm – König Drosselbart: Der König, der seine geliebte Prinzessin erst gehörig quälen muss, um sie zu läutern
  • Jack Ketchum – The Girl next door: Pflegemutter foltert ihre Zöglinge.
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  1. Rivalität zwischen Ungleichen

Dieser Plot ist so alt wie die Menschheit. Zwei Kontrahenten und ein Kräfte-Ungleichgewicht, das seine Dynamik aus der Frage bezieht, ob der Schwache es vielleicht doch schafft … Aber wie?

Beispiele:

  • Bibel – David gegen Goliath: Ein Konflikt, der sprichwörtlich geworden ist.
  • Grimm: das tapfere Schneiderlein: Schneidergeselle trickst sich durchs Leben und kommt dabei zu Wohlstand
  • Braun – Der Irrtum des großen Zauberers: Humorvoller SF-Klassiker, in dem ein frecher Rotzlöffel eine ganze Diktatur stürzt
  • John Brunner – der Schockwellenreiter: Cyberpunk-Klassiker, in dem technische Möglichkeiten von der Regierung missbraucht werden und Hacker auf den Plan rufen, die sich wehren
  • D.J. Lawrence – Lady Chatterlys Liebhaber: Der an den Rollstuhl gefesselte Ehemann erlaubt seiner Frau einer Affäre mit einem Waldhüter, doch die bleibt nicht rein sexueller Natur.
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  1. Ehebruch

Eine klassische Dreiecksbeziehung, die dynamisches Potential in dem Verhalten der drei Figuren hat, von denen jede versuchen wird, ihre Interessen gegenüber der jeweils anderen durchzusetzen. Unbestritten kann sich hieraus bereits eine dramatische Situation entwickeln, doch die hätte ich persönlich auch in der Reihenfolge vor Nr. 15 platziert, die ja nur die logische Fortsetzung ist. Unbestritten sind dramatische Situationen dieser Art Ursache für Weltliteratur vom Allerfeinsten und unsterblich gewordenen Frauenfiguren (erstaunlich, dass Ehebruchsgeschichten fast immer nach der Frau benannt werden)

Beispiele:

  • Theodor Fontane – Effi Briest
  • Lew Tolstoi – Anna Karenina
  • Gustave Flaubert – Madame Bovary
  • James M. Cain – Wenn der Postmann zweimal klingelt
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  1. Verbotene Liebe

Ein Liebender, ein Geliebter und die Gesellschaft schaut zu. Hier geht es jetzt nicht um Mord aus Leidenschaft, sondern darum, dass die Liebe an sich schon ein Verbrechen ist oder jedenfalls ein Tabu. Erstaunlich, wie wenig es an weiteren Elementen braucht, um eine hochspannende Geschichte zu erzählen.

Beispiele:

  • William Shakespeare – Romeo und Julia: Eine Warnung an alle Eltern frisch verliebter Teenager und dem Eskalationspotential unbedachter Verbote
  • Gottfried von Straßbourg – Tristan: Die verbotene Liebe zur Gemahlin seines Lehnsherrn macht den jungen Artus-Ritter Tristan weltberühmt.
  • Vladimir Nabokov – Lolita: Eine frühreife Göre und wilde Männerfantasien in den prüden Nachkriegs-USA
  • G.R.R. Martin – Song of Ice and Fire: Auch dieses Epos wäre ohne verbotene Liebe wie der zwischen Cersei und Jamie Lannister nicht diesselbe.
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  1. Entdeckung der Unehrenhaftigkeit einer geliebten Person

Der Held entdeckt einen (schlimmen) Makel an einer geliebten Person. Die dramatischen Situationen entstehen in dieser Kategorie durch den Gewissenskonflikt des Entdeckers. Moral oder Gefühl? Das ist Raum für große Erzählungen.

Beispiele:

  • David Foenkinos – Das erotische Potential meiner Frau: Zwangsneurotiker filmt seine Frau heimlich in Alltagssituationen, um sich erotische Spannung zu erhalten und entdeckt einen Ehebruch.
  • Bernhard Schlink – Der Vorleser: Wenn man von der Nazivergangenheit seiner großen Liebe erfährt
  • Wilkie Collins – Frau und Gesetz: Eine der ersten Detektivinnen der Literaturgeschichte versucht, ihren frisch angetrauten Gatten von dem Verdacht reinzuwaschen, ihre Vorgängerin vergiftet zu haben
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  1. Liebe mit Hindernissen

Als wäre Liebe noch nicht kompliziert genug, kann die dramatische Situation auch dadurch entstehen, dass zusätzlich von außen Hindernisse entstehen. Etwa Standesschranken (wobei wir dann gefährlich nah an Nr. 26 herankommen), aber auch durch anderweitige Pflichten, räumliche Trennung, Krankheit … Oder eben durch Missverständnisse und Intrigen, die das weite Feld der Rivalität (und einiger Nummern in dieser Liste) eröffnen.

Beispiele:

  • Longos – Daphnis und Chloe: Vor mehr als 2000 Jahren schon gab es Harry & Sally. Kaum zu glauben, aber zeitlos schön.
  • Abelardus – Briefwechsel mit Heloise: Eine verbotene Liebe im Mittelalter zwingt die beiden Liebenden ins Kloster, doch die Briefe, die sie sich ein Leben lang schreiben, macht sie unsterblich
  • Georg Büchner – Leonce und Lena: Prinz Leonce will nicht zwangsverheiratet werden und brennt mit einer Unbekannten durch, nicht ahnend, dass sie die Verlobte, Prinzessin Lena, ist
  • Iwan Gontscharow – Oblomow: Der träge gewordene Oblomow nimmt aus Liebe zur charmanten Olga den erbitterten Kampf gegen seinen inneren Schweinehund auf.
  • Mario Llosa – Das böse Mädchen: Geschichte einer komplizierten Beziehung zwischen dem braven Ricardo und der notorischen Lügnerin Otilia.
  • Amelie Nothomb – Der japanische Verlobte: Clasho of Cultures zwischen der Belgierin und ihrem japanischen Verlobten, der die Liebe auf harte Proben stellt
  1. Geliebter Feind

Mit diesem Stichwort kann man innere oder äußere Konflikte aufbauen und dramatische Situationen. Auch hier ist die Nähe zu Nr. 26 (Verbotene Liebe) evident. Möglich ist aber auch, dass die Feindschaft nicht zwischen dem Liebespaar besteht, sondern eine wichtige Figur im Umkreis eines der Liebenden dessen Partner ablehnt, z.B. die Eltern oder Kinder.

Beispiele:

  • Mary Shelley – Frankenstein: Weltliteratur, die genau betrachtet von dem tragischen Scheitern einer Beziehung berichtet.
  • Pierre de Laclos – Gefährliche Liebschaften: Der weltberühmte Briefroman erzählt die bitterböse Geschichte zweier menschenverachtender Adeliger
  • Ferdinand von Sacher-Masoch – Die Venus im Pelz: Severin will sich Wanda unterordnen, um seine Liebe zu beweisen. Das macht Wanda angst. Doch als sie ihm zuliebe in einen Vertrag einwilligt, ahnen beide nicht, wie sie das verändern wird
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  1. Ehrgeiz

Der Held arbeitet mit aller Kraft an der Erreichung eines Zieles, doch es gibt Gegner, die das verhindern wollen. Anders als bei den Rivalitäts-Themen muss hier nicht notwendig ein „ich-oder-er“ konstruiert werden. Es genügen schon einfache Dinge wie Standesschranken oder Sachzwänge.

Beispiele:

  • John Grisham – Die Firma: Junger Anwalt will unbedingt in Top-Kanzlei nach oben. Doch zu welchem Preis?
  • Jacqueline Susann – Die Liebesmaschine: Lange vor Weinstein und #metoo beschreibt die Autorin den Aufstieg und Fall eines arg ehrgeizigen Fernsehtycoons und der Frauen, die seinen Weg begleiten.
  • Robert Merle – Malevil: Ein Winzer auf einem abgeschiedenen Weingut versucht radikal, seine Vorstellung von einer besseren Welt durchzusetzen.

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  1. Konflikt mit einem höheren Wesen

Nun, das ist meines Erachtens eine sehr eng definierte Spezialform von Nr. 24, das kann man natürlich als eigenen Plot anführen, aber ich verstehe den Sinn bzw. die Novität nicht.

Beispiele:

  • Franz Kafka – Der Prozess: Ein aus Bürokratie gegossener Alptraum, in der eine gesichtslose Justiz einen Menschen zerstört, ohne auch nur einen Grund zu liefern.
  • Bruce Sterling – Inseln im Netz: Wenige Firmen beherrschen die Welt mit ihren Digitalnetzen, in denen Information die neue Währung darstellt. Klingt vertraut? Ist aber aus 1988.
  • Stanislav Lem – Der Unbesiegbare: Die Mannschaft eines Raumschiffs lernt auf die harte Tour, dass es Dinge gibt, die sie tatsäclich nichts angehen.
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  1. Unbegründete Eifersucht

Auch immer schön! Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Besonders spannend wird es, wenn sich der Täter dabei richtig in einen Wahn hineinsteigert (Nr. 16) und sich zu Dummheiten (Nr. 18) hinreißen lässt.

Beispiele:

  • William Shakespeare – Ein Mittsommernachtstraum: Ungeachtet gewisser Wirrungen, sind alle Pärchen am Ende wieder da, wo sie sein sollen und die ganze Aufregung war umsonst.
  • Marie de La Fayette – Die Prinzessin von Cleves: Obwohl sie in der arrangierten Ehe unglücklich ist, versagt sich die Heldin die Liebe zu einem anderen. Als sie das gegenüber ihrem Mann erwähnt, kommt es trotzdem zur Katastrophe.
  • Anna Todd . After-Reihe: Die Liebe zwischen Tess und Hardin lebt von dieser Eifersucht und auch wenn die beiden nicht lernen, dass sie zusammengehören, der Leser ahnt es längst
  • Paula Hawkins  – The Girl on the Train: Rachel beobachtet jeden Tag auf der Zug-Fahrt in die Arbeit eine Familie in einem Haus an der Strecke und träumt, deren Leben leben zu dürfen
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  1. Fehlurteil

In diesem Wort liegen Dramen vom Ausmaß griechischer Tragödien. Wenn der Richter sich täuscht, ist es schon schlimm. Wenn er getäuscht wird, ist es dramatisch. Oder wenn der zu Unrecht Verurteilte nicht verzeihen kann oder will, wird es tragisch.

Beispiele:

  • O. Henry – Das Geschenk der Weisen: Zwei bettelarme Liebende versuchen sich gegenseitig etwas zu Weihnachten zu schenken und lernen dabei, worauf es beim Schenken ankommt.
  • Marion Zimmer Bradley – Die Nebel von Avalon: Die Artus-Saga als epische Aneinanderreihung fataler Fehleinschätzungen. Absolut faszinierend, wenn man die berühmte Geschichte unter diesem Aspekt betrachtet.
  • Daniel Suarez – DAEMON: Sterbend verbindet sich ein Wissenschaftler mit seinem lernfähigen Computer und löst eine Katastrophe aus.
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  1. Reue

Die natürliche Nachfolge von Nr. 33. Und die in der Tat sehr spannend zu erzählende Frage, wie eine Figur mit ihrer Schuld umgeht, wie sich Reue ausdrückt und was die Reue mit der Figur macht.

Beispiele:

  • Wolfram von Eschenbach – Parzifal
  • Stendal – Rot und Schwarz
  • Charles Dickens – A Christmas Carol: Die berühmte Weihnachtsgeschichte zeigt, wie aus Reue auch Erlösung erwachsen kann.
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  1. Die vermisst geglaubte Person wird gefunden

Große Emotionen sind sicher, wenn ein Vermisster plötzlich wieder vor einem steht. Insbesondere, wenn das Leben weitergegangen ist und die Lücke, die dieser Mensch hinterlassen hat, gar nicht mehr vorhanden ist, oder nicht mehr zu dem Menschen passt, der zurückgekommen ist.

Beispiele:

  • A.K. Tolstoi – Die Familie des Wurdalak:  Einer der genreprägenden Vampirromane, bei dem ein vermisster Großvater zurückkehrt und irgendwie verändert ist.
  • Franz Werfel – Eine blassblaue Frauenschrift: Der Brief einer Jugendliebe bringt das Leben des Vorzeigebeamten am Vorabend von Hitlers Machtergreifung durcheinander.
  • Graham Greene – Das Ende einer Affäre: Die Rückkehr der einstigen Geliebten bringt die Gefühle des jungen Autors durcheinander. Vor allem, weil sie ihn nicht beachtet.
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  1. Verlust einer geliebten Person

Das innere Drama der Trauerbewältigung gibt Raum für viele spannende Fortsetzungen, von Wahnsinn über Rache bis hin zur Rivalität eines neuen Partners gegen einen übermächtigen Toten. Es kann aber auch als zukunftsweisendes Thema erzählt werden, in der Angst vor einem drohenden Verlust, der dann zu unglaublichen Anstrengungen oder auch dramatischer Eifersucht führen kann.

Beispiele:

  • Cecilia Ahern – PS ich liebe dich: Taschentuchverbrauch garantierende Geschichte über eine Liebe, die den Tod überwindet.
  • Nick Hornby – High Fidelity: Von der Freundin verlassen und frisch gefeuert flüchtet der Held sich in Erinnerungen und Musik.
  • Murakami Haruki – Naokos Lächeln – Der Selbstmord eines Kumpels bringt den Helden ins Grübeln
  • Stephen King – Friedhof der Kuscheltiere – So sehr der Verlust eines Menschen schmerzt: Will man wirklich Zombies in der Familie haben?

 

Der Umgang mit dramatischen Situationen

Eigentlich sind 36 zu viele, wie man sieht, wenn man sie sich in Ruhe und einzeln ansieht. Das zeigt, dass man nicht wegen Plotähnlichkeiten streiten muss, und auch, dass Fantasie wundervoll ist. Auch in der Natur ist der Grundbauplan für Säugetiere sehr ähnlich und doch kommen völlig verschiedene Wesen dabei heraus. Also lasst euch inspirieren und schreibt …

Ich persönlich schätze die Polti-Liste sehr, wenn es darum geht, ein Plotloch zu stopfen oder gezielt Spannung in eine Geschichte einzubauen. Wenn Informationen an den Leser zu bringen sind, damit er später das weiß, was ich für die Geschichte brauche, ist es sehr hilfreich zu überlegen, ob man nicht diese Info in eine dramatische Situation einbetten kann.

Anders als andere Plottheorien sind die dramatischen Situationen von Polti sehr gut geeignet, einzelne Szenen aufzubereiten und mehr Spannung, Atmosphäre oder auch Charakterentwicklung einzubauen.

Und die Befassung mit ihnen bzw. die Suche nach Beispielen sind auch eine gute Methode, um Schreibblockaden zu überwinden. Denn das ist die schlimmste dramatische Situation von allen.

 

Als kostenloses PDF kann man das Buch (auf englisch) hier bei Archive.Org* beziehen.

 

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